Manuela Sperling ist neu bei der Polizei. Gleich an ihrem ersten Tag muss sie sich mit dem grausigen Mord an einer Prostituierten befassen, deren Leiche eingekeilt zwischen Baumwurzeln im seichten Teil des Flusses liegt - ertränkt. Auf dem Bauch der Toten finden die Spurensicherer eine grausige Botschaft, gerichtet an Manuelas Chef, Kriminalhauptkommissar Stiffler. Manuela muss erkennen, dass ihr Eifer nicht von allen im Präsidium gern gesehen wird. Da ertrinkt erneut eine Frau, direkt vor ihren Augen. Eine unsichtbare Macht zieht sie auf den See hinaus und unter die Wasseroberfläche. Und Stiffler dreht durch...
Fazit:
Manuela Sperling, frisch von der Schule, beginnt hochmotiviert ein Kommissarspraktikum. Allerdings muss sie schnell erkennen, dass nicht alles so ist, wie von ihr erträumt. Das fängt direkt mit Hauptkommissar Stiffler (na wo der Name wohl herkommt...) an, der eine sehr machohafte Weltsicht hat - auf Frauen im Allgemeinen und solche im Polizeidienst im Besonderen.....als sie dann auch noch direkt an ihrem ersten Tag mit einer Wasserleiche konfrontiert wird, muss sie erstmal wieder zu sich finden. Dann allerdings beginnt sie hochmotiviert zu ermitteln - zu motiviert für manchen Kollegen.
Wir lernen auch Lavinia kennen, die sich versteckt und das seit drei Jahren, seit sie dem Wassermann begegnete und sich seither von ihm verfolgt fühlt. Als sie Frank begegnet, einem Taxifahrer mit, hm, sagen wir mal "Handicap" scheint es, als kämen weitere Verwicklungen und Komplikationen in ihr Leben, was sie nun überhaupt nicht gebrauchen kann.
Der Lesefluss ist direkt geradezu beängstigend, man kann das Buch praktisch nicht aus der Hand legen. Kurze Kapitel und häufige Perspektivenwechsel halten die Spannung hoch, ein Cliffhanger jagt den nächsten.
Schon an der Art, wie eine Szene beginnt, merkt man, aus welcher Perspektive diese geschrieben ist, da Winkelmann es schafft, seinen Schreibstil dem Charakter der jeweiligen Figur anzugleichen, was in Bezug auf den Wassermann geradezu hypnotisch ist - fühlt man sich doch wie unter Wasser und sieht alles in Zeitlupe, unterlegt mit einer getragenen Musik...
Wir jagen mit Manuela und ihren Kollegen dem Bösen hinterher - aber beschränkt sich "das Böse" rein auf den Wassermann oder steckt noch mehr dahinter? Was verbirgt Stiffler vor seinen Kollegen und warum wendet sich der Wassermann an ihn persönlich?
Einzig die letzten Seiten sinken im Vergleich zu den 400 vorhergehenden etwas ab - ich persönlich mag keine losen Enden und wenn sich auch einiges gelichtet hat, bleibt anderes doch im Ungewissen.
Dennoch kann ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, da "Wassermanns Zorn" ganz eindeutig zu meinen Toptiteln des Jahres zählt.
Wollt ihr ein Tänzchen mit dem Wassermann wagen? Dann stimmt euch doch schon einmal darauf ein: