Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Freitag, 28. Februar 2014

Claire Gavilan - Wild Roses - der Kelte (2/5)

Kurzbeschreibung:
"Rose kann es nicht fassen: Nachdem Alan sie getötet hat, ist sie im Paris des Jahres 1888 gelandet! Und er ist bei ihr! Schwer verletzt bewahrt er sie vor Branwens Zorn, und während die beiden versuchen ihrer ärgsten Feindin zu entkommen, beginnt Rose sich an ihre eigene Vergangenheit zu erinnern. Eine Vergangenheit, die mehr als zweitausend Jahre zurückliegt und in der ein furchtbarer Fluch über sie und Alan ausgesprochen wurde ..."

Fazit:
Der zweite Teil "Der Kelte" setzt genau dort an, wo "Die Verfluchte" aufhörte - Rose kommt im Paris des Jahres 1888 in einem Hinterhof zu sich - bis auf ihr kurzes Nachthemd unbekleidet und der erste Mensch, der ihr dort über den Weg läuft ist ausgerechnet Gustave Eiffel, der mitten im Bau seines berühmten Turmes steckt - die Idee, Monsieur Eiffel eine Nebenrolle einzuräumen, finde ich übrigens sehr gelungen umgesetzt - ein toller Einfall!

Der weitere Verlauf der Handlung birgt dann allerdings wenig Amüsantes, denn bei dem Versuch, den Fluch, an den Rose sich noch immer nicht wirklich erinnert, zu brechen, geraten die drei Freunde von einer gefährlichen Situation in die nächste: ob Vagabunden oder die zürnende Branwen - Rose, Enora und Alan bleibt nichts erspart.

Durch die spannungsgeladene Handlung und den vielfältigen Ereignissen, fliegt auch der zweite Teil der "Wild Roses" nur so dahin - als Leser hoffte ich immer, dass endlich die genauen Hintergründe des Fluchs offenbart werden......das geschieht auch, aber nur häppchenweise, sodass man weiter fiebert und fiebert...

Ebenso wie im ersten Teil, gelingt es den Autorinnen mit "Der Kelte" die Spannung die ganze Handlung hindurch am Leben zu erhalten, die Neugier der Leser zu strapazieren und dennoch Momente prickelnder Erotik einzustreuen.

Ich jedenfalls freue mich schon sehr auf den nächsten Teil, "Die Morrigan", der am 14. März erscheinen wird.

Und noch einmal möchte ich euch darauf aufmerksam machen, dass ihr am Ende der Blogparade nicht nur "Wild Roses" mit allen Teilen hier gewinnen könnt, sondern darüber hinaus auch noch dieses wunderbare Amulett, das von Toms Silver Schmuck zur Verfügung gestellt wurde:
Also: dran bleiben :-)


Claire Gavilan
"Wild Roses - Die Tränen der Rose"
nähere Informationen beim Dryas Verlag

Montag, 24. Februar 2014

Iny Lorentz - die Wanderapothekerin (Eserial 6/6)

Voller Erwartung habe ich ihn herbei gesehnt - den sechsten Teil. Denn man möchte natürlich wissen, wie alles endet und welche Antworten es auf offene Fragen gibt! Andererseits war schon vor dem Beginn des Lesens die Wehmut, dass es nun undwiderruflich mit der Geschichte um Klara Schneidt zu Ende geht...

Dennoch hat mich auch der letzte Teil nicht enttäuscht: Es ist ein Teil des Aufdeckens und Entdeckens, der Rätsellösungen und Überraschungen - ein wunderbar stimmiges Ende dieses historischen Romans auf neue Art.
Die Geschichte um die Wanderapothekerin Klara und ihren Gefährten Martha und Tobias kann ich alles Liebhabern historischer Geschichten nur empfehlen!

Auch ist es jetzt Zeit, ein Fazit in Bezug auf Eserial zu ziehen - denn eigentlich muten "historischer Roman" und neuzeitliches "Eserial" eher gegensätzlich an - muss es aber nicht sein, wie Iny Lorentz mit "Die Wanderapothekerin" bewiesen haben: auch historische Geschichten können in neuzeitliche Lesegewänder gekleidet werden, ohne sich selbst untreu zu werden. Ebenfalls positiv fand ich die kurzen Abstände der Erscheinungsdaten der einzelnen Teile, sodass man sich zwar zwischendurch auf den nächsten Teil freuen konnte, den Anschluss an die Handlung aber nie verlor.

Iny Lorentz
"Die Wanderapothekerin", ein Eserial in 6 Teilen
nähere Informationen dazu liefert Droemer Knaur

Freitag, 21. Februar 2014

Iny Lorentz - die Wanderapothekerin (Eserial 5/6)

Mit dem fünften Teil des Eserials lesen wir uns unweigerlich dem Ende entgegen, was ich schon jetzt bedauere.

Ebenso wie im vierten Teil, geht es hier hoch her und die beiden jungen Frauen Klara und Martha müssen gleich mehrfach beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind und ihren Einfallsreichtum bemühen, um aus gefährlichen Situationen zu entkommen.

Ob dies endgültig gelingt, bleibt allerdings offen, da der fünfte Teil endet, bevor die Situation geklärt ist.

Auch diesen Teil musste ich zwangsweise in einem Stück lesen, da ich gar nicht in der Lage gewesen wäre, zwischendurch zu unterbrechen, derart spannend und mitreißend ist dieser Teil gestaltet - und so muss ich mich jetzt auch direkt in den sechsten und letzten Teil begeben...

Iny Lorentz - die Wanderapothekerin (Eserial, 4/6)

Mit dem vierten Teil von "Die Wanderapothekerin" haben wir nun schon die zweite Hälfte der Geschichte erreicht!

Und diese steht ganz im Zeichen der Spannung!
Ohne eigenes Zutun gerät Klara mitten in eine vertrackte Situation: In einem Schloss stirbt ein Mitglied der Grafenfamilie nach dem anderen - nur noch die schwangere Gräfin ist übrig, aber auch sie siecht dahin. Eine heimtückische Krankheit, die nur die Herrschaft befällt oder Gift? Klara versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen...

Da die Spannung nahezu den gesamten Teil hindurch anhält, kommt man kaum zum Luftholen und so fliegt dieser Teil nur so dahin - mehrfach musste ich allerdings doch auch schmunzeln, da einige Charaktere so pointiert gezeichnet werden, dass es gar nicht besser ging!

Da wir uns langsam aber sicher dem Ende nähern, bin ich gespannt, wohin sich Klaras Leben noch entwickeln wird...

Donnerstag, 20. Februar 2014

Christine Kabus - Töchter des Nordlichts

Kurzbeschreibung:
"Oslo, 2011. Nora ist längst erwachsen, als sie von ihren samischen Wurzeln erfährt. Instinktiv spürt sie, dass sie ihr Glück erst finden wird, wenn sie in das Land ihrer Urahnen reist. Doch die Sami und ihre Kultur erscheinen ihr zunächst fremd. Bis sie auf den charismatischen Hundezüchter Mielat trifft. Gemeinsam mit ihm begibt sie sich auf die Spur ihrer Vorfahren. Dabei stößt sie auf die Geschichte des samischen Mädchens Áilu, das vor fast hundert Jahren in der eisigen Finnmark lebte. Schon bald ahnt sie, dass Áilus ungeheuerliches Schicksal eng mit ihrer eigenen Familiengeschichte verknüpft ist."

Fazit:
"Töchter des Nordlichts" ist das zweite Buch von Christiane Kabus, deren Debütroman "Im Land der weiten Fjorde" ich euch bereits im Juni letzten Jahres vorgestellt habe. Ich habe damals angemerkt, dass vieles in der Handlung mir zu weitschweifig und handlungsarm war. Dies kann ich von "Töchter des Nordlichts" hingegen überhaupt nicht behaupten.

