Kurzbeschreibung:
"Es läuft super bei Zeichnerin Lola: Ihre Graphic Novel soll verfilmt werden. Und eigentlich hat sie auch keine Zeit, sich ablenken zu lassen. Schon gar nicht von ihrem superheißen besten Freund Oliver, den sie nicht aus dem Kopf bekommt, obwohl er ihr erst letztens einen Korb gegeben hat!
Comicladenbesitzer Oliver kann sich nicht nur über Lolas Erfolg freuen. Denn je mehr Zeit sie am Set verbringt, desto weniger Zeit hat sie für ihn. Dabei hat er grade begriffen, wie scharf er seine beste Freundin findet..."
Fazit:
"Dark wild night" ist der dritte Teil der "Wild"-Reihe von Christina Lauren. Nach Mia und Harlow ist nun Lola an der Reihe, die introvertierteste der drei.
In "Dark wild night" bekommt der Leser genau das, was er erwarten darf: Lola und Oliver merken über kurz oder lang, dass sie doch zusammengehören, was natürlich dann erstmal nicht gut geht. Wie gewohnt unterhaltsam und witzig erzählt und gewürzt mit erotischen Begebenheiten.
Der Lesefluss ist gewohnt gut, was mir aber ein wenig aufgefallen ist, ist, dass sich alles um Lola und ihr kompliziertes Wesen dreht. Irgendwann erfährt der Leser nebenbei, dass Olivers Kindheit auch nicht sehr glücklich war - dennoch begegnet uns Oliver eigentlich immer als komplett ausgeglichener Typ, der alles nicht so schwer nimmt. Irgendwie wurde ich den Eindruck nicht los, dass es sich dabei mitunter doch um eine Maske handelt und ich hätte mir gewünscht, dass Lola aus ihrem eigenen Kosmos mal herauskommt und darunterschaut - so blieb bei mir ein leichter Nachgeschmack nach Oberflächlichkeit zurück.
Nichts desto trotz ist "Dark wild night", ebenso wie die beiden Vorgänger, ein Garant für gute und prickelnde Unterhaltung.
Entsprechend freue ich mich auf den im Frühjahr erscheinenden vierten Band "Wicked sexy Liar", bei dem es dann um London, Lolas Mitbewohnerin geht, von der man noch nicht allzu viel erfahren hat.
Christina Lauren
"Dark wild night"
ISBN: 978-3-95649-659-2
erschienen bei mtb
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Bücher
Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
- Jean Paul
- Jean Paul
Donnerstag, 29. Dezember 2016
Dienstag, 27. Dezember 2016
(Hör)Bücher
Hört ihr auch Bücher?
Ich gehöre ja zu den Menschen, die von klein auf Hörspiele zum Einschlafen gehört haben. Hörspiele waren weit verbreitet, ob "Benjamin Blümchen", "Bibi Blocksberg" oder später "Die Funkfüchse" und "Die drei ???".
Auch heute gibt es eine schier unerschöpfliche Auswahl an Hörspielen, neben den altbekannten auch viele jüngere, wie "Die Olchis" oder der jeweils aktuelle Pixar- oder Disneyfilm.
Gab es früher für Erwachsene nur die Klassiker als Hörbuch, hat sich dies schon vor einiger Zeit deutlich geändert. mittlerweile gibt es beinahe jedes Buch der Top100 egal welcher Bestsellerliste auch gesprochen, da ist für jeden etwas dabei.
Da sind wir auch schon bei einem wichtigen Thema in Verbindung mit Hörbüchern: Die Sprecher!
Für mich steht und fällt ein Hörbuch mit dem Können des jeweiligen Sprechers. Ich habe tatsächlich schon Hörbücher abgebrochen, weil ich mit der Stimme nicht klar kam... Andererseits gibt es ganz hervorragende Sprecher. Meine persönlichen Favoriten sind Rufus Beck (ich liebe seine Harry Potter - Version und habe mich noch nicht getraut, auszuprobieren, ob mich die neuere Version von Felix von Manteufel auch so mitreißen kann), Christoph Maria Herbst und natürlich: David Nathan. Ohne ihn kann ich mir kein Stephen King - Hörbuch vorstellen!
Die Auswahl nicht nur an Büchern, auch an Sprechern ist groß, ich habe z. B. gehört, dass auch Simon Jäger großartig lesen soll - vielleicht muss ich auch einfach experimentierfreudiger werden. Ich habe auch festgestellt, dass die meisten Bücher, die ich höre, von Männern gelesen werden - möglicherweise sollte ich mir für das neue Jahr einmal vornehmen, experimentierfreudiger zu sein...
Kennt ihr Hörbücher, von denen ihr sagt, die muss man unbedingt gehört haben? Oder habt ihr auch Lieblingssprecher, von deren Stimme ihr mehr als angetan seid? Hinterlasst mir gern einen Kommentar!
[Rezension] Jane Harper - The Dry
Kurzbeschreibung:
"Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten lastet wie heißes Blei auf dem ländlichen Städtchen Kiewarra mitten im Nirgendwo. Das Vieh der Farmer stirbt, die Menschen fürchten um ihre Existenz.
Als Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn Billy erschossen aufgefunden werden, glauben alle, dass der Farmer durchgedreht ist und erweiterten Suizid begangen hat. Aber Sergeant Raco hat seine Zweifel.
Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Kiewarra zurück - zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke. Bald brechen alte Wunden wieder auf; das Misstrauen wirft seine langen Schatten auf die Kleinstadt. Und in der Hitze steigt der Druck immer mehr..."
Fazit:
Das erste, was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist natürlich das Cover! Never judge a book by its cover, aber ein passendes Cover schadet ja auch nicht! Nimmt man das Buch in die Hand, wird die Dürre, die dem Buch den Namen gab, auch haptisch deutlich.
Von Beginn an ist die Handlung sehr atmosphärisch. Binnen weniger Seiten befindet man sich mitten im Nirgendwo des australischen Hinterlandes: es ist heiß, es ist staubig, es nimmt einem den Atem. Die Atmosphäre bleibt während der Handlung erhalten und der Autorin gelingt es, dem Leser bewusst zu machen, wie die Dürre und Hitze die Stimmung im Örtchen Kiewarra zusätzlich beeinflussen. Nicht, dass die Bewohner selbst zu entspannten Zeiten als tolerant und aufgeschlossen bezeichnet werden könnten...
Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und es ist interessant, nach und nach immer mehr aus der gemeinsamen Vergangenheit der Hauptprotagonisten, die Jahrzehnte zurückliegt, zu erfahren. Generell finde ich, "interessant" ist das Adjektiv, das das Buch am besten beschreibt. Allerdings sollte die passendste Beschreibung eines Thrillers "spannend" sein - leider fehlt genau diese hier!
Daber ist das Buch keineswegs schlecht! Der Lesefluss ist sehr gut, die Neugier des Lesers wird durch die einzelnen Puzzleteilchen, die auftauchen, wach gehalten, man nimmt Anteil an den Geschehnissen und legt sich seine eigenen Theorien zurecht. Selbst die Auflösung des Ganzen barg für mich eine Überraschung in Hinsicht auf den Täter - aber Spannung gibt es nicht.
Mit Spannung hätte Jane Harper aus einem interessanten Roman einen wirklich guten Thriller machen können. Dennoch würde ich gern weiteres von der Autorin zu lesen bekommen, in der Hoffnung, sie nutzt die Luft nach oben, die vorhanden ist.
Vielen Dank an Rowohlt und für unterhaltsame Lesestunden.
Jane Harper
"The Dry"
ISBN: 978-3-499-29026-8
erschienen bei Rowohlt
"Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten lastet wie heißes Blei auf dem ländlichen Städtchen Kiewarra mitten im Nirgendwo. Das Vieh der Farmer stirbt, die Menschen fürchten um ihre Existenz.
Als Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn Billy erschossen aufgefunden werden, glauben alle, dass der Farmer durchgedreht ist und erweiterten Suizid begangen hat. Aber Sergeant Raco hat seine Zweifel.
Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Kiewarra zurück - zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke. Bald brechen alte Wunden wieder auf; das Misstrauen wirft seine langen Schatten auf die Kleinstadt. Und in der Hitze steigt der Druck immer mehr..."
Fazit:
Das erste, was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist natürlich das Cover! Never judge a book by its cover, aber ein passendes Cover schadet ja auch nicht! Nimmt man das Buch in die Hand, wird die Dürre, die dem Buch den Namen gab, auch haptisch deutlich.
Von Beginn an ist die Handlung sehr atmosphärisch. Binnen weniger Seiten befindet man sich mitten im Nirgendwo des australischen Hinterlandes: es ist heiß, es ist staubig, es nimmt einem den Atem. Die Atmosphäre bleibt während der Handlung erhalten und der Autorin gelingt es, dem Leser bewusst zu machen, wie die Dürre und Hitze die Stimmung im Örtchen Kiewarra zusätzlich beeinflussen. Nicht, dass die Bewohner selbst zu entspannten Zeiten als tolerant und aufgeschlossen bezeichnet werden könnten...
Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und es ist interessant, nach und nach immer mehr aus der gemeinsamen Vergangenheit der Hauptprotagonisten, die Jahrzehnte zurückliegt, zu erfahren. Generell finde ich, "interessant" ist das Adjektiv, das das Buch am besten beschreibt. Allerdings sollte die passendste Beschreibung eines Thrillers "spannend" sein - leider fehlt genau diese hier!
Daber ist das Buch keineswegs schlecht! Der Lesefluss ist sehr gut, die Neugier des Lesers wird durch die einzelnen Puzzleteilchen, die auftauchen, wach gehalten, man nimmt Anteil an den Geschehnissen und legt sich seine eigenen Theorien zurecht. Selbst die Auflösung des Ganzen barg für mich eine Überraschung in Hinsicht auf den Täter - aber Spannung gibt es nicht.
Mit Spannung hätte Jane Harper aus einem interessanten Roman einen wirklich guten Thriller machen können. Dennoch würde ich gern weiteres von der Autorin zu lesen bekommen, in der Hoffnung, sie nutzt die Luft nach oben, die vorhanden ist.
Vielen Dank an Rowohlt und für unterhaltsame Lesestunden.
Jane Harper
"The Dry"
ISBN: 978-3-499-29026-8
erschienen bei Rowohlt
Montag, 26. Dezember 2016
[Rezension] Aurora Rose Reynolds - Until Love: Trevor
Kurzbeschreibung:
"Trevor Mayson hat sein Leben komplett durchgeplant: das Familienunternehmen zum Erfolg führen und noch ein paar Jahre seinem Ruf als Playboy gerecht werden, ehe er sich auf etwas Festes einlässt. Doch dann ist da plötzlich Liz - wunderschön, liebenswürdig und zurückhaltend verkörpert sie alles, was er immer in einer Frau gesucht hat. Leider macht Trevor den Fehler, ihr das Herz zu brechen, anstatt ihr seines zu schenken.
Je intensiver er sich von ihr fernzuhalten versucht, desto stärker fühlt er die Anziehung zu dieser Frau. Bald hat Trevor alle Hände voll damit zu tun, seinen Lebensplan auf den Kopf zu stellen, um Liz wieder für sich zu gewinnen..."
Fazit:
"Until Love: Trevor" ist der zweite Teil der Reihe von Aurora Rose Reynolds über die vier Mayson-Brüder. Da auch die Geschichte um Trevor und Liz schon im ersten Teil ihren Anfang zu nehmen scheint, sollte man vorab wohl "Until Love: Asher" lesen, denn ansonsten hat man zu Beginn des öfteren das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Generell gibt das Buch nur einen beschränkten Einblick auf das große Ganze, nur sofern es Trevor oder Liz direkt betrifft. Um die Handlung allumfassend zu kennen, wird man alle vier Teile, von denen die nächsten beiden im kommenden Jahr zu erwarten sind, lesen müssen, da viele Handlungen parallel laufen.
Sollte jetzt der Eindruck erweckt worden sein, dass die Handlung in "Until Love: Trevor" unvollständig oder lückenhaft ist, so muss man bedenken, dass dies nur auf die Gesamtheit der Mayson-Brüder zutrifft - sofern es Trevor und Liz betrifft, lernen wir ihre Geschichte ab dem Punkt, wo sie ihn zum Teufel wünscht, lückenlos kennen.
Wie alle Brüder ist Trevor natürlich ein Bild von einem Mann, aber das ist ja kein Nachteil. Mit jemandem wie ihm käme ich im realen Leben niemals klar, denn er ist grundsätzlich von der Sicht seiner Dinge überzeugt und setzt diese dann auch genau so um - andere Meinungen Beteiligter sind im dabei vollkommen egal und an Liz' Stelle hätte ich mir dies garantiert nicht gefallen lassen. Dennoch macht ihn das im Buch nicht unsympathisch, denn gleichzeitig verfügt er über den Charme eines Hundewelpen - auch wenn dieser deine Pantoffeln zerkaut, kannst du ihm nicht wirklich lange böse sein.
Der Lesefluss ist sehr gut und das liegt nicht zuletzt an den detaillierten, aber weder billigen noch gestellt wirkenden, erotischen Szenen, zu denen es in regelmäßigen Abständen kommt. Aber auch davon abgesehen, bietet die Handlung einiges an Abwechslung: zum einen natürlich die Sache mit Trevor und Liz selbst, aber auch ihr Bruder trägt mit seinen dubiosen Aktivitäten zur Spannung bei.
Einziger Warnhinweis von mir: Nachdem man "Until Love: Trevor" gelesen hat, steigt die persönliche Wunschliste direkt um die drei anderen Mayson- Jungs bzw. ihre Geschichten an.
"Until Love: Trevor" bietet genau die richtige Mischung aus Gefühl, Spannung und prickelnder Erotik.
Aurora Rose Reynolds
"Until Love: Trevor"
ISBN: 978-3-903130-14-2
erschienen in der Romance Edition
"Trevor Mayson hat sein Leben komplett durchgeplant: das Familienunternehmen zum Erfolg führen und noch ein paar Jahre seinem Ruf als Playboy gerecht werden, ehe er sich auf etwas Festes einlässt. Doch dann ist da plötzlich Liz - wunderschön, liebenswürdig und zurückhaltend verkörpert sie alles, was er immer in einer Frau gesucht hat. Leider macht Trevor den Fehler, ihr das Herz zu brechen, anstatt ihr seines zu schenken.
Je intensiver er sich von ihr fernzuhalten versucht, desto stärker fühlt er die Anziehung zu dieser Frau. Bald hat Trevor alle Hände voll damit zu tun, seinen Lebensplan auf den Kopf zu stellen, um Liz wieder für sich zu gewinnen..."
Fazit:
"Until Love: Trevor" ist der zweite Teil der Reihe von Aurora Rose Reynolds über die vier Mayson-Brüder. Da auch die Geschichte um Trevor und Liz schon im ersten Teil ihren Anfang zu nehmen scheint, sollte man vorab wohl "Until Love: Asher" lesen, denn ansonsten hat man zu Beginn des öfteren das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Generell gibt das Buch nur einen beschränkten Einblick auf das große Ganze, nur sofern es Trevor oder Liz direkt betrifft. Um die Handlung allumfassend zu kennen, wird man alle vier Teile, von denen die nächsten beiden im kommenden Jahr zu erwarten sind, lesen müssen, da viele Handlungen parallel laufen.
Sollte jetzt der Eindruck erweckt worden sein, dass die Handlung in "Until Love: Trevor" unvollständig oder lückenhaft ist, so muss man bedenken, dass dies nur auf die Gesamtheit der Mayson-Brüder zutrifft - sofern es Trevor und Liz betrifft, lernen wir ihre Geschichte ab dem Punkt, wo sie ihn zum Teufel wünscht, lückenlos kennen.
Wie alle Brüder ist Trevor natürlich ein Bild von einem Mann, aber das ist ja kein Nachteil. Mit jemandem wie ihm käme ich im realen Leben niemals klar, denn er ist grundsätzlich von der Sicht seiner Dinge überzeugt und setzt diese dann auch genau so um - andere Meinungen Beteiligter sind im dabei vollkommen egal und an Liz' Stelle hätte ich mir dies garantiert nicht gefallen lassen. Dennoch macht ihn das im Buch nicht unsympathisch, denn gleichzeitig verfügt er über den Charme eines Hundewelpen - auch wenn dieser deine Pantoffeln zerkaut, kannst du ihm nicht wirklich lange böse sein.
Der Lesefluss ist sehr gut und das liegt nicht zuletzt an den detaillierten, aber weder billigen noch gestellt wirkenden, erotischen Szenen, zu denen es in regelmäßigen Abständen kommt. Aber auch davon abgesehen, bietet die Handlung einiges an Abwechslung: zum einen natürlich die Sache mit Trevor und Liz selbst, aber auch ihr Bruder trägt mit seinen dubiosen Aktivitäten zur Spannung bei.
Einziger Warnhinweis von mir: Nachdem man "Until Love: Trevor" gelesen hat, steigt die persönliche Wunschliste direkt um die drei anderen Mayson- Jungs bzw. ihre Geschichten an.
"Until Love: Trevor" bietet genau die richtige Mischung aus Gefühl, Spannung und prickelnder Erotik.
Aurora Rose Reynolds
"Until Love: Trevor"
ISBN: 978-3-903130-14-2
erschienen in der Romance Edition
[Rezension] Christiane Lind - Im Land des ewigen Frühlings
Kurzbeschreibung:
Guatemala 1902: Verzweifelt erkennt Margarete, dass ihre Liebe zu Juan keine Zukunft hat. Die eigensinnige Tochter eines deutschen Kaffebauern steht nach ihrer Rückkehr aus Bremen vor dem Ruin. Muss sie die Kaffeefinca durch die Hochzeit mit einem reichen Kaufmann retten?
Zur gleichen Zeit begibt sich Elise widerwillige auf die Reise nach Guatemala. Misstrauisch beäugt sie die ehrgeizigen Pläne ihrer Eltern, einen verborgenen Maya-Tempel zu entdecken. Wie befürchtet nimmt die Expedition durch den mittelamerikanischen Dschungel einen dramatischen Verlauf.
Bremen, 2016: "Meine Ururgroßmutter hat Ihre Ururgroßmutter gerettet" - mit diesen Worten stürmt Isabell ins Büro von Fabian, Chef einer Kaffeerösterei. Gemeinsam tauchen sie ein in staubige Archivordner, bewegende Tagebücher und abenteuerliche Reiseberichte. Dabei erfahren sie nicht nur viel über zwei starke Frauen, auch sie selbst finden ihr Schicksal."
Fazit:
Bei den Büchern von Christiane Lind kann man sich sicher sein, dass es um starke Frauen geht, auch wenn das ihnen am Anfang der Handlung nicht immer bewusst ist. In "Im Land des ewigen Frühlings" dürfen wir gleich drei starke Frauencharaktere kennenlernen: In der Gegenwart Isabell, die eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat und auf Fabian, widerwillig Chef einer Kaffeerösterei, trifft und Anfang des 20. Jahrhunderts Margarete, die von klein auf charakterstark war und Elise, die erst selbst herausfinden muss, dass viel Kraft in ihr schlummert.
