Kurzbeschreibung:
"1918 - Deutschland nach dem großen Krieg... Das Land wird von Hungersnöten geplagt, die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. In dieser düsteren Zeit begibt sich die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen in die Eifel, in ihr Heimatdorf, das von den Wunden des Krieges heimgesucht wird, wie sich bald zeigt. Als die Bewohner einen stummen französischen Soldaten stellen, kommt eine Spirale der Gewalt in Gang. Menschen verschwinden spurlos, und in den Wäldern wird eine Leiche gefunden. Agnes beschließt, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen..."
Fazit:
"Heldenflucht" ist der erste historische Roman aus der Feder des Autoren. Da er bisher Krimis und Thriller der Gegenwart geschrieben hat, hat er das Pseudonym gewählt, um seine Leserschaft nicht zu verwirren. Ich habe mich gefragt, ob es meine Meinung zum Buch beeinflusst hat, dass ich das weiß, aber ich bin mir sicher, dass meine Wahrnehmung ansonsten ebenso gewesen wäre.
Als erstes möchte ich festhalten, dass nach dem Lesen des Buches einmal mehr deutlich wird, dass man Klappentexten nicht immer trauen darf. Zuerst einmal ist das Dorf des Geschehens nicht Agnes' Heimatdorf, sie hat in ihrer Kindheit dort oft die Ferien bei ihrem Onkel verbracht. Weniger spitzfindig ist die Feststellung, dass Agnes sich mitnichten auf die "Suche nach der Wahrheit" macht. Dies impliziert, dass wir es hier mit einer Miss Marple oder einer Agatha Raisin zu tun bekommen. Richtig ist aber, dass sich Agnes ganz gegen Ende des Buches auf den Weg zu einem Bekannten macht, weil ihr etwas Ungereimtes aufgefallen ist. Weder sucht sie nach verschwundenen Personen, noch versucht sie, die Identität von Leichen zu klären...
Aber weg vom Klappentext, hin zum eigentlich Buch: Ich ziehe meinen Hut vor der Rechercheleistung des Autors! Denn dass er viel Zeit, Sorgfalt und Mühe auf die zeitliche und inhaltliche Authentizität verwandt hat, wird im ganzen Buch deutlich.
Allerdings führt wohl auch genau dieser Wille zur Authentizität dazu, dass es ins Übertriebene abdriftet. Nicht die immer wieder eingestreuten Briefe der Kriegsteilnehmer des Dorfes, die in den einzelnen Schlachten gefallen sind - diese erzeugen eine Menge Atmosphäre. Aber dass die Handvoll Rückkehrer derart viele ausgeprägte Kriegstraumata auf sich vereint, war nicht wirklich glaubwürdig.
Der eigentlichen Handlung um Agnes, Herrmann und den anderen fehlte es mitunter an Drive. Nicht, dass es langweilig wurde, aber man hatte in weiten Teilen den Eindruck, ein wenig auf der Stelle zu treten. Die einzelnen Handlungsstränge wirkten mitunter als nebeneinander laufend, statt zusammen, mir fehlte eine gewisse Homogenität, ein Zusammenspiel.
Auf den letzten 50 Seiten kommt dann der Thrillerautor durch, es geht hoch her im beschaulichen Dörfchen, mit greifbarer Spannung und Gänsehaut.
Insgesamt kann der Autor auch im historischen Bereich bestehen, es ist allerdings noch Luft nach oben.
Jan Kilman
"Heldenflucht"
ISBN: 978-3-453-43837-8
erschienen bei Heyne
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Bücher
Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
- Jean Paul
- Jean Paul
Sonntag, 30. Juli 2017
[Rezension] Tom Glasauer - Das Geheimnis des Seelenspiegels
Kurzbeschreibung:
"Vor langer Zeit in einem fernen Land: Der junge Händler Mansaar hat alles, was man sich nur wünschen kann - ein gut gehendes Geschäft, eine schöne Frau und zwei wohlgeratene Kinder. Dennoch fühlt er sich schlecht. Er kann sich nur mit Mühe auf seine Arbeit konzentrieren, verliert zunehmend die Lust am Leben, fällt seinen Liebsten zur Last und ist bald der Verzweiflung nahe. Auch die angesehensten Ärzte seiner Stadt können ihm nicht weiterhelfen. Allein der geheimnisvolle Seelenspiegel scheint Heilung zu versprechen, doch die Suche danach ist lang und beschwerlich. Mansaar begibt sich auf eine Reise ins Ungewisse..."
Fazit:
Schon das Cover des Buches versetzt den Leser in die Welt aus 1001 Nacht. Dazu passen sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte.
Und eben diese kann der Leser nutzen, wie er es möchte: Entweder einfach als wunderschön geschriebenes Märchen, in dem sich der Händler Mansaar auf den Weg nach dem Seelenspiegel macht und zu überraschenden Erkenntnissen gelangt. Oder aber als Anlass, auch über das eigene Leben nachzudenken, über die Hektik des Alltags und das Zukurzkommen des eigenen Selbst.
Aber die Entscheidung, was und wie man "Das Geheimnis des Seelenspiegels" sehen möchte, liegt allein beim Leser. Denn der Autor hält keine Vorträge mit erhobenem Zeigefinger, sondern zeigt anhand von Mansaar, was sein kann.
Der Schreibstil ist auf die märchenhafte Kulisse und die 1001 Nacht - Assoziation abgestimmt, der Lesefluss sehr gut, weil man tief in den Orient eintaucht. Man merkt in jedem Satz, dass Tom Glasauer genau weiß, worüber er schreibt, dies aber gleichzeitig so verpackt, dass keinerlei Ratgebermentalität aufkommt.
Eine Geschichte, die auch dem Leser den Spiegel vorhält, wunderbar eingängig geschrieben und zum Mitreisen einladend.
Haltet die Augen auf, in Kürze könnt ihr eine Ausgabe von "Das Geheimnis des Seelenspiegels" an dieser Stelle gewinnen!
Tom Glasauer
"Das Geheimnis des Seelenspiegels"
ISBN: 978-3-7787-7525-7
erschienen im Ansata Verlag
"Vor langer Zeit in einem fernen Land: Der junge Händler Mansaar hat alles, was man sich nur wünschen kann - ein gut gehendes Geschäft, eine schöne Frau und zwei wohlgeratene Kinder. Dennoch fühlt er sich schlecht. Er kann sich nur mit Mühe auf seine Arbeit konzentrieren, verliert zunehmend die Lust am Leben, fällt seinen Liebsten zur Last und ist bald der Verzweiflung nahe. Auch die angesehensten Ärzte seiner Stadt können ihm nicht weiterhelfen. Allein der geheimnisvolle Seelenspiegel scheint Heilung zu versprechen, doch die Suche danach ist lang und beschwerlich. Mansaar begibt sich auf eine Reise ins Ungewisse..."
Fazit:
Schon das Cover des Buches versetzt den Leser in die Welt aus 1001 Nacht. Dazu passen sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte.
Und eben diese kann der Leser nutzen, wie er es möchte: Entweder einfach als wunderschön geschriebenes Märchen, in dem sich der Händler Mansaar auf den Weg nach dem Seelenspiegel macht und zu überraschenden Erkenntnissen gelangt. Oder aber als Anlass, auch über das eigene Leben nachzudenken, über die Hektik des Alltags und das Zukurzkommen des eigenen Selbst.
Aber die Entscheidung, was und wie man "Das Geheimnis des Seelenspiegels" sehen möchte, liegt allein beim Leser. Denn der Autor hält keine Vorträge mit erhobenem Zeigefinger, sondern zeigt anhand von Mansaar, was sein kann.
Der Schreibstil ist auf die märchenhafte Kulisse und die 1001 Nacht - Assoziation abgestimmt, der Lesefluss sehr gut, weil man tief in den Orient eintaucht. Man merkt in jedem Satz, dass Tom Glasauer genau weiß, worüber er schreibt, dies aber gleichzeitig so verpackt, dass keinerlei Ratgebermentalität aufkommt.
Eine Geschichte, die auch dem Leser den Spiegel vorhält, wunderbar eingängig geschrieben und zum Mitreisen einladend.
Haltet die Augen auf, in Kürze könnt ihr eine Ausgabe von "Das Geheimnis des Seelenspiegels" an dieser Stelle gewinnen!
Tom Glasauer
"Das Geheimnis des Seelenspiegels"
ISBN: 978-3-7787-7525-7
erschienen im Ansata Verlag
Samstag, 29. Juli 2017
[Rezension] Uwe Wilhelm - Die 7 Farben des Blutes
Kurzbeschreibung:
"Drei Morde in drei Monaten. Drei Frauen. Drei Verkündungen, in denen der Mörder von sieben "Heilungen" erzählt. Die Berliner Polizei steht unter Druck. Doch dann ist die Serie mit einem Mal beendet und gerät in Vergessenheit. Nur Staatsanwältin Helena Faber ist davon überzeugt, dass dies erst der Anfang war. Als ein Jahr später eine vierte Frau brutal ermordet wird, macht Helena Jagd auf den, der sich selbst Dionysos nennt. Es ist der Beginn eines Rennens gegen die Zeit, aber auch eines Kampfes ums Überleben, denn Helena ist ins Visier des Täters geraten. Und Dionysos wird nicht aufgeben, solange sie nicht "geheilt" wurde..."
Fazit:
Der Anfang des Buches war vielversprechend: ein grausiger Mord, ein psychopathischer Mörder, eine sympathische Staatsanwältin mit nachvollziehbarem Backround (geschieden, Mutter zweier Töchter) begibt sich auf die Spur des Mörders.
Leider ging es danach deutlich bergab: Bereits im ersten Drittel des Buches lag auf der Hand, wer der Mörder ist. Meine Hoffnung, dass ich mich auf dem Holzweg befinden könnte, wurde dann auch zunichte gemacht, als deutlich zutage trat, wer für die Morde verantwortlich ist und das gut 200 Seiten vor dem Ende des Buches! Gut, es gab dann noch den ein oder anderen Hintergrund, was das Ganze aber immer mehr ins Unglaubwürdige abdriften ließ, da einfach zuviel aufeinander kam. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Psychopathen haben, das ausgewählte Opfer dann auch noch eine Amnesie bekommt und alles vergisst, was sie bereits darüber weiß und dazu noch ein hochrangiger Staatsdiener, der in Verbindung mit dem Opfer steht, für perverse Hintergründe verantwortlich ist? Wenigstens auf eine gute Erklärung bezüglich der "7 Farbens des Blutes" hatte ich gehofft. Leider wurde ich auch diesbezüglich enttäuscht. Es gab eine Erklärung, aber glücklich gemacht hat diese mich nicht.
All dies hat mein Lesevergnügen durchaus beeinträchtigt. Doch um dem Ganzen die Krone aufzusetzen gibt es nach einem logischen Abschluss der Geschichte einen Epilog, der dazu führt, dass man ein offenes Ende vorgesetzt bekommt... Gut, daraus lässt sich schließen, dass es wohl ein weiteres Buch mit der Staatsanwältin Helena Faber geben wird. Lesen muss ich das dann allerdings nicht mehr.
Wobei nicht alles schlecht an "Die 7 Farben des Blutes" ist. Der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, ohne kalt zu wirken. Die Charaktere, von Antagonisten einmal abgesehen, sind vielschichtig und menschlich nachvollziehbar und der Lesefluss daraus resultierend durchaus gut. Dies kann aber die inhaltlichen Schwächen nicht ausgleichen.
Uwe Wilhelm
"Die 7 Farben des Blutes"
ISBN: 978-3-7341-0344-5
erschienen bei Blanvalet
"Drei Morde in drei Monaten. Drei Frauen. Drei Verkündungen, in denen der Mörder von sieben "Heilungen" erzählt. Die Berliner Polizei steht unter Druck. Doch dann ist die Serie mit einem Mal beendet und gerät in Vergessenheit. Nur Staatsanwältin Helena Faber ist davon überzeugt, dass dies erst der Anfang war. Als ein Jahr später eine vierte Frau brutal ermordet wird, macht Helena Jagd auf den, der sich selbst Dionysos nennt. Es ist der Beginn eines Rennens gegen die Zeit, aber auch eines Kampfes ums Überleben, denn Helena ist ins Visier des Täters geraten. Und Dionysos wird nicht aufgeben, solange sie nicht "geheilt" wurde..."
Fazit:
Der Anfang des Buches war vielversprechend: ein grausiger Mord, ein psychopathischer Mörder, eine sympathische Staatsanwältin mit nachvollziehbarem Backround (geschieden, Mutter zweier Töchter) begibt sich auf die Spur des Mörders.
Leider ging es danach deutlich bergab: Bereits im ersten Drittel des Buches lag auf der Hand, wer der Mörder ist. Meine Hoffnung, dass ich mich auf dem Holzweg befinden könnte, wurde dann auch zunichte gemacht, als deutlich zutage trat, wer für die Morde verantwortlich ist und das gut 200 Seiten vor dem Ende des Buches! Gut, es gab dann noch den ein oder anderen Hintergrund, was das Ganze aber immer mehr ins Unglaubwürdige abdriften ließ, da einfach zuviel aufeinander kam. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Psychopathen haben, das ausgewählte Opfer dann auch noch eine Amnesie bekommt und alles vergisst, was sie bereits darüber weiß und dazu noch ein hochrangiger Staatsdiener, der in Verbindung mit dem Opfer steht, für perverse Hintergründe verantwortlich ist? Wenigstens auf eine gute Erklärung bezüglich der "7 Farbens des Blutes" hatte ich gehofft. Leider wurde ich auch diesbezüglich enttäuscht. Es gab eine Erklärung, aber glücklich gemacht hat diese mich nicht.
All dies hat mein Lesevergnügen durchaus beeinträchtigt. Doch um dem Ganzen die Krone aufzusetzen gibt es nach einem logischen Abschluss der Geschichte einen Epilog, der dazu führt, dass man ein offenes Ende vorgesetzt bekommt... Gut, daraus lässt sich schließen, dass es wohl ein weiteres Buch mit der Staatsanwältin Helena Faber geben wird. Lesen muss ich das dann allerdings nicht mehr.
Wobei nicht alles schlecht an "Die 7 Farben des Blutes" ist. Der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, ohne kalt zu wirken. Die Charaktere, von Antagonisten einmal abgesehen, sind vielschichtig und menschlich nachvollziehbar und der Lesefluss daraus resultierend durchaus gut. Dies kann aber die inhaltlichen Schwächen nicht ausgleichen.
Uwe Wilhelm
"Die 7 Farben des Blutes"
ISBN: 978-3-7341-0344-5
erschienen bei Blanvalet
Donnerstag, 27. Juli 2017
[Rezension] Nacho Figueras - Die Wellington Saga - Verführung
Kurzbeschreibung:
"Sebastian ist in Wellington als Playboy der Familie Del Campo bekannt. Die Frauenwelt liegt ihm zu Füßen, und regelmäßig stürzt er sich in leidenschaftliche, unverbindliche Affären. Das Ansehen seiner prominenten Familie und die Gefühle anderer sind ihm egal, und er genießt stattdessen sein freies Leben in vollen Zügen. Bis er die faszinierende Regisseurin Katherine kennenlernt, die ihn mit ihrem Temperament auf eine Weise anzieht, die Sebastian bisher nicht kannte..."
Fazit:
"Verführung" ist der zweite Teil der "Wellington"-Saga. Nachdem es im ersten Teil um den ältesten Bruder Alejandro ging, steht nun Sebstian im Mittelpunkt. Dass er ein Playboy und Lebemann ist, hat man bereits im ersten Band deutlich gemerkt. Allerdings muss man das erste Buch nicht gelesen haben, um "Verführung" verstehen zu können.
In "Verführung" wird wieder einmal deutlich, dass Nacho Figueras und seine Co-Autorin Jessica Whitman ein Händchen für Frauencharaktere haben: Nachdem auch im ersten Band eine Frau die starke Rolle innehatte und dies ebenfalls auf die Mutter Del Campo zutrifft, begegnet uns mit Katherine auch hier ein charismatischer, einnehmender, starker Frauencharakter.
Sebastian unterscheidet sich in vielem von seinem ernsten, verantwortungsvollen großen Bruder Alejandro. Entsprechend kommt der Familie Del Campo im Buch auch eher eine Nebenrolle zu, nachdem sie im ersten Band immer involviert war.
Der Lesefluss ist sehr gut und die Metamorphose die unser sympathischer Playboy im Verlauf der Handlung macht, trägt dazu sicher bei.