Auch hier wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Nora, die einige Leser schon aus dem ersten Buch kennen werden, wird mit ihren samischen Wurzeln konfrontiert und parallel erleben wir die Geschichte Áilus, die ihren Eltern von den norwegischen Behörden in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entrissen wird und daraufhin eine wahre Odyssee erlebt.

Wunderbar plastisch sind auch in diesem Buch die Beschreibungen der Landschaften und Orte, aber auch die Charakterisierungen der Protagonisten lassen diese im Kopf lebendig werden. Besonders erwähnenswert ist allerdings, dass es der Autorin gelingt, Gefühle jeglicher Art durch die gesamte Handlung hindurch aufleben zu lassen - man hat geradezu das Gefühl, dass jede Seite Gefühl atmet und das, ohne ins Kitschige abzurutschen.

Sehr interessant fand ich auch die detailliert erzählte Lebensweise der Sami, die Zwistigkeiten auf beiden Seiten und die  politischen Verwicklungen, die sich aus diesen unterschiedlichen Lebensweisen von Sami und "normalen" Norwegern ergaben.

Kurz gesagt: ein mitreißender Roman vor einer wunderbaren Kulisse, mit einer gut recherchierten und vermittelten Handlung!

Christine Kabus
"Töchter des Nordlichts"
erschienen bei Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-16884-2

Samstag, 15. Februar 2014

Iny Lorentz - die Wanderapothekerin (Eserial, 3/6)

Mit diesem dritten Teil haben wir dann auch schon die Halbzeit des Eserials erreicht.

Diesmal muss Klara auf der Hut sein, denn dass sie in Begleitung von Martha reist, birgt auch für sie die Gefahr, dass Graf Benno sie erwischt. Natürlich gerät sie dennoch in Bedrängnis und das nicht zu knapp, darüber hinaus begibt sich Tobias Just in Lebensgefahr, um Klara zu retten und wohl auch, um ihr zu imponieren.
Diese hingegen muss sich mit ihren eigenen Gefühlen herumschlagen.

Dieser Teil spielt zu großen Teilen in der Stadt Kitzingen und zeigt den Unterschied zwischen dem Landleben als leibeigener Bauer und dem Leben in der Stadt auf - ist auf dem Land der Landesherr meist uneingeschränkter Herrscher, gibt es in der Stadt geregelte Gerichtsbarkeiten, etc.

Abwechslungsreich las sich dieser Teil in einem durch, als Leser ist man mittlerweile so im Geschehen rund um Klara Schneidt drin, dass man mit ihr mitleidet und mitwandert und sich das ein oder andere Mal fragt, wie sich das Geschehen weiter entwickeln mag - ich jedenfalls bin schon gespannt, wie es in Teil 4 weiter geht...

Freitag, 14. Februar 2014

Claire Gavilan - Wild Roses - die Verfluchte (1/5)

Im Mai wird das Buch "Wild Roses - die Tränen der Rose" von Claire Gavilan im Dryas Verlag erscheinen.

Weitere Informationen zu diesem Buch findet ihr auch auf der Verlagsseite: "Wild Roses"

Vorab werden die einzelnen Teile des Buches in zweiwöchigem Abstand als ebook erscheinen und so darf ich euch heute mit "Wild Roses - die Verfluchte" den ersten Teil dieses Dark Romance - Romans vorstellen.

Kurzbeschreibung:
"Zusammen mit ihrer Freundin flieht Rose vor einer gescheiterten Beziehung in die Bretagne. Vom ersten Tag an, den sie in dem kleinen Cottage am Atlantik verbringt, hat sie erotisch-dunkle Träume von einem keltisch aussehenden Mann: Alan.
Was sie nicht ahnt: Alan ist auf der Suche nach ihr, und während sie noch versucht, zu begreifen, warum sie keinen Mann wirklich lieben kann, kommt er ihr immer näher. Und mit ihm kommt der Tod...."