Wenn jemandem diese Handlung teilweise bekannt vorkommt, mag das daran liegen, dass "Im Land des ewigen Frühlings" eine überarbeitete und - wie ich nach dem Lesen bestätigen kann - abgeänderte Version von "Im Land der Kaffeeblüten" ist, das vor einigen Jahren unter dem Pseudonym Laura Antoni veröffentlich wurde.
Der Lesefluss ist sehr gut, durch die Perspektivenwechsel sowohl in Bezug auf die jeweilige Person als auch natürlich in der Zeit, weiß man gar nicht, wo man am liebsten bleiben möchte, denn natürlich ist die Neugier in Bezug auf alle Handlungsstränge groß. Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft Guatemalas, das mir bisher nur ein vager Begriff war und die ausführlichen Erläuterungen zur Kultur der Mayas, die auch verdeutlichen, dass ein nicht geringes Maß an Recherchearbeit unerlässlich war.
Neben der Landschaft Mittelamerikas und unsere drei starken Protagonistinnen kommt aber auch das Gefühl - in vielfältiger Weise - nicht zu kurz.
Kurzum: "Im Land des ewigen Frühlings" ist ein unterhaltsamer Roman, der berührt und mitnimmt, in den man komplett eintauchen und mit den Charakteren mitfiebern kann, bei dessen Lektüre man schmunzelt, seufzt und leidet und dessen letzte Seite man doch wehmütig umblättert.
Christiane Lind
"Im Land des ewigen Frühlings"
ISBN: 978-1-5398-2674-3
Nähere Informationen zur Autorin und ihren Büchern findet ihr hier
Guatemala 1902: Verzweifelt erkennt Margarete, dass ihre Liebe zu Juan keine Zukunft hat. Die eigensinnige Tochter eines deutschen Kaffebauern steht nach ihrer Rückkehr aus Bremen vor dem Ruin. Muss sie die Kaffeefinca durch die Hochzeit mit einem reichen Kaufmann retten?
Zur gleichen Zeit begibt sich Elise widerwillige auf die Reise nach Guatemala. Misstrauisch beäugt sie die ehrgeizigen Pläne ihrer Eltern, einen verborgenen Maya-Tempel zu entdecken. Wie befürchtet nimmt die Expedition durch den mittelamerikanischen Dschungel einen dramatischen Verlauf.
Bremen, 2016: "Meine Ururgroßmutter hat Ihre Ururgroßmutter gerettet" - mit diesen Worten stürmt Isabell ins Büro von Fabian, Chef einer Kaffeerösterei. Gemeinsam tauchen sie ein in staubige Archivordner, bewegende Tagebücher und abenteuerliche Reiseberichte. Dabei erfahren sie nicht nur viel über zwei starke Frauen, auch sie selbst finden ihr Schicksal."
Fazit:
Bei den Büchern von Christiane Lind kann man sich sicher sein, dass es um starke Frauen geht, auch wenn das ihnen am Anfang der Handlung nicht immer bewusst ist. In "Im Land des ewigen Frühlings" dürfen wir gleich drei starke Frauencharaktere kennenlernen: In der Gegenwart Isabell, die eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat und auf Fabian, widerwillig Chef einer Kaffeerösterei, trifft und Anfang des 20. Jahrhunderts Margarete, die von klein auf charakterstark war und Elise, die erst selbst herausfinden muss, dass viel Kraft in ihr schlummert.
Wenn jemandem diese Handlung teilweise bekannt vorkommt, mag das daran liegen, dass "Im Land des ewigen Frühlings" eine überarbeitete und - wie ich nach dem Lesen bestätigen kann - abgeänderte Version von "Im Land der Kaffeeblüten" ist, das vor einigen Jahren unter dem Pseudonym Laura Antoni veröffentlich wurde.
Der Lesefluss ist sehr gut, durch die Perspektivenwechsel sowohl in Bezug auf die jeweilige Person als auch natürlich in der Zeit, weiß man gar nicht, wo man am liebsten bleiben möchte, denn natürlich ist die Neugier in Bezug auf alle Handlungsstränge groß. Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft Guatemalas, das mir bisher nur ein vager Begriff war und die ausführlichen Erläuterungen zur Kultur der Mayas, die auch verdeutlichen, dass ein nicht geringes Maß an Recherchearbeit unerlässlich war.
Neben der Landschaft Mittelamerikas und unsere drei starken Protagonistinnen kommt aber auch das Gefühl - in vielfältiger Weise - nicht zu kurz.
Kurzum: "Im Land des ewigen Frühlings" ist ein unterhaltsamer Roman, der berührt und mitnimmt, in den man komplett eintauchen und mit den Charakteren mitfiebern kann, bei dessen Lektüre man schmunzelt, seufzt und leidet und dessen letzte Seite man doch wehmütig umblättert.
Christiane Lind
"Im Land des ewigen Frühlings"
ISBN: 978-1-5398-2674-3
Nähere Informationen zur Autorin und ihren Büchern findet ihr hier
Samstag, 17. Dezember 2016
[Rezension] Jeff Menapace - Das Spiel - Rache
Kurzbeschreibung:
"Im Herbst 2008 wurde die Lambert-Familie im amerikanischen Hinterland Opfer der Fannelli-Brüder. Von den beiden Verbrechern überwältigt, mussten die Lamberts buchstäblich durch die Hölle gehen. Sie haben überlebt - und zurückgeschlagen. Aber es ist noch nicht vorbei, denn einer der Fannelli-Brüder sinnt auf Rache. Und er bleibt nicht alleine. Das Spiel geht weiter..."
Fazit:
Nach "Das Spiel - Opfer" ist dieses Buch der zweite Teil der "Das Spiel"-Trilogie von Jeff Menapace. Nachdem mich das erste Buch praktisch umgehauen hat, liegt auf der Hand, dass ich den Nachfolger lesen würde.
Die Handlung spielt diesmal größtenteils im familiären Umfeld der Lamberts, die noch immer dabei sind, das Erlebte zu verdauen. Die Unterstützung, die Arty, der überlebende Fannelli-Bruder erhält, finde ich genial.
Das Buch hatte mich bereits auf den ersten Seiten, auf denen ein mehr als charismatischer neuer Charakter eingeführt wird, der für mich mitentscheidend für die Faszination des Buches war, da Arty diesmal eher im Hintergrund bleibt.
Nicht ganz so blutig und übelkeiterregend wie der erste Teil, punktet "Das Spiel - Rache" mehr durch subtile Psychospielchen, die nicht weniger unter die Haut gehen. Der Lesefluss ist entsprechend sehr gut, der Autor weiß erneut, seine Leserschaft zu fesseln. Das Ende fand ich ein wenig....abrupt, würde ich es mal nennen. Allerdings bin ich eben aufgrund dieses Schlusses sehr gespannt auf die Handlung des abschließenden dritten Teils.
Das Buch lässt sich sicher auch ohne Vorkenntniss des ersten Bandes lesen, allerdings schmälert dies dann sicher das Vergnügen am Nachfolgeband.
Jeff Menapace
"Das Spiel - Rache"
ISBN: 978-3-453-67708-1
erschienen bei Heyne Hardcore
"Im Herbst 2008 wurde die Lambert-Familie im amerikanischen Hinterland Opfer der Fannelli-Brüder. Von den beiden Verbrechern überwältigt, mussten die Lamberts buchstäblich durch die Hölle gehen. Sie haben überlebt - und zurückgeschlagen. Aber es ist noch nicht vorbei, denn einer der Fannelli-Brüder sinnt auf Rache. Und er bleibt nicht alleine. Das Spiel geht weiter..."
Fazit:
Nach "Das Spiel - Opfer" ist dieses Buch der zweite Teil der "Das Spiel"-Trilogie von Jeff Menapace. Nachdem mich das erste Buch praktisch umgehauen hat, liegt auf der Hand, dass ich den Nachfolger lesen würde.
Die Handlung spielt diesmal größtenteils im familiären Umfeld der Lamberts, die noch immer dabei sind, das Erlebte zu verdauen. Die Unterstützung, die Arty, der überlebende Fannelli-Bruder erhält, finde ich genial.
Das Buch hatte mich bereits auf den ersten Seiten, auf denen ein mehr als charismatischer neuer Charakter eingeführt wird, der für mich mitentscheidend für die Faszination des Buches war, da Arty diesmal eher im Hintergrund bleibt.
Nicht ganz so blutig und übelkeiterregend wie der erste Teil, punktet "Das Spiel - Rache" mehr durch subtile Psychospielchen, die nicht weniger unter die Haut gehen. Der Lesefluss ist entsprechend sehr gut, der Autor weiß erneut, seine Leserschaft zu fesseln. Das Ende fand ich ein wenig....abrupt, würde ich es mal nennen. Allerdings bin ich eben aufgrund dieses Schlusses sehr gespannt auf die Handlung des abschließenden dritten Teils.
Das Buch lässt sich sicher auch ohne Vorkenntniss des ersten Bandes lesen, allerdings schmälert dies dann sicher das Vergnügen am Nachfolgeband.
Jeff Menapace
"Das Spiel - Rache"
ISBN: 978-3-453-67708-1
erschienen bei Heyne Hardcore
Freitag, 9. Dezember 2016
[Rezension] Jeffery Deaver - Wahllos
Kurzbeschreibung:
"Ein Konzert in einem beliebten Nachtclub endet für die Besucher in einem Albtraum, als ein Feueralarm ausgelöst wird. Der Notausgang ist blockiert - es kommt zu einer Massenpanik, bei der zahlreiche Menschen sterben. Kathryn Dance ermittelt und stößt auf Beweise, die infrage stellen, dass es sich bei den Geschehnissen um ein tragisches Unglück handelt. Ein psychopathischer Killer scheint den Vorfall gezielt inszeniert zu haben, und Dance ist sicher, dass er wieder zuschlagen wird..."
Fazit:
"Wahllos" ist der vierte Teil von Jeffery Deavers Reihe um die Kinesik-Expertin Kathryn Dance. Genau wie Deavers Lincoln Rhyme-Reihe, mag ich auch die Bücher über Kathryn Dance sehr gern, zumal die Kinesik ein sehr interessantes und nicht so oft in Büchern verwendetes Gebiet darstellt.
Ich glaube nicht, dass Jeffery Deaver richtig schlechte Bücher schreiben kann. Allerdings kann er sehr, sehr gute Bücher schreiben, wodurch andere dann gleich viel deutlicher abfallen. So ging es mir im Großen und Ganzen leider mit "Wahllos". Nachdem Kathryn im letzten Teil, "Die Angebetete", unterwegs war, spielt "Wahllos" wieder in der Monterey Bay, wodurch Kathryns Privatleben wieder mehr Raum einnimmt.
Was Jeffery Deavers Bücher so unvergleichlich macht, ist, dass schon die offensichtliche Handlung in der Regel mitreißend und spannend ist - "Wahllos" wirkt aber mitunter langgezogen, als ob die Handlung pausiere. Und das, was Deavers Bücher auszeichnet ist, dass am Ende alles doch noch ganz anders ist, als es schien. Ja, in Ansätzen ist dies auch in "Wahllos" vorhanden, aber das große Überraschungsmoment blieb aus. Das kann er besser!
Dennoch ist "Wahllos" ein interessantes Buch mit guten Entwicklungen und ja, auch mit Spannung - entsprechend ist meine Kritik sicher Jammern auf hohem Niveau - aber genau dieses Niveau ist es, dass ich von ihm erwarte. Nichts desto trotz bedaure ich es keinesfalls, das Buch gelesen zu haben und werde unter Garantie auch Kathryn Dances nächsten Fall begleiten.
Jeffery Deaver
"Wahllos"
ISBN: 978-3-7645-0573-8
erschienen bei blanvalet
"Ein Konzert in einem beliebten Nachtclub endet für die Besucher in einem Albtraum, als ein Feueralarm ausgelöst wird. Der Notausgang ist blockiert - es kommt zu einer Massenpanik, bei der zahlreiche Menschen sterben. Kathryn Dance ermittelt und stößt auf Beweise, die infrage stellen, dass es sich bei den Geschehnissen um ein tragisches Unglück handelt. Ein psychopathischer Killer scheint den Vorfall gezielt inszeniert zu haben, und Dance ist sicher, dass er wieder zuschlagen wird..."
Fazit:
"Wahllos" ist der vierte Teil von Jeffery Deavers Reihe um die Kinesik-Expertin Kathryn Dance. Genau wie Deavers Lincoln Rhyme-Reihe, mag ich auch die Bücher über Kathryn Dance sehr gern, zumal die Kinesik ein sehr interessantes und nicht so oft in Büchern verwendetes Gebiet darstellt.
Ich glaube nicht, dass Jeffery Deaver richtig schlechte Bücher schreiben kann. Allerdings kann er sehr, sehr gute Bücher schreiben, wodurch andere dann gleich viel deutlicher abfallen. So ging es mir im Großen und Ganzen leider mit "Wahllos". Nachdem Kathryn im letzten Teil, "Die Angebetete", unterwegs war, spielt "Wahllos" wieder in der Monterey Bay, wodurch Kathryns Privatleben wieder mehr Raum einnimmt.
Was Jeffery Deavers Bücher so unvergleichlich macht, ist, dass schon die offensichtliche Handlung in der Regel mitreißend und spannend ist - "Wahllos" wirkt aber mitunter langgezogen, als ob die Handlung pausiere. Und das, was Deavers Bücher auszeichnet ist, dass am Ende alles doch noch ganz anders ist, als es schien. Ja, in Ansätzen ist dies auch in "Wahllos" vorhanden, aber das große Überraschungsmoment blieb aus. Das kann er besser!
Dennoch ist "Wahllos" ein interessantes Buch mit guten Entwicklungen und ja, auch mit Spannung - entsprechend ist meine Kritik sicher Jammern auf hohem Niveau - aber genau dieses Niveau ist es, dass ich von ihm erwarte. Nichts desto trotz bedaure ich es keinesfalls, das Buch gelesen zu haben und werde unter Garantie auch Kathryn Dances nächsten Fall begleiten.
Jeffery Deaver
"Wahllos"
ISBN: 978-3-7645-0573-8
erschienen bei blanvalet
Mittwoch, 7. Dezember 2016
[Rezension] Nora Roberts - Ein Leuchten im Sturm
Kurzbeschreibung:
"Shelby ist erschüttert, als sie nach dem tragischen Unfall ihres Mannes auch noch erfährt, dass Richard ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen hat. Zudem entdeckt sie in seinem Bankschließfach gefälschte Ausweise und Papiere. Der Mann, den sie geliebt hat, ist nicht nur tot - er hat niemals existiert. Shelby flüchtet zu ihrer Familie nach Tennessee und lernt Griffin kennen, der zu einer wichtigen Stütze für sie und ihre Tochter wird. Doch Richards Lügen und Geheimnisse folgen Shelby bis in ihre Heimat - und werden für sie zur tödlichen Bedrohung."
Fazit:
Es gibt Romane, in die taucht man bereits nach den ersten Seiten ein und erlebt sie live an der Seite der Protagonisten. Nora Roberts' "Ein Leuchten im Sturm" ist genau so ein Buch!
Die Charaktere sind, wie man es von der Autorin gewohnt ist, mitten aus dem Leben gegriffen, normale Menschen, denen man auch in seiner eigenen Nachbarschaft begegnen könnte und die neben ihren Stärken auch ihre Schwächen haben, was sie nur umso liebenswerter macht. Shelby und ihre ganze Familie fällt genau in diese Kategorie. Wenn man dazu noch ein beschauliches Örtchen nimmt, hat man die perfekte Kulisse für die Widrigkeiten des Lebens, denen sich die jeweilige Hauptperson stellen muss. Damit die Geschichte dann nicht zu sehr ins Kitschige abdriftet, mische man eine gehörige Portion Intrigen und Spannung hinzu und voilá: Da ist der perfekte Nora Roberts - Roman!
So hat die Autorin mit "Ein Leuchten im Sturm" wieder einmal bewiesen, warum sie Bücher in millionenfacher Stückzahl verkauft und das zu Recht!
Der Lesefluss ist hervorragend und die mehr als 500 Seiten schneller gelesen, als man sich vorstellen kann, weil man sich von Shelby gar nicht trennen mag! Abwechslungsreich, aber dennoch tiefgründig, spannend und aufwühlend zugleich - mehr Unterhaltung kann man sich nicht wünschen und eigentlich möchte man am Ende des Buches direkt mit einem ebenso mitreißenden Roman weitermachen.
Auch wenn einige Entwicklungen absehbar waren, hat mich das Buch absolut großartig unterhalten und ich kann es nur jedem empfehlen - egal, ob man bereits Fan von Nora Roberts ist oder verstehen möchte, warum so viele Menschen ihre Bücher lesen: "Ein Leuchten im Sturm" ist in jedem Fall die richtige Wahl!
Nora Roberts
"Ein Leuchten im Sturm"
ISBN: 978-3-453-29182-9
erschienen im Diana Verlag
"Shelby ist erschüttert, als sie nach dem tragischen Unfall ihres Mannes auch noch erfährt, dass Richard ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen hat. Zudem entdeckt sie in seinem Bankschließfach gefälschte Ausweise und Papiere. Der Mann, den sie geliebt hat, ist nicht nur tot - er hat niemals existiert. Shelby flüchtet zu ihrer Familie nach Tennessee und lernt Griffin kennen, der zu einer wichtigen Stütze für sie und ihre Tochter wird. Doch Richards Lügen und Geheimnisse folgen Shelby bis in ihre Heimat - und werden für sie zur tödlichen Bedrohung."
Fazit:
Es gibt Romane, in die taucht man bereits nach den ersten Seiten ein und erlebt sie live an der Seite der Protagonisten. Nora Roberts' "Ein Leuchten im Sturm" ist genau so ein Buch!
Die Charaktere sind, wie man es von der Autorin gewohnt ist, mitten aus dem Leben gegriffen, normale Menschen, denen man auch in seiner eigenen Nachbarschaft begegnen könnte und die neben ihren Stärken auch ihre Schwächen haben, was sie nur umso liebenswerter macht. Shelby und ihre ganze Familie fällt genau in diese Kategorie. Wenn man dazu noch ein beschauliches Örtchen nimmt, hat man die perfekte Kulisse für die Widrigkeiten des Lebens, denen sich die jeweilige Hauptperson stellen muss. Damit die Geschichte dann nicht zu sehr ins Kitschige abdriftet, mische man eine gehörige Portion Intrigen und Spannung hinzu und voilá: Da ist der perfekte Nora Roberts - Roman!
So hat die Autorin mit "Ein Leuchten im Sturm" wieder einmal bewiesen, warum sie Bücher in millionenfacher Stückzahl verkauft und das zu Recht!
