Kurzbeschreibung:
"Seif ist 20 und lebt seit fast zwei Jahren als Flüchtling in Deutschland. Als 2011 die Unruhen in Syrien entstehen und sich zu einem schrecklichen Krieg ausweiten, ist Seif gerade 14. Das Leben wird täglich gefährlicher. Seine Mutter und er fliehen über die Türkei und Griechenland weiter nach Deutschland. Die Flucht ist lebensgefährlich und voller schwerer Entscheidungen. Seif muss unglaublich viel Verantwortung tragen, Ängste und Schwierigkeiten bewältigen sowie mit Einsamkeit und Verlust umgehen, bis er schließlich sicher in Deutschland lebt. Hier beginnt eine Geschichte von Integration und Zukunftsplänen: Seif lernt in kürzester Zeit Deutsch und integriert sich gut in seiner neuen Heimatstadt. Er erfährt Hilfsbereitschaft und Unterstützung, aber wird auch mit Vorbehalten, Ausländerfeindlichkeit und bürokratischen Problemen konfrontiert..."
Fazit:
Ich lese sehr selten autobiografische Romane. Denn im Gegensatz zu einem normalen Roman, bei dem man sich bei schlimmen Entwicklungen immer sagen kann, dass es ja nur Fiktion ist, hat man bei einem autobiografischen Buch immer im Hinterkopf, dass das ja größtenteils real so erlebt wurde, was mir persönlich das Verarbeiten viel schwerer macht.
Natürlich weiß man, was in Syrien passiert, man sieht täglich Flüchtlinge, die praktisch überall in Deutschland ein neues Zuhause suchen, dennoch bleibt all das bis zu einem gewissen Grad sehr abstrakt. Mit dem Lesen von "Aus Syrien geflüchtet" hat die Situation diese Abstraktheit verloren.
Was mich dennoch dazu bewegt hat, dieses Buch zu lesen, ist der beeindruckende Lebenslauf des jungen Seif. Nach den erschütternden Erlebnissen, die er beim Zusammenbruch seines Heimatlandes, dem Verlassen eines Großteils seiner Familie und natürlich auf der Flucht hatte, hat er seinen Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern alles dafür getan, schnellstmöglich Deutsch zu lernen, damit er weiter lernen und studieren kann. Das finde ich bewundernswert.
Ebenso bewundernswert finde ich, diese Erlebnisse in einem Buch zu schildern und das mit nicht einmal 20 Jahren. Viele ältere Menschen wären nicht dazu in der Lage, da durch die Arbeit an einem Buch alles wieder und wieder durchlebt wird.
Anfangs hat mich gewundert, wie nüchtern der Schreibstil ist, aber im Verlauf der Zeit wurde mir klar, dass dies wahrscheinlich die einzig mögliche Art ist, über derart einschneidende Erlebnisse und Wendungen in so jungen Jahren zu berichten.
"Aus Syrien geflüchtet" ist ein Buch, das die Geschehnisse, die so weit weg scheinen, deutlich näher bringt und personalisiert. "Das ist Seif und er kommt aus Syrien."
Seif Arsalan
"Aus Syrien geflüchtet"
ISBN: 978-3-834-63805-2
erschienen im Verlag an der Ruhr
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Bücher
Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
- Jean Paul
- Jean Paul
Freitag, 30. März 2018
Donnerstag, 29. März 2018
[Rezension] Cara Lindon - Frühlingsleuchten
Kurzbeschreibung:
"Tierärztin Chesten hat alles, um glücklich zu sein: beste Freundinnen, einen erfüllenden Job und die große Liebe ihres Lebens. Ihr Pech ist, dass er verheiratet ist und sie nur wenige gestohlene Stunden miteinander verbringen. Immer öfter fragt sie sich, ob das alles sein soll, was sie in Zukunft erwartet. Als sie dem geheimnisvollen Biker Darren begegnet, nimmt ihr Leben eine Wendung, mit der sie niemals gerechnet hätte. Aber kann sie der Liebe noch vertrauen?"
Fazit:
"Frühlingsleuchten" ist der dritte Teil der "Cornwall-Seasons" von Cara Lindon und nachdem bereits Alys und Bree die Liebe gefunden haben, ist nun Chesten an der Reihe.
Der versierte Leser der "Cornwall-Seasons" weiß bereits von Chestens Affäre mit einem verheirateten Mann, davon abgesehen kann man "Frühlingsleuchten" aber auch ohne Kenntnis der anderen Bände lesen.
Der Lesefluss ist sehr gut, was an dem wunderbaren Zusammenspiel von Charakteren und Kulisse liegt. Die Protagonisten sind, wie wir es von der Autorin kennen, sehr menschlich und lebensecht gezeichnet. Niemand ist perfekt und so hat jeder seine Stärken und Schwächen. All das menschliche Zusammenspiel wird dabei von der bildgewaltigen Kulisse Cornwalls umgeben, die Cara Lindon direkt im Kopf des Lesers entstehen lässt, als brauche man nur aus dem Fenster zu blicken und befände sich dort.
Mein Kritikpunkt beim letzten Band war, dass mir die männlichen Protagonisten der Reihe generell etwas zu "luschig" sind - dies kann ich von Darren nicht behaupten! Da ist es wohl von Vorteil, dass in "Frühlingsleuchten" zwei Männer eine wichtige Rolle spielen und das fehlende Rückgrat hier an Darrens Gegenspieler geht.