Fazit:
Bereits mit den ersten Sätzen wird der Leser von einer mitreißenden Atmosphäre überrollt, die ihn direkt in diese mystische Geschichte versetzt. Und "Atmosphäre" ist definitiv ein Schlüsselwort! Denn Claire Gavilan gelingt es, der Handlung eine derartige Atmosphäre einzuhauchen, als sei die Genrebezeichnung "Dark Romance" allein für dieses Buch entworfen worden. Düster, mystisch, teilweise beängstigend, garniert von Romantik, Liebe und prickelnder Erotik.
Wunderbar stimmig sind auch die Verquickungen der Zeit - nichts Aufgesetzes oder Bemühtes entsteht beim Wechsel zwischen keltischer Vergangenheit, magischer Ereignisse und aktuellem Zeitgeschehen.

Wer sich einmal aufgemacht hat, Rose und ihre Vergangenheit zu entdecken, wird kaum mehr in der Lage sein, vor der letzten Seite aufzuhören - ich zumindest war herb enttäuscht, nicht gleich weiterlesen zu können.

Na, neugierig geworden? Mit diesem Trailer könnt ihr euch direkt in Stimmung bringen:
"Die Verfluchte"

Nach dem Voraberscheinen der ebooks darf ich dann auch noch das im Mai erscheinende Buch "Die Tränen der Rose", das die fünf Teile in sich vereint, verlosen und das ist noch nicht alles!
Darüber hinaus verlose ich ein wundervolles Amulett, das in der Handlung eine nicht geringe Rolle spielt.
Dieses tolle Geschenk haben wir der Unterstützung von Tom's Silver Schmuck zu verdanken:
Na, ist das nicht eine Augenweide? 
Näheres zum Gewinnspiel werdet ihr im Laufe dieser Aktion erfahren - jetzt wünsche ich euch erst einmal viel Vergnügen beim Lesen von "Wild Roses - die Verfluchte" und am 28.02. geht es dann mit dem zweiten Teil "Wild Roses - der Kelte" weiter!



Donnerstag, 13. Februar 2014

Rudi Jagusch - Amen

Kurzbeschreibung:
"Er hat nur noch diese eine Chance. Seine Finger umklammern den Zünder, der Sprengstoffgürtel klebt am Körper. Seine Forderung: 50 Millionen Dollar! Er ist zu allem entschlossen. Lieber tot als die Rückkehr in sein armseliges Leben. Er wird es allen zeigen, allen voran seinem Miststück von Ehefrau. Die kann in ihrem Drecksloch verfaulen, während er ein neues Leben beginnt. Es gibt keinen Plan B. Entweder das Geld, oder er jagt den Kölner Dom in die Luft."

Fazit:
Rudi Jagusch kennt man unter "Rudolf Jagusch" bisher als Autor seiner Eifler Regionalkrimis. Nichts gegen Regionalkrimis, da gibt es wirklich tolle Bücher - aber vom Regionalkrimi zum Thriller ist schon ein Schritt! Ob Rudi Jagusch der mit "Amen" so glückt? Das waren meine Gedanken, bevor ich anfing zu lesen...

Nach wenigen Seiten war ich allerdings schon gut in der Handlung angekommen: mit Martin Landgräf hat Rudi Jagusch einen zutiefst menschlichen, authentischen Charakter geschaffen: nach einer Bypass-Operation nach dienstuntauglich, gerät er zufällig in dieses Drama hinein, aber: einmal Bulle, immer Bulle und so nimmt er die Herausforderung an.

