Kurzbeschreibung:
"Eine ehrgeizige Praktikantin. Ein anspruchsvoller Boss. Eine knisternde Atmosphäre...
Chloe Mills weiß, was sie will. Doch auf dem Weg zum Traumjob stellt sich ihr ein Problem in den Weg: ihr Boss Bennett Ryan. Perfektionistisch, arrogant - und absolut unwiderstehlich. Ein verführerischer Mistkerl!
Bennett Ryan weiß, was er will. Und dazu gehört garantiert keine Affäre mit seiner sexy Praktikantin, die ihn mit ihrem unschuldigen Lächeln in den Wahnsinn treibt. Trotzdem kann er Chloe einfach nicht widerstehen. Er muss sie haben. Überall im Büro.
Gemeinsam verfangen sie sich in einem Netz aus Lust, Gier und Obsession..."
Fazit:
Dass auch das Auge mitliest, fällt mir persönlich immer bei besonders gelungenen Covern auf. Wenn mir Genre und Kurzbeschreibung zusagen, hält mich auch ein nicht so schönes Cover weder vom Kauf, noch vom Lesen ab, aber wenn schon Cover und Titel einen zweiten Blick wert sind, schadet das natürlich auch nicht. Hier finde ich beides überaus gelungen.
Wie spätestens die Kurzbeschreibung deutlich macht, ist "Beautiful Bastard" kein hochliterarisches Werk und wer es nur liest, um sich hinterher mokieren zu können, dass es ihm zu anspruchslos gewesen sei und was überhaupt die ganzen Sexszenen sollten - der sollte besser von vornherein zu einem anderen Buch greifen!
Denn die Sexszenen und das erotische Prickeln zwischen Chloe und Bennett nehmen einen Großteil des Buches ein. Und die sind sowohl unterhaltsam als auch anregend, obwohl oder gerade weil sie ohne irgendwelche Steigerungen auskommen: kein Dom, kein Sub, kein BDSM, keine anderen Spielchen - nur Sex und ein bißchen Dirty Talk - gerade das Pure ist es, was das Ganze echt und nicht aufgesetzt wirken lässt.
Die Hintergrundhandlung ist recht simpel: Auch wenn Chloe und Bennett glauben, sich gegenseitig nicht gut leiden zu können, gewinnt nach neunmonatiger Zusammenarbeit die körperliche Anziehungskraft - das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht beide mit der Zeit feststellen würden, dass da doch auch irgendwie Gefühle sind und das verkompliziert dann die Situation gehörig.
Positiv aufgefallen ist mir, dass der Charakter der Chloe kein unbedarftes, verschüchtertes Mauerblümchen ist, sondern eine selbstbewusste, intelligente Frau, die sich auch von ihrem arroganten Chef nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Ebenfalls sympathisch ist der Charakter unseres "Beautiful Bastard"s, Bennett - denn er stellt zwar ebenso hohe Ansprüche an seine Mitarbeiter wie an sich selbst, ist darüber hinaus aber kein schlechter Kerl.
Mein einziger Kritikpunkt liegt dann auch beim Namen: Bennett! In meiner persönlichen Liste männlicher Vornamen, die sexy klingen, würde Bennett, oder Ben, wie ihn seine Familie nennt, mit Sicherheit nicht auftauchen. Ganz schlimm war "Benny", wie ihn sein Bruder genannt hat, aber das kam Gottseidank auch nur einmal vor - namenstechnisch gefällt mir beispielsweise Mr. Cross da deutlich besser.
Alles in allem bekommt der Leser hier, was er erwarten kann: sexy Unterhaltung, gut geschrieben - das Autorinnenduo verfügt nämlich über einen gar nicht mal so kleinen Wortschatz! Definitiv einen Kauf wert, um mal ein paar Stunden komplett abzuschalten.
Vielen Dank BloggDeinBuch und Mira Taschenbuch für dieses kurzweilige Lesevergnügen.
Christina Lauren
"Beautiful Bastard"
ISBN: 978-3-95649-054-5
erschienen bei Mira Taschenbuch
€ 8,99
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Bücher
Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
- Jean Paul
- Jean Paul
Donnerstag, 28. August 2014
Mittwoch, 27. August 2014
[Rezension] George R. R. Martin - Wild Cards - Das Spiel der Spiele
Kurzbeschreibung:
"America's next Superhero!