"Frühlingsleuchten" ist eine wunderbare Lektüre für ein paar Stunden Flucht aus dem Alltag, denn man versinkt komplett in diesem Liebes-Hin-und-Her und schließt das Buch am Ende mit einem Seufzer.
Da das Jahr bekanntlich vier Jahreszeiten hat, wird im Juni mit "Sommerschimmern" auch der vierte Teil der "Cornwall-Seasons" erscheinen und wer nach den drei Freundinnen auf die große Liebe hoffen darf ist ein gut gehütetes Geheimnis der Autorin, auch wenn ich natürlich so eine Vermutung habe...
Cara Lindon
"Frühlingsleuchten"
ISBN: 978-3-96111-288-3
nähere Informationen zu Buch und Autorin findet ihr hier
"Tierärztin Chesten hat alles, um glücklich zu sein: beste Freundinnen, einen erfüllenden Job und die große Liebe ihres Lebens. Ihr Pech ist, dass er verheiratet ist und sie nur wenige gestohlene Stunden miteinander verbringen. Immer öfter fragt sie sich, ob das alles sein soll, was sie in Zukunft erwartet. Als sie dem geheimnisvollen Biker Darren begegnet, nimmt ihr Leben eine Wendung, mit der sie niemals gerechnet hätte. Aber kann sie der Liebe noch vertrauen?"
Fazit:
"Frühlingsleuchten" ist der dritte Teil der "Cornwall-Seasons" von Cara Lindon und nachdem bereits Alys und Bree die Liebe gefunden haben, ist nun Chesten an der Reihe.
Der versierte Leser der "Cornwall-Seasons" weiß bereits von Chestens Affäre mit einem verheirateten Mann, davon abgesehen kann man "Frühlingsleuchten" aber auch ohne Kenntnis der anderen Bände lesen.
Der Lesefluss ist sehr gut, was an dem wunderbaren Zusammenspiel von Charakteren und Kulisse liegt. Die Protagonisten sind, wie wir es von der Autorin kennen, sehr menschlich und lebensecht gezeichnet. Niemand ist perfekt und so hat jeder seine Stärken und Schwächen. All das menschliche Zusammenspiel wird dabei von der bildgewaltigen Kulisse Cornwalls umgeben, die Cara Lindon direkt im Kopf des Lesers entstehen lässt, als brauche man nur aus dem Fenster zu blicken und befände sich dort.
Mein Kritikpunkt beim letzten Band war, dass mir die männlichen Protagonisten der Reihe generell etwas zu "luschig" sind - dies kann ich von Darren nicht behaupten! Da ist es wohl von Vorteil, dass in "Frühlingsleuchten" zwei Männer eine wichtige Rolle spielen und das fehlende Rückgrat hier an Darrens Gegenspieler geht.
"Frühlingsleuchten" ist eine wunderbare Lektüre für ein paar Stunden Flucht aus dem Alltag, denn man versinkt komplett in diesem Liebes-Hin-und-Her und schließt das Buch am Ende mit einem Seufzer.
Da das Jahr bekanntlich vier Jahreszeiten hat, wird im Juni mit "Sommerschimmern" auch der vierte Teil der "Cornwall-Seasons" erscheinen und wer nach den drei Freundinnen auf die große Liebe hoffen darf ist ein gut gehütetes Geheimnis der Autorin, auch wenn ich natürlich so eine Vermutung habe...
Cara Lindon
"Frühlingsleuchten"
ISBN: 978-3-96111-288-3
nähere Informationen zu Buch und Autorin findet ihr hier
[Rezension] David Hair - Die Brücke der Gezeiten - Die verlorenen Legionen
"Die Mondflut geht ihrem Ende entgegen. Bald wird die Brücke der Gezeiten wieder im Meer versinken und die beiden Kontinente der Welt Urte erneut für zwölf Jahre voneinander trennen. Dem yurischen Kaiser Constant bleibt nur noch wenig Zeit, auch das östliche Antiopia zu unterwerfen. Die verlorenen Legionen sind zwischen zwei feindlichen Armeen eingekesselt, und das mächtige Artefakt, das über das Schicksal der beiden Kontinente entscheiden könnte, ist in die falschen Hände gefallen. Können der Magier Alaron und seine Begleiterin Ramita die Skytale zurückerobern, oder wird Urte für immer im Choas versinken?"
Fazit:
"Die verlorenen Legionen" ist der siebte Band der Saga "Die Brücke der Gezeiten" und wie bei den meisten Epen ist es unerlässlich, mit dem ersten Band zu beginnen, um die Gegenheiten dieses siebten verstehen zu können.
Auch wenn man bei Büchern, die gleichzeitige Verläufe aus verschiedenen Perspektiven schildern, oft den Eindruck hat, dass sich trotz diverser hundert Seiten im Großen und Ganzen nicht viel getan hat in so einem Band, stellt man in "Die verlorenen Legionen" fest, dass sich dort die Dinge derart verändern und zuspitzen, wie man es noch am Anfang des Buches nie hätte erwarten können.
Der Lesefluss ist, wie man es von allen Büchern dieser Reihe gewohnt ist, sehr gut. Die Welt, die David Hair so detailreich und gegensätzlich erschaffen hat, ist allgegenwärtig und sehr bildhaft. Von Anfang an hat mich die Mischung aus diversen gegenwärtigen und vergangenen Kulturen begeistert.