Der Lesefluss ist hervorragend und die mehr als 500 Seiten schneller gelesen, als man sich vorstellen kann, weil man sich von Shelby gar nicht trennen mag! Abwechslungsreich, aber dennoch tiefgründig, spannend und aufwühlend zugleich - mehr Unterhaltung kann man sich nicht wünschen und eigentlich möchte man am Ende des Buches direkt mit einem ebenso mitreißenden Roman weitermachen.
Auch wenn einige Entwicklungen absehbar waren, hat mich das Buch absolut großartig unterhalten und ich kann es nur jedem empfehlen - egal, ob man bereits Fan von Nora Roberts ist oder verstehen möchte, warum so viele Menschen ihre Bücher lesen: "Ein Leuchten im Sturm" ist in jedem Fall die richtige Wahl!
Nora Roberts
"Ein Leuchten im Sturm"
ISBN: 978-3-453-29182-9
erschienen im Diana Verlag
Mittwoch, 30. November 2016
[Rezension] Christiane Lind - Phillips letztes Geschenk
Kurzbeschreibung:
"Seit ihr Mann gestorben ist, verkriecht sich Carolin in ihrer Trauer und meidet alle Menschen. Überraschend erhält sie eines Tages ein Geschenk, das Phillip noch vor seinem Tod für sie ausgesucht hatte: ein Katzenjunges. Auf Samtpfoten schleicht es sich in ihr Leben und in ihr Herz - obwohl sein Freiheitsdrang sie gehörig auf Trab hält. Beim Suchen lernt Carolin ihre Nachbarn besser kennen und gewinnt langsam neuen Lebensmut. Bis zu dem Tag als ihr Kätzchen verschwindet, und das, wo der Winter vor der Tür steht!"
Fazit:
Dass ich die Bücher von Christiane Lind gern lese, ist für euch nichts Neues. Deshalb kam "Phillips letztes Geschenk" zum Beginn der Adventszeit gerade recht. Auch wenn große Teile der Handlung gar nicht in der Weihnachtszeit spielen, ist es für mich ein klassisches Weihnachtsbuch - nach dem Lesen wird jeder verstehen, was ich meine.
Die Charaktere, insbesondere Carolin sind sehr bildhaft gestaltet und ebenso tiefgründig ausgearbeitet. Was aber noch besonders hervorsticht, sind die Emotionen, die von der Autorin derart transportiert werden, dass sie einem tatsächlich tief unter die Haut gehen: so habe ich mit Carolin gelitten, die nach dem Tod ihres Mannes am Boden zerstört war und ebenso mit ihr neuen Lebensmut geschöpft, abgelöst von der Verzweiflung über das Verschwinden des Stubentigers. Als Katzenmama kann ich dies natürlich besonders gut nachempfinden. Und auch, wenn ich eigentlich nicht nah am Wasser gebaut bin, traten mir bei der ein oder anderen Szene durchaus die Tränen in die Augen.
Da Carolin im Vordergrund steht - auch wenn dem Vierbeiner eine wichtige Rolle zukommt - eignet sich dieses emotionale Buch natürlich auch für Leser, die mit Katzen sonst nicht viel am Hut haben.
"Phillips letztes Geschenk" kann ich jedem, der keine Angst vor Emotionen hat, nur empfehlen.
Christiane Lind
"Phillips letztes Geschenk"
ISBN: 978-1503942509
"Seit ihr Mann gestorben ist, verkriecht sich Carolin in ihrer Trauer und meidet alle Menschen. Überraschend erhält sie eines Tages ein Geschenk, das Phillip noch vor seinem Tod für sie ausgesucht hatte: ein Katzenjunges. Auf Samtpfoten schleicht es sich in ihr Leben und in ihr Herz - obwohl sein Freiheitsdrang sie gehörig auf Trab hält. Beim Suchen lernt Carolin ihre Nachbarn besser kennen und gewinnt langsam neuen Lebensmut. Bis zu dem Tag als ihr Kätzchen verschwindet, und das, wo der Winter vor der Tür steht!"
Fazit:
Dass ich die Bücher von Christiane Lind gern lese, ist für euch nichts Neues. Deshalb kam "Phillips letztes Geschenk" zum Beginn der Adventszeit gerade recht. Auch wenn große Teile der Handlung gar nicht in der Weihnachtszeit spielen, ist es für mich ein klassisches Weihnachtsbuch - nach dem Lesen wird jeder verstehen, was ich meine.
Die Charaktere, insbesondere Carolin sind sehr bildhaft gestaltet und ebenso tiefgründig ausgearbeitet. Was aber noch besonders hervorsticht, sind die Emotionen, die von der Autorin derart transportiert werden, dass sie einem tatsächlich tief unter die Haut gehen: so habe ich mit Carolin gelitten, die nach dem Tod ihres Mannes am Boden zerstört war und ebenso mit ihr neuen Lebensmut geschöpft, abgelöst von der Verzweiflung über das Verschwinden des Stubentigers. Als Katzenmama kann ich dies natürlich besonders gut nachempfinden. Und auch, wenn ich eigentlich nicht nah am Wasser gebaut bin, traten mir bei der ein oder anderen Szene durchaus die Tränen in die Augen.
Da Carolin im Vordergrund steht - auch wenn dem Vierbeiner eine wichtige Rolle zukommt - eignet sich dieses emotionale Buch natürlich auch für Leser, die mit Katzen sonst nicht viel am Hut haben.
"Phillips letztes Geschenk" kann ich jedem, der keine Angst vor Emotionen hat, nur empfehlen.
Christiane Lind
"Phillips letztes Geschenk"
ISBN: 978-1503942509
Sonntag, 20. November 2016
[Rezension] Linus Geschke - Die Akte Zodiac [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Wenn der Maskenmann kommt, sterben Liebespaare. Meist nachts, meist auf abgelegenen Parkplätzen. Das Ermittlerteam um Kommissarin Eva Lendt und den Fallanalytiker Marco Brock steht vor einem Rätsel, bis es merkt, dass die Morde den Taten eines berüchtigen Killers gleichen, der Ende der sechziger Jahre in der San Francisco Bay Area gewütet hat.
Der ZODIAC gehört zu Amerikas berühmtesten Serienkillern. Hollywoodfilme wurden über ihn gedreht, unzählige Bücher geschrieben, und dennoch liegt seine Identität bis heute im Dunklen verborgen. Eva Lendt und Marco Brock ahnen, dass sie den jetzigen Killer nur fassen können, wenn sie die Taten des damaligen verstehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...."
Fazit:
"Die Akte Zodiac" ist als vierteiliger Fortsetzungsthriller erschienen. Da die Handlung aber fortlaufend ist und erst alle vier Teile ein Ganzes ergeben, stelle ich euch das Buch in einer zusammengefassten Rezension fort.
Was einem bereits am Anfang der Geschichte auffällt, ist die Sorgfalt, die Linus Geschke auf seine Protagonisten verwendet - unabhängig von ihrer Wichtigkeit. So wird auch jedes Mordopfer, dessen Optik, Kleidung oder ähnliches für die Handlung an sich vollkommen nebensächlich ist, dem Leser so vorgestellt, dass er es vor Augen hat, dass es eine Person darstellt, die ein Leben und eine Geschichte hat - das hat mir sehr gut gefallen.
Auch unsere Hauptprotagonisten sind sehr plastisch und menschlich - gerade der anfangs unsympathische Fallanalyst konnte später eindeutig Punkte sammeln.
Überhaupt gibt es eigentlich nichts, was mir an "Die Akte Zodiac" nicht gefallen hat. Schnell ist man in der Handlung angekommen und rätselt mit den Ermittlern gemeinsam. Die Perspektivenwechsel sorgen für Abwechslung, der Lesefluss ist sehr gut und die Spannung steigt und steigt - selbst die Identität des Mörders letztendlich kam für mich überraschend, wenn sie im Nachhinein auch durchaus logisch ist.
Beeindruckend fand ich, welchen Rechercheumfang der Autor betrieben haben muss, um das Handeln des Original-Zodiac so detailliert verwenden zu können. Dazu gibt es auch eine eigene Website, wo man sich genauer informieren kann: Die Akte Zodiac
"Die Akte Zodiac" ist ein Thriller, bei dem alles stimmt: eine spannende, spannende Handlung, die geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert mit gut ausgearbeiteten Charakteren - fast schade, dass es das Buch nur digital gibt.
Linus Geschke
"Die Akte Zodiac"
erschienen bei Edel Elements
"Wenn der Maskenmann kommt, sterben Liebespaare. Meist nachts, meist auf abgelegenen Parkplätzen. Das Ermittlerteam um Kommissarin Eva Lendt und den Fallanalytiker Marco Brock steht vor einem Rätsel, bis es merkt, dass die Morde den Taten eines berüchtigen Killers gleichen, der Ende der sechziger Jahre in der San Francisco Bay Area gewütet hat.
Der ZODIAC gehört zu Amerikas berühmtesten Serienkillern. Hollywoodfilme wurden über ihn gedreht, unzählige Bücher geschrieben, und dennoch liegt seine Identität bis heute im Dunklen verborgen. Eva Lendt und Marco Brock ahnen, dass sie den jetzigen Killer nur fassen können, wenn sie die Taten des damaligen verstehen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...."
Fazit:
"Die Akte Zodiac" ist als vierteiliger Fortsetzungsthriller erschienen. Da die Handlung aber fortlaufend ist und erst alle vier Teile ein Ganzes ergeben, stelle ich euch das Buch in einer zusammengefassten Rezension fort.
Was einem bereits am Anfang der Geschichte auffällt, ist die Sorgfalt, die Linus Geschke auf seine Protagonisten verwendet - unabhängig von ihrer Wichtigkeit. So wird auch jedes Mordopfer, dessen Optik, Kleidung oder ähnliches für die Handlung an sich vollkommen nebensächlich ist, dem Leser so vorgestellt, dass er es vor Augen hat, dass es eine Person darstellt, die ein Leben und eine Geschichte hat - das hat mir sehr gut gefallen.
Auch unsere Hauptprotagonisten sind sehr plastisch und menschlich - gerade der anfangs unsympathische Fallanalyst konnte später eindeutig Punkte sammeln.
Überhaupt gibt es eigentlich nichts, was mir an "Die Akte Zodiac" nicht gefallen hat. Schnell ist man in der Handlung angekommen und rätselt mit den Ermittlern gemeinsam. Die Perspektivenwechsel sorgen für Abwechslung, der Lesefluss ist sehr gut und die Spannung steigt und steigt - selbst die Identität des Mörders letztendlich kam für mich überraschend, wenn sie im Nachhinein auch durchaus logisch ist.
Beeindruckend fand ich, welchen Rechercheumfang der Autor betrieben haben muss, um das Handeln des Original-Zodiac so detailliert verwenden zu können. Dazu gibt es auch eine eigene Website, wo man sich genauer informieren kann: Die Akte Zodiac
"Die Akte Zodiac" ist ein Thriller, bei dem alles stimmt: eine spannende, spannende Handlung, die geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert mit gut ausgearbeiteten Charakteren - fast schade, dass es das Buch nur digital gibt.
Linus Geschke
"Die Akte Zodiac"
erschienen bei Edel Elements
Donnerstag, 17. November 2016
[Rezension] Sarah Saxx - Außergewöhnlich verliebt [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Eine Autopanne zwingt Ted, Tierarzt und Traum aller Schwiegermütter, am Straßenrand zu halten. Ratlos steht er vor der geöffneten Motorhaube, als eine Frau in Schwarz mit ihrem Motorrad neben ihm hält. Die schöne Unbekannte ist genauso schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht ist, doch man begegnet sich schließlich immer zweimal.
Sam hat keinerlei Verpflichtungen. Sie sucht mit ihrem Wohnmobil das Weite, wann immer sie in ungemütliche Situationen gerät. Und dafür hat sie ein Händchen, denn sie liebt das Risiko. Bis Ted in ihrem Leben auftaucht und sich die Wildkatze in ein Schmusekätzchen verwandelt. Wäre da nicht ihre Vergangenheit, die sie immer wieder einholt und den beiden eine Strich durchs Liebesglück zu machen scheint..."
Fazit:
Die "Greenwater Hill"-Reihe von Sarah Saxx ist ja mittlerweile ein Garant für romantische Unterhaltung. Entsprechend habe ich mich auf das Erscheinen des vierten Bandes der Reihe gefreut.
Haben mir bereits die ersten Bände gut gefallen, so toppt "Außergewöhnlich verliebt" dieses noch - vermutlich liegt dies am Charakter von Sam: selbstbestimmt und freiheitsliebend verbirgt sie ihren weichen Kern verzweifelt hinter ihrer rauen Fassade. Und unser Tierarzt ist natürlich - wie es sich gehört - viel zu gut um real zu sein!
Bereits nach wenigen Seiten hatte mich Sams Geschichte gefangen genommen, entsprechend gut war der Lesefluss und das Ende viel zu früh erreicht! Der Weg der beiden war natürlich in gewissem Maße vorhersehbar, aber das tat dem Lesevergnügen überhaupt keinen Abbruch. Sehr gut gefallen hat mir auch der ironische Humor Sams, der genau auf meiner Wellenlänge lag.
Schön ist bei dieser Reihe natürich auch, dass man immer wieder auf alte Bekannte der vorherigen Bände stößt, als ob man selbst mitten in dieser beschaulichen Kleinstadt umherläuft.
"Außergewöhnlich verliebt" ist eine hervorragende Fortsetzung der bisherigen "Greenwater Hill" - Reihe und genau das richtige für einen verregneten Sonntag auf dem Sofa.
Sarah Saxx
"Außergewöhnlich verliebt"
nähere Informationen zu dem Buch und den übrigen der Reihe findet ihr hier
"Eine Autopanne zwingt Ted, Tierarzt und Traum aller Schwiegermütter, am Straßenrand zu halten. Ratlos steht er vor der geöffneten Motorhaube, als eine Frau in Schwarz mit ihrem Motorrad neben ihm hält. Die schöne Unbekannte ist genauso schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht ist, doch man begegnet sich schließlich immer zweimal.
Sam hat keinerlei Verpflichtungen. Sie sucht mit ihrem Wohnmobil das Weite, wann immer sie in ungemütliche Situationen gerät. Und dafür hat sie ein Händchen, denn sie liebt das Risiko. Bis Ted in ihrem Leben auftaucht und sich die Wildkatze in ein Schmusekätzchen verwandelt. Wäre da nicht ihre Vergangenheit, die sie immer wieder einholt und den beiden eine Strich durchs Liebesglück zu machen scheint..."
Fazit:
Die "Greenwater Hill"-Reihe von Sarah Saxx ist ja mittlerweile ein Garant für romantische Unterhaltung. Entsprechend habe ich mich auf das Erscheinen des vierten Bandes der Reihe gefreut.
Haben mir bereits die ersten Bände gut gefallen, so toppt "Außergewöhnlich verliebt" dieses noch - vermutlich liegt dies am Charakter von Sam: selbstbestimmt und freiheitsliebend verbirgt sie ihren weichen Kern verzweifelt hinter ihrer rauen Fassade. Und unser Tierarzt ist natürlich - wie es sich gehört - viel zu gut um real zu sein!
Bereits nach wenigen Seiten hatte mich Sams Geschichte gefangen genommen, entsprechend gut war der Lesefluss und das Ende viel zu früh erreicht! Der Weg der beiden war natürlich in gewissem Maße vorhersehbar, aber das tat dem Lesevergnügen überhaupt keinen Abbruch. Sehr gut gefallen hat mir auch der ironische Humor Sams, der genau auf meiner Wellenlänge lag.
Schön ist bei dieser Reihe natürich auch, dass man immer wieder auf alte Bekannte der vorherigen Bände stößt, als ob man selbst mitten in dieser beschaulichen Kleinstadt umherläuft.
"Außergewöhnlich verliebt" ist eine hervorragende Fortsetzung der bisherigen "Greenwater Hill" - Reihe und genau das richtige für einen verregneten Sonntag auf dem Sofa.
Sarah Saxx
"Außergewöhnlich verliebt"
nähere Informationen zu dem Buch und den übrigen der Reihe findet ihr hier
Montag, 14. November 2016
[Rezension] Klaus Schuker - Kontrolle. Macht. Tod
Kurzbeschreibung:
"Eine schöne Frau zu quälen verschafft ihm Befriedigung. Ihren Willen zu brechen ist besser als jeder Sex. Von dieser Erkenntnis führen den Unbekannten nur wenige Schritte bis zum perfide kalkulierten Mord. Das erste Opfer ist eine Jurastudentin, das grausame Spiel beginnt. Es wird sechszehn lange, entsetzliche Tage dauern."
Fazit:
Die Attribute, die mir zuerst zu "Kontrolle. Macht. Tod" einfallen sind "nüchtern" und "reduziert". Und nein, das ist keine Kritik, sondern ein Fakt.
Klaus Schukers Buch um den Privatermittler Molden verzichtet auf Ausschmückungen, die nur dem Effekt dienen. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil man derartige, auf das wesentliche beschränkte, Beschreibungen, gerade in Thrillern, wo es gern vor Details und Blut strotzt, eher selten findet. Aber ich habe im Verlauf der Handlung durchaus Gefallen daran gefunden.
Die Charaktere sind alle menschlich - gerade, was Aussehen und Schwächen angeht, da gibt es keine Superhelden oder Übermenschen - das beste Beispiel ist Molden selbst: über 50, durchschnittlich im Äußeren, introvertiert und gehemmt - niemand, der den Mittelpunkt für sich beansprucht. Sein Päckchen hat auch er zu tragen, allerdings ist er keine verkrachte Existenz, eher eine verschwendete - all dies und gerade seine Durchschnittlichkeit machen ihn aber extrem sympathisch. Auch die anderen Protagonisten entsprechen dieser menschlichen Natürlichkeit.
Der Leserfluss ist gut, die Perspektivenwechsel sind dabei sicher hilfreich, wenn auch die Übergänge noch etwas hölzern wirken. Die Handlung ist gut aufgebaut und interessant gestaltet, gerade das Reduzierte, Nüchterne nimmt aber einen Teil der Spannung. Insgesamt war mir die Handlung etwas zu durchsichtig, weil recht bald auf der Hand lag, wer hinter den Morden steckt. Dennoch habe ich mich beileibe nicht gelangweilt.
"Kontrolle. Macht. Tod" zeigt das Potential, über das Klaus Schuker verfügt, schöpft es aber noch nicht aus.
Klaus Schuker
"Kontrolle. Macht. Tod"
ISBN: 978-3-944788-31-9
erschienen im Fabulus Verlag
"Eine schöne Frau zu quälen verschafft ihm Befriedigung. Ihren Willen zu brechen ist besser als jeder Sex. Von dieser Erkenntnis führen den Unbekannten nur wenige Schritte bis zum perfide kalkulierten Mord. Das erste Opfer ist eine Jurastudentin, das grausame Spiel beginnt. Es wird sechszehn lange, entsetzliche Tage dauern."