Kandidaten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gibt es viele. Da ist zum Beispiel Lohengrin, der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwört, oder Jonathan Hieve, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann. Doch welcher von ihnen ist der größte Held?
Diese Frage soll American Hero, die neuste Castingshow im Fernsehen, endlich klären. Für die Teilnehmer geht es um Ruhm und um sehr viel Geld. Dadurch erkennen sie beinahe zu spät, was wahrer Heldenmut ist."
Fazit:
Wer kennt ihn nicht? George R. R. Martin und sein "Lied von Eis und Feuer". Doch sein neustes Werk, "Wild Cards", ist anders. Wenn der Name eines Autors mit einer derartig erfolgreichen Reihe in Verbindung gebracht wird, ist der Druck sicher groß, wenn man etwas anderes veröffentlicht. Und "anders" ist "Wild Cards" in jedem Fall: Denn auch wenn George R. R. Martins Name oben auf dem Cover steht, so sieht man doch darüber "Herausgegeben von". Dennoch haben wir es hier nicht mit einer Anthologie zu tun, also einer Sammlung von Geschichten unterschiedlicher Autoren - "Wild Cards" ist eine einzige Geschichte - von verschiedenen Autoren.
Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas schon gab oder gibt, aber ich bin mir sicher, dass ich etwas derartiges noch nicht gelesen habe. "Viele Köche verderben den Brei" ist ein Sprichwort, das wohl auch meinen Zweifeln gut Ausdruck verleiht, die ich vor dem Lesen hegte.
Geht das? Eine durchgängige Handlung, geschrieben von einem ganzen Konsortium von Autoren?
Ja, das geht!
Die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten wurden von verschiedenen Autoren entworfen und die Szenen aus deren Sicht dann auch von diesen Autoren geschrieben. Trotzdem hat man nie den Eindruck, dass da einfach irgendetwas aneinander gereiht wurde - alles ist stimmig. Ganz im Gegenteil: Durch die unterschiedlichen Schreibstile der unterschiedlichen Autoren, ist es möglich, die jeweiligen Protagonisten viel lebensechter und einzigartiger erscheinen zu lassen, da der jeweilige Schreibstil eine zusätzliche Dimension schafft.
Gut, ist also möglich - aber ist es auch gut?
Anstatt mit diversen Superlativen um mich zu werfen, kann ich nur sagen, das Buch ließ mich mit einem schnöden "Wow!" auf den Lippen zurück.
Anfangs lernen wir die einzelnen Protagonisten kennen, die Castingshow, die ersten Aufgaben, die den Teilnehmern gestellt werden. Wäre dieses Buch als zynische Persiflage auf den weltweiten Castingshow-Wahn geschrieben worden - schon allein das hätte es hervorragend bewältigt! Unterhaltsam, aber immer auch ironisch und unter die Oberfläche blickend, hat mich die Handlung direkt mitgenommen in dieses durch den "Wild Card - Virus" veränderte Amerika. Doch dann kommt der Rest der Welt hinzu. Plötzlich steht nicht mehr nur eine Fernsehshow im Vordergrund, denn die Gewalt eskaliert in Ägypten, Kinder und Unschuldige werden getötet und einige Asse können dies nicht mehr nur ansehen - der Handlungsort verlagert sich, wird ernsthafter, aber nicht weniger mitreißend.
George R. R. Martin und seinen Autorenkollegen ist mit "Wild Cards 1 - Das Spiel der Spiele" der Auftakt zu etwas umwerfend Mitreißendem gelungen und ich bin extrem auf die Fortsetzung gespannt!
Von mir eine absolut begeisterte Leseempfehlung!
"America's next Superhero!
Kandidaten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gibt es viele. Da ist zum Beispiel Lohengrin, der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwört, oder Jonathan Hieve, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann. Doch welcher von ihnen ist der größte Held?
Diese Frage soll American Hero, die neuste Castingshow im Fernsehen, endlich klären. Für die Teilnehmer geht es um Ruhm und um sehr viel Geld. Dadurch erkennen sie beinahe zu spät, was wahrer Heldenmut ist."