Natürlich handelt es sich um eine klassische Liebesgeschichte und das Ende ist absehbar, dennoch haben sich die Autoren einiges einfallen lassen, um den beiden Hauptprotagonisten das Leben schwer zu machen und das Interesse des Lesers wach zu halten.
Für mich ein sehr gelungener zweiter Teil, der mich endgültig neugierig auf den dritten Band macht, dessen Mittelpunkt die uneheliche Tochter des verstorbenen Familienpatriarchen bildet.
Nacho Figueras
"Die Wellington-Saga - Verführung"
ISBN: 978-3-7341-0373-5
erschienen bei Blanvalet
"Sebastian ist in Wellington als Playboy der Familie Del Campo bekannt. Die Frauenwelt liegt ihm zu Füßen, und regelmäßig stürzt er sich in leidenschaftliche, unverbindliche Affären. Das Ansehen seiner prominenten Familie und die Gefühle anderer sind ihm egal, und er genießt stattdessen sein freies Leben in vollen Zügen. Bis er die faszinierende Regisseurin Katherine kennenlernt, die ihn mit ihrem Temperament auf eine Weise anzieht, die Sebastian bisher nicht kannte..."
Fazit:
"Verführung" ist der zweite Teil der "Wellington"-Saga. Nachdem es im ersten Teil um den ältesten Bruder Alejandro ging, steht nun Sebstian im Mittelpunkt. Dass er ein Playboy und Lebemann ist, hat man bereits im ersten Band deutlich gemerkt. Allerdings muss man das erste Buch nicht gelesen haben, um "Verführung" verstehen zu können.
In "Verführung" wird wieder einmal deutlich, dass Nacho Figueras und seine Co-Autorin Jessica Whitman ein Händchen für Frauencharaktere haben: Nachdem auch im ersten Band eine Frau die starke Rolle innehatte und dies ebenfalls auf die Mutter Del Campo zutrifft, begegnet uns mit Katherine auch hier ein charismatischer, einnehmender, starker Frauencharakter.
Sebastian unterscheidet sich in vielem von seinem ernsten, verantwortungsvollen großen Bruder Alejandro. Entsprechend kommt der Familie Del Campo im Buch auch eher eine Nebenrolle zu, nachdem sie im ersten Band immer involviert war.
Der Lesefluss ist sehr gut und die Metamorphose die unser sympathischer Playboy im Verlauf der Handlung macht, trägt dazu sicher bei.
Natürlich handelt es sich um eine klassische Liebesgeschichte und das Ende ist absehbar, dennoch haben sich die Autoren einiges einfallen lassen, um den beiden Hauptprotagonisten das Leben schwer zu machen und das Interesse des Lesers wach zu halten.
Für mich ein sehr gelungener zweiter Teil, der mich endgültig neugierig auf den dritten Band macht, dessen Mittelpunkt die uneheliche Tochter des verstorbenen Familienpatriarchen bildet.
Nacho Figueras
"Die Wellington-Saga - Verführung"
ISBN: 978-3-7341-0373-5
erschienen bei Blanvalet
Sonntag, 23. Juli 2017
[Rezension] Sandra Florean - Das Erbe des Hüters
Kurzbeschreibung:
"Als die junge Haley das Haus ihres verstorbenen Großvaters erbt, nimmt sie das Vermächtnis sofort begeistert an. Dabei ahnt sie nicht, dass sich ein dunkles Geheimnis um das in die Jahre gekommene Gemäuer rankt. Yven, ein uralter Vampir, erwacht durch ihr Erscheinen. Er bringt nicht nur Haleys Leben, sondern auch ihre Gefühle durcheinander, die durch die heiße Affäre mit dem charmanten Julian ohnehin Achterbahn fahren. Wenig später sieht sich Haley einer Bedrohung gegenüber, der sie nicht entkommen kann..."
Fazit:
Ich gebe zu, dass mich das Cover selbst nicht angesprochen hätte. Für mein Empfinden geht es zu sehr in Richtung schwülstige Vampirliebesgeschichte...
Da ich aber weiß, dass mich Sandra Floreans Geschichten noch immer gepackt haben, sah ich dem Lesen des Buches gespannt entgegen.
Auch wenn die Kombination alter Vampir - junge Sterbliche an die "Nachtahn"-Reihe denken lässt, haben wir es hier doch mit etwas vollkommen anderem zu tun: Haley ist eine toughe junge Frau und steht mit beiden Beinen im Leben. Sie lässt sich von niemandem etwas vorschreiben und so hat "Mr. Königskotzbrocken" es mitunter nicht leicht mit ihr, ist sein Frauenbild doch im viktorianischen England stehen geblieben.
Gerade dieser Gegensatz zwischen der modernen Haley und dem Vampir mit antiquierten Vorstellungen macht die Handlung sehr unterhaltsam und mitreißend. Sehr gut gefallen haben mir auch die Wendungen, die die Geschichte zu bieten hat, sodass man sich über Vorhersehbarkeit wirklich nicht beschweren kann.
Der Lesefluss ist sehr gut, die Neugier wird durchweg wach gehalten und auch, wenn mein persönlicher Favorit das Nachsehen hat, hat mich Haleys Geschichte definitiv mitgenommen.
Da am Ende doch noch einige Aufgaben zu erledigen bleiben, hoffe ich auf ein Wiederlesen mit Haley, Yven und den anderen.
Sandra Florean
"Das Erbe des Hüters"
ISBN: 978-3-981-85860-0
erschienen im Talawah Verlag
"Als die junge Haley das Haus ihres verstorbenen Großvaters erbt, nimmt sie das Vermächtnis sofort begeistert an. Dabei ahnt sie nicht, dass sich ein dunkles Geheimnis um das in die Jahre gekommene Gemäuer rankt. Yven, ein uralter Vampir, erwacht durch ihr Erscheinen. Er bringt nicht nur Haleys Leben, sondern auch ihre Gefühle durcheinander, die durch die heiße Affäre mit dem charmanten Julian ohnehin Achterbahn fahren. Wenig später sieht sich Haley einer Bedrohung gegenüber, der sie nicht entkommen kann..."
Fazit:
Ich gebe zu, dass mich das Cover selbst nicht angesprochen hätte. Für mein Empfinden geht es zu sehr in Richtung schwülstige Vampirliebesgeschichte...
Da ich aber weiß, dass mich Sandra Floreans Geschichten noch immer gepackt haben, sah ich dem Lesen des Buches gespannt entgegen.
Auch wenn die Kombination alter Vampir - junge Sterbliche an die "Nachtahn"-Reihe denken lässt, haben wir es hier doch mit etwas vollkommen anderem zu tun: Haley ist eine toughe junge Frau und steht mit beiden Beinen im Leben. Sie lässt sich von niemandem etwas vorschreiben und so hat "Mr. Königskotzbrocken" es mitunter nicht leicht mit ihr, ist sein Frauenbild doch im viktorianischen England stehen geblieben.
Gerade dieser Gegensatz zwischen der modernen Haley und dem Vampir mit antiquierten Vorstellungen macht die Handlung sehr unterhaltsam und mitreißend. Sehr gut gefallen haben mir auch die Wendungen, die die Geschichte zu bieten hat, sodass man sich über Vorhersehbarkeit wirklich nicht beschweren kann.
Der Lesefluss ist sehr gut, die Neugier wird durchweg wach gehalten und auch, wenn mein persönlicher Favorit das Nachsehen hat, hat mich Haleys Geschichte definitiv mitgenommen.
Da am Ende doch noch einige Aufgaben zu erledigen bleiben, hoffe ich auf ein Wiederlesen mit Haley, Yven und den anderen.
Sandra Florean
"Das Erbe des Hüters"
ISBN: 978-3-981-85860-0
erschienen im Talawah Verlag
[Rezension] Mila Roth - Ein Kinderspiel
Kurzbeschreibung:
"Geheimagent Markus Neumann erhält den Auftrag, einen jungen Hacker namens Mikolaj aus Krakau abzuholen und in den Zeugenschutz aufzunehmen. Das erst achtzehnjährige Computergenie hat eine Software entwickelt, mit deren Hilfe Nachrichtendienste und Polizei sich noch besser vor Hackerangriffen schützen und deren Ursprung zurückverfolgen können. Dazu hat Mikolaj Ressourcen des organisierten Verbrechens angezapft und fürchtet nun um sein Leben und das seiner erst zwölfjährigen Schwester Maja.
Wieder einmal soll die zivile Hilfskraft Janna Berg den Agenten zur Tarnung begleiten und zunächst sieht alles nach einer einfachen Mission aus. Doch die beiden Jugendlichen zu beschützen, wird zur lebensgefährlichen Herauforderung für das ungleiche Agententeam, denn schon bald sind ihnen Auftragskiller dicht auf den Fersen."
Fazit:
"Ein Kinderspiel" ist bereits der zehnte Teil der "Spionin wider Willen" - Reihe von Mila Roth. Diesmal musste die Leserschaft eine ganze Weile auf den neuen Teil warten. Nachdem die letzten beiden Einsätze von Markus und Janna nicht mehr ganz an die Spannung des Anfangs heranreichten, war ich gespannt, ob sich die Wartezeit lohnen würde.
Dass dies der Fall sein würde, wurde von Anfang an deutlich. Gleich zu Beginn ist man mitten im Agentengeschehen, Janna im Einsatz! Und auch die eigentliche Mission dieses Teils birgt eine Menge Spannung und Action.
Natürlich ist jedem Liebhaber dieser Vorabendserie in Buchform neben der jeweiligen Mission das Hin und Her zwischen Janna und Markus genauso wichtig und auch diesbezüglich kommt man auf seine Kosten!
Beides in Kombination sorgt für einen sehr guten Lesefluss, sodass die Seiten nur so dahinfliegen und man viel zu schnell ans Ende gelangt.
Mit "Ein Kinderspiel", dem zehnten Fall für Markus und Janna, hat die Autorin wieder einmal bewiesen, dass ihre Serienhelden noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben.
Mila Roth
"Ein Kinderspiel"
nähere Informationen zum Buch und zur Serie erhalten ihr auf der Seite der Autorni
"Geheimagent Markus Neumann erhält den Auftrag, einen jungen Hacker namens Mikolaj aus Krakau abzuholen und in den Zeugenschutz aufzunehmen. Das erst achtzehnjährige Computergenie hat eine Software entwickelt, mit deren Hilfe Nachrichtendienste und Polizei sich noch besser vor Hackerangriffen schützen und deren Ursprung zurückverfolgen können. Dazu hat Mikolaj Ressourcen des organisierten Verbrechens angezapft und fürchtet nun um sein Leben und das seiner erst zwölfjährigen Schwester Maja.
Wieder einmal soll die zivile Hilfskraft Janna Berg den Agenten zur Tarnung begleiten und zunächst sieht alles nach einer einfachen Mission aus. Doch die beiden Jugendlichen zu beschützen, wird zur lebensgefährlichen Herauforderung für das ungleiche Agententeam, denn schon bald sind ihnen Auftragskiller dicht auf den Fersen."
Fazit:
"Ein Kinderspiel" ist bereits der zehnte Teil der "Spionin wider Willen" - Reihe von Mila Roth. Diesmal musste die Leserschaft eine ganze Weile auf den neuen Teil warten. Nachdem die letzten beiden Einsätze von Markus und Janna nicht mehr ganz an die Spannung des Anfangs heranreichten, war ich gespannt, ob sich die Wartezeit lohnen würde.
Dass dies der Fall sein würde, wurde von Anfang an deutlich. Gleich zu Beginn ist man mitten im Agentengeschehen, Janna im Einsatz! Und auch die eigentliche Mission dieses Teils birgt eine Menge Spannung und Action.
Natürlich ist jedem Liebhaber dieser Vorabendserie in Buchform neben der jeweiligen Mission das Hin und Her zwischen Janna und Markus genauso wichtig und auch diesbezüglich kommt man auf seine Kosten!
Beides in Kombination sorgt für einen sehr guten Lesefluss, sodass die Seiten nur so dahinfliegen und man viel zu schnell ans Ende gelangt.
Mit "Ein Kinderspiel", dem zehnten Fall für Markus und Janna, hat die Autorin wieder einmal bewiesen, dass ihre Serienhelden noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben.
Mila Roth
"Ein Kinderspiel"
nähere Informationen zum Buch und zur Serie erhalten ihr auf der Seite der Autorni
Samstag, 22. Juli 2017
[Rezension] E. M. Tippett - Break it up [Nicht mein Märchen 2.5]
Kurzbeschreibung:
"Kyra ist dabei, ihre Leben umzukrempeln. Eine Veränderung ist, dass sie nicht mehr jeden Typen ran lässt, der ihr schöne Augen macht. Sie setzt ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft an erster Stelle. Als die aufstrebende Fotojournalistin die Chance ihres Lebens bekommt, die internationale Boy Band - Sensation Triple Cross zu begleiten, kann sie diese Gelegenheit nicht ausschlagen. Das Problem ist nur, dass sie in eines der Bandmitglieder verliebt ist. Gleichzeitig muss sie die Avancen eines anderen abwehren und ihre turbulente Vergangenheit geheim halten. Triple Cross sind "die netten Jungs von nebenan", von allen Eltern der Welt akzeptiert, haben aber gerade ihre langjährige Managerin gefeuert, die ihr sauberes Image und ihre Medienauftritte mit eiserner Faust kontrolliert hat. Als Zach Wechsler, Kyras Objekt der Begierde, ebenfalls Interesse zeigt, muss sie äußerst vorsichtig sein..."
Fazit:
"Break it up" ist ein Spin-off der Reihe "Nicht mein Märchen". Hier steht nicht Chloe, sondern Jasons Nichte Kyra im Mittelpunkt, die man zumindest am Rande bereits in den "Nicht mein Märchen" - Büchern kennengelernt hat.
Kyra hat eine bewegte Teenievergangenheit und wirkt schon deshalb nicht ganz so erhaben, wie es Chloe mitunter tat. Kyras Charakter ist sehr menschlich, was sie gleichzeitig verletztlich und liebenswert macht. Ihr trockener Sinn für Humor sorgt dafür, dass man das Buch nicht weglegen mag und keine Langeweile aufkommt.
Gut gefallen hat mir auch, dass es zwar leichte, unterhaltsame Lektüre ist, E. M. Tippett aber anhand von Kyra auch eine tiefergehende Botschaft vermittelt: an sich selbst zu glauben und zu sich selbst zu stehen!
Der Leser begleitet Kyra ein wenig auf ihrem Stück, erwachsen und verantwortungsvoll zu werden, allerdings sehr unterhaltsam und ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Natürlich sind Chloe und Jason auch mit von der Partie, wodurch sich das Ganze gut in die Reihe eingliedert.
Auch wenn man die "Nicht mein Märchen" - Reihe nicht gelesen hat, kann man mit "Break it up" nichts falsch machen - eine wunderbare Sommerlektüre für den Urlaub oder den Balkon.
E. M. Tippett
"Break it up"
"Kyra ist dabei, ihre Leben umzukrempeln. Eine Veränderung ist, dass sie nicht mehr jeden Typen ran lässt, der ihr schöne Augen macht. Sie setzt ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft an erster Stelle. Als die aufstrebende Fotojournalistin die Chance ihres Lebens bekommt, die internationale Boy Band - Sensation Triple Cross zu begleiten, kann sie diese Gelegenheit nicht ausschlagen. Das Problem ist nur, dass sie in eines der Bandmitglieder verliebt ist. Gleichzeitig muss sie die Avancen eines anderen abwehren und ihre turbulente Vergangenheit geheim halten. Triple Cross sind "die netten Jungs von nebenan", von allen Eltern der Welt akzeptiert, haben aber gerade ihre langjährige Managerin gefeuert, die ihr sauberes Image und ihre Medienauftritte mit eiserner Faust kontrolliert hat. Als Zach Wechsler, Kyras Objekt der Begierde, ebenfalls Interesse zeigt, muss sie äußerst vorsichtig sein..."
Fazit:
"Break it up" ist ein Spin-off der Reihe "Nicht mein Märchen". Hier steht nicht Chloe, sondern Jasons Nichte Kyra im Mittelpunkt, die man zumindest am Rande bereits in den "Nicht mein Märchen" - Büchern kennengelernt hat.