Fazit:
Die Attribute, die mir zuerst zu "Kontrolle. Macht. Tod" einfallen sind "nüchtern" und "reduziert". Und nein, das ist keine Kritik, sondern ein Fakt.
Klaus Schukers Buch um den Privatermittler Molden verzichtet auf Ausschmückungen, die nur dem Effekt dienen. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil man derartige, auf das wesentliche beschränkte, Beschreibungen, gerade in Thrillern, wo es gern vor Details und Blut strotzt, eher selten findet. Aber ich habe im Verlauf der Handlung durchaus Gefallen daran gefunden.
Die Charaktere sind alle menschlich - gerade, was Aussehen und Schwächen angeht, da gibt es keine Superhelden oder Übermenschen - das beste Beispiel ist Molden selbst: über 50, durchschnittlich im Äußeren, introvertiert und gehemmt - niemand, der den Mittelpunkt für sich beansprucht. Sein Päckchen hat auch er zu tragen, allerdings ist er keine verkrachte Existenz, eher eine verschwendete - all dies und gerade seine Durchschnittlichkeit machen ihn aber extrem sympathisch. Auch die anderen Protagonisten entsprechen dieser menschlichen Natürlichkeit.
Der Leserfluss ist gut, die Perspektivenwechsel sind dabei sicher hilfreich, wenn auch die Übergänge noch etwas hölzern wirken. Die Handlung ist gut aufgebaut und interessant gestaltet, gerade das Reduzierte, Nüchterne nimmt aber einen Teil der Spannung. Insgesamt war mir die Handlung etwas zu durchsichtig, weil recht bald auf der Hand lag, wer hinter den Morden steckt. Dennoch habe ich mich beileibe nicht gelangweilt.
"Kontrolle. Macht. Tod" zeigt das Potential, über das Klaus Schuker verfügt, schöpft es aber noch nicht aus.
Klaus Schuker
"Kontrolle. Macht. Tod"
ISBN: 978-3-944788-31-9
erschienen im Fabulus Verlag
Donnerstag, 10. November 2016
[Rezension] Noa C. Walker - Der Duft von Nelken
Kurzbeschreibung:
"Sandra hat ein perfektes Leben. Einen liebevollen Ehemann, zwei wundervolle Kinder und ein erfolgreich geführtes Unternehmen. Doch plötzlich geschehen Ereignisse, die alles verändern. Als bei einem tragischen Flugzeugabsturz ihre kleine Familie ums Leben kommt, ist nichts mehr wie es war. Es dauert sieben Jahre bis Sandra ihre Trauer überwindet und sich wieder zurück ins Leben kämpft. Ausgerechnet dann entdeckt sie etwas Beunruhigendes. Hat ihr Ehemann die Firma und sie betrogen und Geld in einem Bankschließfach versteckt? Und vor allem: Warum?"
Fazit:
Auch wenn "Der Duft von Nelken" vollkommen anders ist als "Du, ich und die Farben des Lebens", das erste Buch, das unter dem Pseudonym Noa C. Walker veröffentlicht wurde, haben sie doch einiges gemeinsam: Eine Frau als Hauptprotagonistin, deren Leben durch Ereignisse, auf die sie keinen Einfluss hat, vollkommen auf den Kopf gestellt wird.
Und eine Autorin, die viel Liebe investiert, um ihre Charaktere plastisch und absolut menschlich zu erschaffen und mit dem Leser bekannt zu machen. Ebenfalls sehr gut transportiert wurde die unglaubliche Landschaft Cornwalls, in der große Teile der Handlung spielen - man kann beinahe das Meer riechen, wenn es sich wild an den zerklüfteten Klippen bricht.
Man findet gut in die Handlung hinein und macht anfangs Bekanntschaft mit Sandra und ihrer Familie. Richtig los geht es aber praktisch erst, als Sandra sich aufrappelt und trotz der Trauer um ihre Familie ihr Leben wieder in die Hand nimmt. Der Leser begleitet sie auf ihrer Suche nach Antworten nach England, von wo ihr Mann stammt und wo sie sich fehlende Puzzlesteine erhofft. Was als Rätsel beginnt, bei dem der Leser neugierig wartet, was geschieht, steigert sich im Verlauf der Handlung zu einer Schnitzeljagd auf Leben und Tod! Die Spannung, die Noa C. Walker mit der Zeit aufbaut, stellt viele Krimis in den Schatten.
Entsprechend gut ist der Lesefluss - anfangs von Neugier getrieben, ist man später so von der Spannung mitgerissen, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Auch wenn ich die ein oder andere Entwicklung so vermutet hätte, tat dies meinem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch!
"Der Duft von Nelken" vereint einen Roman um ein berührendes Schicksal und einen Detektivkrimi aufs Beste!
Noa C. Walker
"Der Duft von Nelken"
ISBN: 978-1-50394-214-1
"Sandra hat ein perfektes Leben. Einen liebevollen Ehemann, zwei wundervolle Kinder und ein erfolgreich geführtes Unternehmen. Doch plötzlich geschehen Ereignisse, die alles verändern. Als bei einem tragischen Flugzeugabsturz ihre kleine Familie ums Leben kommt, ist nichts mehr wie es war. Es dauert sieben Jahre bis Sandra ihre Trauer überwindet und sich wieder zurück ins Leben kämpft. Ausgerechnet dann entdeckt sie etwas Beunruhigendes. Hat ihr Ehemann die Firma und sie betrogen und Geld in einem Bankschließfach versteckt? Und vor allem: Warum?"
Fazit:
Auch wenn "Der Duft von Nelken" vollkommen anders ist als "Du, ich und die Farben des Lebens", das erste Buch, das unter dem Pseudonym Noa C. Walker veröffentlicht wurde, haben sie doch einiges gemeinsam: Eine Frau als Hauptprotagonistin, deren Leben durch Ereignisse, auf die sie keinen Einfluss hat, vollkommen auf den Kopf gestellt wird.
Und eine Autorin, die viel Liebe investiert, um ihre Charaktere plastisch und absolut menschlich zu erschaffen und mit dem Leser bekannt zu machen. Ebenfalls sehr gut transportiert wurde die unglaubliche Landschaft Cornwalls, in der große Teile der Handlung spielen - man kann beinahe das Meer riechen, wenn es sich wild an den zerklüfteten Klippen bricht.
Man findet gut in die Handlung hinein und macht anfangs Bekanntschaft mit Sandra und ihrer Familie. Richtig los geht es aber praktisch erst, als Sandra sich aufrappelt und trotz der Trauer um ihre Familie ihr Leben wieder in die Hand nimmt. Der Leser begleitet sie auf ihrer Suche nach Antworten nach England, von wo ihr Mann stammt und wo sie sich fehlende Puzzlesteine erhofft. Was als Rätsel beginnt, bei dem der Leser neugierig wartet, was geschieht, steigert sich im Verlauf der Handlung zu einer Schnitzeljagd auf Leben und Tod! Die Spannung, die Noa C. Walker mit der Zeit aufbaut, stellt viele Krimis in den Schatten.
Entsprechend gut ist der Lesefluss - anfangs von Neugier getrieben, ist man später so von der Spannung mitgerissen, dass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Auch wenn ich die ein oder andere Entwicklung so vermutet hätte, tat dies meinem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch!
"Der Duft von Nelken" vereint einen Roman um ein berührendes Schicksal und einen Detektivkrimi aufs Beste!
Noa C. Walker
"Der Duft von Nelken"
ISBN: 978-1-50394-214-1
Sonntag, 6. November 2016
[Rezension] Christina Lauren - Beautiful Bitch/Bombshell/Beginning
Kurzbeschreibung:
"Bennett Ryan hat endlich seine ebenbürtige Partnerin gefunden: eine Frau, die ihm das Leben zur Hölle macht und die einzig dafür lebt, ihn zu bekämpfen. Eine Frau, deren Mund er am liebsten zukleben ... und gleichzeitig ebenso sehr küssen will: seine Freundin, seine ehemalige Praktikantin, Miss Chloe Mills. Die Beautiful Bitch. Eins ist klar: in dieser Beziehung fliegen die Fetzen. Und das täglich. Bis Bennett eine schwerwiegende Entscheidung trifft, die Chloes Leben und sein Leben für immer verändern wird..."
Fazit:
Die einzelnen Novellen "Beautiful Bitch", "Beautiful Bombshell" und Beautiful Beginning" waren bisher nur als Ebooks erhältlich. Jetzt kann man sie auch in einem Sammelband als Printbuch erleben!
Zum Verständnis des Sammelbandes sollte man zumindest den ersten Teil der Reihe, "Beautiful Bastard", gelesen haben. Auch wenn Bennetts Freunde Max und Will, die Hauptprotagonisten aus "Beautiful Stranger" und "Beautiful Player", ebenfalls mit von der Partie sind, ist es nicht unbedingt vonnöten, diese beiden Teile zu kennen. Das liegt daran, dass - anders, als von mir angenommen - nicht jede Novellen von einem der Paare handelt, sondern Bennett und Chloe das beherrschende Thema sind:
In "Beautiful Bitch" erleben wir, wie sie nach der Trennung versuchen, ihre Beziehung auf festem Boden zu gründen. Es ist sehr schön, die beiden wiederzulesen und der kurzweilige Schreibstil des Autorinnenduos lässt keine Langeweile aufkommen - allerdings hätte ich mir zwischen all den Plänkeleien der beiden ein wenig mehr Handlung gewünscht...
In "Beautiful Bombshell" bekommen Max Stella und Sara Dillon durchaus auch ein wenig Raum - erzählt wird hier die Handlung abwechselnd aus Max' und Bennetts Sicht. Da die Freunde sich währenddessen in Las Vegas tummeln, ist einiges an Spaß vorprogammiert. Auch dieser Teil ist abwechslungsreich und unterhaltsam und fliegt im Nu vorbei.
In "Beautiful Beginning" nun sind wieder ganz klar Chloe und Bennett im Vordergrund, was aufgrund der Handlung auch logisch ist - dennoch hätte ich mir mehr von Will und Hanna gewünscht, die doch eher am Rande platziert sind. Nichts desto trotz haben wir es hier mit einem sehr emotionalen Teil zu tun, bei dem man mitunter Lachtränen nicht unterdrücken kann.
Alles in allem ist dieser Sammelband eine tolle Ergänzung zu den einzelnen "Beautiful"-Bänden, auch wenn er einen solchen natürlich nicht ersetzen kann.
Christina Lauren
"Beautiful Bitch / Bombshell / Beginning"
ISBN: 978-3-95649-661-5
erschienen bei Mira Taschenbuch
"Bennett Ryan hat endlich seine ebenbürtige Partnerin gefunden: eine Frau, die ihm das Leben zur Hölle macht und die einzig dafür lebt, ihn zu bekämpfen. Eine Frau, deren Mund er am liebsten zukleben ... und gleichzeitig ebenso sehr küssen will: seine Freundin, seine ehemalige Praktikantin, Miss Chloe Mills. Die Beautiful Bitch. Eins ist klar: in dieser Beziehung fliegen die Fetzen. Und das täglich. Bis Bennett eine schwerwiegende Entscheidung trifft, die Chloes Leben und sein Leben für immer verändern wird..."
Fazit:
Die einzelnen Novellen "Beautiful Bitch", "Beautiful Bombshell" und Beautiful Beginning" waren bisher nur als Ebooks erhältlich. Jetzt kann man sie auch in einem Sammelband als Printbuch erleben!
Zum Verständnis des Sammelbandes sollte man zumindest den ersten Teil der Reihe, "Beautiful Bastard", gelesen haben. Auch wenn Bennetts Freunde Max und Will, die Hauptprotagonisten aus "Beautiful Stranger" und "Beautiful Player", ebenfalls mit von der Partie sind, ist es nicht unbedingt vonnöten, diese beiden Teile zu kennen. Das liegt daran, dass - anders, als von mir angenommen - nicht jede Novellen von einem der Paare handelt, sondern Bennett und Chloe das beherrschende Thema sind:
In "Beautiful Bitch" erleben wir, wie sie nach der Trennung versuchen, ihre Beziehung auf festem Boden zu gründen. Es ist sehr schön, die beiden wiederzulesen und der kurzweilige Schreibstil des Autorinnenduos lässt keine Langeweile aufkommen - allerdings hätte ich mir zwischen all den Plänkeleien der beiden ein wenig mehr Handlung gewünscht...
In "Beautiful Bombshell" bekommen Max Stella und Sara Dillon durchaus auch ein wenig Raum - erzählt wird hier die Handlung abwechselnd aus Max' und Bennetts Sicht. Da die Freunde sich währenddessen in Las Vegas tummeln, ist einiges an Spaß vorprogammiert. Auch dieser Teil ist abwechslungsreich und unterhaltsam und fliegt im Nu vorbei.
In "Beautiful Beginning" nun sind wieder ganz klar Chloe und Bennett im Vordergrund, was aufgrund der Handlung auch logisch ist - dennoch hätte ich mir mehr von Will und Hanna gewünscht, die doch eher am Rande platziert sind. Nichts desto trotz haben wir es hier mit einem sehr emotionalen Teil zu tun, bei dem man mitunter Lachtränen nicht unterdrücken kann.
Alles in allem ist dieser Sammelband eine tolle Ergänzung zu den einzelnen "Beautiful"-Bänden, auch wenn er einen solchen natürlich nicht ersetzen kann.
Christina Lauren
"Beautiful Bitch / Bombshell / Beginning"
ISBN: 978-3-95649-661-5
erschienen bei Mira Taschenbuch
Donnerstag, 3. November 2016
[Rezension] Laini Otis - Sound of Love - Roadtrip ins Glück
Kurzbeschreibung:
"Lee hat von Männern die Nase gestrichen voll. Anstatt zuzusehen, wie ihr bester Freund und ihre erste große Liebe ein anderes Mädchen heiratet, stürzt sie sich in ihrem Käfer in ein waghalsiges Roadtrip-Abenteuer entlang der Küste.
Unterwegs trifft sie auf den geheimnisvollen Biker Devil, der sie auf unerklärliche Weise anzieht wie das Licht die Motte. Der unverschämte Kerl hält nichts davon, Lee ihren Schmerz auskosten zu lassen, stattdessen bringt er sie dazu, ihr Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und erneut Gefühle zuzulassen. Ein gefährliches Wagnis, denn Devil hütet ein Geheimnis, das ihrer beider Welten völlig aus den Fugen geraten lässt..."
Fazit:
"Sound of Love" ist das Debütwerk von Laini Otis.
Man findet sehr schnell in die Geschichte hinein. Die Protagonisten sind überschaubar, dafür ihre Charaktere bildhaft und authentisch gezeichnet. Was mir aber als erstes positiv auffiel, sind die Emotionen. Natürlich geht es in einem Liebesroman immer um Emotionen, aber diese werden von der Autorin derart gut transportiert, dass sie einem beim Lesen entgegenzuspringen scheinen.
Der Lesefluss ist sehr gut, was sicher mit am einnehmenden Wesen von Lee und Devil liegt, aber auch am kurzweiligen Schreibstil von Laini Otis. Für mich vollkommen unerwartet kam in der zweiten Hälfte ein Break: bis dahin liebt und leidet man mit Lee, ab da dann mit Devil - in einer erstaunlichen Intensität.
Mit "Sound of Love - Roadtrip ins Glück" hat Laini Otis ein Debüt geschrieben, das den Leser wünschen lässt, dass diesem Werk möglichst bald noch möglichst viele weitere Bücher dieser Qualität folgen mögen!
Die perfekte Lektüre für ein Wochenende, eingekuschelt auf dem Sofa.
Laini Otis
"Sound of Love- Roadtrip ins Glück"
ISBN: 978-3-903130-16-6
erschienen in der Romance Edition
"Lee hat von Männern die Nase gestrichen voll. Anstatt zuzusehen, wie ihr bester Freund und ihre erste große Liebe ein anderes Mädchen heiratet, stürzt sie sich in ihrem Käfer in ein waghalsiges Roadtrip-Abenteuer entlang der Küste.
Unterwegs trifft sie auf den geheimnisvollen Biker Devil, der sie auf unerklärliche Weise anzieht wie das Licht die Motte. Der unverschämte Kerl hält nichts davon, Lee ihren Schmerz auskosten zu lassen, stattdessen bringt er sie dazu, ihr Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und erneut Gefühle zuzulassen. Ein gefährliches Wagnis, denn Devil hütet ein Geheimnis, das ihrer beider Welten völlig aus den Fugen geraten lässt..."
Fazit:
"Sound of Love" ist das Debütwerk von Laini Otis.
Man findet sehr schnell in die Geschichte hinein. Die Protagonisten sind überschaubar, dafür ihre Charaktere bildhaft und authentisch gezeichnet. Was mir aber als erstes positiv auffiel, sind die Emotionen. Natürlich geht es in einem Liebesroman immer um Emotionen, aber diese werden von der Autorin derart gut transportiert, dass sie einem beim Lesen entgegenzuspringen scheinen.
Der Lesefluss ist sehr gut, was sicher mit am einnehmenden Wesen von Lee und Devil liegt, aber auch am kurzweiligen Schreibstil von Laini Otis. Für mich vollkommen unerwartet kam in der zweiten Hälfte ein Break: bis dahin liebt und leidet man mit Lee, ab da dann mit Devil - in einer erstaunlichen Intensität.
Mit "Sound of Love - Roadtrip ins Glück" hat Laini Otis ein Debüt geschrieben, das den Leser wünschen lässt, dass diesem Werk möglichst bald noch möglichst viele weitere Bücher dieser Qualität folgen mögen!
Die perfekte Lektüre für ein Wochenende, eingekuschelt auf dem Sofa.
Laini Otis
"Sound of Love- Roadtrip ins Glück"
ISBN: 978-3-903130-16-6
erschienen in der Romance Edition
Sonntag, 30. Oktober 2016
[Rezension] Andreas Eschbach - Teufelsgold
Kurzbeschreibung:
"Im Mittelalter, nach dem Ende der Kreuzzüge, taucht er das erste Mal auf: der Stein der Weisen, mit dem man Gold machen kann - gefährliches Gold, radioaktives Gold nämlich. Der Stein erscheint, als ein Alchemist Gott flucht, und er zieht eine Spur der Verwüstung durch Europa. Die Deutschordensritter erklären es zu ihrer geheimen neuen Aufgabe, ihn zu finden und sicher zu verwahren. Für alle Ewigkeit.
Doch in unserer Zeit kommen zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein könnten, dem wahren Geheimnis des Steins auf die Spur: Er ist der Schlüssel zu einer anderen Daseinsform, einer Welt der Vollkommenheit, einer Ekstase jenseits aller Vorstellungskraft. So heißt es jedenfalls. Oder öffnet er die Pforten der Hölle?"