Fazit:
Wer kennt ihn nicht? George R. R. Martin und sein "Lied von Eis und Feuer". Doch sein neustes Werk, "Wild Cards", ist anders. Wenn der Name eines Autors mit einer derartig erfolgreichen Reihe in Verbindung gebracht wird, ist der Druck sicher groß, wenn man etwas anderes veröffentlicht. Und "anders" ist "Wild Cards" in jedem Fall: Denn auch wenn George R. R. Martins Name oben auf dem Cover steht, so sieht man doch darüber "Herausgegeben von". Dennoch haben wir es hier nicht mit einer Anthologie zu tun, also einer Sammlung von Geschichten unterschiedlicher Autoren - "Wild Cards" ist eine einzige Geschichte - von verschiedenen Autoren.
Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas schon gab oder gibt, aber ich bin mir sicher, dass ich etwas derartiges noch nicht gelesen habe. "Viele Köche verderben den Brei" ist ein Sprichwort, das wohl auch meinen Zweifeln gut Ausdruck verleiht, die ich vor dem Lesen hegte.
Geht das? Eine durchgängige Handlung, geschrieben von einem ganzen Konsortium von Autoren?
Ja, das geht!
Die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten wurden von verschiedenen Autoren entworfen und die Szenen aus deren Sicht dann auch von diesen Autoren geschrieben. Trotzdem hat man nie den Eindruck, dass da einfach irgendetwas aneinander gereiht wurde - alles ist stimmig. Ganz im Gegenteil: Durch die unterschiedlichen Schreibstile der unterschiedlichen Autoren, ist es möglich, die jeweiligen Protagonisten viel lebensechter und einzigartiger erscheinen zu lassen, da der jeweilige Schreibstil eine zusätzliche Dimension schafft.
Gut, ist also möglich - aber ist es auch gut?
Anstatt mit diversen Superlativen um mich zu werfen, kann ich nur sagen, das Buch ließ mich mit einem schnöden "Wow!" auf den Lippen zurück.
Anfangs lernen wir die einzelnen Protagonisten kennen, die Castingshow, die ersten Aufgaben, die den Teilnehmern gestellt werden. Wäre dieses Buch als zynische Persiflage auf den weltweiten Castingshow-Wahn geschrieben worden - schon allein das hätte es hervorragend bewältigt! Unterhaltsam, aber immer auch ironisch und unter die Oberfläche blickend, hat mich die Handlung direkt mitgenommen in dieses durch den "Wild Card - Virus" veränderte Amerika. Doch dann kommt der Rest der Welt hinzu. Plötzlich steht nicht mehr nur eine Fernsehshow im Vordergrund, denn die Gewalt eskaliert in Ägypten, Kinder und Unschuldige werden getötet und einige Asse können dies nicht mehr nur ansehen - der Handlungsort verlagert sich, wird ernsthafter, aber nicht weniger mitreißend.
George R. R. Martin und seinen Autorenkollegen ist mit "Wild Cards 1 - Das Spiel der Spiele" der Auftakt zu etwas umwerfend Mitreißendem gelungen und ich bin extrem auf die Fortsetzung gespannt!
Von mir eine absolut begeisterte Leseempfehlung!
George R. R. Martin
"Wild Cards 1 - Das Spiel der Spiele"
ISBN: 978-3-7645-3127-0
erschienen bei Penhaligon
€ 15,-
Mittwoch, 20. August 2014
[Rezension] Kirsty Wark - Der Gesang der Wellen nach dem Sturm
Kurzbeschreibung:
"Auf der kleinen sturmumtosten Insel Arran, im Westen Schottlands, lebt Elizabeth Pringle. Die alte Dame weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und es an der Zeit ist, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen und sich von der Seele zu schreiben, woran sie seit Jahrzehnten so schwer zu tragen hat.
Kurze Zeit später erlebt Martha die Überraschung ihres Lebens: Eine Unbekannte namens Elizabeth Pringle hat ihrer kranken Mutter ein Haus auf Arran vermacht."
Fazit:
Romane, die in Irland, oder wie hier, in Schottland spielen, haben meines Erachtens schon aufgrund der Kulisse eine wunderbare Möglichkeit, stimmungsvoll zu sein. Dann liegt es am jeweiligen Autor, ob er diese besondere Stimmung, die die dortige Landschaft unweigerlich hervorzurufen scheint, in die jeweilige Geschichte transportiert bekommt.