Charaktere scheinen sowieso eine große Stärke des Autors zu sein, denn jeder einzelne Handlungscharakter wirkt authentisch, ist klar umrissen und dem Leser sofort gegenwärtig. Aber auch die Handlung muss dahinter nicht zurückstehen. "Temporeich" ist das erste Adjektiv, das mir nach dem Lesen in den Sinn kommt, denn Langeweile sucht man in "Amen" vergeblich. Verschiedene Sichtweisen, immer wieder Rückblicke auf vorhergehende Ereignisse - der Leser kommt nicht zur Ruhe, trotzdem gibt es keine Probleme, die unterschiedlichen Sichtweise und Zeitstränge auseinander zu halten. Das Ganze dann noch gewürzt mit den notwendigen Irrungen und Wirrungen, um die Spannung zu erhalten und dann ergibt sich ein wunderbares Leseerlebnis.

Meine ganz eindeutige Meinung: der Sprung vom Regionalkrimi zum Thriller wurde bravourös gemeistert! Aus dieser Feder würde ich gern weitere derart qualitativ hochwertige Thriller lesen und als Serienjunkie hätte ich natürlich auch nichts dagegen, Martin Landgräf wiederzulesen ;-)

Von mir eine klare Leseempfehlung!

Samstag, 8. Februar 2014

Iny Lorentz - die Wanderapothekerin (Eserial, 2/6)

In diesem zweiten Teil des Eserials, macht sich Klara tatsächlich auf, als Wanderapothekerin die Strecke abzugehen, die vor ihr der Bruder und der Vater genommen hatten - ohne je wieder nach Hause zurückzukehren.

Auch wenn es Rumold Just, dem Laboranten, gar nicht in den Kram paßt, seine einträglichste Strecke von einem jungen Mädchen bedienen zu lassen, wagt er es doch nicht, sich dem Willen des Fürsten zu widersetzen. Aber er schickt Tobias, seinen Sohn mit, dass dieser ab und an ein Auge auf Klara habe und die restliche Reise antrete, sobald Klara aufgebe - was für ihn unumgänglich ist.

Im zweiten Teil von "die Wanderapothekerin" erfährt der Leser einiges über den Beruf des Wanderapothekers und das Leben in den Dörfern zur damaligen Zeit. Schnell wird klar, dass man als leibeigener Bauer auf Gedeih und Verderb dem Landesherren ausgeliefert ist.

Natürlich schafft es Klara wieder einmal, sich selbst in eine gefährliche Lage zu bringen, einfach, weil sie nicht aus ihrer Haut kann und es nicht über sich bringt, Unrecht geschehen zu lassen, ohne zu helfen - dieser Teil ist nicht nur informativ und unterhaltsam, sondern zwischendurch auch richtig spannend. Es lohnt also, dran zu bleiben und ich bin schon gespannt, wie es Klara weiter ergeht.

Tess Gerritsen - Abendruh

Kurzbeschreibung:
"Sie sind die einzigen Überlebenden schrecklicher Familientragödien. Erst wurden ihre Eltern, dann obendrein die Pflegefamilien brutal ermordet. In Abendruh, einem Internat in der Abgeschiedenheit Maines, sollen sie ihre Sicherheit wiedergewinnen und in ein normales Leben zurückfinden. Doch obwohl die Schule hermetisch gesichert ist, kommt es zu höchst beunruhigenden Vorfällen, und drei Jugendliche bangen um ihr Leben. Maura Isles, die eine persönliche Verbindung zu Abendruh hat, ist vor Ort, als die Bedrohung eskaliert..."

Fazit:
"Abendruh" ist der nunmehr zehnte Teil der Reihe um Rizzoli und Isles. Auch wenn die einzelnen Fälle abgeschlossen sind, rate ich jedem, schon allein der Entwicklung der Persönlichkeiten wegen, die vorherigen Fälle zu lesen. Bei "Abendruh" zum Beispiel wird auch des öfteren Bezug auf die Geschehnisse in "Totengrund" genommen, dennoch kann man das Buch und seine Handlung natürlich auch ohne Vorkenntnisse verstehen.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich besonders die Teile der Reihe mag, in denen Maura nicht nur im Hintergrund agiert, sondern in die Handlung viel mit eingebunden ist. Dies ist auch in "Abendruh" der Fall. Das Internat, von dem in der Kurzbeschreibung zu lesen ist, ist eben jenes, in das Julian mittlerweile geht und Maura will zwei Wochen Urlaub bei ihm machen - dass daraus wohl keine Erholung wird, ist vorhersehbar.