Fazit:
"Teufelsgold" ist das erste Buch von Andreas Eschbach, das ich gelesen habe. Da ich schon viel von diesem Autor gehört hatte, war ich entsprechend neugierig.
Optisch sehr gelungen finde ich das Cover: der goldene Druck, das haptische Quecksilber, das sich über das Weiß des Hintergrunds ergießt - ein Cover, das definitiv ins Auge sticht!
In das Geschehen findet man sehr schnell hinein, die Charaktere sind plastisch und nachvollziehbar beschrieben, die Neugier des Lesers wird direkt am Anfang geweckt - was will der Leser mehr? Der Lesefluss ist entsprechend gut, die Seiten fliegen anfangs nur so dahin. Eingestreut in die Handlung rund um Hendrik und das Geschehen, in das er hineingerät, sind immer wieder Szenen aus Büchern, die Hendrik liest. Da diese ebenfalls sehr spannend sind, ist man mitunter hin- und hergerissen, wo genau man gern weiter verweilen würde. Aufgrund des interessanten Plots ist mir erst nach gut der Hälfte des Buches aufgefallen, dass auf dem Cover eigentlich ein "Thriller" versprochen war. Wie gesagt, es liest sich spannennd und sehr interessant, aber von einem Thriller erwarte ich mir dennoch anderes. Im Endeffekt störte mich dies aber nicht, wollte ich doch wissen, wie es Hendrik weiter ergehen würde.
Überhaupt Hendrik: Ich erlebe es selten, dass mir ein Buch, dessen Hauptprotagonisten ich zunehmend unsympathisch finde, dennoch so gut gefällt. Hendrik ist ein Getriebener....immer auf der Suche nach mehr und nie zufrieden mit dem Status quo. Das nimmt Dimensionen an, dass man ihn nehmen und schütteln mag, bis er zur Vernunft kommt...
So vergehen gut 350 Seiten des Buches, der Leser fragt sich, worin all dies gipfeln mag und dann geschieht es.....was bisher eine spannende Schnitzeljagd bzw. eher eine Suche nach dem Heiligen Gral war, dessen Entwicklungen und Vorkommnisse man aber immer noch irgendwie logisch erklären hätte können, wird urplötzlich eine Utopie. Die letzten 150 Seiten sind so unwirklich und ins Reich des Fantasy oder Science-Fiction gehörig, dass sie mir fast das ganze vorherige Vergnügen genommen haben - das Ende selbst ließ mich dann auch eher unbefriedigt zurück.
Ein Roman, der ein Thriller sein wollte (warum eigentlich?) und dessen Anziehungskraft und Spannung, über zwei Drittel hervorragend aufgebaut, dann leider von einem utopischen Ende zu etwas Halbgarem degradiert wurden.
Dennoch hat mich der Schreibstil von Andreas Eschbach sehr positiv eingenommen, sodass ich sicher noch etwas von ihm lesen werde.
Vielen Dank an die Bastei Lübbe und für diesen Ausflug in die Welt der Alchemisten.
Andreas Eschbach
"Teufelsgold"
ISBN: 978-3-7857-2568-9
nähere Informationen hier
"Im Mittelalter, nach dem Ende der Kreuzzüge, taucht er das erste Mal auf: der Stein der Weisen, mit dem man Gold machen kann - gefährliches Gold, radioaktives Gold nämlich. Der Stein erscheint, als ein Alchemist Gott flucht, und er zieht eine Spur der Verwüstung durch Europa. Die Deutschordensritter erklären es zu ihrer geheimen neuen Aufgabe, ihn zu finden und sicher zu verwahren. Für alle Ewigkeit.
Doch in unserer Zeit kommen zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein könnten, dem wahren Geheimnis des Steins auf die Spur: Er ist der Schlüssel zu einer anderen Daseinsform, einer Welt der Vollkommenheit, einer Ekstase jenseits aller Vorstellungskraft. So heißt es jedenfalls. Oder öffnet er die Pforten der Hölle?"
Fazit:
"Teufelsgold" ist das erste Buch von Andreas Eschbach, das ich gelesen habe. Da ich schon viel von diesem Autor gehört hatte, war ich entsprechend neugierig.
Optisch sehr gelungen finde ich das Cover: der goldene Druck, das haptische Quecksilber, das sich über das Weiß des Hintergrunds ergießt - ein Cover, das definitiv ins Auge sticht!
In das Geschehen findet man sehr schnell hinein, die Charaktere sind plastisch und nachvollziehbar beschrieben, die Neugier des Lesers wird direkt am Anfang geweckt - was will der Leser mehr? Der Lesefluss ist entsprechend gut, die Seiten fliegen anfangs nur so dahin. Eingestreut in die Handlung rund um Hendrik und das Geschehen, in das er hineingerät, sind immer wieder Szenen aus Büchern, die Hendrik liest. Da diese ebenfalls sehr spannend sind, ist man mitunter hin- und hergerissen, wo genau man gern weiter verweilen würde. Aufgrund des interessanten Plots ist mir erst nach gut der Hälfte des Buches aufgefallen, dass auf dem Cover eigentlich ein "Thriller" versprochen war. Wie gesagt, es liest sich spannennd und sehr interessant, aber von einem Thriller erwarte ich mir dennoch anderes. Im Endeffekt störte mich dies aber nicht, wollte ich doch wissen, wie es Hendrik weiter ergehen würde.
Überhaupt Hendrik: Ich erlebe es selten, dass mir ein Buch, dessen Hauptprotagonisten ich zunehmend unsympathisch finde, dennoch so gut gefällt. Hendrik ist ein Getriebener....immer auf der Suche nach mehr und nie zufrieden mit dem Status quo. Das nimmt Dimensionen an, dass man ihn nehmen und schütteln mag, bis er zur Vernunft kommt...
So vergehen gut 350 Seiten des Buches, der Leser fragt sich, worin all dies gipfeln mag und dann geschieht es.....was bisher eine spannende Schnitzeljagd bzw. eher eine Suche nach dem Heiligen Gral war, dessen Entwicklungen und Vorkommnisse man aber immer noch irgendwie logisch erklären hätte können, wird urplötzlich eine Utopie. Die letzten 150 Seiten sind so unwirklich und ins Reich des Fantasy oder Science-Fiction gehörig, dass sie mir fast das ganze vorherige Vergnügen genommen haben - das Ende selbst ließ mich dann auch eher unbefriedigt zurück.
Ein Roman, der ein Thriller sein wollte (warum eigentlich?) und dessen Anziehungskraft und Spannung, über zwei Drittel hervorragend aufgebaut, dann leider von einem utopischen Ende zu etwas Halbgarem degradiert wurden.
Dennoch hat mich der Schreibstil von Andreas Eschbach sehr positiv eingenommen, sodass ich sicher noch etwas von ihm lesen werde.
Vielen Dank an die Bastei Lübbe und für diesen Ausflug in die Welt der Alchemisten.
Andreas Eschbach
"Teufelsgold"
ISBN: 978-3-7857-2568-9
nähere Informationen hier
Samstag, 29. Oktober 2016
[Rezension] Virginia Bischof - Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung
Kurzbeschreibung:
"Caesar, Cicero und Marcus Antonius sind von den Toten auferstanden. Nach einem ersten Schock versuchen die Triumviri, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und mit der Zukunft, die zu ihrer neuen Gegenwart geworden ist, fertigzuwerden. Dass dieses ein schwieriges Unterfangen ist, wird bald deutlich. Denn ihr Start ist die Flüchtlingsinsel Lampedusa..."
Fazit:
"Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung" ist der erste Band von Virginia Bischofs Reihe um Caesar, Cicero und Marcus Antonius. Derzeit schreibt die Autorin am dritten Band, der zweite "Das Dritte Triumvirat - Caesars Gallischer Frieden" ist bereits erhältlich.
Mich hat die Idee fasziniert: Drei Römer des Imperium Romanum landen plötzlich unvorbereitet in der Gegenwart - wie finden sie sich dort zurecht und wie empfinden sie die aktuelle Zeit?
Ein gewisses Interesse bzw. grundlegende Vorkenntnisse bezüglich der Zeit, in der unsere drei Hauptprotagonisten gelebt haben, sind für das Verständnis sicher hilfreich und wer einigermaßen profunde Lateinkenntnisse hat, wird auch mit den immer wieder eingestreuten lateinischen Sätzen kein Problem haben. Da es im Anhang aber ausführliches Glossar gibt, kann natürlich auch jeder andere die entsprechenden Übersetzungen nachschlagen.
Der Fokus in diesem Buch liegt bei Caesar, aus seiner Sicht werden die Ereignisse geschildert, wobei in weiten Teilen auch Cicero und Marc Anton zu Wort kommen. Sehr gelungen fand ich, dass Virginia Bischof die persönlichen Eigenheiten der drei übernommen hat, wodurch unsere alten Römer sehr schön ausgestaltete, plastische Persönlichkeiten erhielten.
Der Lesefluss ist ganz allgemein sehr gut, langweilig wird es ganz und gar nicht, auch wenn ich es interessant gefunden hätte, wie die drei selbst aus irgendwelchen Schwierigkeiten herausgekommen wären - die Handlung sieht allerdings vor, dass ihnen im entscheidenen Moment immer jemand zur Hilfe eilt.
Caesar und seine Leidensgenossen sind in diesem Band damit beschäftigt, sich geschichtlich und politisch auf den aktuellen Stand zu bringen - was den ein oder anderen Schock für sie bedeutet... Ich selbst habe mich immer wieder gefragt, was genau nun ihre gegenwärtige Bestimmung sein soll - so weit kamen sie aber in "Die Auferstehung" nicht, sodass ich diesbezüglich auf "Caesars Gallischer Frieden" hoffe.
"Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung" ist eine unterhaltsame, gut recherchierte Lektüre für geschichtsinteressierte Leser, die in der Vorstellung der alten Römer in der Gegenwart ein ähnlich unterhaltsames Gedankenspiel sehen wie ich.
Virginia Bischof
"Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung"
ISBN: 978-3-945769-52-2
erschienen im swb Verlag
"Caesar, Cicero und Marcus Antonius sind von den Toten auferstanden. Nach einem ersten Schock versuchen die Triumviri, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und mit der Zukunft, die zu ihrer neuen Gegenwart geworden ist, fertigzuwerden. Dass dieses ein schwieriges Unterfangen ist, wird bald deutlich. Denn ihr Start ist die Flüchtlingsinsel Lampedusa..."
Fazit:
"Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung" ist der erste Band von Virginia Bischofs Reihe um Caesar, Cicero und Marcus Antonius. Derzeit schreibt die Autorin am dritten Band, der zweite "Das Dritte Triumvirat - Caesars Gallischer Frieden" ist bereits erhältlich.
Mich hat die Idee fasziniert: Drei Römer des Imperium Romanum landen plötzlich unvorbereitet in der Gegenwart - wie finden sie sich dort zurecht und wie empfinden sie die aktuelle Zeit?
Ein gewisses Interesse bzw. grundlegende Vorkenntnisse bezüglich der Zeit, in der unsere drei Hauptprotagonisten gelebt haben, sind für das Verständnis sicher hilfreich und wer einigermaßen profunde Lateinkenntnisse hat, wird auch mit den immer wieder eingestreuten lateinischen Sätzen kein Problem haben. Da es im Anhang aber ausführliches Glossar gibt, kann natürlich auch jeder andere die entsprechenden Übersetzungen nachschlagen.
Der Fokus in diesem Buch liegt bei Caesar, aus seiner Sicht werden die Ereignisse geschildert, wobei in weiten Teilen auch Cicero und Marc Anton zu Wort kommen. Sehr gelungen fand ich, dass Virginia Bischof die persönlichen Eigenheiten der drei übernommen hat, wodurch unsere alten Römer sehr schön ausgestaltete, plastische Persönlichkeiten erhielten.
Der Lesefluss ist ganz allgemein sehr gut, langweilig wird es ganz und gar nicht, auch wenn ich es interessant gefunden hätte, wie die drei selbst aus irgendwelchen Schwierigkeiten herausgekommen wären - die Handlung sieht allerdings vor, dass ihnen im entscheidenen Moment immer jemand zur Hilfe eilt.
Caesar und seine Leidensgenossen sind in diesem Band damit beschäftigt, sich geschichtlich und politisch auf den aktuellen Stand zu bringen - was den ein oder anderen Schock für sie bedeutet... Ich selbst habe mich immer wieder gefragt, was genau nun ihre gegenwärtige Bestimmung sein soll - so weit kamen sie aber in "Die Auferstehung" nicht, sodass ich diesbezüglich auf "Caesars Gallischer Frieden" hoffe.
"Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung" ist eine unterhaltsame, gut recherchierte Lektüre für geschichtsinteressierte Leser, die in der Vorstellung der alten Römer in der Gegenwart ein ähnlich unterhaltsames Gedankenspiel sehen wie ich.
Virginia Bischof
"Das Dritte Triumvirat - Die Auferstehung"
ISBN: 978-3-945769-52-2
erschienen im swb Verlag
Samstag, 22. Oktober 2016
[Rezension] Sandra Florean - Die Seelenspringerin - Abgründe [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Tess verfügt über die unkontrollierbare Gabe, in das Bewußtsein übernatürlicher Wesen zu springen. Ein Albtraum für die junge Frau, da sie dabei Zeuge von Gewaltverbrechen wird, die sie jedoch nie verhindern kann. Mit einem Mal häufen sich die Sprünge und Tess ahnt, dass das kein Zufall sein kann. Sie vertraut sich dem Polizisten Jim an und hilft ihm schließlich bei der Aufklärung der Morde. Dadurch begibt sie sich so tief in die Welt der Übernatürlichen, dass sogar der Vampirgebieter Octavian auf sie und ihre Kräfte aufmerksam wird..."
Fazit:
Zugegeben, ich war skeptisch, ob "Die Seelenspringerin" ein Buch für mich ist. Ebenfalls zugegeben, das schreibe ich bei jedem Buch von Sandra Florean... Das liegt vor allem daran, dass grundsätzlich Vampire in ihren Geschichten vorkommen und ich generell kein Vampirfan bin. Davon allerdings hat mich die Autorin schon mit ihrer "Nachtahn"-Reihe kuriert - mittlerweile sage ich nur, dass ich wählerisch bei Vampirgeschichten bin... Der Vampirfaktor war also kein Hinderungsgrund. Allerdings wusste ich bereits vor dem Lesen, dass auch weitere übernatürlich Wesen, wie Dämonen und Gestaltwandler, an der Handlung beteiligt sind - und mit denen kann ich noch viel weniger anfangen als mit Vampiren.
Dem gegenüber stand allerdings die Idee, dass Wesen wie Vampire, Dämonen, Gestaltwandler, etc. Teil des normalen öffentlichen Lebens sind - mal mehr, mal weniger offensichtlich. Und Tess' Gabe, in das Bewußtsein dieser Wesen zu springen - ungewollt, unkontrolliert und nicht verhinderbar. Das machte mich so neugierig, dass ich "Die Seelenspringerin" gern kennenlernen wollte.
Der Rest ist schnell erzählt: Aus "Nur mal eben in die ersten Seiten hineinlesen" wurde direkt die Hälfte des Buches und den kommenden Tag lebte ich in der Erwartung, den Rest lesen zu können! Entsprechend brauche ich zum Lesefluss wenig sagen - hervorragend! Die Charaktere sind bildhaft und authentisch und - wie bei den bisherigen Büchern von Sandra Florean - einfach so, dass sie einem direkt in Herz springen und man schon allein deshalb weiterlesen muss, um mitzuerleben, wie es ihnen ergeht! Die Handlung selbst macht nicht nur neugierig und nimmt den Leser direkt mit, auch die Spannung kommt nicht zu kurz.
Obwohl ich auch nach diesem Buch mit Gestaltwandlern (den Werhasen mal ausgenommen ;-) ) nicht viel mehr anfangen kann, bin ich sehr froh, dass dieses Buch nur der Auftakt zur Reihe "Die Seelenspringerin" war und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!
Sandra Florean
"Die Seelenspringerin - Abgründe"
erschienen im Drachenmond Verlag
"Tess verfügt über die unkontrollierbare Gabe, in das Bewußtsein übernatürlicher Wesen zu springen. Ein Albtraum für die junge Frau, da sie dabei Zeuge von Gewaltverbrechen wird, die sie jedoch nie verhindern kann. Mit einem Mal häufen sich die Sprünge und Tess ahnt, dass das kein Zufall sein kann. Sie vertraut sich dem Polizisten Jim an und hilft ihm schließlich bei der Aufklärung der Morde. Dadurch begibt sie sich so tief in die Welt der Übernatürlichen, dass sogar der Vampirgebieter Octavian auf sie und ihre Kräfte aufmerksam wird..."
Fazit:
Zugegeben, ich war skeptisch, ob "Die Seelenspringerin" ein Buch für mich ist. Ebenfalls zugegeben, das schreibe ich bei jedem Buch von Sandra Florean... Das liegt vor allem daran, dass grundsätzlich Vampire in ihren Geschichten vorkommen und ich generell kein Vampirfan bin. Davon allerdings hat mich die Autorin schon mit ihrer "Nachtahn"-Reihe kuriert - mittlerweile sage ich nur, dass ich wählerisch bei Vampirgeschichten bin... Der Vampirfaktor war also kein Hinderungsgrund. Allerdings wusste ich bereits vor dem Lesen, dass auch weitere übernatürlich Wesen, wie Dämonen und Gestaltwandler, an der Handlung beteiligt sind - und mit denen kann ich noch viel weniger anfangen als mit Vampiren.
Dem gegenüber stand allerdings die Idee, dass Wesen wie Vampire, Dämonen, Gestaltwandler, etc. Teil des normalen öffentlichen Lebens sind - mal mehr, mal weniger offensichtlich. Und Tess' Gabe, in das Bewußtsein dieser Wesen zu springen - ungewollt, unkontrolliert und nicht verhinderbar. Das machte mich so neugierig, dass ich "Die Seelenspringerin" gern kennenlernen wollte.
Der Rest ist schnell erzählt: Aus "Nur mal eben in die ersten Seiten hineinlesen" wurde direkt die Hälfte des Buches und den kommenden Tag lebte ich in der Erwartung, den Rest lesen zu können! Entsprechend brauche ich zum Lesefluss wenig sagen - hervorragend! Die Charaktere sind bildhaft und authentisch und - wie bei den bisherigen Büchern von Sandra Florean - einfach so, dass sie einem direkt in Herz springen und man schon allein deshalb weiterlesen muss, um mitzuerleben, wie es ihnen ergeht! Die Handlung selbst macht nicht nur neugierig und nimmt den Leser direkt mit, auch die Spannung kommt nicht zu kurz.