Auch in diesem siebten Band ist von Langeweile oder Langatmigkeit keine Spur, viel zu viel ereignet sich in diesen letzten Monaten der Mondflut.
"Die Brücke der Gezeiten" ist für alle High Fantasy - Leser ein absolutes Must-Read und selbst für diejenigen, die sonst gar nicht so gern Fantasy lesen. Etwas wehmütig bin ich bereits jetzt, da der achte Band wohl der letzte dieser großartigen Saga sein wird.
David Hair
"Die Brücke der Gezeiten - Die verlorenen Legionen"
ISBN: 978-3-7341-6077-6
erschienen bei blanvalet
Sonntag, 25. März 2018
[Rezension] Horst Eckert - Der Preis des Todes
Kurzbeschreibung:
"Sarah Wolf ist jung, ehrgeizig und am Ziel ihrer Träume: Die Düsseldorfer Journalistin hat ihre eigene politische Talkshow im Abendprogramm der ARD. Seit ein paar Wochen ist sie mit dem Bundestagsabgeordneten Christian Wagner liiert. Als dieser von den Medien als Lobbyist für einen international agierenden Krankenhausbetreiber dargestellt wird, hält sie zu ihm. Doch kurz darauf wird Christian tot in seiner Wohnung aufgefunden - angeblich Selbstmord.
Sarah kann das nicht glauben und beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen. Auf Christians Computer findet sie eine geheimnisvolle Liste mit Namen. Die Spur führt nach Kenia und zu Menschen, die bereit sind, viel Geld zu bezahlen - für etwas, das so wertvoll ist, dass es sich dafür zu töten lohnt..."
Fazit:
"Wolfsspinne" war das erste Buch von Horst Eckert, das ich gelesen habe. Da mich dieses nachhaltig beeindruckt hat, wollte ich natürlich schauen, ob "Der Preis des Todes" als Stand-alone dem ebenbürtig ist.
So manches mal, seit ich "Der Preis des Todes" gelesen habe, habe ich mir gewünscht, ich wäre weniger neugierig gewesen. Nein, nicht, weil mir das Buch nicht gefallen hätte - keineswegs. Die Problematik liegt eher darin, dass es dem Autor gelingt, diese - hoffentlich - fiktive Geschichte derart lebensecht zu gestalten, dass man hinterher wirklich hofft, dass die wichtigsten Teile, auf die ich hier natürlich nicht näher eingehen werde, erdacht sind!
Aber von vorn: Der Leser wird eingeführt in die Welt des politischen Journalismus' in Gestalt von Sarah Wolf, einer intelligenten, sympathischen Frau. Zusammen mit ihr gelangt man immer tiefer in den Sumpf des Lobbyismus, der in der realen Politik nicht von der Hand zu weisen ist. Klingt dies dem potentiellen Leser zu politisch und dementsprechend langweilig, sollte er sich davon nicht täuschen lassen - Horst Eckert strickt ein Netz voller Täuschungen in Abwesenheit menschlicher Skrupel, die den Leser mitreißen und das Kopfkino auf Hochtouren nach der Identität der Drahtzieher suchen lassen!
Entsprechend sehr gut ist der Lesefluss, denn man hofft, mit der Auflösung des Ganzen wieder aufzutauchen aus diesem Sumpf, nicht eingedenk der Tatsache, dass die Handlung einen noch eine ganze Weile weiter im Kopf verfolgen wird.
Horst Eckert
"Der Preis des Todes"
ISBN: 978-3-8052-0012-7
erschienen im Wunderlich Verlag
"Sarah Wolf ist jung, ehrgeizig und am Ziel ihrer Träume: Die Düsseldorfer Journalistin hat ihre eigene politische Talkshow im Abendprogramm der ARD. Seit ein paar Wochen ist sie mit dem Bundestagsabgeordneten Christian Wagner liiert. Als dieser von den Medien als Lobbyist für einen international agierenden Krankenhausbetreiber dargestellt wird, hält sie zu ihm. Doch kurz darauf wird Christian tot in seiner Wohnung aufgefunden - angeblich Selbstmord.
Sarah kann das nicht glauben und beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen. Auf Christians Computer findet sie eine geheimnisvolle Liste mit Namen. Die Spur führt nach Kenia und zu Menschen, die bereit sind, viel Geld zu bezahlen - für etwas, das so wertvoll ist, dass es sich dafür zu töten lohnt..."
Fazit:
"Wolfsspinne" war das erste Buch von Horst Eckert, das ich gelesen habe. Da mich dieses nachhaltig beeindruckt hat, wollte ich natürlich schauen, ob "Der Preis des Todes" als Stand-alone dem ebenbürtig ist.
So manches mal, seit ich "Der Preis des Todes" gelesen habe, habe ich mir gewünscht, ich wäre weniger neugierig gewesen. Nein, nicht, weil mir das Buch nicht gefallen hätte - keineswegs. Die Problematik liegt eher darin, dass es dem Autor gelingt, diese - hoffentlich - fiktive Geschichte derart lebensecht zu gestalten, dass man hinterher wirklich hofft, dass die wichtigsten Teile, auf die ich hier natürlich nicht näher eingehen werde, erdacht sind!