Kyra hat eine bewegte Teenievergangenheit und wirkt schon deshalb nicht ganz so erhaben, wie es Chloe mitunter tat. Kyras Charakter ist sehr menschlich, was sie gleichzeitig verletztlich und liebenswert macht. Ihr trockener Sinn für Humor sorgt dafür, dass man das Buch nicht weglegen mag und keine Langeweile aufkommt.
Gut gefallen hat mir auch, dass es zwar leichte, unterhaltsame Lektüre ist, E. M. Tippett aber anhand von Kyra auch eine tiefergehende Botschaft vermittelt: an sich selbst zu glauben und zu sich selbst zu stehen!
Der Leser begleitet Kyra ein wenig auf ihrem Stück, erwachsen und verantwortungsvoll zu werden, allerdings sehr unterhaltsam und ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Natürlich sind Chloe und Jason auch mit von der Partie, wodurch sich das Ganze gut in die Reihe eingliedert.
Auch wenn man die "Nicht mein Märchen" - Reihe nicht gelesen hat, kann man mit "Break it up" nichts falsch machen - eine wunderbare Sommerlektüre für den Urlaub oder den Balkon.
E. M. Tippett
"Break it up"
[Rezension] Lisa Gardner - Die Überlebende
Kurzbeschreibung:
"472 Tage lang lernte sie, wie viel ein Mensch ertragen kann:
Flora Dane, College-Studentin, am hellichten Tag gekidnappt. Wie durch ein Wunder überlebte sie. Und entkam ihrem Peiniger. Sieben Jahre ist das nun her - doch vergessen kann Flora nicht. Die Wände ihres Zimmers sind voller Fotos: Mädchen, die weniger Glück hatten als sie. Mädchen, die jetzt tot sind. Flora schwört, sie niemals im Stich zu lassen.
Und dann ist wieder eine junge Frau verschwunden. Kurz darauf wird Detective D. D. Warren an den Tatort eines grausigen Verbrechens gerufen. Ein Mann - verbrannt. Eine junge Frau - nackt und gefesselt. Flora Dane."
Fazit:
Ich habe im Verlauf der Jahre einige Bücher von Lisa Gardner gelesen, für mich eine Liga mit Karin Slaughter, Tess Gerritsen, etc. Umso überraschter war ich, zu lesen, dass Lisa Gardner hier in Deutschland wohl gar nicht so bekannt ist wie die anderen. Warum ist mir ein Rätsel und wer sich von der Qualität ihrer Bücher überzeugen möchte, findet mit "Die Überlebende" einen wunderbaren Anfang.
"Die Überlebende" ist bereits der sechste Band der Reihe um Detective D. D. Warren. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass man die vorherigen Bände nicht kennen muss, um der Handlung zu folgen. Wobei natürlich die Gefahr im Raum steht, dass die eigene Wunschliste im Anschluss um die fünf anderen Bänder reicher ist...
Der Leser wird von Anfang an mitten in die Handlung geworfen - Floras Entführung und ihr Leben danach. Allerdings behält Lisa Gardner eine Menge Fakten über das ein oder andere für sich und offenbart diese dem Leser erst im Verlauf der Handlung. Spannung ist über weite Teile deutlich spürbar, entsprechend gut der Lesefluss.
Sehr positiv aufgefallen ist mir, wie die Autorin mit der Sympathie des Lesers spielt - durch diverse Wendungen im Geschehen ist man auf Floras Seite, dann wiederum misstraut man ihr, dann zweifelt man, wer wie involviert sein könnte.
"Die Überlebende" von Lisa Gardner ist einer der besten Thriller, die ich in diesem Jahr gelesen habe und so werde ich mit Sicherheit auch die anderen Fälle von D. D. Warren noch kennenlernen.
Lisa Gardner
"Die Überlebende"
ISBN: 978-3-499-29093-0
erschienen im Rowohlt Verlag
"472 Tage lang lernte sie, wie viel ein Mensch ertragen kann:
Flora Dane, College-Studentin, am hellichten Tag gekidnappt. Wie durch ein Wunder überlebte sie. Und entkam ihrem Peiniger. Sieben Jahre ist das nun her - doch vergessen kann Flora nicht. Die Wände ihres Zimmers sind voller Fotos: Mädchen, die weniger Glück hatten als sie. Mädchen, die jetzt tot sind. Flora schwört, sie niemals im Stich zu lassen.
Und dann ist wieder eine junge Frau verschwunden. Kurz darauf wird Detective D. D. Warren an den Tatort eines grausigen Verbrechens gerufen. Ein Mann - verbrannt. Eine junge Frau - nackt und gefesselt. Flora Dane."
Fazit:
Ich habe im Verlauf der Jahre einige Bücher von Lisa Gardner gelesen, für mich eine Liga mit Karin Slaughter, Tess Gerritsen, etc. Umso überraschter war ich, zu lesen, dass Lisa Gardner hier in Deutschland wohl gar nicht so bekannt ist wie die anderen. Warum ist mir ein Rätsel und wer sich von der Qualität ihrer Bücher überzeugen möchte, findet mit "Die Überlebende" einen wunderbaren Anfang.
"Die Überlebende" ist bereits der sechste Band der Reihe um Detective D. D. Warren. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass man die vorherigen Bände nicht kennen muss, um der Handlung zu folgen. Wobei natürlich die Gefahr im Raum steht, dass die eigene Wunschliste im Anschluss um die fünf anderen Bänder reicher ist...
Der Leser wird von Anfang an mitten in die Handlung geworfen - Floras Entführung und ihr Leben danach. Allerdings behält Lisa Gardner eine Menge Fakten über das ein oder andere für sich und offenbart diese dem Leser erst im Verlauf der Handlung. Spannung ist über weite Teile deutlich spürbar, entsprechend gut der Lesefluss.
Sehr positiv aufgefallen ist mir, wie die Autorin mit der Sympathie des Lesers spielt - durch diverse Wendungen im Geschehen ist man auf Floras Seite, dann wiederum misstraut man ihr, dann zweifelt man, wer wie involviert sein könnte.
"Die Überlebende" von Lisa Gardner ist einer der besten Thriller, die ich in diesem Jahr gelesen habe und so werde ich mit Sicherheit auch die anderen Fälle von D. D. Warren noch kennenlernen.
Lisa Gardner
"Die Überlebende"
ISBN: 978-3-499-29093-0
erschienen im Rowohlt Verlag
Dienstag, 18. Juli 2017
[Blogtour] Sandra Florean - Die Seelenspringerin - Schnipselblogtour
Willkommen zur Blogtour!
Im Rahmen der Blogtour zu "Die Seelenspringerin" von Sandra Florean habt ihr die einmalige Chance, die Hauptprotagonisten der Serie exklusiv kennenzulernen.
In der Zeit vom 16.07.2017 - 22.07.2017 werden jeden Tag, sowohl um 6:00 Uhr als auch um 18:00 Uhr auf einem Blog ein Protagonist näher beleuchtet. Den genauen Tourfahrplan findet ihr weiter unten.
Zusätzlich zur Blogtour gibt es ein Gewinnspiel!
In jedem Blogbeitrag gibt es eine Gewinnspielfrage, die ihr in den Kommentaren beantworten könnt. Durch jede Antwort sammelt ihr ein Los. Am Ende der Blogtour gibt es noch eine abschließende Frage bei Nadja von den Bookwormdreamers. Ihr könnt also insgesamt 13 Lose sammeln.
Und was gibt es zu gewinnen?
Der Gewinner darf sich ein Taschenbuch des ersten oder zweiten Teils von "Die Seelenspringerin" aussuchen und erhält dazu noch ein paar schöne Goodies!
Doch hier erst einmal der Blogtourfahrplan:
06:00 Uhr: Rafael: Das Buchmonster 18:00 Uhr: Angelo: Drachenleben 18. Juli 2017 06:00 Uhr: Octavian: Ninis Kleine Fluchten 18:00 Uhr: Ryan: Bücher - Tore in eine andere Dimension 19. Juli 201706:00 Uhr: Gail: Dropsys Schmöckerstube 18:00 Uhr: Geoffrey: Lesemappe 20. Juli 201706:00 Uhr - Johnny: Bookwormdreamers 18:00 Uhr - Gabby: Der Bücherkessel 21. Juli 201706:00 Uhr - Letitia: Buchimpulse 18:00 Uhr - Serena: Letannas Bücherblog 22. Juli 201706:00 Uhr - Gewinnspiel & Zusammenfassung der Schnipsel - Bookwormdreamers
Teilnahmebedingungen:
Teilnahme ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung der Eltern.Versand nur innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für den Postversand wird keine Haftung übernommen.Das Gewinnspiel endet am 23.07.2017 um 23:59 Uhr. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt man sich im Gewinnfall bereit, öffentlich namentlich am Ende der Blogtour genannt zu werden.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Keine Barauszahlung des Gewinnes möglich.Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung mit Facebook und wird nicht von Facebook organisiert.
