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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Freitag, 7. Oktober 2016

[Rezension] Cody McFadyen - Die Stille vor dem Tod

Kurzbeschreibung:
"An einem kalten Oktobertag werden Smoky Barrett und ihr Team nach Denver, Colorado gerufen. Im Haus der Familie Wilton ist Schreckliches geschehen: Die gesamt fünfköpfige Familie wurde ermordet, und der Täter hat durch eine mit Blut geschriebene Botschaft Smoky mit der Lösung des Falles beauftragt. Doch das Unheil ist weit größer, denn die Wiltons sind nicht die einzigen Opfer. Insgesamt drei Familien wurden in der gleichen Nacht und in unmittelbarer Nähe voneinander getötet. "Komm und lerne", lautet die Botschaft an Smoky. Es wird ein grausamer Lernprozess, das Böse in seiner reinsten Form, in seiner tiefsten Abgründigkeit zu spüren. Smoky gelangt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Und weit darüber hinaus."

Fazit:
Wie viele andere Leser habe ich lange auf die Fortsetzung von Cody McFadyens Reihe um die FBI-Agentin Smoky Barrett gewartet. Entsprechend gespannt war ich, was dieses Mal auf Smoky und ihr Team lauert.

Die Handlung beginnt gewohnt spannend - ein grausiger Tatort, der viele Fragen aufwirft. Anschließend überschlagen sich die Ereignisse und man ist gespannt, wie das alles zusammenhängt. Dann allerdings folgen ewig lange Passagen von Traumerzählungen von Smoky, von ihrem inneren Selbst, gefolgt von einem endlosen Gespräch mit ihrem Therapeuten. Die Geduld und das Durchhaltevermögen werden in diesem - weite Teile des Romans umspannenden - Part auf eine sehr harte Probe gestellt.

Das letzte Drittel des Buches dann ist rasant, spannend, mitreißend - genau SO, wie wir es bisher von ganzen Büchern Cody McFadyens gewohnt waren! Gut, mit der Realitätslupe darf man nicht an die Handlung gehen - eine derartige Verschwörung erscheint zumindest meiner naiven Meinung nach höchst fragwürdig, aber das hätte ich verziehen, wenn denn das ganze Buch mich mitgenommen hätte! Dass dann am Ende klar ist, dass es mindestens einen weiteren Teil geben muss, um das Rätsel zu lösen und dem Leser nur ein kleiner Appetithappen hingeworfen wird, von dessen Verwicklung ich sowieso schon lange überzeugt war, hat den bitteren Nachgeschmack nicht wirklich gemildert.

Ja, ich werde auch das nächste Buch lesen, allein schon aus meiner Neugier heraus, wer die wirklich Bösen sind und wie alles zusammenhängt, aber "Die Stille vor dem Tod" lässt mich schon sehr unbefriedigt zurück.

Cody McFadyen
"Die Stille vor dem Tod"
ISBN: 978-3-7857-2566-5
erschienen bei Bastei Lübbe

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