Das ist aber auch schon so ziemlich das einzig Vorhersehbare der Geschichte. Spannend aufgebaut, mit genau den richtigen Wendungen und Wirren, um den Leser mitzunehmen und bei der Stange zu halten, ist "Abendruh" ein richtiger Lesegenuss. Die Hintergründe werden immer nur genau so weit aufgedeckt, dass man als Leser glaubt, zu wissen, in welche Richtung es weiter geht - bis die nächsten Hintergründe ans Licht kommen - genau das, was man von einem Thriller erwartet und gerade die letzten 60 Seiten ist es ein Ding der Unmöglichkeit, das Buch noch einmal an die Seite zu legen. "Abendruh" ist ein klarer Beweis dafür, warum ich diese Reihe so gern lese!

Für die weiteren Teile erhoffe ich mir, ein wenig mehr über den mysteriösen Anthony Sansone zu erfahren ;-)

Donnerstag, 6. Februar 2014

Iny Lorentz - die Wanderapothekerin (Eserial, 1/6)

Zum Autorenpaar Iny Lorentz muss man sicher nicht mehr viel sagen - jeder Freund historischer Literatur kennt die Bücher des Ehepaares. Doch nun zeigen sie, dass man auch mit historischen Inhalten nicht den Anschluss an die zeitgenössische Entwicklungen verlieren muss.

Serien sind nicht nur im Fernsehen ein beliebtes Format, Buchreihen gibt es zuhauf und in jedem Genre - ich persönlich liebe ja Buchreihen, weil es jedes Mal ist, als käme man bei guten Freunden zu Besuch - man kennt sich und erfährt, was es neues gibt. Relativ neu hingegen sind die sogenannten Eserials - also eine Erzählung, in mehrere Teil gegliedert. Ein großer Unterschied zu Buchreihen besteht darin, dass die einzelnen Teile deutlich kürzer sind als bei einer Reihe und (ähnlich wie bei TV-Soaps) die Handlung nicht zwingend abgeschlossen ist, sondern mit einem Cliffhanger endet, um so die Spannung bis zum nächsten Teil zu erhalten.

Meine bisherige Erfahrung mit Eserials basiert auf der Serie von Mila Roth um den Geheimagenten Markus und die Privatperson Janna. Da ich diese Serie lieben gelernt habe, habe ich mich gefreut, dass der Trend zum Eserial jetzt anscheinend auch andere Genres erreicht und entsprechend war "Die Wanderapothekerin" für mich ein must-read, da ich die Bücher von Iny Lorentz auch in "normaler" Form sehr gern lese.

Im Prolog fühlt man sich wie in die Bibel versetzt - nein, nicht ins Paradies, sondern zu Kain und Abel: zwei Brüder, die vor Jahren gemeinsam einen Goldschatz fanden. Der eine Bruder versteckte seinen Anteil, weil er ihn für verflucht hält, der andere verprasst alles und will jetzt weiteres Gold von seinem Bruder - für einen von beiden endet diese Auseinandersetzung tödlich.

Die eigentlich Handlung beginnt dann ein Jahr später: Nach dem Verschwinden ihres Vaters kehrt nun auch der ältere Bruder nicht von seiner Route als Wanderapotheker heim. Klara und ihre Mutter sind verzweifelt und stehen vor einem Schuldenberg. Der Onkel, von dem sie sich Hilfe erhoffen, ist mehr an der eigenen Bereicherung interessiert und der jüngere Bruder noch zu jung zum arbeiten. Aber all dies tritt in den Hintergrund, als Klara in die Fänge des Unholds gerät, der schon weitere junge Frauen verschwinden ließ....