Aber von vorn: Der Leser wird eingeführt in die Welt des politischen Journalismus' in Gestalt von Sarah Wolf, einer intelligenten, sympathischen Frau. Zusammen mit ihr gelangt man immer tiefer in den Sumpf des Lobbyismus, der in der realen Politik nicht von der Hand zu weisen ist. Klingt dies dem potentiellen Leser zu politisch und dementsprechend langweilig, sollte er sich davon nicht täuschen lassen - Horst Eckert strickt ein Netz voller Täuschungen in Abwesenheit menschlicher Skrupel, die den Leser mitreißen und das Kopfkino auf Hochtouren nach der Identität der Drahtzieher suchen lassen!
Entsprechend sehr gut ist der Lesefluss, denn man hofft, mit der Auflösung des Ganzen wieder aufzutauchen aus diesem Sumpf, nicht eingedenk der Tatsache, dass die Handlung einen noch eine ganze Weile weiter im Kopf verfolgen wird.
Horst Eckert
"Der Preis des Todes"
ISBN: 978-3-8052-0012-7
erschienen im Wunderlich Verlag
Sonntag, 18. März 2018
[Rezension] Linus Geschke - Die Lichtung
Kurzbeschreibung:
"Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party-Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Am Ende sind zwei junge Menschen tot. Der Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend - er gehörte selbst zu jener Clique. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich durch seine Recherchen bringt..."
Fazit:
"Die Lichtung" ist der erste Teil der Reihe um Jan Römer und Mütze, deren dritter Teil mittlerweile erschienen ist.
Meine Bekanntschaft mit Jan und Mütze begann auf einer Lesung von Linus Geschke. Das, was er dort über seine Protagonisten und deren Entstehung erzählt hat, machte neugierig und so war schon vor der ersten Seite eine gewisse Erwartungshaltung da.
Die Sympathie, die Mütze von Anfang an weckt, erstreckt sich leider nur ansatzweise auch auf Jan. Nicht, dass er unsympathisch wäre, aber er bringt schon einige Verhaltensweisen und Anwandlungen mit, die ihn in meinen Augen als Mann durchaus anstrengend machen. Außerdem hatte ich das gesamte Buch hindurch Mitleid mit seiner Frau, der gegenüber er sich mitunter ziemlich gefühllos verhält.
Die Handlung selbst ist gut durchdacht, die Geschichte wird in zwei Handlungsebenen erzählt - Jans gegenwärtige Recherchen und die Vorkommnisse jenes Sommers erlauben dem Leser im Verlauf der Ereignisse einen guten Ein- und Überblick. Natürlich wird nicht zuviel verraten und die Auflösung des Geschehens hätte ich so nicht erwartet, was ich definitiv positiv finde, denn nichts nimmt mehr die Spannung, als seine eigenen Vermutungen bewahrheitet zu sehen.
Der Lesefluss ist sehr gut, weil man in beiden Handlungssträngen wissen möchte, wie es weiter geht. Linus Geschke stellt die Personen sehr authentisch und lebensecht dar, auch die Zeit der 80er Jahre ist merklich eine Zeit, aus der er eigenen Erfahrungen einbringt. Ein wenig Schmunzeln musste ich immer wieder, wenn der Hang des Autors zu Metaphern überdeutlich hervortrat.
Die Krimihandlung in "Die Lichtung" ist spannend, intelligent und überraschend, die Protagonisten bodenständig, authentisch und sehr unterschiedlich - perfekt für die Hauptpersonen einer Reihe, entsprechend neugierig bin ich auf die beiden weiteren Teile und zwar sowohl auf die jeweilige Krimihandlung, als auch auf die Entwicklungen von Jan und Mütze.
"Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party-Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Am Ende sind zwei junge Menschen tot. Der Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend - er gehörte selbst zu jener Clique. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich durch seine Recherchen bringt..."
Fazit:
"Die Lichtung" ist der erste Teil der Reihe um Jan Römer und Mütze, deren dritter Teil mittlerweile erschienen ist.
Meine Bekanntschaft mit Jan und Mütze begann auf einer Lesung von Linus Geschke. Das, was er dort über seine Protagonisten und deren Entstehung erzählt hat, machte neugierig und so war schon vor der ersten Seite eine gewisse Erwartungshaltung da.
Die Sympathie, die Mütze von Anfang an weckt, erstreckt sich leider nur ansatzweise auch auf Jan. Nicht, dass er unsympathisch wäre, aber er bringt schon einige Verhaltensweisen und Anwandlungen mit, die ihn in meinen Augen als Mann durchaus anstrengend machen. Außerdem hatte ich das gesamte Buch hindurch Mitleid mit seiner Frau, der gegenüber er sich mitunter ziemlich gefühllos verhält.
Die Handlung selbst ist gut durchdacht, die Geschichte wird in zwei Handlungsebenen erzählt - Jans gegenwärtige Recherchen und die Vorkommnisse jenes Sommers erlauben dem Leser im Verlauf der Ereignisse einen guten Ein- und Überblick. Natürlich wird nicht zuviel verraten und die Auflösung des Geschehens hätte ich so nicht erwartet, was ich definitiv positiv finde, denn nichts nimmt mehr die Spannung, als seine eigenen Vermutungen bewahrheitet zu sehen.
