Kurzbeschreibung:
"in einer Winternacht wird ein Mensch vor die S-Bahn gestoßen. Niemand beobachtet den Mord, die Polizei geht von Selbstmord aus. Auch Hauptkommissar Claudius Zorn schenkt dem Vorfall keine Beachtung. Er ist damit beschäftigt, seinen ehemaligen Kollegen Schröder zu überreden, wieder sein Partner zu werden. Was jedoch weder Zorn noch Schröder ahnen: Der Täter ist ganz in ihrer Nähe. Und hat eine Reihe neuer Opfer im Visier. Menschen, die den beiden Ermittlern nahestehen..."
Fazit:
Ich bin ja Zorn-und-Schröder-Fan der ersten Stunde und da war natürlich auch der vierte Teil um die beiden so unterschiedlichen Ermittler Pflichtlektüre. Allerdings gehe ich mittlerweile bei jedem Teil mit einem mulmigen Gefühl ans Lesen, denn bisher hat Stephan Ludwig es immer geschafft, das vorherige Buch noch zu toppen und dass das nicht ewig möglich sein wird, liegt auf der Hand. So befürchte ich bei jedem neuen Zorn-Buch eine nahende Enttäuschung...aber auch diesmal war diese Befürchtung grundlos.
Zorn ist allein - Schröder hat tatsächlich den Dienst quittiert und betreibt jetzt einen gehobenen Imbiss - mit Zorn als einzigem Gast...privat allerdings läuft es so gut wie nie für den eigenbrötlerischen Ermittler (und dass das so nicht ewig gehen kann, liegt auf der Hand...). Als sich ein neuer Fall anbahnt, sieht Zorn sich sogar gezwungen, sich mit den Ermittlungen zu beschäftigen, zumal Kollege Kanthak zu gern Schröders, wenn nicht gleich Zorns Nachfolger werden würde - unhaltbare Zustände für Zorn.
Wie gewohnt ist das Wetter extrem - ich habe es noch bei keinem Autor erlebt, dass zum einen das Wetter immer extrem ist und das zum anderen dadurch eine ganz eigene Atmosphäre geschaffen wird - das fällt mir bei den Zorn-Büchern immer wieder auf.
Der Lesefluss ist gewohnt gut und anfangs glaubt man als Leser ja immer, man wisse, wie es weiter geht. Dennoch lässt Stephan Ludwig sich nicht davon abbringen, der Handlung irgendwann eine Wendung zu verpassen, mit der man nicht gerechnet hat!
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man den Mörder von Anfang an kennt - wie ihr wisst, mag ich diese Variante der Erzählung nicht so gern, auch wenn da noch Wendungen nachkommen.
Eine Warnung möchte ich noch aussprechen an alle, die das Buch noch nicht kennen: Ab Seite 200 sollte man ausreichend Zeit einplanen, denn ab da ist es nicht mehr möglich, das Buch vor Beendigung an die Seite zu legen, was meine Schlafenszeit doch um einiges nach hinten verschoben hat!
Bis auf meinen einen Kritikpunkt kann ich nur allen Zorn-Fans sagen: LESEN!! und allen, die das ungleiche Ermittlerduo noch nicht kennen: bitte beim ersten Teil anfangen, um die Zusammenhänge als Ganzes genießen zu können!
Stephan Ludwig
"Zorn - Wie sie töten"
ISBN: 978-3-596-19861-0
erschienen bei Fischer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen