Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Mittwoch, 19. Juni 2013

Christiane Lind - das Haus auf der Blumeninsel

Kurzbeschreibung:
"Die junge Laura flieht vor ihren Erinnerungen nach Madeira in das Haus am Leuchtturm, das ihrer Familie gehört. Wie ihre Vorfahrin, die Blumenmalerin, verfällt auch sie sofort dem Zauber der Insel. Auf der Suche nach weiteren Blumenbildern findet Laura Briefe, in denen eine Mutter ihrer Tochter ihre Liebe offenbart. Ihre Nachforschungen führen Laura in die Zeit zwischen den Weltkriegen und zu zwei Schwestern, die denselben Mann geliebt haben. Eine von ihnen traf eine folgenschwere Entscheidung, deren Spuren Laura auch heute noch begegnet. Doch welche Verbindung haben sie zu ihrem eigenen Leben?"

Fazit:
Der Klappentext wird der Vielschichtigkeit des Buches nicht gerecht, soviel vorweg. Allerdings liegt dies wohl auch daran, dass man soviel Handlung, wie das Buch beinhaltet, einfach nicht in ein paar Sätzen zusammenfassen kann....

Eine Familie, drei Generationen, drei Frauen und ihr Schicksal; jede für sich, aber alle miteinander verwoben...

Anfangs war ich verwirrt, weil ziemlich viel in der Zeit hin und her gesprungen wird. Aber hat man diese anfängliche Irritation einmal überwunden, entwickelt die Geschichte einen ganz eigenen Sog, dem ich absolut erlegen bin.
Ob Amelia, die in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts um ihre Liebe und ihre Lebensausrichtung kämpft, ob Grace, die in den 50er Jahren von ihrer Mutter bei der lieblosen Großmutter allein gelassen wird oder Laura, die nach dem Tod ihres Mannes ihren Weg erst neu finden muss - die Schicksale all dieser Frauen faszinieren, bewegen und nehmen gefangen.
Über all dem thront "Tristyans Manor", der Familiensitz in Cornwall wie eine Festung: beschützend, aber auch beängstigend. Und allgegenwärtig sind auch die Intrigen, Lügen und Ungerechtigkeiten, die von einer Person ausgeht, die anderen wohl kein Lebensglück gönnen kann.

Dazwischen Madeira und das Haus am Leuchtturm, die Blütenpracht der Insel, die allgegenwärtig und so bildhaft beschrieben ist, als hätte man Fotos in den Kopf gepflanzt bekommen - eine Schönheit, die aber dennoch über das Unglück nicht hinwegtäuschen kann...

Die Charaktere, so plastisch, als würde man daneben sitzen und Teil der Handlung sein. Man kann gar nicht anders, als mit den Protagonisten zu leben, zu leiden und zu lieben.

Obwohl es so klingen mag, ist es aber kein Buch, dass nur von Unglück und Leid erzählt - ebenso gegenständlich sind Vertrauen, Freundschaft, Mut und Liebe.

Ein absolut einnehmender Roman, der auch noch im Kopf bleibt, wenn die letzte Seite gelesen ist.

1 Kommentar:

  1. Huhuu,
    Du gehörst zu den "Glücklichen" und wurdest von mir getaggt :-)
    Viel spaß beim Beantworten :-D
    http://buecher-spuernasen.blogspot.de/2013/06/getaggt-mein-erstes-mal.html

    Viele liebe Grüße,
    Sonja

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