In "Der Gesang der Wellen nach dem Sturm" ist Kirsty Wark dies wunderbar gelungen und so wird der Leser bereits nach kurzer Zeit von dieser Stimmung ergriffen und sieht die Landschaft Arrans praktisch vor sich.
Erzählt wird die Handlung in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen: zum einen durch Martha und deren gegenwärtige Erlebnisse. Martha ist ein sympathischer Charakter, hätte von mir aus aber gern noch etwas tiefgreifender aufgebaut sein können. Nichts desto trotz mag man Martha beim Lesen und nimmt Anteil an ihrem Leben, das gerade ziemlich durcheinander ist, da die Demenz ihrer Mutter rasant fortschreitet, ihr Vater bereits gestorben ist und sich ihre Schwester in Dänemark aufhält. Schön ist der Gegensatz der Atmosphäre, der einem direkt mitteilt, ob man sich mit Martha in Glasgow oder in Arran aufhält.
Zum anderen lesen wir Elizabeth Pringles Leben, welches sie kurz vor ihrem Tod aufzeichnet, um es sich von der Seele zu schreiben und ihren Frieden zu finden. Ich weiß nicht warum, aber ich habe die Stimme der alten Dame in meinem Kopf gehört, wie sie ihre Lebensgeschichte nicht nur aufschreibt, sondern sie mir praktisch vorliest - die Gegenwart der alten Dame war wirklich bemerkenswert, auch wenn Elizabeth in ihrem Leben wahrlich nicht nur Schönes erlebt hat.
Zusammengenommen ist "Der Gesang der Wellen nach dem Sturm" ein fesselnder Roman, der durch Atmosphäre und Stimmung lebt und den Leser für ein paar Stunden auf die kleine Insel Arran in Schottland entführt - durch über acht Jahrzehnte.
Kirsty Wark
"Der Gesang der Wellen nach dem Sturm"
ISBN: 978-3-426-51517-4
erschienen bei Knaur
€ 9,99
"Auf der kleinen sturmumtosten Insel Arran, im Westen Schottlands, lebt Elizabeth Pringle. Die alte Dame weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat und es an der Zeit ist, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen und sich von der Seele zu schreiben, woran sie seit Jahrzehnten so schwer zu tragen hat.
Kurze Zeit später erlebt Martha die Überraschung ihres Lebens: Eine Unbekannte namens Elizabeth Pringle hat ihrer kranken Mutter ein Haus auf Arran vermacht."
Fazit:
Romane, die in Irland, oder wie hier, in Schottland spielen, haben meines Erachtens schon aufgrund der Kulisse eine wunderbare Möglichkeit, stimmungsvoll zu sein. Dann liegt es am jeweiligen Autor, ob er diese besondere Stimmung, die die dortige Landschaft unweigerlich hervorzurufen scheint, in die jeweilige Geschichte transportiert bekommt.
In "Der Gesang der Wellen nach dem Sturm" ist Kirsty Wark dies wunderbar gelungen und so wird der Leser bereits nach kurzer Zeit von dieser Stimmung ergriffen und sieht die Landschaft Arrans praktisch vor sich.
Erzählt wird die Handlung in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen: zum einen durch Martha und deren gegenwärtige Erlebnisse. Martha ist ein sympathischer Charakter, hätte von mir aus aber gern noch etwas tiefgreifender aufgebaut sein können. Nichts desto trotz mag man Martha beim Lesen und nimmt Anteil an ihrem Leben, das gerade ziemlich durcheinander ist, da die Demenz ihrer Mutter rasant fortschreitet, ihr Vater bereits gestorben ist und sich ihre Schwester in Dänemark aufhält. Schön ist der Gegensatz der Atmosphäre, der einem direkt mitteilt, ob man sich mit Martha in Glasgow oder in Arran aufhält.
Zum anderen lesen wir Elizabeth Pringles Leben, welches sie kurz vor ihrem Tod aufzeichnet, um es sich von der Seele zu schreiben und ihren Frieden zu finden. Ich weiß nicht warum, aber ich habe die Stimme der alten Dame in meinem Kopf gehört, wie sie ihre Lebensgeschichte nicht nur aufschreibt, sondern sie mir praktisch vorliest - die Gegenwart der alten Dame war wirklich bemerkenswert, auch wenn Elizabeth in ihrem Leben wahrlich nicht nur Schönes erlebt hat.
