Kurzbeschreibung:
"Floriane lebt nun schon einige Jahre mit ihrem Sohn Kevin in St. Elwine. In das ferne Havelland schickt sie Briefe und gaukelt ihren Eltern die Geschichte einer intakten Familie vor. In Wirklichkeit jedoch verschlechtert sich ihre ohnehin angespannte finanzielle Lage immer mehr.
Wie immer halten die Quilterinnen zusammen und schließlich macht Charlotte einen sensationellen Vorschlag.
Marc ist der beste Kumpel, den man sich nur vorstellen kann. Dann jedoch geschieht das Unfassbare: Nach einer feuchtfröhlichen Betriebsweihnachtsfeier ereignet sich ein Verkehrsunfall. Als auch noch sein Vater wieder auftaucht, ist nichts mehr wie es einmal war. Die Situation wird immer bedrohlicher, als ein Erpresser seine Familie in Schach hält."
Fazit:
Zurück nach St. Elwine zu kommen, ist, wie bei guten Freunden zu Besuch zu sein - man fühlt sich direkt wieder heimisch... Bereits nach dem ersten Teil Rückkehr nach St. Elwine hatte man Floriane ins Herz geschlossen und wünschte sich, dass ihre Rolle ausgebaut wird und man mehr über sie erfährt.
Nachdem es in Pampelmusenduft primär um Charlotte und Tyler geht, hat Flo jetzt ihren "eigenen" Teil bekommen. Und was wäre ein Roman ohne eine männliche Hauptrolle? Sicher war ich nicht die Einzige, die sich gewünscht hat, dass Marc ebenfalls erkennt, dass hinter Florianes Plappermaul noch viel mehr steckt...
Die erste Hälfte des Buches wird dominiert von einem Schicksalsschlag, der neben Marc auch alle anderen nach unten zieht - verständlich, da es sich um einen dauerhaften Einschnitt im Leben aller handelt. Dennoch hat diese Stimmung irgendwann auf mich übergegriffen und ich habe mir das ein oder andere Mal gewünscht, Marc am Schlafittchen nehmen und schütteln zu können, damit er endlich aus seinem Selbstmitleid auftaucht.....das hat dann ja netterweise Floriane für mich übernommen, vielen Dank dafür ;-)
Die zweite Hälfte des Buches ist dann gefühlsmäßig abwechslungsreicher, weniger depressiv, auf Hoch folgt Tief und Spannung fehlt auch nicht - so sind wir es von Britta Orlowski gewohnt. Und sicher ist dies das einzige Buch, in dem regelmäßig das Wort "Schlüppi" vorkommt!
Das ein oder andere Mal hatte ich eindeutig das Gefühl, dass Floriane doch einiges mehr von der Autorin selbst enthält als ihre anderen Figuren.
"Zitronentagetes" hat mich wieder wunderbar unterhalten und in das kleine Hafenstädtchen entführt. Wie alle Teile der "St. Elwine - Reihe" lässt es sich auch unabhängig von den beiden ersten lesen, aber mal ehrlich, warum sollte man sich um den ganzen Genuss bringen?
Auch wenn Britta Orlowski aktuell literarisch unterwegs zu neuen Ufern ist, hoffe ich inständig, dass sie St. Elwine und seine Bewohner nicht vergisst und wir irgendwann wieder dort zu Besuch sein dürfen!
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