Obwohl ich auch nach diesem Buch mit Gestaltwandlern (den Werhasen mal ausgenommen ;-) ) nicht viel mehr anfangen kann, bin ich sehr froh, dass dieses Buch nur der Auftakt zur Reihe "Die Seelenspringerin" war und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!
Sandra Florean
"Die Seelenspringerin - Abgründe"
erschienen im Drachenmond Verlag
Mittwoch, 19. Oktober 2016
[Rezension] Simon Beckett - Totenfang [David Hunter 5]
Kurzbeschreibung:
"Die Gezeiten spülen einen Toten auf eine schlammige Sandbank in den Backwaters, einem abgelegenen Mündungsgebiet in Essex. Die Wasserleiche ist stark verwest, Hände und Füße fehlen. Das Gesicht ist nicht mehr zu erkennen. Trotzdem glaubt die Polizei zu wissen, um wen es sich handelt: Ein junger Mann aus dem Ort ist seit Wochen verschwunden, alles deutet auf Selbstmord hin. Doch dem forensischen Anthropologen Dr. David Hunter kommen Zweifel, als am nächsten Tag ein Fuß geborgen wird. Denn der gehört zu einer anderen Leiche, da ist er sich sicher. Kurz darauf treibt ein weiterer Toter im Wasser..."
Fazit:
"Totenfang" ist der fünfte Teil von Simon Becketts Reihe um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter und fügt sich optisch nahtlos in das monochrome Coverbild der Vorgänger ein. Zum Verständnis dieses Buches ist es nicht notwendig, die vorangegangenen Teile gelesen zu haben, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und jedes Buch in einer anderen - meist verlassenen - Gegend Englands spielt, sodass keine Überschneidungen bei den Protagonisten stattfinden. Dennoch ist es natürlich immer schöner, bei einer Reihe von Anfang an dabei zu sein.
Fans von Dr. Hunter mussten über fünf Jahre auf eine Fortsetzung der Reihe warten und aufgrund aktueller Erfahrungen war ich etwas unsicher, ob sich daraus etwas Gutes entwickelt haben könnte...
David Hunter ist forensischer Anthropologe und in seinem Metier eine Koryphäe - im Umgang mit anderen Menschen sieht es da ganz anders aus und so stolpert David Hunter auch diesmal wieder ungeplant mitten in die größten Verwicklungen...
Der Lesefluss ist sehr gut - über mehr als 500 Seiten erschafft Simon Beckett im Kopf des Lesers ein Puzzle, bei dem immer irgend etwas nicht zu passen scheint. Kaum denkt man, eine Ahnung zu haben, in welche Richtung sich die ganze Angelegenheit entwickelt, gibt es neue Erkenntnisse, die wieder alles durcheinander wirbeln. Auch der Spannungsbogen ist gekonnt aufgebaut: weder in der eigentlichen Mordermittlung noch in der persönlichen Nebenhandlung kommt irgendeine Form von Langeweile oder Gleichförmigkeit auf, zumal beides sich überlappt. Und gerade, wenn man glaubt, dass alles aufgedeckt wurde, lässt der Autor die nächste Bombe platzen und alles ist doch anders, als es schien.
"Totenfang" hat alles, was ich von einem guten Thriller erwarte: eine anspruchsvolle Handlung, viel Spannung und Miträtseln und eine überraschende Auflösung - spannend und mitreißend bis zur letzten Seite!
Simon Beckett
"Totenfang"
ISBN: 978-3-8052-5001-6
erschienen bei Wunderlich
"Die Gezeiten spülen einen Toten auf eine schlammige Sandbank in den Backwaters, einem abgelegenen Mündungsgebiet in Essex. Die Wasserleiche ist stark verwest, Hände und Füße fehlen. Das Gesicht ist nicht mehr zu erkennen. Trotzdem glaubt die Polizei zu wissen, um wen es sich handelt: Ein junger Mann aus dem Ort ist seit Wochen verschwunden, alles deutet auf Selbstmord hin. Doch dem forensischen Anthropologen Dr. David Hunter kommen Zweifel, als am nächsten Tag ein Fuß geborgen wird. Denn der gehört zu einer anderen Leiche, da ist er sich sicher. Kurz darauf treibt ein weiterer Toter im Wasser..."
Fazit:
"Totenfang" ist der fünfte Teil von Simon Becketts Reihe um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter und fügt sich optisch nahtlos in das monochrome Coverbild der Vorgänger ein. Zum Verständnis dieses Buches ist es nicht notwendig, die vorangegangenen Teile gelesen zu haben, da die Fälle in sich abgeschlossen sind und jedes Buch in einer anderen - meist verlassenen - Gegend Englands spielt, sodass keine Überschneidungen bei den Protagonisten stattfinden. Dennoch ist es natürlich immer schöner, bei einer Reihe von Anfang an dabei zu sein.
Fans von Dr. Hunter mussten über fünf Jahre auf eine Fortsetzung der Reihe warten und aufgrund aktueller Erfahrungen war ich etwas unsicher, ob sich daraus etwas Gutes entwickelt haben könnte...
David Hunter ist forensischer Anthropologe und in seinem Metier eine Koryphäe - im Umgang mit anderen Menschen sieht es da ganz anders aus und so stolpert David Hunter auch diesmal wieder ungeplant mitten in die größten Verwicklungen...
Der Lesefluss ist sehr gut - über mehr als 500 Seiten erschafft Simon Beckett im Kopf des Lesers ein Puzzle, bei dem immer irgend etwas nicht zu passen scheint. Kaum denkt man, eine Ahnung zu haben, in welche Richtung sich die ganze Angelegenheit entwickelt, gibt es neue Erkenntnisse, die wieder alles durcheinander wirbeln. Auch der Spannungsbogen ist gekonnt aufgebaut: weder in der eigentlichen Mordermittlung noch in der persönlichen Nebenhandlung kommt irgendeine Form von Langeweile oder Gleichförmigkeit auf, zumal beides sich überlappt. Und gerade, wenn man glaubt, dass alles aufgedeckt wurde, lässt der Autor die nächste Bombe platzen und alles ist doch anders, als es schien.
"Totenfang" hat alles, was ich von einem guten Thriller erwarte: eine anspruchsvolle Handlung, viel Spannung und Miträtseln und eine überraschende Auflösung - spannend und mitreißend bis zur letzten Seite!
Simon Beckett
"Totenfang"
ISBN: 978-3-8052-5001-6
erschienen bei Wunderlich
[Rezension] Petra Durst-Benning - das Weihnachtsdorf
Kurzbeschreibung:
"Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee, Kerzenlicht funkelt in den Häusern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei, das große Kräuter-der-Provinz-Festival nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch nicht, denn der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wenn es nach Werbefrau Greta geht, haben dort Plastiknikoläuse und billiger Glühwein nichts verloren. Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten?"
Fazit:
Die Geschichte über Maierhofen und seine Bewohner schließt direkt an "Kräuter der Provinz" an, allerdings muss man dieses dafür nicht unbedingt gelesen haben. Die Handlung an sich ist abgeschlossen und alles zum Verständnis notwendige erfährt man hier. Trotzdem würde ich dazu raten, "Kräuter der Provinz" zu lesen, da dort viel ausführlicher die einzelnen Bewohner und ihre Hintergründe erklärt werden - das geht aber sicher auch, nachdem man "Das Weihnachtsdorf" gelesen und so schon einen Eindruck gewonnen hat.
Optisch hat "Das Weihnachtsdorf" viel zu bieten, so wurde nicht nur der Schutzumschlag liebevoll gestaltet, auch Einband und Deckseiten, sowie die Kapitelanfänge fallen ins Auge. Darüber hinaus folgt auf die Geschichte an sich ein ausführlicher Anhang mit Rezepten und Tipps rund um die Advents- und Weihnachtszeit, zugeschnitten auf einzelne Bewohner Maierhofens.
Aber genug vom drumherum: In Maierhofen ist der Alltag zurück und wie man es bereits aus "Kräuter der Provinz" kennt, ist dort - wie im wahren Leben - nicht alles eitel Sonnenschein, sondern die Protagonisten haben sich mit großen und kleinen Problemen herumzuschlagen. Gewohnt lebensecht sind die Einwohner des Genießerdorfes gestaltet, sodass man sich mit ihnen identifizieren und/oder einfach so mitfühlen kann.
Der Lesefluss ist sehr gut, was ich ehrlich gesagt auch so erwartet habe - anders habe ich es bei Petra Durst-Benning noch nicht erlebt.
Einziger Kritikpunkt meinerseits ist die Kürze der Geschichte: knapp 170 Seiten Maierhofener Leben, das reicht für nicht mehr als einen Nachmittag Leseunterhaltung...
Für einen abwechslungsreichen Lesenachmittag oder -abend, gerade in Hinblick auf die kommende Winterzeit, ist "Das Weihnachtsdorf" genau die richtige Lektüre!
Petra Durst-Benning
"Das Weihnachtsdorf"
ISBN: 978-3-7645-0598-1
erschienen bei blanvalet
"Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee, Kerzenlicht funkelt in den Häusern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei, das große Kräuter-der-Provinz-Festival nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch nicht, denn der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wenn es nach Werbefrau Greta geht, haben dort Plastiknikoläuse und billiger Glühwein nichts verloren. Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten?"
Fazit:
Die Geschichte über Maierhofen und seine Bewohner schließt direkt an "Kräuter der Provinz" an, allerdings muss man dieses dafür nicht unbedingt gelesen haben. Die Handlung an sich ist abgeschlossen und alles zum Verständnis notwendige erfährt man hier. Trotzdem würde ich dazu raten, "Kräuter der Provinz" zu lesen, da dort viel ausführlicher die einzelnen Bewohner und ihre Hintergründe erklärt werden - das geht aber sicher auch, nachdem man "Das Weihnachtsdorf" gelesen und so schon einen Eindruck gewonnen hat.
Optisch hat "Das Weihnachtsdorf" viel zu bieten, so wurde nicht nur der Schutzumschlag liebevoll gestaltet, auch Einband und Deckseiten, sowie die Kapitelanfänge fallen ins Auge. Darüber hinaus folgt auf die Geschichte an sich ein ausführlicher Anhang mit Rezepten und Tipps rund um die Advents- und Weihnachtszeit, zugeschnitten auf einzelne Bewohner Maierhofens.
Aber genug vom drumherum: In Maierhofen ist der Alltag zurück und wie man es bereits aus "Kräuter der Provinz" kennt, ist dort - wie im wahren Leben - nicht alles eitel Sonnenschein, sondern die Protagonisten haben sich mit großen und kleinen Problemen herumzuschlagen. Gewohnt lebensecht sind die Einwohner des Genießerdorfes gestaltet, sodass man sich mit ihnen identifizieren und/oder einfach so mitfühlen kann.
Der Lesefluss ist sehr gut, was ich ehrlich gesagt auch so erwartet habe - anders habe ich es bei Petra Durst-Benning noch nicht erlebt.
Einziger Kritikpunkt meinerseits ist die Kürze der Geschichte: knapp 170 Seiten Maierhofener Leben, das reicht für nicht mehr als einen Nachmittag Leseunterhaltung...
Für einen abwechslungsreichen Lesenachmittag oder -abend, gerade in Hinblick auf die kommende Winterzeit, ist "Das Weihnachtsdorf" genau die richtige Lektüre!
Petra Durst-Benning
"Das Weihnachtsdorf"
ISBN: 978-3-7645-0598-1
erschienen bei blanvalet
Donnerstag, 13. Oktober 2016
[Rezension] Sylvia Day - Crossfire - Vollendung [Crossfire 5]
Kurzbeschreibung:
"Gideon und Eva - der reiche, attraktive Geschäftsmann und seine junge Ehefrau sind verbunden durch ein verzweifeltes Verlangen, eine grenzenlose Liebe und das Versprechen für die Unendlichkeit. Mittlerweile hat Gideon sich ganz auf Eva eingelassen, und es scheint, als könne sie nichts mehr trennen. Doch ihre Entscheidung für die Liebe war nur der Anfang. Für diese Liebe zu kämpfen wird sie entweder befreien... oder zerstören."
Fazit:
Mit "Crossfire - Vollendung" findet auch Sylvia Days Reihe um Eva und Gideon ihr Ende.
Zum Verständnis muss man nicht jeden einzelnen Band gelesen haben, aber ein, zwei sollten es schon sein, da man einige Dinge sonst nicht nachvollziehen kann.
Gerade im dritten und vierten Band ging mir das hin und her von Eva und Gideon schon beinahe auf die Nerven und wäre mit dem fünften Band nicht der Abschluß der Reihe erschienen, ich weiß nicht, ob ich ihn gelesen hätte. Da aber klar war, dass dies nun zu irgendeinem Ende führen würde, musste ich dieses natürlich erfahren.
In weiten Teilen des Buches bekommt der Leser das, was er erwartet hat: Gideon und Eva, Eva und Gideon, die mittlerweile deutlich besser miteinander können als zu Anfang. Das mentale Tauziehen umeinander findet nur noch in Anflügen statt. Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein, da die ein oder andere Bedrohung von außen droht.
Wie gewohnt findet man gut in das Buch hinein und schlussendlich kann man als Leser Gideon, Eva und Cary nur gern haben! Soweit gab es keine Überraschung, dafür aber viel gute Leseunterhaltung. Dann allerdings schlägt ein Ereignis wie der Blitz ein - mich zumindest hat diese Entwicklung sehr überrascht und die Entwicklungen, die damit einhergehen bzw. die dieses nach sich zieht, sorgen dafür, dass die letzten einhundert Seiten des Buches nicht nur unterhaltsam, sondern auch ziemlich spannend sind.
Neben Spannung und Unterhaltung gibt es natürlich auch das ein oder andere erotische Techtelmechtel der beiden, sodass man auch darauf im letzten Band nicht verzichten muss - allerdings merkt man deutlich, dass dies nicht mehr der Problemverdrängung oder -bewältigung dient, entsprechend geringer ist der Stellenwert.
"Crossfire - Vollendung" ist der stimmige und gelungene Abschluß der Geschichte von Gideon und Eva, die einen weiten Weg zurückgelegt haben, gerade, wenn man bedenkt, dass vom ersten bis zum letzten Buch nur ein knappes Vierteljahr vergangen ist.
Ich hoffe, Sylvia Day wird die Leser weiterhin mit derartigen Protagonisten in Berührung bringen!
Sylvia Day
"Crossfire - Vollendung"
ISBN: 978-3-453-54580-9
erschienen bei Heyne
"Gideon und Eva - der reiche, attraktive Geschäftsmann und seine junge Ehefrau sind verbunden durch ein verzweifeltes Verlangen, eine grenzenlose Liebe und das Versprechen für die Unendlichkeit. Mittlerweile hat Gideon sich ganz auf Eva eingelassen, und es scheint, als könne sie nichts mehr trennen. Doch ihre Entscheidung für die Liebe war nur der Anfang. Für diese Liebe zu kämpfen wird sie entweder befreien... oder zerstören."
Fazit:
Mit "Crossfire - Vollendung" findet auch Sylvia Days Reihe um Eva und Gideon ihr Ende.
Zum Verständnis muss man nicht jeden einzelnen Band gelesen haben, aber ein, zwei sollten es schon sein, da man einige Dinge sonst nicht nachvollziehen kann.
Gerade im dritten und vierten Band ging mir das hin und her von Eva und Gideon schon beinahe auf die Nerven und wäre mit dem fünften Band nicht der Abschluß der Reihe erschienen, ich weiß nicht, ob ich ihn gelesen hätte. Da aber klar war, dass dies nun zu irgendeinem Ende führen würde, musste ich dieses natürlich erfahren.
In weiten Teilen des Buches bekommt der Leser das, was er erwartet hat: Gideon und Eva, Eva und Gideon, die mittlerweile deutlich besser miteinander können als zu Anfang. Das mentale Tauziehen umeinander findet nur noch in Anflügen statt. Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein, da die ein oder andere Bedrohung von außen droht.
Wie gewohnt findet man gut in das Buch hinein und schlussendlich kann man als Leser Gideon, Eva und Cary nur gern haben! Soweit gab es keine Überraschung, dafür aber viel gute Leseunterhaltung. Dann allerdings schlägt ein Ereignis wie der Blitz ein - mich zumindest hat diese Entwicklung sehr überrascht und die Entwicklungen, die damit einhergehen bzw. die dieses nach sich zieht, sorgen dafür, dass die letzten einhundert Seiten des Buches nicht nur unterhaltsam, sondern auch ziemlich spannend sind.
Neben Spannung und Unterhaltung gibt es natürlich auch das ein oder andere erotische Techtelmechtel der beiden, sodass man auch darauf im letzten Band nicht verzichten muss - allerdings merkt man deutlich, dass dies nicht mehr der Problemverdrängung oder -bewältigung dient, entsprechend geringer ist der Stellenwert.
"Crossfire - Vollendung" ist der stimmige und gelungene Abschluß der Geschichte von Gideon und Eva, die einen weiten Weg zurückgelegt haben, gerade, wenn man bedenkt, dass vom ersten bis zum letzten Buch nur ein knappes Vierteljahr vergangen ist.
Ich hoffe, Sylvia Day wird die Leser weiterhin mit derartigen Protagonisten in Berührung bringen!
Sylvia Day
"Crossfire - Vollendung"
ISBN: 978-3-453-54580-9
erschienen bei Heyne
[Rezension] Anne Heerlein - Echo [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Ein alter Ford, zwei Menschen und 1.600 Meilen zwischen Kanada und Texas. Noch bis vor kurzem hätte Elizabeth nicht gedacht, dass sie allzu bald diese Reise antreten würde, um zum ersten Mal Nathans Familie zu begegnen. Und eigentlich wäre dieser auch durchaus froh, dass seine Freundin einen weiteren Beziehungsmeilenstein mit ihm wagen will.
Eigentlich... Denn in Winters hat er vor sechs Jahren mehr zurückgelassen als nur sein Elternhaus. Dort lebt noch immer jenes Fragment seiner Vergangenheit, vor dem seine Familie ihn nicht davonlaufen lässt. Und von dem er nie wollte, dass Elizabeth ihn kennenlernt."
Fazit:
Der Leser startet zusammen mit Liz und Nathan einen Roadtrip - von Kanada bis ins weit entfernte Texas. Die Handlung wird abwechselnd aus Liz' und Nathans Perspektive erzählt und durch Rückblenden erfährt man, wie die beiden zueinander gefunden haben. Doch die Fahrt ist nur der eine Teil - in Winters, Texas angekommen, lauern die Geister der Vergangenheit...
Man findet gut in die Geschichte hinein, lernt Nathan und Liz kennen und hat sie automatisch gern - ein sympathisches Pärchen, bei dem allerdings schnell klar wird, dass beide irgend etwas mit sich rumschleppen.
Im Verlauf der Handlung wird leider schon deutlich, worum es sich bei Nathan handelt, da hätte ich mir ein größeres Überraschungsmoment gewünscht, so ähnlich wie bei Liz' Offenbarung.