Zusammengenommen ist "Der Gesang der Wellen nach dem Sturm" ein fesselnder Roman, der durch Atmosphäre und Stimmung lebt und den Leser für ein paar Stunden auf die kleine Insel Arran in Schottland entführt - durch über acht Jahrzehnte.
Kirsty Wark
"Der Gesang der Wellen nach dem Sturm"
ISBN: 978-3-426-51517-4
erschienen bei Knaur
€ 9,99
Sonntag, 17. August 2014
[Rezension] Jeffery Deaver - Todeszimmer
Kurzbeschreibung:
"In einer Hotelsuite auf den Bahamas bietet sich dem Ermittler Lincoln Rhyme ein Bild des Schreckens: Der regierungskritische US-Bürger Roberto Moreno wurde von einem Scharfschützen kaltblütig erschossen, sein Bodyguard un ein Reporter sind ebenfalls tot - und laut Informationen der zuständigen Staatsanwältin geschahen die Morde im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes. Die ambitionierte Nance Laurel ist fest entschlossen, die für das brutale Attentat Verantwortlichen zur Strecke zu bringen, und beauftragt Lincoln Rhyme und seine Partnerin Amelia Sachs mit den Ermittlungen. Eine Hetzjagd beginnt, die die beiden bald schon selbst ins Visier eines skrupellosen Killers rückt..."
Fazit:
Fast drei Jahre mussten die Fans von Lincoln Rhyme auf einen neuen Fall des Spurenpapstes warten. Mit der Zeit wachsen natürlich auch die Erwartungen und immerhin haben wir es hier mit dem zehnten Teil der Reihe zu tun. Es gibt nicht viele Reihen, wo sich die Protagonisten ihre Anziehungskraft für den Leser so lange bewahren können.
Was ich an den bisherigen Teilen zu schätzen gelernt habe und was in meinen Augen ein klarer Vorteil dieser Reihe zu sein scheint, ist, dass der jeweilige Fall immer in ein komplexes Thema eingebettet ist, ob politischer oder kultureller Natur, und dadurch jedesmal komplett anders erscheint, nicht wie eine x-te Variation eines Themas und darüber hinaus bietet sich jedem Leser die Möglichkeit, eine Menge Neues zu erfahren oder hättet ihr gewusst, dass jemand der in Puerto Rico geboren wird automatisch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt?
Abgesehen davon sind es natürlich die Hauptprotagonisten, die eine Reihe tragen und dass Lincoln, Amelia und auch "der Grünschnabel" dazu in der Lage sind, haben sie bereits ausreichend bewiesen. "Todeszimmer" kann unabhängig von der Kenntnis der bisherigen Teile gelesen werden, die Lebensläufe und Entwicklungen unserer Protagonisten kann man aber natürlich nur wirklich zu schätzen wissen, wenn man sie von Anfang an verfolgt.
Ein typischer Jeffery Deaver ist kein Buch, das man verschlingt, denn die Spannung kommt auf leisen Pfoten, es will genossen werden und man muss sich darauf einlassen wollen und können - dann allerdings hat mein einen faszinierenden Thriller von besonderer Güte - für alle Lincoln Rhyme - Fans ein Muss, für alle crimethrill-Liebhaber eine absolute Empfehlung!
Jeffery Deaver
"Todeszimmer"
ISBN: 978-3-7645-0482-3
erschienen im Blanvalet Verlag
€ 19,99
"In einer Hotelsuite auf den Bahamas bietet sich dem Ermittler Lincoln Rhyme ein Bild des Schreckens: Der regierungskritische US-Bürger Roberto Moreno wurde von einem Scharfschützen kaltblütig erschossen, sein Bodyguard un ein Reporter sind ebenfalls tot - und laut Informationen der zuständigen Staatsanwältin geschahen die Morde im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes. Die ambitionierte Nance Laurel ist fest entschlossen, die für das brutale Attentat Verantwortlichen zur Strecke zu bringen, und beauftragt Lincoln Rhyme und seine Partnerin Amelia Sachs mit den Ermittlungen. Eine Hetzjagd beginnt, die die beiden bald schon selbst ins Visier eines skrupellosen Killers rückt..."