Aber nun erst einmal zu unserer heutigen Hauptperson:
Octavian
Vollständiger Name: OctavianAlter: das weiß keinerSpezies: VampirBeruf: Vampirgebieter von NewtownBesondere Fähigkeiten: hüllt sein Gesicht in künstliche Schatten und manipuliert alle um sich herum. Kann bis zu einem gewissen Punkt in Tess´ Geist eindringenVorlieben: seine Macht mehren, spendet an wohltätige Zwecke, führt seine Untergebenen mit eiserner HandAbneigungen: Ungehorsam, Lutgers Werwolf-Rudel, Sonnenlicht, Journalisten
Regelmäßige Leser meines Blogs wissen, dass es nicht einer gewissen Ironie entbehrt, dass ausgerechnet ich einen Vampir vorstelle - bin ich nun wahrlich kein großer Vampirfreund.
Aber in meinen Rezensionen habt ihr auch schon erfahren, dass ich mich nie dagegen wehren konnte, dass ich Sandra Floreans Vampiren immer wieder verfalle - und Octavian ist ein ganz besonderes Exemplar seiner Spezies, steckt er doch voller Widersprüche. Und seinem Charisma hat man wenig entgegenzusetzen.
Hier kommt ein Schnipsel, der ein wenig von Octavians Wirkung wiedergibt, in diesem Fall die, die die meisten fürchten:
Dass sie zu weit gegangen war, erkannte sie erst, als der Vampir plötzlich aufsprang und wie eine Furie aus schwarzen Schatten und rotem Samt auf sie zukam.»Hinaus!«, brüllte er seine Begleiter an.Tess zuckte erschrocken zusammen und wich zurück. Er griff nach ihrem Arm und hielt sie fest. Sein Griff war kräftig, ohne brutal zu sein, dennoch spürte sie, dass sie sich nicht aus ihm würde befreien können.»Sie bleiben hier.«Die beiden jungen Männer erhoben sich flink und liefen hastig in Richtung Flügeltür. Die Tür fiel ins Schloss und Tess war mit dem zornigen Gebieter der Vampire allein.Octavian sah sie an. Auch wenn Tess seine Augen nicht sehen konnte, spürte sie seinen bohrenden Blick auf ihrem Gesicht. Er hielt noch immer ihren Arm fest und Tess fragte sich, was er nun mit ihr tun würde. Jetzt, da sie allein waren - und ohne Zeugen.
Neugierig geworden? Dann freue ich mich, wenn ihr der Blogtour weiter folgt und natürlich, wenn ihr euch entschließt, "Die Seelenspringerin" zu lesen und näher kennenzulernen!
Nun fehlt noch eins: Die Gewinnspielfrage:
Stellen wir uns einmal vor, die Welt wäre wie in "Die Seelenspringerin": Vampire, Gestaltwandler und Dämonen leben mitten unter den "normalen" Menschen, mehr oder weniger akzeptiert, toleriert oder gefürchtet.
Könntet ihr euch vorstellen selbst ein paranormales Wesen zu sein oder mit einem solchen eine Beziehung zu führen? Wenn ja, was wäret ihr gern? Vampir? Gestaltwandler? Dämon?
Bitte beantwortet die Frage in den Kommentaren. Für jede vollständige Antwort gibt es ein Gewinnlos.
Donnerstag, 13. Juli 2017
[Rezension] B. C. Schiller - TARGA - Der Moment, bevor du stirbst
Kurzbeschreibung:
"Targa Hendricks hat keine Freunde, keine Liebe, nichts zu verlieren. Doch vor allem hat sie keine Angst - und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Denn als Undercover-Ermittlerin ist es ihre Aufgabe, Serienkiller auf frischer Tat zu überführen, und dazu gibt es nur zwei Wege: Targa muss sich einem Mörder ausliefern - oder ihn glauben lassen, sie sei wie er.
Falk Sandman ist Hochschuldozent, charismatisch, clever und besessen von den letzten Worten Sterbender - seiner Opfer. Als er eine junge Frau trifft, die sich für seine dunkle Seite interessiert, ist er zunächst skeptisch. Doch Sandman fasziniert ihr gefühlloses Verhalten. Allmählich vertraut er ihr - und sie kommen sich näher.
Ein tödliches Spiel beginnt. Wer wird gewinnen?"
Fazit:
Targa ist speziell. Als Neugeborenes bei eiskalten Temperaturen ausgesetzt, hat sie mehr verloren als nur einen kleinen Zeh: ihre Zwillingsschwester und, wie sie meint, auch ihre Gefühle. Wobei es nicht so ist, als würde sie gar nichts empfinden. Dennoch hatte ich so meine Probleme mit unserer Hauptprotagonistin. Ihre neurotische, mitunter ans Authistische grenzende Art sorgt dafür, dass aus ihrer Perspektive geschilderte Handlung kalt und nüchtern wirkt. Allerdings hat Targa, benannt nach dem Porschemodell, aus dem sie ausgesetzt wurde, es mit der Zeit geschafft, mich auf ihre Seite zu ziehen, was ihrer Intelligenz und ihrem Mut zu verdanken ist.
Anders verhält es sich mit unserem Bösewicht Falk. Man weiß von Beginn an, was er tut - eigentlich nicht meine Lieblingsperspektive, ist doch das Rätselraten um die Identität des Mörders immer ein großer Teil des Lesespaßes - aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Falk ist intelligent, charismatisch und skrupellos: dennoch oder deswegen, war er mir von Anfang an sympathisch. Ein Problem, das ich mit Targa teile.
Der Lesefluss ist gut, die Handlung schlüssig und interessant. Ein wenig mehr Spannung hätte ich mir gewünscht, aber die Wendungen, die die Geschichte nimmt, haben dies ein wenig ausgeglichen.
"Targa - Der Moment, bevor du stirbst" lebt von der Intelligenz der Protagonisten, ist interessant, hätte aber ein wenig mehr Spannung und ein bißchen weniger Targa vertragen können.
B. C. Schiller
"Targa - Der Moment, bevor du stirbst"
ISBN: 978-3-328-10151-2
erschienen im Penguin Verlag
"Targa Hendricks hat keine Freunde, keine Liebe, nichts zu verlieren. Doch vor allem hat sie keine Angst - und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Denn als Undercover-Ermittlerin ist es ihre Aufgabe, Serienkiller auf frischer Tat zu überführen, und dazu gibt es nur zwei Wege: Targa muss sich einem Mörder ausliefern - oder ihn glauben lassen, sie sei wie er.
Falk Sandman ist Hochschuldozent, charismatisch, clever und besessen von den letzten Worten Sterbender - seiner Opfer. Als er eine junge Frau trifft, die sich für seine dunkle Seite interessiert, ist er zunächst skeptisch. Doch Sandman fasziniert ihr gefühlloses Verhalten. Allmählich vertraut er ihr - und sie kommen sich näher.
Ein tödliches Spiel beginnt. Wer wird gewinnen?"
Fazit:
Targa ist speziell. Als Neugeborenes bei eiskalten Temperaturen ausgesetzt, hat sie mehr verloren als nur einen kleinen Zeh: ihre Zwillingsschwester und, wie sie meint, auch ihre Gefühle. Wobei es nicht so ist, als würde sie gar nichts empfinden. Dennoch hatte ich so meine Probleme mit unserer Hauptprotagonistin. Ihre neurotische, mitunter ans Authistische grenzende Art sorgt dafür, dass aus ihrer Perspektive geschilderte Handlung kalt und nüchtern wirkt. Allerdings hat Targa, benannt nach dem Porschemodell, aus dem sie ausgesetzt wurde, es mit der Zeit geschafft, mich auf ihre Seite zu ziehen, was ihrer Intelligenz und ihrem Mut zu verdanken ist.
