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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Samstag, 9. März 2013

Luca di Fulvio - der Junge, der Träume schenkte

Kurzbeschreibung:
"New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie haben ihre süditalienische Heimat verlassen, um in Amerika ihren Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen. Doch ihre Hoffnung weicht schon bald tiefster Ernüchterung, denn in der von Armut, Elend und Kriminalität beherrschten Lower East Side gelten die brutalen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Mut und Kraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag..."

Fazit:
Auf der Buchrückseite steht ein Auszug einer Rezension von "La Repubblica", die besagt: "Ein Buch wie eine Reise, ...". Ich finde, dies beschreibt das Buch sehr gut. Der Leser tritt eine Reise an, von Italien nach Amerika, durch Cettas Leben und durch das ihres Sohnes, ebenso wie durch die Leben weiterer Protagonisten.

Erzählt wird in zwei Zeitebenen, einem Anfang des 20 Jahrhunderts, in dem wir Cetta kennenlernen, ihr Leben mit ihrer Familie als Hilfskräfte auf einem italienischen Gut, wo der Gutsherr über alles verfügen kann...ihre Flucht nach New York mit ihrem kleinen Sohn und der Beginn ihres Lebens dort.

Der zweite Handlungsstrang beginnt 15 Jahre später, Natale alias Christmas ist ein Teenager, der in der Lower East Side, inmitten von Armut und Gangrivalitäten groß wird. Im Zuge dieser Erzählung lernen wir Ruth kennen, Enkelin eines reichen Juden, die durch ein Attentat aus ihrem bisherigen Sonnenseitenleben gerissen wird. Ebenso treffen wir auf Bill, bereits durch seine von Gewalt geprägte Kindheit schwer gestört, der versucht, der Polizeit und sich selbst zu entkommen.

Dieses Buch erzählt durch seine Protagonisten, wie das Leben vor knapp 100 Jahren in New York war - das der Reichen und das der Armen, das der "anständigen Bürger" und das der Gangster - waren die 1920er Jahre doch die Hochburg der New Yorker Gangster. Aber nicht nur New York wird auseinander seziert, ebenso erfahren wir, wie es im Hollywood dieser Zeit zuging, dass dort hinter all dem Glamour ebensoviel Dunkles, Böses war wie es wohl auch heute noch der Fall ist...

In dieses Buch muss man eintauchen, wird dann aber dafür belohnt - man fühlt, leidet, liebt und lebt mit den Protagonisten - ein Zeitzeugnis der besonderen Art, allerdings nichts für empfindliche Gemüter, denn das Leben ist mitunter grausam...

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