Wie wir es von Iny Lorentz gewohnt sind, wird die Handlung von einem starken Frauencharakter dominiert, in diesem Fall die siebzehnjährige Klara, die sich nicht davon abhalten lässt, dass sie noch jung ist und Frauen nicht wirklich etwas zählen, sondern entschlossen ist, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Gut gezeichnete Charaktere, eine mitreißende Handlung, die Seiten fliegen nur so dahin und der Cliffhanger ist natürlich gezielt gesetzt: ich bin gespannt auf Teil 2 und kann diesen ersten Teil allen Historienfreunden nur ans Herz legen - auch, wenn man nicht gar so gern Ebooks liest, eignet sich dieses Serial, da die einzelnen Teil nicht gar so lang sind.

Sonntag, 2. Februar 2014

Karin Slaughter - Entsetzen

Kurzbeschreibung:
"Sie glaubt, den Mörder ihrer Tochter vor sich zu haben. Stürzt sich auf ihn und tötet ihn in einem erbitterten Kampf. Nur - das Opfer ist gar nicht ihre Tochter. Emma lebt, doch sie wurde entführt.

Special Agent Will Trent weiß: Die Chance, das Mädchen lebend zu finden, wird von Stunde zu Stunde geringer. Doch noch entsetzlicher ist die Vorstellung, dass der sadistische Täter ungeschoren davonkommen könnte..."

Fazit:
"Entsetzen" ist der zweite Teil der Reihe um den Ermittler Will Trent und gleichzeitig der letzte eigenständige, der übersetzt wurde. Laut meiner Recherche gibt es im Original noch einige weitere Fälle ("Snatched", "Criminal", "Busted" und "Unseen"), die aber nicht ins Deutsche übersetzt wurden.
Im Anschluss wird die Reihe um Will Trent mit der "Grant County"-Reihe, also mit Sara Linton, zusammengeführt.

Im Prolog geht es direkt zur Sache und der Titel des Buches ist Programm. Zwei Teenager tot, einer verschleppt und im Zuge der Ermittlungen stoßen die Ermittler auf immer weitere fürchterliche Vermutungen, von denen man im Endeffekt nur hofft, dass nicht alle zutreffen.

Hauptprotagonist Will Trent bietet durch seinen sozialen Hintergrund, seine Kindheit und Jugend im Waisenhaus, seine daraus resultierenden sozialen und psychischen Probleme, gepaart mit einer Legasthenie, jede Menge Material für einen charismatischen Ermittler - doch wirkt er mir persönlich zu passiv, zu bemüht, sich anzupassen und nicht herauszustechen - alles in allem zu blass. Er ist nicht unsympathisch und intelligent ist er auch, aber taucht auch nur am Rande seine Chefin, Amanda Wagner auf, überstrahlt deren süffisante, charismatische Art Will sofort. Ich würde mir für die weiteren Fälle wünschen, dass Will da ein bißchen mehr aus sich heraus und sich entwickeln kann.

Der Fall selbst ist spannend gestaltet, es gibt kaum Längen und der Lesefluss ist durchweg gut - zwischendurch erreicht die Spannung auch immer mal wieder ein gewisses "Prickelniveau", flacht dann aber immer auch wieder ab - dennoch eine gute, spannende Erzählung.

Auch wenn sich mein Fazit bisher so anhört, als habe mich das Buch nicht "vom Hocker gerissen", möchte ich anfügen, dass es mir wirklich gut gefallen hat, dass mich die blasse Passivität von Will, in dem so viel mehr gesteckt hätte, etwas heruntergeholt hat - ich bin aber dennoch gespannt, wie er sich  in Zukunft entwickelt und sehe da durchaus noch die Möglichkeit, dass sein Charisma sich nach außen zeigen wird.