Der Lesefluss ist sehr gut, weil man in beiden Handlungssträngen wissen möchte, wie es weiter geht. Linus Geschke stellt die Personen sehr authentisch und lebensecht dar, auch die Zeit der 80er Jahre ist merklich eine Zeit, aus der er eigenen Erfahrungen einbringt. Ein wenig Schmunzeln musste ich immer wieder, wenn der Hang des Autors zu Metaphern überdeutlich hervortrat.
Die Krimihandlung in "Die Lichtung" ist spannend, intelligent und überraschend, die Protagonisten bodenständig, authentisch und sehr unterschiedlich - perfekt für die Hauptpersonen einer Reihe, entsprechend neugierig bin ich auf die beiden weiteren Teile und zwar sowohl auf die jeweilige Krimihandlung, als auch auf die Entwicklungen von Jan und Mütze.
Sonntag, 11. März 2018
[Rezension] Kathy Reichs - Blutschatten
Kurzbeschreibung:
"Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden - und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen."
Fazit:
Kathy Reichs ist den meisten Thriller-Lesern ein Begriff, ebenso wie ihre Protagonistin Temperance Brennan. Allerdings scheiden sich die Geister, ob man ihre Thriller mag oder nicht. Denn man lernt beim Lesen eine Menge über forensische Anthropologie und einigen Lesern ist das zu langatmig. Ich hingegen bin schon immer leidenschaftlicher Tempe Brennan - Leser gewesen und entsprechend neugierig war ich auf Kathy Reichs neue Protagonistin - Sunday Night.
Diese hat mit Forensik nicht viel am Hut, ist aber ausgebildete Kämpferin. Doch ihre Kämpfe bleiben nicht folgenlos und so ist sie sowohl äußerlich als auch innerlich gezeichnet. Dazu noch eine traumatische Kindheit und schon hat man Sunday. Das Wort, das mir bei ihrem Charakter als erstes in den Sinn kommt ist "sperrig". Sunday ist meist nicht einzuschätzen, handelt für Außenstehende unlogisch und hat einen extremen Dickkopf. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mit ihr warm wurde und im Laufe der Handlung habe ich sie das ein oder andere Mal verflucht - aber sie ist absolut unverwechselbar.
Die Handlung selbst ist spannend und unterhaltsam gleichermaßen, der Lesefluss entsprechend gut - mitunter allerdings wird irgendetwas, was Sunday tut oder denkt in allen erdenklichen Einzelheiten erklärt und beschrieben, diese Passagen hätte man kürzer fassen können.
Sehr gut gefallen hat mir, dass Kathy Reichs den Leser vorführt und dieser es erst am Ende bemerkt, da man das glaubt, was man glauben will. Näher möchte ich darauf nicht eingehen, sollen doch alle anderen denselben Holzweg entlanggehen, den auch ich genommen habe.
Insgesamt ist Sunday Night etwas gewöhnungsbedürftig, wächst dem Leser aber zunehmend ans Herz. Eine wunderbare Ergänzung ist ihr Bruder, der einem von Anfang an sympathisch ist. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Sunday weiter geht, denn eines ist klar: Langweilig wird es mit ihr nicht!
Kathy Reichs
"Blutschatten"
ISBN: 978-3-89667-621-4
erschienen im Blessing Verlag
"Sunday Night ist eine Frau mit körperlichen Narben, seelischen Wunden - und Killerinstinkt. Jahrelang lief sie vor ihrer Vergangenheit davon und suchte sich ein Leben, in dem sie niemanden brauchte und nichts spürte. Als ein Mädchen im Chaos einer Bombenexplosion verschwindet, bittet dessen Familie Sunday um Hilfe. Und Sundays Gerechtigkeitssinn und Rachedurst werden geweckt. Ist das Mädchen tot? Hat sie jemand entführt? Falls sie noch lebt, warum kann die Polizei sie nicht aufspüren? Wenn Sunday zurück ins Leben und das verschwundene Mädchen finden will, muss sie sich jetzt endlich ihren eigenen Dämonen stellen."
Fazit:
Kathy Reichs ist den meisten Thriller-Lesern ein Begriff, ebenso wie ihre Protagonistin Temperance Brennan. Allerdings scheiden sich die Geister, ob man ihre Thriller mag oder nicht. Denn man lernt beim Lesen eine Menge über forensische Anthropologie und einigen Lesern ist das zu langatmig. Ich hingegen bin schon immer leidenschaftlicher Tempe Brennan - Leser gewesen und entsprechend neugierig war ich auf Kathy Reichs neue Protagonistin - Sunday Night.
Diese hat mit Forensik nicht viel am Hut, ist aber ausgebildete Kämpferin. Doch ihre Kämpfe bleiben nicht folgenlos und so ist sie sowohl äußerlich als auch innerlich gezeichnet. Dazu noch eine traumatische Kindheit und schon hat man Sunday. Das Wort, das mir bei ihrem Charakter als erstes in den Sinn kommt ist "sperrig". Sunday ist meist nicht einzuschätzen, handelt für Außenstehende unlogisch und hat einen extremen Dickkopf. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mit ihr warm wurde und im Laufe der Handlung habe ich sie das ein oder andere Mal verflucht - aber sie ist absolut unverwechselbar.
Die Handlung selbst ist spannend und unterhaltsam gleichermaßen, der Lesefluss entsprechend gut - mitunter allerdings wird irgendetwas, was Sunday tut oder denkt in allen erdenklichen Einzelheiten erklärt und beschrieben, diese Passagen hätte man kürzer fassen können.
