Kurzbeschreibung:
"Patrick Dostert freut sich auf einen freien Tag mit seiner Frau Julia, als noch vor dem Frühstück zwei Beamte der Kripo Weimar vor der Tür stehen. Patrick bittet sie herein und von einer Minute zur anderen ändert sich alles für ihn.
Er wird verdächtigt, drei Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt zu haben. Patrick hat ein Alibi für die Tatnacht, doch der einzige Zeuge, der ihn entlasten könnte, bleibt unauffindbar. Und die beste Freundin des Opfers belastet ihn schwer."
Fazit:
Fangen wir doch mit dem Wichtigsten an, immerhin geht es um einen Thriller: Arno Strobel sagt, dass man beim Lesen nicht auf die Auflösung kommen wird oder kann, zumindest nicht mit allen Winkelzügen, etc. Im Nachhinein - denn da ist es immer leichter - hätte man das wohl schon irgendwie gekonnt, aber nein! ICH zumindest stelle nicht die Ausnahme von der Regel dar und das ist auch gut so! Denn es gibt wenig Schlimmeres, als frühzeitig zu wissen, wer der Mörder ist und das dann auch noch bestätigt zu bekommen - also diesbezüglich kann man bei "Fake" ganz beruhigt sein.
Interessant an "Fake" ist auch die Erzählperspektive: In weiten Teilen erzählt Patrick seine Geschichte selbst, während er in Untersuchungshaft sitzt und die Ereignisse, die dazu führten, von Anfang an berichtet. Später wechselt die Perspektive zu Gabriel Bohn, einem Privatermittler, der für Patricks Anwalt recherchiert, bevor wir ganz zum Schluß wieder Patricks Sichtweise teilen. Das fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber sehr passend und im Nachhinein (wieder im Nachhinein) sehr geschickt gewählt.
Die Story an sich ist nicht neu, Frauen werden misshandelt, entführt, ermordet, der Hauptverdächtige beteuert seine Unschuld - aber wichtig ist, was man daraus macht. Und man kann wohl wenig Besseres daraus machen als "Fake" - der Lesefluss ist hervorragend, immerhin musste ich, nachdem Arno Strobel bei der Lesung zu "Fake" den Anfang des Buches vorgelesen hat, noch in der Nacht zu Hause weiterlesen, ein klarer Pageturner. Und, bei einem Psychothriller auch nicht ganz unwichtig, langatmig wird es nie und der Kopf ist die ganze Zeit damit beschäftigt, zu durchdenken, wer denn jetzt was wie wohl zu verantworten hat und das bis zum Schluß.
Kurz gesagt, "Fake" befindet sich mit Fug und Recht oben auf der Bestsellerliste!
Arno Strobel
"Fake"
ISBN: 978-3-596-70666-2