Scheint "Echo" anfangs ein Beziehungsroman zu sein, wird später klar: es geht tatsächlich um Beziehungen, aber nicht allein um die von Liz und Nathan zueinander, sondern auch um Beziehungen innerhalb von Familien. Und man erkennt, dass man nur soviel von jemandem weiß, wie er einen sehen lässt...
Abgesehen davon, dass man meines Empfindens zu früh weiß, was bei Nathan los ist, kann ich nichts kritisches zu "Echo" sagen - unterhaltsam am Anfang, wird es im weiteren Verlauf aufwühlend und mitunter ist man wütend auf den ein oder anderen Protagonisten, was nur zeigt wie lebensecht diese gezeichnet wurden - ein lesenswerter Roman über soziale Verflechtungen und die Bürde, die diese sein können.
Anne Heerlein
"Echo"
ISBN: 978-1535070478
"Ein alter Ford, zwei Menschen und 1.600 Meilen zwischen Kanada und Texas. Noch bis vor kurzem hätte Elizabeth nicht gedacht, dass sie allzu bald diese Reise antreten würde, um zum ersten Mal Nathans Familie zu begegnen. Und eigentlich wäre dieser auch durchaus froh, dass seine Freundin einen weiteren Beziehungsmeilenstein mit ihm wagen will.
Eigentlich... Denn in Winters hat er vor sechs Jahren mehr zurückgelassen als nur sein Elternhaus. Dort lebt noch immer jenes Fragment seiner Vergangenheit, vor dem seine Familie ihn nicht davonlaufen lässt. Und von dem er nie wollte, dass Elizabeth ihn kennenlernt."
Fazit:
Der Leser startet zusammen mit Liz und Nathan einen Roadtrip - von Kanada bis ins weit entfernte Texas. Die Handlung wird abwechselnd aus Liz' und Nathans Perspektive erzählt und durch Rückblenden erfährt man, wie die beiden zueinander gefunden haben. Doch die Fahrt ist nur der eine Teil - in Winters, Texas angekommen, lauern die Geister der Vergangenheit...
Man findet gut in die Geschichte hinein, lernt Nathan und Liz kennen und hat sie automatisch gern - ein sympathisches Pärchen, bei dem allerdings schnell klar wird, dass beide irgend etwas mit sich rumschleppen.
Im Verlauf der Handlung wird leider schon deutlich, worum es sich bei Nathan handelt, da hätte ich mir ein größeres Überraschungsmoment gewünscht, so ähnlich wie bei Liz' Offenbarung.
Scheint "Echo" anfangs ein Beziehungsroman zu sein, wird später klar: es geht tatsächlich um Beziehungen, aber nicht allein um die von Liz und Nathan zueinander, sondern auch um Beziehungen innerhalb von Familien. Und man erkennt, dass man nur soviel von jemandem weiß, wie er einen sehen lässt...
Abgesehen davon, dass man meines Empfindens zu früh weiß, was bei Nathan los ist, kann ich nichts kritisches zu "Echo" sagen - unterhaltsam am Anfang, wird es im weiteren Verlauf aufwühlend und mitunter ist man wütend auf den ein oder anderen Protagonisten, was nur zeigt wie lebensecht diese gezeichnet wurden - ein lesenswerter Roman über soziale Verflechtungen und die Bürde, die diese sein können.
Anne Heerlein
"Echo"
ISBN: 978-1535070478
Freitag, 7. Oktober 2016
[Rezension] Cody McFadyen - Die Stille vor dem Tod
Kurzbeschreibung:
"An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamt fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus."
Fazit:
Wie viele andere Leser habe ich lange auf die Fortsetzung von Cody McFadyens Reihe um die FBI-Agentin Smoky Barrett gewartet. Entsprechend gespannt war ich, was dieses Mal auf Smoky und ihr Team lauert.
Die Handlung beginnt gewohnt spannend - ein grausiger Tatort, der viele Fragen aufwirft. Anschließend überschlagen sich die Ereignisse und man ist gespannt, wie das alles zusammenhängt. Dann allerdings folgen ewig lange Passagen von Traumerzählungen von Smoky, von ihrem inneren Selbst, gefolgt von einem endlosen Gespräch mit ihrem Therapeuten. Die Geduld und das Durchhaltevermögen werden in diesem - weite Teile des Romans umspannenden - Part auf eine sehr harte Probe gestellt.
Das letzte Drittel des Buches dann ist rasant, spannend, mitreißend - genau SO, wie wir es bisher von ganzen Büchern Cody McFadyens gewohnt waren! Gut, mit der Realitätslupe darf man nicht an die Handlung gehen - eine derartige Verschwörung erscheint zumindest meiner naiven Meinung nach höchst fragwürdig, aber das hätte ich verziehen, wenn denn das ganze Buch mich mitgenommen hätte! Dass dann am Ende klar ist, dass es mindestens einen weiteren Teil geben muss, um das Rätsel zu lösen und dem Leser nur ein kleiner Appetithappen hingeworfen wird, von dessen Verwicklung ich sowieso schon lange überzeugt war, hat den bitteren Nachgeschmack nicht wirklich gemildert.
Ja, ich werde auch das nächste Buch lesen, allein schon aus meiner Neugier heraus, wer die wirklich Bösen sind und wie alles zusammenhängt, aber "Die Stille vor dem Tod" lässt mich schon sehr unbefriedigt zurück.
Cody McFadyen
"Die Stille vor dem Tod"
ISBN: 978-3-7857-2566-5
erschienen bei Bastei Lübbe
"An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamt fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus."
Fazit:
Wie viele andere Leser habe ich lange auf die Fortsetzung von Cody McFadyens Reihe um die FBI-Agentin Smoky Barrett gewartet. Entsprechend gespannt war ich, was dieses Mal auf Smoky und ihr Team lauert.
Die Handlung beginnt gewohnt spannend - ein grausiger Tatort, der viele Fragen aufwirft. Anschließend überschlagen sich die Ereignisse und man ist gespannt, wie das alles zusammenhängt. Dann allerdings folgen ewig lange Passagen von Traumerzählungen von Smoky, von ihrem inneren Selbst, gefolgt von einem endlosen Gespräch mit ihrem Therapeuten. Die Geduld und das Durchhaltevermögen werden in diesem - weite Teile des Romans umspannenden - Part auf eine sehr harte Probe gestellt.
Das letzte Drittel des Buches dann ist rasant, spannend, mitreißend - genau SO, wie wir es bisher von ganzen Büchern Cody McFadyens gewohnt waren! Gut, mit der Realitätslupe darf man nicht an die Handlung gehen - eine derartige Verschwörung erscheint zumindest meiner naiven Meinung nach höchst fragwürdig, aber das hätte ich verziehen, wenn denn das ganze Buch mich mitgenommen hätte! Dass dann am Ende klar ist, dass es mindestens einen weiteren Teil geben muss, um das Rätsel zu lösen und dem Leser nur ein kleiner Appetithappen hingeworfen wird, von dessen Verwicklung ich sowieso schon lange überzeugt war, hat den bitteren Nachgeschmack nicht wirklich gemildert.
Ja, ich werde auch das nächste Buch lesen, allein schon aus meiner Neugier heraus, wer die wirklich Bösen sind und wie alles zusammenhängt, aber "Die Stille vor dem Tod" lässt mich schon sehr unbefriedigt zurück.
Cody McFadyen
"Die Stille vor dem Tod"
ISBN: 978-3-7857-2566-5
erschienen bei Bastei Lübbe
Dienstag, 4. Oktober 2016
[Rezension] John Connell - Winter der Toten
Kurzbeschreibung:
"München nach dem Krieg: Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen hungern und frieren. Die amerikanische Militärpolizei geht gegen Plünderungen und den Schwarzmarkt vor. Chief Warrant Officer Mason Collins jedoch hat einen ganz anderen Auftrag: Er muss einen Serienkiller jagen. Dessen erstes Opfer wurde in den Ruinen einer Fabrik gefunden - der Leichentorso aufgeschlitzt und an der Decke aufgehängt. Dann tauchen weitere Tote auf, auch ihre Körper sind grausam zugerichtet. Schnell wird klar, dass der Mörder über chirurgische Kenntnisse verfügt. Mason glaubt, dem Täter langsam näher zu kommen - doch dieser spielt ein perfides Spiel mit dem Ermittler..."
Fazit:
"Winter der Toten" ist der Auftakt zu einer Reihe um den amerikanischen Ermittler Mason Collins. Neugierig auf dieses Buch hat mich vor allem gemacht, dass es nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs spielt - einen Thriller in diesem historischen Umfeld habe ich bisher noch nicht gelesen.
Dass John Connell ursprünglich Kameramann war, also ein Auge für die Optik und Details hat, merkt man diesem Buch deutlich an: Wirklich bildhaft entstehen die ausgebrannten Ruinen Münchens vor dem inneren Auge des Lesers, die Not der Menschen ist mit Händen greifbar, ebenso das Misstrauen der Deutschen gegenüber der Besatzungsmacht. Und in all diesen sozialen und politischen Wirren macht sich Mason Collins auf, ein Monster zu jagen.
Diese Buch hat mir aus zwei Gründen bzw. aus dem Zusammenspiel dieser Gründe so gut gefallen: da ist zum einen natürlich die Handlung an sich - Mason als Ermittler ist schon einmal eine erstklassige Besetzung: intelligent, mit einer Vergangenheit, die ihn immer wieder einholt, einem Unvermögen sich dauerhaft in Hierarchien einzufügen, was in der Army natürlich nicht auf Wohlgefallen stößt. Dazu ein sehr guter Spannungsaufbau mit der ein oder anderen Finte für Ermittler und Leser und plastischen Beschreibungen der Tatorte, die schon eine Gänsehaut verursachen können.
Dazu die historische Kulisse und die Zeit, zu der Mason ermittelt: Die Gräuel der SS, die Nürnberger Prozesse, etc. - all dies hat seinen Platz in "Winter der Toten" gefunden und erzeugt einen Schmelztiegel der unterschiedlichsten Emotionen.
Ich bin froh, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt - zu gern begleite ich Mason Collins auch bei seinem nächsten Fall.
John Connell
"Winter der Toten"
ISBN: 978-3-442-48402-7
erschienen im Goldmann Verlag
"München nach dem Krieg: Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen hungern und frieren. Die amerikanische Militärpolizei geht gegen Plünderungen und den Schwarzmarkt vor. Chief Warrant Officer Mason Collins jedoch hat einen ganz anderen Auftrag: Er muss einen Serienkiller jagen. Dessen erstes Opfer wurde in den Ruinen einer Fabrik gefunden - der Leichentorso aufgeschlitzt und an der Decke aufgehängt. Dann tauchen weitere Tote auf, auch ihre Körper sind grausam zugerichtet. Schnell wird klar, dass der Mörder über chirurgische Kenntnisse verfügt. Mason glaubt, dem Täter langsam näher zu kommen - doch dieser spielt ein perfides Spiel mit dem Ermittler..."
Fazit:
"Winter der Toten" ist der Auftakt zu einer Reihe um den amerikanischen Ermittler Mason Collins. Neugierig auf dieses Buch hat mich vor allem gemacht, dass es nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs spielt - einen Thriller in diesem historischen Umfeld habe ich bisher noch nicht gelesen.
Dass John Connell ursprünglich Kameramann war, also ein Auge für die Optik und Details hat, merkt man diesem Buch deutlich an: Wirklich bildhaft entstehen die ausgebrannten Ruinen Münchens vor dem inneren Auge des Lesers, die Not der Menschen ist mit Händen greifbar, ebenso das Misstrauen der Deutschen gegenüber der Besatzungsmacht. Und in all diesen sozialen und politischen Wirren macht sich Mason Collins auf, ein Monster zu jagen.
Diese Buch hat mir aus zwei Gründen bzw. aus dem Zusammenspiel dieser Gründe so gut gefallen: da ist zum einen natürlich die Handlung an sich - Mason als Ermittler ist schon einmal eine erstklassige Besetzung: intelligent, mit einer Vergangenheit, die ihn immer wieder einholt, einem Unvermögen sich dauerhaft in Hierarchien einzufügen, was in der Army natürlich nicht auf Wohlgefallen stößt. Dazu ein sehr guter Spannungsaufbau mit der ein oder anderen Finte für Ermittler und Leser und plastischen Beschreibungen der Tatorte, die schon eine Gänsehaut verursachen können.
Dazu die historische Kulisse und die Zeit, zu der Mason ermittelt: Die Gräuel der SS, die Nürnberger Prozesse, etc. - all dies hat seinen Platz in "Winter der Toten" gefunden und erzeugt einen Schmelztiegel der unterschiedlichsten Emotionen.
Ich bin froh, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt - zu gern begleite ich Mason Collins auch bei seinem nächsten Fall.
John Connell
"Winter der Toten"
ISBN: 978-3-442-48402-7
erschienen im Goldmann Verlag
[Rezension] Joanne K. Rowling - Harry Potter und das verwunschene Kind
Kurzbeschreibung:
"Es war nie leicht, Harry Potter zu sein - und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden.
Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet."
Fazit:
Wie viele andere habe ich mich gefreut, dass es nach Jahren der Abstinenz doch wieder eine neue Geschichte über unseren Lieblingszauberer gibt - auch wenn in dieser Geschichte ganz klar Albus im Vordergrund steht und das auch gut so ist.
Aber ebenso war natürlich die Skepsis vorhanden, ob nach all dieser Zeit eine Weitererzählung noch mitreißen kann...
"Harry Potter und das verwunschene Kind" ist ein Theaterstück und auch als solches geschrieben. Theaterstücke sind, wie auch Verfilmungen, gewissen Grenzen unterworfen, die ein normales Buch nicht kennt. Aus diesem Grund finde ich es gut, dass durch die Schreibweise beim Lesen immer wieder daran erinnert wird, dass wir es mit einem Stück zu tun haben - natürlich hätte man in einem herkömmlich geschriebenen Buch viel mehr hineinnehmen und weiter ausführen können und ja, das hätte mir sehr gut gefallen!
Aber trotz meiner Buchvorliebe hat mich die Geschichte um Albus und auch Scorpius, den Sohn von Draco Malfoy und Albus' besten Freund, mitgenommen - zurück in die Welt jenseits des Muggeltums. Die Charaktere sind in diesem Buch authentisch im Vergleich zu den bisherigen - die bekannten Charaktere bleiben sich treu und die neuen passen lückenlos in die Handlung. Die Geschichte an sich ist sowohl berührend als auch interessant und spannend - leider ist ein Theaterstück auch in der Länge begrenzt, weshalb man die etwas über 300 Seiten sehr schnell gelesen hat.
Insgesamt ist "Harry Potter und das verwunschene Kind" ein wunderbarer Ausflug in Harrys Welt und die Möglichkeiten, die einem Theaterstück zur Verfügung stehen, wurden sehr gut genutzt und umgesetzt, sodass der Leser wirklich gut unterhalten wird.
Joanne K. Rowling
"Harry Potter und das verwunschene Kind"
ISBN: 978-3-551-55900-5
erschienen bei Carlsen
"Es war nie leicht, Harry Potter zu sein - und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden.
Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet."
Fazit:
Wie viele andere habe ich mich gefreut, dass es nach Jahren der Abstinenz doch wieder eine neue Geschichte über unseren Lieblingszauberer gibt - auch wenn in dieser Geschichte ganz klar Albus im Vordergrund steht und das auch gut so ist.
Aber ebenso war natürlich die Skepsis vorhanden, ob nach all dieser Zeit eine Weitererzählung noch mitreißen kann...
"Harry Potter und das verwunschene Kind" ist ein Theaterstück und auch als solches geschrieben. Theaterstücke sind, wie auch Verfilmungen, gewissen Grenzen unterworfen, die ein normales Buch nicht kennt. Aus diesem Grund finde ich es gut, dass durch die Schreibweise beim Lesen immer wieder daran erinnert wird, dass wir es mit einem Stück zu tun haben - natürlich hätte man in einem herkömmlich geschriebenen Buch viel mehr hineinnehmen und weiter ausführen können und ja, das hätte mir sehr gut gefallen!
Aber trotz meiner Buchvorliebe hat mich die Geschichte um Albus und auch Scorpius, den Sohn von Draco Malfoy und Albus' besten Freund, mitgenommen - zurück in die Welt jenseits des Muggeltums. Die Charaktere sind in diesem Buch authentisch im Vergleich zu den bisherigen - die bekannten Charaktere bleiben sich treu und die neuen passen lückenlos in die Handlung. Die Geschichte an sich ist sowohl berührend als auch interessant und spannend - leider ist ein Theaterstück auch in der Länge begrenzt, weshalb man die etwas über 300 Seiten sehr schnell gelesen hat.
Insgesamt ist "Harry Potter und das verwunschene Kind" ein wunderbarer Ausflug in Harrys Welt und die Möglichkeiten, die einem Theaterstück zur Verfügung stehen, wurden sehr gut genutzt und umgesetzt, sodass der Leser wirklich gut unterhalten wird.
Joanne K. Rowling
"Harry Potter und das verwunschene Kind"
ISBN: 978-3-551-55900-5
erschienen bei Carlsen
Samstag, 24. September 2016
[Rezension] Stephen King - Mind Control [Bill Hodges 3]
Kurzbeschreibung:
"Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker mit vielen Toten, liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seine Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter all dem Sabbern und In-die-Gegend-starren ist Brady bei Bewusstsein - und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer je zu verlassen. Ex-Detective Bill Hodges, der pensionierte Ermittler aus "Mr. Mercedes" und "Finderlohn", kann die Selbstmordepidemie in der Stadt mit Brady in Verbindung bringen, aber da ist es schon zu spät. Die Uhr tickt auf mehr als eine Weise..."
Fazit:
"Mind Control" ist der Abschlussband der Trilogie um den Ex-Detective Kermit William Hodges und da man von liebgewonnenen Personen, ob real oder fiktiv, ungern Abschied nimmt, habe ich das Buch etwas wehmütig begonnen - kurz darauf blieb mir dann aber keine Zeit mehr für Abschiedswehmut...
War es zum Verständnis von "Finderlohn" nicht unbedingt erforderlich, "Mr. Mercedes" gelesen zu haben, sollte man vor "Mind Control" allerdings den ersten Band um Brady Hartsfield, den Mercedes-Killer kennen, um Verständnisschwierigkeiten vorzubeugen.
Der Lesefluss ist sehr gut und das bereits von Anfang an, was nicht immer unbedingt gegeben ist bei Stephen King, dessen beste Werke - zumindest bei mir - immer etwas Anlaufzeit brauchten.
Seltsame Dinge gehen um und Hodges und seine Partnerin Holly ziehen schnell eine Verbindung zu Brady Hartsfield, der eigentlich geistig umnachtet in der Klinik liegen sollte - dessen Verstand allerdings schärfer ist, als seinem Umfeld lieb sein dürfte....