Sehr gut gefallen hat mir, dass Kathy Reichs den Leser vorführt und dieser es erst am Ende bemerkt, da man das glaubt, was man glauben will. Näher möchte ich darauf nicht eingehen, sollen doch alle anderen denselben Holzweg entlanggehen, den auch ich genommen habe.
Insgesamt ist Sunday Night etwas gewöhnungsbedürftig, wächst dem Leser aber zunehmend ans Herz. Eine wunderbare Ergänzung ist ihr Bruder, der einem von Anfang an sympathisch ist. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Sunday weiter geht, denn eines ist klar: Langweilig wird es mit ihr nicht!
Kathy Reichs
"Blutschatten"
ISBN: 978-3-89667-621-4
erschienen im Blessing Verlag
Sonntag, 4. März 2018
[Rezension] Max Bentow - Die Puppenmacherin
Kurzbeschreibung:
"Der Berliner Kommissar Nils Trojan hat schon einiges zu sehen bekommen im Lauf seiner Karriere. Als er aber eines Tages am Schauplatz eines neuen Mordfalles eintrifft, erfasst ihn das pure Entsetzen: Denn in einem dunklen Keller erblickt er eine junge Frau, erstickt in einer Masse von getrocknetem Schaum, der sie wie ein monströser Sarkophag umgibt. Bald schon stößt Trojan auf einen vergangenen Fall, der erstaunliche Parallelen aufweist - doch der damals identifizierte Täter gilt mittlerweile als tot. Ist es möglich, dass jemand sein wahnhaftes Treiben kopiert? Im Zuge seiner weiteren Ermittlungen bittet Trojan die Psychologin Jana Michels um Unterstützung, denn er ahnt, dass sein Gegner einer inneren Logik folgt, die er allein nicht zu entschlüsseln vermag - und dass das Morden noch lange kein Ende hat..."
Fazit:
Während viele von euch bereits dem Erscheinen des siebten Bandes von Max Bentows Reihe um Nils Trojan entgegen fiebern, bin ich mit "Die Puppenmacherin" erst beim zweiten Band angekommen.
Ähnlich wie beim ersten Band ist Nils Trojan ein eigenwilliger, aber weicher Charakter. Sympathisch? Durchaus, aber für meinen Geschmack ein wenig verpeilt und lasch. Dennoch hat er einen wachen Geist und lässt sich von einem einmal gefassten Vorsatz nicht abbringen. Ich sehe aber durchaus noch Potential für Nils, sodass ich auf die Folgebände gespannt bin.
Der Lesefluss ist sehr gut und der Autor schickt Kommissar und Leser gleichermaßen auf diverse Holzwege, bis es fast zu spät ist. In weiten Teilen ist ein gutes Maß an Spannung vorhanden, nur hin und wieder verzettelt sich Nils Trojan, was dem Ganzen ein wenig die Luft rauslässt.
Alles in allem habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt und gebe dem Kommissar gern weiterhin die Chance, mich zu überzeugen.
Max Bentow
"Die Puppenmacherin"
ISBN: 978-3-442-20404-5
erschienen bei Page & Turner
"Der Berliner Kommissar Nils Trojan hat schon einiges zu sehen bekommen im Lauf seiner Karriere. Als er aber eines Tages am Schauplatz eines neuen Mordfalles eintrifft, erfasst ihn das pure Entsetzen: Denn in einem dunklen Keller erblickt er eine junge Frau, erstickt in einer Masse von getrocknetem Schaum, der sie wie ein monströser Sarkophag umgibt. Bald schon stößt Trojan auf einen vergangenen Fall, der erstaunliche Parallelen aufweist - doch der damals identifizierte Täter gilt mittlerweile als tot. Ist es möglich, dass jemand sein wahnhaftes Treiben kopiert? Im Zuge seiner weiteren Ermittlungen bittet Trojan die Psychologin Jana Michels um Unterstützung, denn er ahnt, dass sein Gegner einer inneren Logik folgt, die er allein nicht zu entschlüsseln vermag - und dass das Morden noch lange kein Ende hat..."
Fazit:
Während viele von euch bereits dem Erscheinen des siebten Bandes von Max Bentows Reihe um Nils Trojan entgegen fiebern, bin ich mit "Die Puppenmacherin" erst beim zweiten Band angekommen.
Ähnlich wie beim ersten Band ist Nils Trojan ein eigenwilliger, aber weicher Charakter. Sympathisch? Durchaus, aber für meinen Geschmack ein wenig verpeilt und lasch. Dennoch hat er einen wachen Geist und lässt sich von einem einmal gefassten Vorsatz nicht abbringen. Ich sehe aber durchaus noch Potential für Nils, sodass ich auf die Folgebände gespannt bin.
Der Lesefluss ist sehr gut und der Autor schickt Kommissar und Leser gleichermaßen auf diverse Holzwege, bis es fast zu spät ist. In weiten Teilen ist ein gutes Maß an Spannung vorhanden, nur hin und wieder verzettelt sich Nils Trojan, was dem Ganzen ein wenig die Luft rauslässt.
Alles in allem habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt und gebe dem Kommissar gern weiterhin die Chance, mich zu überzeugen.
