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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Montag, 25. März 2013

Lee Child - Jack Reacher, Outlaw

Kurzbeschreibung:
"Zwei Nachbardörfer in Colorado. Hope und Despair. Hoffnung und Verzweiflung. Dazwischen nichts weiter als meilenweit Niemandsland. Jack Reacher, per Anhalter unterwegs, strandet ausgerechnet in Despair. Er will nur einen Kaffee trinken und dann weiterziehen, doch vier düstere Gestalten wollen ihn wegen Landstreicherei aus dem Ort werfen. Reacher geht die Freiheit zwar über alles, aber einen Platzverweis lässt er sich nicht bieten. Und sein untrüglicher Instinkt sagt ihm, dass in dieser tristen Gegend irgendetwas faul ist..."

Fazit:
Erst einmal bedanke ich mich herzlich beim Blanvalet Verlag und Blogg dein Buch für die Möglichkeit, dieses Buch zu lesen.

"Outlaw" ist bereits der zwölfte Teil der Reihe um den ehemaligen Militärpolizisten Jack Reacher. Da ich bereits einiges über diese Reihe gehört hatte, war ich natürlich neugierig auf Mr. Reacher. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es eben ein zwölfter Teil ist oder daran, dass Mr. Reacher und ich einfach sehr unterschiedlich sind? Auf jeden Fall hatten wir von Anfang an so unsere Probleme miteinander....

Selbstverständlich ist es weder nett noch rechtschaffen, einen Touristen, auch wenn dieser aussieht wie ein Landstreicher, daran zu hindern, seinen Kaffee zu trinken und der Stadt zu verweisen - ohne erkennbaren Grund. Ob es allerdings notwendig ist, aus Prinzip einem der Deputies den Kiefer zu brechen, bevor man sich in den Streifenwagen setzt?

Vom Deputy außerhalb der Stadtgrenze ausgesetzt, geht Reacher zurück in die Nachbarstadt, Hope, die er schon am Abend vorher besucht hat. Hope ist eine nette, friedliche Kleinstadt mit meist freundlichen Einwohnern, so auch die Polizeibeamtin Vaughan, die, warum auch immer, meint, Reacher unter die Arme greifen zu müssen.
Anstatt sich jetzt einfach in eine andere Richtung aufzumachen - immerhin ist es nicht so, dass Jack Reacher ein festes Ziel hätte, sondern er hat die vage Idee, nach Kalifornien zu gehen - nein, so einfach läuft das mit Jack Reacher nicht. Er hat den, nicht unbegründeten Verdacht, dass in Despair so einiges im Argen liegt und nicht alles legal abläuft und macht sich auf, diese Geheimnisse zu lüften. Nicht etwa, weil ihm daran liegt, den Einwohnern von Despair zu helfen oder der Gerechtigkeit wegen....nein, Jack Reacher ist einfach eingeschnappt, dass sich diese Stadt und ihre Einwohner anmaßen, ihm zu sagen, was er zu tun hat. Das geht ja mal gar nicht und so ruht er nicht, sondern bringt sich wieder und wieder in Schwierigkeiten und in Konflikt mit der Polizei von Despair.

Ich denke, dies ist es auch, was mich am meisten an Jack Reacher stört. Ich meine, unsympathische Ermittler gibt es zuhauf, aber im Normalfall ist diesen immer noch etwas positives abzugewinnen: meist verfolgen sie ihr Ziel im Namen der Gerechtigkeit und manchmal auch nur, weil es ihr Job ist, aber nie, weil sie sich schlecht falsch behandelt fühlen.
Des weiteren fand ich etwas enervierend, dass, wahrscheinlich aufgrund seiner Zeit bei der Militärpolizei, Jack Reacher alles bis ins Detail wahrnimmt, wenn er z. B. einen Raum betritt. Und genau dies hat dann der Autor auch alles bis ins Detail beschrieben - allerdings ist es mir ehrlich gesagt gleichgültig, wie herum eine Serviette gefaltet ist, solange es für die Handlung nicht von Belang ist. Auch Prügeleien, die Reacher mehr als einmal angezettelt hat, wurden so detalliert beschrieben, dass für mich dadurch jegliche Dynamik im Keim erstickt und das Lesen des Buches zu einer wahren Geduldsprobe meinerseits wurde.

Alles in allem haben Mr. Reacher und ich einvernehmlich beschlossen, uns nicht wiederzulesen. Möglicherweise etwas für eingefleischte Jack Reacher - Fans oder aber für Leser, die geduldiger sind als ich.

Bestellbar ist Mr. Reacher hier: Jack Reacher - Outlaw

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