Anders verhält es sich mit unserem Bösewicht Falk. Man weiß von Beginn an, was er tut - eigentlich nicht meine Lieblingsperspektive, ist doch das Rätselraten um die Identität des Mörders immer ein großer Teil des Lesespaßes - aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Falk ist intelligent, charismatisch und skrupellos: dennoch oder deswegen, war er mir von Anfang an sympathisch. Ein Problem, das ich mit Targa teile.
Der Lesefluss ist gut, die Handlung schlüssig und interessant. Ein wenig mehr Spannung hätte ich mir gewünscht, aber die Wendungen, die die Geschichte nimmt, haben dies ein wenig ausgeglichen.
"Targa - Der Moment, bevor du stirbst" lebt von der Intelligenz der Protagonisten, ist interessant, hätte aber ein wenig mehr Spannung und ein bißchen weniger Targa vertragen können.
B. C. Schiller
"Targa - Der Moment, bevor du stirbst"
ISBN: 978-3-328-10151-2
erschienen im Penguin Verlag
[Rezension] J. R. Ward - Bourbon Sins
Kurzbeschreibung:
"Nach dem Tod des Familienoberhaupts hängt die Bourbon-Dynastie der Bradfords am seidenen Faden. Der Patriarch hat nicht nur das Unternehmen hoch verschuldet hinterlassen, nun entpuppt sich sein vermeintlicher Selbstmord auch noch als Mord.
Unter Verdacht gerät der älteste Sohn Edward, den sein Vater um alles gebracht hat, was die Zukunft für ihn bereithielt. Während sein jüngerer Bruder Lane alles daran setzt, das Familienunternehmen zu retten, liegt das Schicksal der Bradford Bourbon Company nun ausgerechnet in den Händen ihrer größten Konkurrentin, der Frau, die Edward über alles liebt, aber unerreichbar für ihn scheint..."
Fazit:
"Bourbon Sins" ist nach "Bourbon Kings" der zweite Teil von J. R. Wards Trilogie rund um die Familie Bradford.
Wie wahrscheinlich die meisten Leser des ersten Bandes, habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Geschehnisse gewartet, denn der erste Teil war sehr einnehmend und mitreißend.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht auch wieder ganz klar Lane, den der Leser bereits im ersten Band sehr gut kennengelernt hat. Entsprechend halte ich es für sinnvoll, mit "Bourbon Kings" zu starten. Zwar kann man die Handlung von "Bourbon Sins" auch problemlos ohne Vorkenntnisse verstehen, aber da die ausführliche Hintergrundgeschichte der Geschwister im ersten Teil erzählt wurde, versteht man die einzelnen Charaktere sehr viel besser, wenn man diese kennt.
Das Buch beginnt eben dort, wo der erste Band endete. Lane steht vor den Trümmern des Familienunternehmens und macht es sich zur Aufgabe, dies und die Familie zu retten. Faszinierend ist die Metamorphose, die Lane im Verlauf der Handlung durchmacht - vom leichtlebigen Playboy hin zum Unternehmer mit Weitsicht. Allerdings muss er sich eingestehen, dass doch auch etwas von seinem Vater in ihm lebt...
Der Lesefluss ist sehr gut, man ist von Beginn an wieder mitten im Geschehen und dort läuft natürlich nichts so, wie es gewünscht wäre. Dass die Autorin ein Händchen für diffizile Charaktere hat, stellt sie in "Bourbon Sins" wieder einmal mehr unter Beweis. Steht auch Lane meist im Mittelpunkt, ist Edward mit seiner seelenheilgefährdenden Vorgeschichte doch noch immer mein persönlicher Liebling gewesen. Und gerade deshalb in Verbindung mit dem Cliffhanger am Ende des Buches, lässt die Zeit, bis am Ende des Jahres mit "Bourbon Lies" der Abschlussband der Trilogie erscheinen wird, sehr lang erscheinen.
J. R. Ward
"Bourbon Sins"
ISBN: 978-3-7363-0401-7
erschienen im Lyx Verlag
"Nach dem Tod des Familienoberhaupts hängt die Bourbon-Dynastie der Bradfords am seidenen Faden. Der Patriarch hat nicht nur das Unternehmen hoch verschuldet hinterlassen, nun entpuppt sich sein vermeintlicher Selbstmord auch noch als Mord.
Unter Verdacht gerät der älteste Sohn Edward, den sein Vater um alles gebracht hat, was die Zukunft für ihn bereithielt. Während sein jüngerer Bruder Lane alles daran setzt, das Familienunternehmen zu retten, liegt das Schicksal der Bradford Bourbon Company nun ausgerechnet in den Händen ihrer größten Konkurrentin, der Frau, die Edward über alles liebt, aber unerreichbar für ihn scheint..."
Fazit:
"Bourbon Sins" ist nach "Bourbon Kings" der zweite Teil von J. R. Wards Trilogie rund um die Familie Bradford.
Wie wahrscheinlich die meisten Leser des ersten Bandes, habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Geschehnisse gewartet, denn der erste Teil war sehr einnehmend und mitreißend.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht auch wieder ganz klar Lane, den der Leser bereits im ersten Band sehr gut kennengelernt hat. Entsprechend halte ich es für sinnvoll, mit "Bourbon Kings" zu starten. Zwar kann man die Handlung von "Bourbon Sins" auch problemlos ohne Vorkenntnisse verstehen, aber da die ausführliche Hintergrundgeschichte der Geschwister im ersten Teil erzählt wurde, versteht man die einzelnen Charaktere sehr viel besser, wenn man diese kennt.
Das Buch beginnt eben dort, wo der erste Band endete. Lane steht vor den Trümmern des Familienunternehmens und macht es sich zur Aufgabe, dies und die Familie zu retten. Faszinierend ist die Metamorphose, die Lane im Verlauf der Handlung durchmacht - vom leichtlebigen Playboy hin zum Unternehmer mit Weitsicht. Allerdings muss er sich eingestehen, dass doch auch etwas von seinem Vater in ihm lebt...
Der Lesefluss ist sehr gut, man ist von Beginn an wieder mitten im Geschehen und dort läuft natürlich nichts so, wie es gewünscht wäre. Dass die Autorin ein Händchen für diffizile Charaktere hat, stellt sie in "Bourbon Sins" wieder einmal mehr unter Beweis. Steht auch Lane meist im Mittelpunkt, ist Edward mit seiner seelenheilgefährdenden Vorgeschichte doch noch immer mein persönlicher Liebling gewesen. Und gerade deshalb in Verbindung mit dem Cliffhanger am Ende des Buches, lässt die Zeit, bis am Ende des Jahres mit "Bourbon Lies" der Abschlussband der Trilogie erscheinen wird, sehr lang erscheinen.
J. R. Ward
"Bourbon Sins"
ISBN: 978-3-7363-0401-7
erschienen im Lyx Verlag
Freitag, 7. Juli 2017
[Rezension] Susanne Kliem - Trügerische Nähe
Kurzbeschreibung:
"Ein liebevoll restaurierter Hof im Grünen. Zwei Paare, die von einem Neuanfang träumen. Bis ein Gast kommt, der ein gefährliches Spiel beginnt. Ein Spiel, das für einen von ihnen tödlich enden wird..."
Fazit:
Nachdem mir Susanne Kliems aktuelles Buch "Das Scherbenhaus" sehr gut gefallen hat, wollte ich auch etwas anderes von ihr lesen. Da "Trügerische Nähe", das ursprünglich bei carl's books erschien, nun im Penguin-Verlag neu aufgelegt wurde, habe ich die Chance genutzt und mich aufgemacht ins Berliner Umland.
Auch in "Trügerische Nähe" finden sich sehr unterschiedliche Charaktere zusammen, die von der Autorin sehr individuell, bildhaft und menschlich nachvollziehbar charakterisiert werden.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wodurch der Leser, im Gegensatz zu den handelnden Personen, einen guten Überblick über das Geschehen erhält.
Wenn man von einem Kriminalroman unfassende polizeiliche Ermittlungen erwartet, muss man bei "Trügerische Nähe" umdenken. Denn vorrangig geht es hier um die psychologische Komponente. Was passiert, wenn ein fragiles Gleichgewicht von außen gestört wird?
