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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Freitag, 16. September 2016

[Rezension] Jeffery Deaver - Die Saat des Bösen

Kurzbeschreibung:
"Die siebzehnjährige Megan ist spurlos verschwunden. Ihr Vater Tate Collier, ein ehemaliger Staatsanwalt, hat den furchtbaren Verdacht, dass seine Tochter entführt wurde. In seinem Beruf macht man sich viele Feinde, und nicht immer verurteilt die Justiz den wahren Schuldigen. Da die Polizei nicht an ein Verbrechen glaubt, begibt er sich auf eigene Faust auf die Suche und hat bald schon eine erste Spur. Doch Megans Entführer scheint ihm immer mehrere Schritte voraus zu sein. Collier erkennt rasch, dass er es mit einem Psychopathen zu tun hat, dessen Talent, Menschen zu täuschen und zu manipulieren, ihn zu einem lebensgefährlichen Gegner macht..."

Fazit:
Bekanntermaßen bin ich ein großer Fan von Jeffery Deavers Reihen um Lincoln Rhyme bzw. Kathryn Dance. Ein Buch außerhalb dieser Reihen hatte ich von ihm noch nicht gelesen. Entsprechend war ich gespannt, ob Jeffery Deaver mich auch mit einem Einzelbuch mitreißen könnte.

Allerdings habe ich bereits nach wenigen Seiten gar nicht mehr über den Autor nachgedacht, weil mich die Geschicht schnell mitriss.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, vorrangig denen von Tate Collier und unserem Psychopathen. Dass man bei Deaver-Büchern den Mörder meist früh kennt und begleitet, kenne ich schon, auch wenn dies nicht unbedingt meine favorisierte Erzählweise ist.

Aber diesen Psychopathen zu begleiten, macht durchaus Spaß - zumindest bis sein Wahn so ausufert, dass er eher Gänsehaut hervorruft...
Man sollte meinen, dass einem Thriller, bei dem der Leser den Mörder kennt, ein Großteil an Potential verloren geht - dem ist nicht so, schon gar nicht, wenn man es wie in "Die Saat des Bösen" mit einem religiösen Eiferer zu tun hat - da ist jede Menge Raum für bösartige Entwicklung!
Reizvoll ist aber auch, dass sowohl Jäger als auch Gejagter (und hier kann man die Rollen beliebig zwischen Tate und dem Mörder wechseln), über eine hohe Intelligenz verfügen - das macht einiges am Reiz der Handlung aus.

Der Lesefluss ist hervorragend und der Spannungsbogen nahezu perfekt - es wird ein Sog erzeugt, der es dem Leser im Laufe der Geschichte kaum mehr ermöglicht, das Buch an die Seite zu legen und sollte man doch dazu gezwungen werden, läuft die Geschichte im Kopf weiter.

Allzu zart besaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, mitunter wird es ganz schön unschön und blutig.

Mit "Die Saat des Bösen" hat Jeffery Deaver mich einmal mehr von seine erzählerischen Können und seiner Leserfängermentalität überzeugt - spannend, mitreißend: ein wunderbarer Thriller!

Jeffery Deaver
"Die Saat des Bösen"
ISBN: 978-3-7341-0317-9
erschienen bei blanvalet

1 Kommentar:

  1. Hallo Nini,
    klingt toll und nach einem "echten" Deaver :-) Da ich im Moment versuche die Liciln-Rhyme-Reihe mal in der richtigen Reihenfolge zu lesen, muss "Die Saat des Bösen" noch ein bisschen warten - aber lesen werde ich sie auf jeden Fall!

    LG
    Tina

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