Max Bentow
"Die Puppenmacherin"
ISBN: 978-3-442-20404-5
erschienen bei Page & Turner
Samstag, 3. März 2018
[Rezension] Kelley Armstrong - Zeit der Schatten
Kurzbeschreibung:
"Olivia Taylor-Jones - schön, intelligent und die Tochter verurteilter Verbrecher - hat sich gerade in ihrer neuen Heimat Cainsville eingelebt, als sie eine Tote in ihrem Auto findet. Warum wurde die junge Frau umgebracht? Und weshalb wurde die Leiche in Olivias Wagen abgelegt? Olivia ist überzeugt, dass sich der Täter noch in Cainsville aufhält und beinnt zu ermitteln. Dabei stößt sie auf ein schreckliches Geheimnis, das weit in die Geschichte des Dorfes zurückreicht..."
Fazit:
"Zeit der Schatten" ist nach "Dunkles Omen" der zweite Teil von Kelley Armstrongs Reihe um das Städtchen Cainsville, in dem nicht alles so ist, wie es scheint.
Auch in diesem Buch ist der Aufbau ähnlich zum ersten: Es gibt einen Mord und Olivia versucht mit Gabriels Hilfe den Mörder zu finden und die Hintergründe aufzudecken. Dabei stoßen sie immer wieder auf mysteriöse Vorkommnisse, die sich logisch nicht erklären lassen, sondern eher in den Bereich der Mythen und Sagen gehören, der irischen Mythen und Sagen.
Entsprechend sollte man die Cainsville-Thriller nur lesen, wenn einem bewußt ist, dass auch Sagenwesen eine Rolle spielen, Kobolde, nicht existente Hunde, etc. Der fantastische Einschlag geht nämlich aus Buchumschlag und Klappentext nicht hervor, was dem ein oder anderen Leser eine Überraschung bereiten könnte.
Auch sollte man möglichst den ersten Teil gelesen haben, um die Hintergründe verstehen zu können, da auf diese nur kurz eingegangen wird.
Der Lesefluss ist sehr gut, auch wenn es in diesem Teil für meinen Geschmack zu viele und zu ausführliche, sagen wir einmal, private Szenen zwischen Olivia und dem Rocker Ricky gab. Da dies zur Handlung nicht wirklich beiträgt, hätte man das alles auch kürzer fassen können.
Davon abgesehen ist die Handlung abwechslungsreich, unterhaltend und eine latente Spannung wabert immer im Hintergrund. Gegen Ende, wenn es für Olivia und Gabriel einmal mehr gefährlich wird, tritt diese dann aus den Schatten auch in den Vordergrund.
"Zeit der Schatten" hat mich, wie zuvor schon "Dunkles Omen" sehr gut unterhalten und die Protagonisten sind mir noch um einiges sympathischer geworden. Auch wenn man in diesem Teil wieder deutlich mehr von dem versteht, was Cainsville ist und was dort vorgeht, bleiben noch viele Fragen offen, die neugierig auf nachfolgende Bände machen.
Kelley Armstrong
"Zeit der Schatten"
ISBN: 978-3-453-31858-8
erschienen bei Heyne
"Olivia Taylor-Jones - schön, intelligent und die Tochter verurteilter Verbrecher - hat sich gerade in ihrer neuen Heimat Cainsville eingelebt, als sie eine Tote in ihrem Auto findet. Warum wurde die junge Frau umgebracht? Und weshalb wurde die Leiche in Olivias Wagen abgelegt? Olivia ist überzeugt, dass sich der Täter noch in Cainsville aufhält und beinnt zu ermitteln. Dabei stößt sie auf ein schreckliches Geheimnis, das weit in die Geschichte des Dorfes zurückreicht..."
Fazit:
"Zeit der Schatten" ist nach "Dunkles Omen" der zweite Teil von Kelley Armstrongs Reihe um das Städtchen Cainsville, in dem nicht alles so ist, wie es scheint.
Auch in diesem Buch ist der Aufbau ähnlich zum ersten: Es gibt einen Mord und Olivia versucht mit Gabriels Hilfe den Mörder zu finden und die Hintergründe aufzudecken. Dabei stoßen sie immer wieder auf mysteriöse Vorkommnisse, die sich logisch nicht erklären lassen, sondern eher in den Bereich der Mythen und Sagen gehören, der irischen Mythen und Sagen.
Entsprechend sollte man die Cainsville-Thriller nur lesen, wenn einem bewußt ist, dass auch Sagenwesen eine Rolle spielen, Kobolde, nicht existente Hunde, etc. Der fantastische Einschlag geht nämlich aus Buchumschlag und Klappentext nicht hervor, was dem ein oder anderen Leser eine Überraschung bereiten könnte.
Auch sollte man möglichst den ersten Teil gelesen haben, um die Hintergründe verstehen zu können, da auf diese nur kurz eingegangen wird.
Der Lesefluss ist sehr gut, auch wenn es in diesem Teil für meinen Geschmack zu viele und zu ausführliche, sagen wir einmal, private Szenen zwischen Olivia und dem Rocker Ricky gab. Da dies zur Handlung nicht wirklich beiträgt, hätte man das alles auch kürzer fassen können.
Davon abgesehen ist die Handlung abwechslungsreich, unterhaltend und eine latente Spannung wabert immer im Hintergrund. Gegen Ende, wenn es für Olivia und Gabriel einmal mehr gefährlich wird, tritt diese dann aus den Schatten auch in den Vordergrund.