Ich bin kein Freund paranormaler Phänomene, habe aber bereits mehrfach festgestellt, dass es Autoren gibt, bei denen mich ein entsprechendes Vorkommen nicht stört, wo ich noch nicht einmal groß darüber nachdenke, ob das möglich wäre, zumindest ansatzweise, oder nicht - wo es einfach im Zusammenhang ein Fakt ist - so auch bei "Mind Control".
Die Handlung ist durchweg sehr interessant und nimmt Dimensionen an, die man anfangs nicht erahnt hätte. Hier und da ein wenig mehr Spannung und Grusel hätte mir ganz gut gefallen, aber ich habe im Verlauf der letzten Jahre eingesehen, dass Gänsehaut nicht mehr unbedingt ein fester Bestandteil eines King-Buches ist.
Dennoch haben wir es bei "Mind Control" mit spannender, unterhaltsamer und intelligenter Lektüre zu tun, die einen würdigen Abschluß zur "Bill-Hodges"-Trilogie bildet.
Stephen King
"Mind Control"
ISBN: 978-3-453-27086-2
erschienen bei Heyne
"Brady Hartsfield, verantwortlich für das Mercedes-Killer-Massaker mit vielen Toten, liegt seit fünf Jahren in einer Klinik für Neurotraumatologie im Wachkoma. Seine Ärzten zufolge wird er sich nie erholen. Doch hinter all dem Sabbern und In-die-Gegend-starren ist Brady bei Bewusstsein - und er besitzt tödliche neue Kräfte, mit denen er unvorstellbares Unheil anrichten kann, ohne sein Krankenzimmer je zu verlassen. Ex-Detective Bill Hodges, der pensionierte Ermittler aus "Mr. Mercedes" und "Finderlohn", kann die Selbstmordepidemie in der Stadt mit Brady in Verbindung bringen, aber da ist es schon zu spät. Die Uhr tickt auf mehr als eine Weise..."
Fazit:
"Mind Control" ist der Abschlussband der Trilogie um den Ex-Detective Kermit William Hodges und da man von liebgewonnenen Personen, ob real oder fiktiv, ungern Abschied nimmt, habe ich das Buch etwas wehmütig begonnen - kurz darauf blieb mir dann aber keine Zeit mehr für Abschiedswehmut...
War es zum Verständnis von "Finderlohn" nicht unbedingt erforderlich, "Mr. Mercedes" gelesen zu haben, sollte man vor "Mind Control" allerdings den ersten Band um Brady Hartsfield, den Mercedes-Killer kennen, um Verständnisschwierigkeiten vorzubeugen.
Der Lesefluss ist sehr gut und das bereits von Anfang an, was nicht immer unbedingt gegeben ist bei Stephen King, dessen beste Werke - zumindest bei mir - immer etwas Anlaufzeit brauchten.
Seltsame Dinge gehen um und Hodges und seine Partnerin Holly ziehen schnell eine Verbindung zu Brady Hartsfield, der eigentlich geistig umnachtet in der Klinik liegen sollte - dessen Verstand allerdings schärfer ist, als seinem Umfeld lieb sein dürfte....
Ich bin kein Freund paranormaler Phänomene, habe aber bereits mehrfach festgestellt, dass es Autoren gibt, bei denen mich ein entsprechendes Vorkommen nicht stört, wo ich noch nicht einmal groß darüber nachdenke, ob das möglich wäre, zumindest ansatzweise, oder nicht - wo es einfach im Zusammenhang ein Fakt ist - so auch bei "Mind Control".
Die Handlung ist durchweg sehr interessant und nimmt Dimensionen an, die man anfangs nicht erahnt hätte. Hier und da ein wenig mehr Spannung und Grusel hätte mir ganz gut gefallen, aber ich habe im Verlauf der letzten Jahre eingesehen, dass Gänsehaut nicht mehr unbedingt ein fester Bestandteil eines King-Buches ist.
Dennoch haben wir es bei "Mind Control" mit spannender, unterhaltsamer und intelligenter Lektüre zu tun, die einen würdigen Abschluß zur "Bill-Hodges"-Trilogie bildet.
Stephen King
"Mind Control"
ISBN: 978-3-453-27086-2
erschienen bei Heyne
[Rezension] Jeffrey Archer - Im Schatten unserer Wünsche [Clifton-Saga 4]
Kurzbeschreibung:
"Bristol 1957: Der Vorsitzende der Barrington Schifffahrtgesellschaft wird zum Rücktritt gezwungen - für Emma Clifton ist dies die Gelegenheit, den Posten zu übernehmen und Macht über die Gesellschaft zu gewinnen. Doch die tragischen Ereignisse um ihren Sohn Sebastian, der in einen Autounfall verwickelt wurde, legen einen Schatten über Emma und ihren Mann Harry..."
Fazit:
"Im Schatten unserer Wünsche" ist der mittlerweile vierte Teil dieser faszinierenden Familiensaga und dank des Einfallsreichtums des Autors ist auch hier noch keinerlei Langeweile in Sicht.
Ließ uns Jeffrey Archer am Ende des dritten Teils mit einem Cliffhanger zurück, der den Lesern Magenschmerzen bereitete, ist der Beginn dieses Buches nicht dazu angetan, die Situation zu verbessern...
Der Lesefluss ist wie gewohnt sehr gut, die Perspektivenwechsel und Einzelschicksale tragen viel dazu bei, dass trotz des Umfangs des Buches der Unterhaltungswert hoch und Spannung vorhanden ist. Auch das Auftauchen neuer Charaktere in diesem Buch trägt dazu bei, dass man das Buch nicht weglegen mag. Allerdings trifft der Autor im Laufe der Handlungen auch Entscheidungen, die den Leser emotional schon erschüttern können.
Zum Verständnis der Verhältnisse der Protagonisten untereinander ist es ratsam, die Saga von Anfang an zu lesen, da sonst sicher einige Unklarheiten auftauchen.
Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass Harry, der die Saga ja praktisch begründet hat, mittlerweile zum bloßen Statisten verkommen scheint - allerdings hat ein Ausblick auf Teil fünf mir diesbezüglich neue Hoffnung geschenkt.
"Im Schatten unserer Wünsche" reiht sich nahtlos in die Reihe seiner mehr als lesenwerten Vorgängerbände ein und wie es bei Jeffrey Archer üblich ist, sitzt man nach dem Lesen wieder mit einem Cliffhanger im Kopf da und wartet sehnsüchtig auf das Erscheinen des nächsten Bandes im kommenden Frühjahr.
Jeffrey Archer
"Im Schatten unserer Wünsche"
ISBN: 978-3-453-41991-9
erschienen bei Heyne
"Bristol 1957: Der Vorsitzende der Barrington Schifffahrtgesellschaft wird zum Rücktritt gezwungen - für Emma Clifton ist dies die Gelegenheit, den Posten zu übernehmen und Macht über die Gesellschaft zu gewinnen. Doch die tragischen Ereignisse um ihren Sohn Sebastian, der in einen Autounfall verwickelt wurde, legen einen Schatten über Emma und ihren Mann Harry..."
Fazit:
"Im Schatten unserer Wünsche" ist der mittlerweile vierte Teil dieser faszinierenden Familiensaga und dank des Einfallsreichtums des Autors ist auch hier noch keinerlei Langeweile in Sicht.
Ließ uns Jeffrey Archer am Ende des dritten Teils mit einem Cliffhanger zurück, der den Lesern Magenschmerzen bereitete, ist der Beginn dieses Buches nicht dazu angetan, die Situation zu verbessern...
Der Lesefluss ist wie gewohnt sehr gut, die Perspektivenwechsel und Einzelschicksale tragen viel dazu bei, dass trotz des Umfangs des Buches der Unterhaltungswert hoch und Spannung vorhanden ist. Auch das Auftauchen neuer Charaktere in diesem Buch trägt dazu bei, dass man das Buch nicht weglegen mag. Allerdings trifft der Autor im Laufe der Handlungen auch Entscheidungen, die den Leser emotional schon erschüttern können.
Zum Verständnis der Verhältnisse der Protagonisten untereinander ist es ratsam, die Saga von Anfang an zu lesen, da sonst sicher einige Unklarheiten auftauchen.
Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass Harry, der die Saga ja praktisch begründet hat, mittlerweile zum bloßen Statisten verkommen scheint - allerdings hat ein Ausblick auf Teil fünf mir diesbezüglich neue Hoffnung geschenkt.
"Im Schatten unserer Wünsche" reiht sich nahtlos in die Reihe seiner mehr als lesenwerten Vorgängerbände ein und wie es bei Jeffrey Archer üblich ist, sitzt man nach dem Lesen wieder mit einem Cliffhanger im Kopf da und wartet sehnsüchtig auf das Erscheinen des nächsten Bandes im kommenden Frühjahr.
Jeffrey Archer
"Im Schatten unserer Wünsche"
ISBN: 978-3-453-41991-9
erschienen bei Heyne
Samstag, 17. September 2016
[Rezension] Gregor Weber - Asphaltseele
Kurzbeschreibung:
""Mein Name ist Ruben Rubeck. Ich bin siebenundvierzig, sehe aus wie siebenundfünfzig und fühle mich manchmal wie siebenundachtzig. Geschieden, kinderlos und Kriminalkommissar, was in meinem Alter ein lächerlich niedriger Dienstgrad ist, aber das geht mir am Arsch vorbei. Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist mein Revier. Viele denken, ich würde da wohnen, weil ich mich im Dreck wohlfühle und mit meinem Gesicht sowieso nirgends sonst in Frankfurt eine Wohnung bekäme, aber das stimmt nicht. Ich hab's einfach gerne nah zur Arbeit."
Fazit:
"Asphaltseele" ist das Thrillerdebüt von Gregor Weber, der bisher anscheinend alles andere als ein langweiliges Leben geführt hat: Schauspieler, Soldat, Koch und Sachbuchautor und nun in den Gefilden der Unterhaltung unterwegs.
Ein wenig irreführend finde ich, dass "Asphaltseele" im Hardcore-Bereich des Verlags erschienen ist, denn für reine Hardcore-Fans dürfte dieses Buch zu wenig martialisch und zu wenig blutbehaftet sein und so möglicherweise aufgrund einer falschen Zielgruppe zu wenig gewürdigt werden.
Denn eines ist sicher: "Asphaltseele" ist anders. Nicht aufgrund von Ruben Rubeck, einem durchaus gelungenen Hauptprotagonisten, sondern aufgrund der Mischung eines etwas schnoddrigen Erzählstils, einer Hauptperson, die man zu unterschätzen neigt und einer sehr ernst zu nehmenden, mitunter verstörenden Hintergrundhandlung. Aber der Reihe nach:
Ruben Rubeck bringt alle Voraussetzungen für einen guten Hauptprotagonisten mit: früher Soldat, jetzt Polizeibeamter ohne nennenswerte Ambitionen mit einer Vorliebe für Pilsbierchen und Roth-Händle, der seine Tage am Schreibtisch damit verbringt, sich auf den Abend in seiner Lieblingskneipe zu freuen. Dennoch darf man Ruben nicht unterschätzen, denn er hat was auf dem Kasten und wenn es drauf ankommt, lässt er sich kein X für ein U vormachen und weiß durchzugreifen, wie er mehrfach unter Beweis stellen muss.
Beim Lesen habe ich mich anfangs an die Fernsehserie "Magnum" erinnert gefühlt, wo ja auch die Geschichte teilweise aus dem Off erzählt wird - so kam es mir hier auch vor: vorn sieht man, was geschieht, von hinten erzählt Ruben, wie es dazu kam.
Im Hintergrund lauert, nicht nur bei Ruben, Kriegserfahrung: Kosovo, Afghanistan - eine verstörender als die andere, wenn man offenen Auges akzeptiert, was der Krieg teilweise aus Menschen macht.
Der Lesefluss ist sehr gut, was anfangs vor allem am ungewöhnlichen Erzählstil und an der Neugier auf Ruben Rubeck liegt, im Verlauf der Handlung aber der reinen Spannung und Neugier auf die kommenden Ereignisse weicht.
Mein einziger Kritikpunkt ist demnach auch, dass das Buch mit 240 Seiten viel zu schnell beendet war und ich hoffe inständig, dass wir Gregor Weber und gern auch Ruben Rubeck wieder lesen dürfen.
Gregor Weber
"Asphaltseele"
ISBN: 978-3-453-27020-6
erschienen bei Heyne Hardcore
""Mein Name ist Ruben Rubeck. Ich bin siebenundvierzig, sehe aus wie siebenundfünfzig und fühle mich manchmal wie siebenundachtzig. Geschieden, kinderlos und Kriminalkommissar, was in meinem Alter ein lächerlich niedriger Dienstgrad ist, aber das geht mir am Arsch vorbei. Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist mein Revier. Viele denken, ich würde da wohnen, weil ich mich im Dreck wohlfühle und mit meinem Gesicht sowieso nirgends sonst in Frankfurt eine Wohnung bekäme, aber das stimmt nicht. Ich hab's einfach gerne nah zur Arbeit."
Fazit:
"Asphaltseele" ist das Thrillerdebüt von Gregor Weber, der bisher anscheinend alles andere als ein langweiliges Leben geführt hat: Schauspieler, Soldat, Koch und Sachbuchautor und nun in den Gefilden der Unterhaltung unterwegs.
Ein wenig irreführend finde ich, dass "Asphaltseele" im Hardcore-Bereich des Verlags erschienen ist, denn für reine Hardcore-Fans dürfte dieses Buch zu wenig martialisch und zu wenig blutbehaftet sein und so möglicherweise aufgrund einer falschen Zielgruppe zu wenig gewürdigt werden.
Denn eines ist sicher: "Asphaltseele" ist anders. Nicht aufgrund von Ruben Rubeck, einem durchaus gelungenen Hauptprotagonisten, sondern aufgrund der Mischung eines etwas schnoddrigen Erzählstils, einer Hauptperson, die man zu unterschätzen neigt und einer sehr ernst zu nehmenden, mitunter verstörenden Hintergrundhandlung. Aber der Reihe nach:
Ruben Rubeck bringt alle Voraussetzungen für einen guten Hauptprotagonisten mit: früher Soldat, jetzt Polizeibeamter ohne nennenswerte Ambitionen mit einer Vorliebe für Pilsbierchen und Roth-Händle, der seine Tage am Schreibtisch damit verbringt, sich auf den Abend in seiner Lieblingskneipe zu freuen. Dennoch darf man Ruben nicht unterschätzen, denn er hat was auf dem Kasten und wenn es drauf ankommt, lässt er sich kein X für ein U vormachen und weiß durchzugreifen, wie er mehrfach unter Beweis stellen muss.
Beim Lesen habe ich mich anfangs an die Fernsehserie "Magnum" erinnert gefühlt, wo ja auch die Geschichte teilweise aus dem Off erzählt wird - so kam es mir hier auch vor: vorn sieht man, was geschieht, von hinten erzählt Ruben, wie es dazu kam.
Im Hintergrund lauert, nicht nur bei Ruben, Kriegserfahrung: Kosovo, Afghanistan - eine verstörender als die andere, wenn man offenen Auges akzeptiert, was der Krieg teilweise aus Menschen macht.
Der Lesefluss ist sehr gut, was anfangs vor allem am ungewöhnlichen Erzählstil und an der Neugier auf Ruben Rubeck liegt, im Verlauf der Handlung aber der reinen Spannung und Neugier auf die kommenden Ereignisse weicht.
Mein einziger Kritikpunkt ist demnach auch, dass das Buch mit 240 Seiten viel zu schnell beendet war und ich hoffe inständig, dass wir Gregor Weber und gern auch Ruben Rubeck wieder lesen dürfen.
Gregor Weber
"Asphaltseele"
ISBN: 978-3-453-27020-6
erschienen bei Heyne Hardcore
Freitag, 16. September 2016
[Rezension] Jeffery Deaver - Die Saat des Bösen
Kurzbeschreibung:
"Die siebzehnjährige Megan ist spurlos verschwunden. Ihr Vater Tate Collier, ein ehemaliger Staatsanwalt, hat den furchtbaren Verdacht, dass seine Tochter entführt wurde. In seinem Beruf macht man sich viele Feinde, und nicht immer verurteilt die Justiz den wahren Schuldigen. Da die Polizei nicht an ein Verbrechen glaubt, begibt er sich auf eigene Faust auf die Suche und hat bald schon eine erste Spur. Doch Megans Entführer scheint ihm immer mehrere Schritte voraus zu sein. Collier erkennt rasch, dass er es mit einem Psychopathen zu tun hat, dessen Talent, Menschen zu täuschen und zu manipulieren, ihn zu einem lebensgefährlichen Gegner macht..."
Fazit:
Bekanntermaßen bin ich ein großer Fan von Jeffery Deavers Reihen um Lincoln Rhyme bzw. Kathryn Dance. Ein Buch außerhalb dieser Reihen hatte ich von ihm noch nicht gelesen. Entsprechend war ich gespannt, ob Jeffery Deaver mich auch mit einem Einzelbuch mitreißen könnte.
Allerdings habe ich bereits nach wenigen Seiten gar nicht mehr über den Autor nachgedacht, weil mich die Geschicht schnell mitriss.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, vorrangig denen von Tate Collier und unserem Psychopathen. Dass man bei Deaver-Büchern den Mörder meist früh kennt und begleitet, kenne ich schon, auch wenn dies nicht unbedingt meine favorisierte Erzählweise ist.
Aber diesen Psychopathen zu begleiten, macht durchaus Spaß - zumindest bis sein Wahn so ausufert, dass er eher Gänsehaut hervorruft...
Man sollte meinen, dass einem Thriller, bei dem der Leser den Mörder kennt, ein Großteil an Potential verloren geht - dem ist nicht so, schon gar nicht, wenn man es wie in "Die Saat des Bösen" mit einem religiösen Eiferer zu tun hat - da ist jede Menge Raum für bösartige Entwicklung!
Reizvoll ist aber auch, dass sowohl Jäger als auch Gejagter (und hier kann man die Rollen beliebig zwischen Tate und dem Mörder wechseln), über eine hohe Intelligenz verfügen - das macht einiges am Reiz der Handlung aus.
Der Lesefluss ist hervorragend und der Spannungsbogen nahezu perfekt - es wird ein Sog erzeugt, der es dem Leser im Laufe der Geschichte kaum mehr ermöglicht, das Buch an die Seite zu legen und sollte man doch dazu gezwungen werden, läuft die Geschichte im Kopf weiter.
Allzu zart besaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, mitunter wird es ganz schön unschön und blutig.
Mit "Die Saat des Bösen" hat Jeffery Deaver mich einmal mehr von seine erzählerischen Können und seiner Leserfängermentalität überzeugt - spannend, mitreißend: ein wunderbarer Thriller!
Jeffery Deaver
"Die Saat des Bösen"
ISBN: 978-3-7341-0317-9
erschienen bei blanvalet
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