Der Lesefluss ist gut, die Handlung baut sich nach und nach auf und der Leser ist gespannt, in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Dort genau liegt für mich der Schwachpunkt des Buches: Es entwickelt sich alles genau so, wie man es als Leser vermutet, selbst Täter und Opfer liegen letztendlich auf der Hand. In der Hinsicht hätte ich mir gewünscht, von der Autorin überrascht zu werden.
Insgesamt ist "Trügerische Nähe" ein solider Krimi mit Spannung und Unterhaltung, dem leider die Überraschung fehlt.
Susanne Kliem
"Trügerische Nähe"
ISBN: 978-3-328-10122-2
erschienen im Penguin Verlag
"Ein liebevoll restaurierter Hof im Grünen. Zwei Paare, die von einem Neuanfang träumen. Bis ein Gast kommt, der ein gefährliches Spiel beginnt. Ein Spiel, das für einen von ihnen tödlich enden wird..."
Fazit:
Nachdem mir Susanne Kliems aktuelles Buch "Das Scherbenhaus" sehr gut gefallen hat, wollte ich auch etwas anderes von ihr lesen. Da "Trügerische Nähe", das ursprünglich bei carl's books erschien, nun im Penguin-Verlag neu aufgelegt wurde, habe ich die Chance genutzt und mich aufgemacht ins Berliner Umland.
Auch in "Trügerische Nähe" finden sich sehr unterschiedliche Charaktere zusammen, die von der Autorin sehr individuell, bildhaft und menschlich nachvollziehbar charakterisiert werden.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wodurch der Leser, im Gegensatz zu den handelnden Personen, einen guten Überblick über das Geschehen erhält.
Wenn man von einem Kriminalroman unfassende polizeiliche Ermittlungen erwartet, muss man bei "Trügerische Nähe" umdenken. Denn vorrangig geht es hier um die psychologische Komponente. Was passiert, wenn ein fragiles Gleichgewicht von außen gestört wird?
Der Lesefluss ist gut, die Handlung baut sich nach und nach auf und der Leser ist gespannt, in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Dort genau liegt für mich der Schwachpunkt des Buches: Es entwickelt sich alles genau so, wie man es als Leser vermutet, selbst Täter und Opfer liegen letztendlich auf der Hand. In der Hinsicht hätte ich mir gewünscht, von der Autorin überrascht zu werden.
Insgesamt ist "Trügerische Nähe" ein solider Krimi mit Spannung und Unterhaltung, dem leider die Überraschung fehlt.
Susanne Kliem
"Trügerische Nähe"
ISBN: 978-3-328-10122-2
erschienen im Penguin Verlag
[Rezension] Nora Roberts - Sternenstaub
Kurzbeschreibung:
"Die selbstbewusste Archäologin Riley hat einen Auftrag: Zusammen mit fünf weiteren Auserwählten muss sie nach Irland reisen, um dort die Suche nach dem letzten Stern, dem Stern des Eises, zu vollenden und das Schicksal aller Welten zu retten. Um die noch fehlenden Hinweise zu finden, vertieft sich Riley in die Geschichte und die Mythen Irlands. Als sie eines Tages in eine gefährliche Situation gerät, ist es der geheimnisvolle Doyle, der sie rettet, und sie kommen einander näher, gefährlich nah. Doch Doyle verschloss einst sein Herz für immer. Wird ihre Liebe trotzdem eine Chance haben? Und werden die sechs Auserwählten es schaffen, ihre Mission zu erfüllen?"
Fazit:
"Sternenstaub" ist der Abschluss der Trilogie um die Suche der Auserwählten nach den drei Sternen, die die Welt vor der bösen Nerezza retten sollen. Bereits in den Rezensionen zu den ersten beiden Teilen habe ich erwähnt, dass man eine gehörige Portion Humor benötigt - ich vermute, fehlt dies einem Leser, kommt dieser erst gar nicht bis zum dritten Band. Zum Verständnis des Ganzen ist es hilfreich, die Trilogie von Beginn an zu lesen, da die Geschichte fortlaufend erzählt wird.
Neben der Suche nach den Sternen geht es natürlich auch um das Privatleben der Auserwählten. Fanden sich in den ersten beiden Bänden bereits die vier anderen Freunde zu zwei Paaren zusammen, lag von vornherein auf der Hand, dass auch Riley und Doyle zueinander finden würden. Allerdings drängt sich dem Leser der Eindruck auf, dass Nora Roberts auch nicht wirklich eine Idee hatte, wie dies schlüssig zu bewerkstelligen sein könnte. Hat sich die Autorin in der Vergangenheit oft als Grande Dame des Gefühls bewiesen, geht ihr selbiges in "Sternenstaub" leider völlig ab. Denn Gefühl oder Romantik oder irgendetwas ähnliches kommt zwischen Riley und Doyle nicht auf - man hat eher den Eindruck, dass da der Holzhammer benutzt wurde.
Auch in Hinblick auf die Suche nach dem Stern tut sich in großen Teilen des Buches nichts und dann im letzten Viertel muss der Stern gefunden, die Welt gerettet und noch zwei Hindernisse der Auserwählten aus dem Weg geschafft werden, sodass dann alles ein wenig übers Knie gebrochen scheint.
Da ich natürlich den Ausgang der Suche miterleben wollte, habe ich es nicht bereut, "Sternenstaub" gelesen zu haben, aber nicht nur war es mit Abstand der schwächste Band der Trilogie, auch von Nora Roberts ist man ein ganz anderes Kaliber gewöhnt.
Nora Roberts
"Sternenstaub"
ISBN: 978-3-7341-0341-4
erschienen bei Blanvalet
"Die selbstbewusste Archäologin Riley hat einen Auftrag: Zusammen mit fünf weiteren Auserwählten muss sie nach Irland reisen, um dort die Suche nach dem letzten Stern, dem Stern des Eises, zu vollenden und das Schicksal aller Welten zu retten. Um die noch fehlenden Hinweise zu finden, vertieft sich Riley in die Geschichte und die Mythen Irlands. Als sie eines Tages in eine gefährliche Situation gerät, ist es der geheimnisvolle Doyle, der sie rettet, und sie kommen einander näher, gefährlich nah. Doch Doyle verschloss einst sein Herz für immer. Wird ihre Liebe trotzdem eine Chance haben? Und werden die sechs Auserwählten es schaffen, ihre Mission zu erfüllen?"
Fazit:
"Sternenstaub" ist der Abschluss der Trilogie um die Suche der Auserwählten nach den drei Sternen, die die Welt vor der bösen Nerezza retten sollen. Bereits in den Rezensionen zu den ersten beiden Teilen habe ich erwähnt, dass man eine gehörige Portion Humor benötigt - ich vermute, fehlt dies einem Leser, kommt dieser erst gar nicht bis zum dritten Band. Zum Verständnis des Ganzen ist es hilfreich, die Trilogie von Beginn an zu lesen, da die Geschichte fortlaufend erzählt wird.
Neben der Suche nach den Sternen geht es natürlich auch um das Privatleben der Auserwählten. Fanden sich in den ersten beiden Bänden bereits die vier anderen Freunde zu zwei Paaren zusammen, lag von vornherein auf der Hand, dass auch Riley und Doyle zueinander finden würden. Allerdings drängt sich dem Leser der Eindruck auf, dass Nora Roberts auch nicht wirklich eine Idee hatte, wie dies schlüssig zu bewerkstelligen sein könnte. Hat sich die Autorin in der Vergangenheit oft als Grande Dame des Gefühls bewiesen, geht ihr selbiges in "Sternenstaub" leider völlig ab. Denn Gefühl oder Romantik oder irgendetwas ähnliches kommt zwischen Riley und Doyle nicht auf - man hat eher den Eindruck, dass da der Holzhammer benutzt wurde.
Auch in Hinblick auf die Suche nach dem Stern tut sich in großen Teilen des Buches nichts und dann im letzten Viertel muss der Stern gefunden, die Welt gerettet und noch zwei Hindernisse der Auserwählten aus dem Weg geschafft werden, sodass dann alles ein wenig übers Knie gebrochen scheint.
Da ich natürlich den Ausgang der Suche miterleben wollte, habe ich es nicht bereut, "Sternenstaub" gelesen zu haben, aber nicht nur war es mit Abstand der schwächste Band der Trilogie, auch von Nora Roberts ist man ein ganz anderes Kaliber gewöhnt.
Nora Roberts
"Sternenstaub"
ISBN: 978-3-7341-0341-4
erschienen bei Blanvalet
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