Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 9. September 2012

Josephine Pennicott - Dornentöchter

Kurzbeschreibung:
Als Sadie in das alte Cottage ihrer Familie in Tasmanien zieht, hofft sie auf einen Neubeginn. Doch das schöne Haus hat ein Geheimnis. Vor Jahrzehnten starb Sadies Großmutter dort auf mysteriöse Weise. Ist die Zeit reif, das Rätsel zu lösen? Über Generationen hinweg hat die Familie geschwiegen, nun will Sadie endlich die Wahrheit ans Licht bringen. Sie dringt tief in die Vergangenheit ein und kommt dabei auch ihrem Traum von einem Leben voller Liebe und Vertrauen näher.

Fazit:
Zuerst fällt einem der Schutzumschlag ins Auge: hellblauer Grund mit Blumenranken in sanften Tönen und exotischen Vögeln auf den Zweigen. In der Mitte ist ein "Guckloch", ein Ausschnitt im Umschlag, der einen Blick auf den eigentlichen Buchumschlag ermöglicht, wo man das "Poet's Cottage", den Hauptschauplatz dieses Romans, erblickt.
Das Design des Schutzumschlags ist von einer Laura Ashley-Tapete entnommen, die man auch käuflich erwerben kann. Als Schutzumschlag wirklich eine schöne Gestaltung - an der Wand hingegen möchte ich sie nicht haben...

Der Roman entführt uns nach Tasmanien, sowohl in der Gegenwart als auch in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Sadie, gebeutelt nach ihrer Scheidung und dem Tod ihrer geliebten Mutter, zieht sie mit ihrer Tochter Betty, die im Teenager-Alter ist, in das "Poet's Cottage" im kleinen Fischerort Pencubitt. Das Cottage gehörte Sadies Großmutter, die zu ihrer Zeit eine gefeierte Kinderbuchautorin war und eines Sommers auch dort ermordet wurde.
Sadie sieht sich vielerorts mit Gerüchten und den Geistern der Vergangenheit konfrontiert und beschließt, dem Geheimnis um den Tod ihrer Großmutter auf den Grund zu gehen...

Parallel werden wir über ein Manuskript immer wieder in die 40er Jahre versetzt, als Pearl, Sadies Großmutter, schön, stolz und verrückt den gesamten Fischerort durcheinander wirbelt und wir einiges über Pearl, ihren Mann Maxwell und die Töchter Thomasina und Marguerite erfahren. Auch lernen wir einige Einwohner Pencubitts kennen, die so eine Brücke schlagen in die Gegenwart, z. B. Birdie, mittlerweile fast 100 Jahre alt und zur damaligen Zeit mit Pearl befreundet, wenn man das denn so nennen mag.

Der Lesefluss ist gut, die Erzählung interessant gestaltet, durch das wiederholte ausführliche Erklären von Pearls Launen mitunter aber etwas langatmig.
Mein Problem mit dem Roman ist allerdings ein anderes: leider ist mir keine, nicht eine einzige der zahlreichen Hauptfiguren, auch nur irgendwie sympathisch....das mag ich persönlich nicht so gern... Pearl, die egozentrische, psychisch gestörte Tyrannin; ihr Mann Maxwell, der ihr nichts entgegenzusetzen hat, nicht einmal die Kraft aufbringt, sich von ihr zu trennen; Marguerite, das kleine verwöhnte Mädchen, das ihre Mutter vergöttert; Thomasina, die am meisten unter Pearl zu leiden hat, aber einen zu mürrischen Charakter besitzt, um liebenswert zu sein; Birdie, die sich gern als moralisch über den anderen stehend sieht, aber selbst zerfressen von Neid und Eifersucht ist....verzweifelt habe ich nach einer Person gesucht, die man mögen kann, habe sie auch in Maria gefunden, die aber leider nur einen Nebencharakter darstellt....

Dennoch ein Roman, den ich gern gelesen habe, der mich unterhalten hat, dessen Auflösung ich aber dann doch etwas banal fand...

1 Kommentar:

  1. Oh, da überlege ich mir noch, ob ich das auf meine Wunschliste setze. Der hörte sich so toll an...
    Ich habe hier noch einen kleinen Award für Dich (habe ein wenig zu viel Zeit...):
    http://monesleseinsel.blogspot.de/p/liebster-award.html

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