Fazit:
Fast drei Jahre mussten die Fans von Lincoln Rhyme auf einen neuen Fall des Spurenpapstes warten. Mit der Zeit wachsen natürlich auch die Erwartungen und immerhin haben wir es hier mit dem zehnten Teil der Reihe zu tun. Es gibt nicht viele Reihen, wo sich die Protagonisten ihre Anziehungskraft für den Leser so lange bewahren können.
Was ich an den bisherigen Teilen zu schätzen gelernt habe und was in meinen Augen ein klarer Vorteil dieser Reihe zu sein scheint, ist, dass der jeweilige Fall immer in ein komplexes Thema eingebettet ist, ob politischer oder kultureller Natur, und dadurch jedesmal komplett anders erscheint, nicht wie eine x-te Variation eines Themas und darüber hinaus bietet sich jedem Leser die Möglichkeit, eine Menge Neues zu erfahren oder hättet ihr gewusst, dass jemand der in Puerto Rico geboren wird automatisch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt?
Abgesehen davon sind es natürlich die Hauptprotagonisten, die eine Reihe tragen und dass Lincoln, Amelia und auch "der Grünschnabel" dazu in der Lage sind, haben sie bereits ausreichend bewiesen. "Todeszimmer" kann unabhängig von der Kenntnis der bisherigen Teile gelesen werden, die Lebensläufe und Entwicklungen unserer Protagonisten kann man aber natürlich nur wirklich zu schätzen wissen, wenn man sie von Anfang an verfolgt.
Ein typischer Jeffery Deaver ist kein Buch, das man verschlingt, denn die Spannung kommt auf leisen Pfoten, es will genossen werden und man muss sich darauf einlassen wollen und können - dann allerdings hat mein einen faszinierenden Thriller von besonderer Güte - für alle Lincoln Rhyme - Fans ein Muss, für alle crimethrill-Liebhaber eine absolute Empfehlung!
Jeffery Deaver
"Todeszimmer"
ISBN: 978-3-7645-0482-3
erschienen im Blanvalet Verlag
€ 19,99
Montag, 4. August 2014
[Rezension] Rainer Löffler - Blutdämmerung
Kurzbeschreibung:
"Der Himmel ist blau, die Sonne brennt, das Wasser im See schimmert türkis. Im nahegelegenen Wäldchen singen die Vögel. Unter Wasser dann: Stille, Kühle, Frieden. Ewiger Frieden.
Nicht um ersten Mal wird Martin Abel, bester Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, nach Köln beordert. Im See am Ginsterpfad wurde von Hobbytauchern eine Leiche entdeckt - eine junge Frau, gekleidet wie für eine Hochzeit. Und sie war nur die erste. Nun sind es schon fünf - fünf tote Bräute. Was ihnen angetan wurde, ist so verstörend, dass es nicht an die Öffentlichkeit dringen darf..."
Fazit:
Wie alle Fans von "Blutsommer" habe ich gespannt auf die Rückkehr von Martin Abel gewartet! Der Fallanalytiker ist nicht das, was man umgänglich nennen würde, sondern ein Eigenbrötler und Einzelgänger, aber sowohl dies, als auch sein Temperament, das er meist im falschen Moment nicht zügeln kann, machen ihn mir so sympathisch. Bekanntermaßen favorisiere ich ja Ermittler mit Ecken und Kanten und davon präsentiert Abel auch in "Blutdämmerung" mehr als genug.
Auch wenn es natürlich für den Leser schöner ist, man muss "Blutsommer" nicht zwingend gelesen haben, um "Blutdämmerung" folgen zu können, da die beiden Fälle komplett voneinander getrennt sind und was man tatsächlich aus Abels Vergangenheit wissen muss, bekommt man auch in "Blutdämmerung" problemlos vermittelt.
Wie von Rainer Löffler gewohnt, haben wir es hier mit sehr plastischen Protagonisten zu tun, die durch ihre Realitätsnähe sehr menschlich wirken. Schön fand ich, dass wir im Laufe von "Blutdämmerung" auch Hauptkommissar Greiner näher kennenlernen und natürlich gibt es auch an Martin Abel immer neue Seiten zu entdecken. Ein bißchen kurz gekommen ist in meinen Augen Hannah, aber das kann sich ja in weiteren Teilen noch ändern.
"Blutdämmerung" bringt alles mit, was ich von einem Thriller erwarte: Spannung, Spannung, Spannung und dazu eine gut nachvollziehbare und nicht vorhersehbare Handlung. Einzige Ausnahme und damit auch mein einziger Kritikpunkt ist unser psychopathischer Mörder. Charakterlich sehr ausgefeilt und definitiv psychopathisch, hätte ich es schöner gefunden, wenn dieser mehr im Dunkeln geblieben wäre und man nicht direkt präsentiert bekommen würde, um wen es sich handelt. Ja, eine kleine Wendung diesbezüglich hat der Autor sich einfallen lassen, aber das war dann doch zu durchsichtig.
Davon abgesehen kann ich "Blutdämmerung" aber nur allen Spannungsfans ans Herz legen und bedanke mich beim Autor, dass er meinen Speiseplan nicht noch weiter geschmälert hat.
Rainer Löffler
"Blutdämmerung"
ISBN: 978-3-499-26692-8
erschienen bei Rororo
€ 9,99
"Der Himmel ist blau, die Sonne brennt, das Wasser im See schimmert türkis. Im nahegelegenen Wäldchen singen die Vögel. Unter Wasser dann: Stille, Kühle, Frieden. Ewiger Frieden.
Nicht um ersten Mal wird Martin Abel, bester Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, nach Köln beordert. Im See am Ginsterpfad wurde von Hobbytauchern eine Leiche entdeckt - eine junge Frau, gekleidet wie für eine Hochzeit. Und sie war nur die erste. Nun sind es schon fünf - fünf tote Bräute. Was ihnen angetan wurde, ist so verstörend, dass es nicht an die Öffentlichkeit dringen darf..."
Fazit:
Wie alle Fans von "Blutsommer" habe ich gespannt auf die Rückkehr von Martin Abel gewartet! Der Fallanalytiker ist nicht das, was man umgänglich nennen würde, sondern ein Eigenbrötler und Einzelgänger, aber sowohl dies, als auch sein Temperament, das er meist im falschen Moment nicht zügeln kann, machen ihn mir so sympathisch. Bekanntermaßen favorisiere ich ja Ermittler mit Ecken und Kanten und davon präsentiert Abel auch in "Blutdämmerung" mehr als genug.
Auch wenn es natürlich für den Leser schöner ist, man muss "Blutsommer" nicht zwingend gelesen haben, um "Blutdämmerung" folgen zu können, da die beiden Fälle komplett voneinander getrennt sind und was man tatsächlich aus Abels Vergangenheit wissen muss, bekommt man auch in "Blutdämmerung" problemlos vermittelt.
Wie von Rainer Löffler gewohnt, haben wir es hier mit sehr plastischen Protagonisten zu tun, die durch ihre Realitätsnähe sehr menschlich wirken. Schön fand ich, dass wir im Laufe von "Blutdämmerung" auch Hauptkommissar Greiner näher kennenlernen und natürlich gibt es auch an Martin Abel immer neue Seiten zu entdecken. Ein bißchen kurz gekommen ist in meinen Augen Hannah, aber das kann sich ja in weiteren Teilen noch ändern.
"Blutdämmerung" bringt alles mit, was ich von einem Thriller erwarte: Spannung, Spannung, Spannung und dazu eine gut nachvollziehbare und nicht vorhersehbare Handlung. Einzige Ausnahme und damit auch mein einziger Kritikpunkt ist unser psychopathischer Mörder. Charakterlich sehr ausgefeilt und definitiv psychopathisch, hätte ich es schöner gefunden, wenn dieser mehr im Dunkeln geblieben wäre und man nicht direkt präsentiert bekommen würde, um wen es sich handelt. Ja, eine kleine Wendung diesbezüglich hat der Autor sich einfallen lassen, aber das war dann doch zu durchsichtig.
Davon abgesehen kann ich "Blutdämmerung" aber nur allen Spannungsfans ans Herz legen und bedanke mich beim Autor, dass er meinen Speiseplan nicht noch weiter geschmälert hat.
Rainer Löffler
"Blutdämmerung"
ISBN: 978-3-499-26692-8
erschienen bei Rororo
€ 9,99
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