"Zeit der Schatten" hat mich, wie zuvor schon "Dunkles Omen" sehr gut unterhalten und die Protagonisten sind mir noch um einiges sympathischer geworden. Auch wenn man in diesem Teil wieder deutlich mehr von dem versteht, was Cainsville ist und was dort vorgeht, bleiben noch viele Fragen offen, die neugierig auf nachfolgende Bände machen.
Kelley Armstrong
"Zeit der Schatten"
ISBN: 978-3-453-31858-8
erschienen bei Heyne
Freitag, 2. März 2018
[Rezension] Lisa Jackson - You will pay - Tödliche Botschaft
Kurzbeschreibung:
"Auf dem Gelände eines ehemaligen Jugendcamps in Oregon werden menschliche Überreste entdeckt. Detective Lucas Dalton, der vor zwanzig Jahren als Betreuer in dem unglückseligen Ferienlager arbeitete, schwant Böses: Handelt es sich um die Knochen der zwei Mädchen, die während jenes Sommers spurlos verschwanden? Lucas rollt den nie geklärten Fall neu auf, doch zunächst will keiner der damals Beteiligten aussagen. Bis einer nach dem anderen die Drohung "Strafe muss sein" erhält - und der erste Mord passiert..."
Fazit:
"You will pay - Tödliche Botschaft" ist ein Stand-alone von Lisa Jackson, was für mich der Ausschlag war, es zu lesen. Ich habe in einer langen Reihe von Jahren das ein oder andere Buch der Autorin gelesen, ohne aber je eine Reihe komplett verfolgt zu haben, sodass ich bei einem späteren Einstieg in irgendeine ihrer Reihen erstmal im Kopf hätte sortieren müssen. Dieses Problem war hier nicht gegeben.
Ich hatte mich auf unterhaltsame Lektüre, interessante Charaktere, aber auch auf den ein oder anderen Spannungsmoment eingestellt, denn so sind mir die Bücher von Lisa Jackson in Erinnerung. Diesbezüglich wurde ich auch hier nicht enttäuscht.
Die Handlung ist abwechslungsreich und voller Windungen, sodass man es als Leser versucht, aber sie lange Zeit nicht rund im Kopf bekommt.
Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und bildhaft charakterisiert, wenn auch ein wenig zu deutlich in Gut und Böse eingeteilt.
Der Lesefluss ist sehr gut und hat mich durchweg gut unterhalten, ohne dass es zu erwähnenswerten Längen kam.
Ein wenig Abzug meinerseits ist der Tatsache geschuldet, dass ein, zwei doch sehr wichtige Entwicklungen leider viel zu früh offensichtlich waren. Dass dann noch hunderte Seiten so getan wurde, als wäre das niemandem außer dem Leser klar, fand ich etwas schade.
Insgesamt ist "You will pay - Tödliche Botschaft" ein typischer Lisa Jackson - Thriller und durchaus empfehlenswert.
Lisa Jackson
"You will pay - Tödliche Botschaft"
ISBN: 978-3-426-65428-6
erschienen bei Knaur
"Auf dem Gelände eines ehemaligen Jugendcamps in Oregon werden menschliche Überreste entdeckt. Detective Lucas Dalton, der vor zwanzig Jahren als Betreuer in dem unglückseligen Ferienlager arbeitete, schwant Böses: Handelt es sich um die Knochen der zwei Mädchen, die während jenes Sommers spurlos verschwanden? Lucas rollt den nie geklärten Fall neu auf, doch zunächst will keiner der damals Beteiligten aussagen. Bis einer nach dem anderen die Drohung "Strafe muss sein" erhält - und der erste Mord passiert..."
Fazit:
"You will pay - Tödliche Botschaft" ist ein Stand-alone von Lisa Jackson, was für mich der Ausschlag war, es zu lesen. Ich habe in einer langen Reihe von Jahren das ein oder andere Buch der Autorin gelesen, ohne aber je eine Reihe komplett verfolgt zu haben, sodass ich bei einem späteren Einstieg in irgendeine ihrer Reihen erstmal im Kopf hätte sortieren müssen. Dieses Problem war hier nicht gegeben.
Ich hatte mich auf unterhaltsame Lektüre, interessante Charaktere, aber auch auf den ein oder anderen Spannungsmoment eingestellt, denn so sind mir die Bücher von Lisa Jackson in Erinnerung. Diesbezüglich wurde ich auch hier nicht enttäuscht.
Die Handlung ist abwechslungsreich und voller Windungen, sodass man es als Leser versucht, aber sie lange Zeit nicht rund im Kopf bekommt.
Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und bildhaft charakterisiert, wenn auch ein wenig zu deutlich in Gut und Böse eingeteilt.
Der Lesefluss ist sehr gut und hat mich durchweg gut unterhalten, ohne dass es zu erwähnenswerten Längen kam.
Ein wenig Abzug meinerseits ist der Tatsache geschuldet, dass ein, zwei doch sehr wichtige Entwicklungen leider viel zu früh offensichtlich waren. Dass dann noch hunderte Seiten so getan wurde, als wäre das niemandem außer dem Leser klar, fand ich etwas schade.
Insgesamt ist "You will pay - Tödliche Botschaft" ein typischer Lisa Jackson - Thriller und durchaus empfehlenswert.
Lisa Jackson
"You will pay - Tödliche Botschaft"
ISBN: 978-3-426-65428-6
erschienen bei Knaur
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