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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Dienstag, 4. April 2017

[Rezension] Christiane Lind - Weiße Rosen und die Titanic

Kurzbeschreibung:
"Berlin, im Frühjahr 1912: Der Schauspielerin Paula und der Kostümbildnerin Luise steht eine glänzende Theaterkarriere bevor. Doch von einem Tag auf den anderen zerplatzen ihre Zukunftsträume. Die jungen Frauen verlieren Arbeitsplatz und Wohnung, ein gefälschter Schuldschein treibt sie zur Flucht. Letzte Rettung ist das großzügige Geschenk eines amerikanischen Verehrers: ein Erste-Klasse-Ticket für die Titanic. An Bord des eleganten Luxusdampfers findet Luise ihr Glück mit dem Steward Leonard, während Paulas Verehrer Ferdinand von Fahlbusch einen perfiden Plan verfolgt..."

Fazit:
Ein Roman, der - zumindest in weiten Teilen - auf der Titanic spielt. Ob das gut geht? Natürlich weiß man, wie die Jungfernfahrt der Titanic endet und dass diese sich hervorragend als Kulisse für eine Liebesgeschichte eignet, haben uns Leo und Kate auch schon vor Längerem bewiesen. Aber auch wenn man es am Titel nicht direkt erkennen kann: in "Weiße Rosen und die Titanic" geht es im Vordergrund gar nicht wirklich um eine Liebesgeschichte. Vielmehr haben wir es mit einer einer spannenden, halben Detektivgeschichte zu tun. Geht auch das auf der Titanic?

Ja, das geht! Und zwar direkt aus mehreren Gründen: Da hätten wir zum einen unsere Hauptprotagonisten: Paula und Luise, aber auch Leonard, den Steward und Ferdinand. Diese Charaktere, genauso wie auch die Nebendarsteller, sind absolut aus dem Leben gegriffen. Sie wirken so echt, wie man es im Kopf des Lesers nur tun kann, jeder individuell mit Stärken, Schwächen und Eigenarten.
Auch Lebensweise und Sprache der damaligen Zeit hat Christiane Lind authentisch eingefangen.
Die Handlung ist darüber hinaus wirklich spannend aufgebaut, was seltsam anmutet, da dem Leser sehr früh klar ist, wer hinter den Vorkommnissen steckt - dennoch fiebert man mit Paula und Luise, rätselt und bangt mit ihnen. Da ist ein Schiff als Handlungsort geradezu ideal, weil er nach außen abgeschlossen ist: egal, was passiert, jemand, der sich mit auf dem Schiff befindet, muss dafür verantwortlich sein.

Bis zu dem Moment, wo das Schiff tatsächlich den Eisberg rammt, war dies in meinem Kopf so in den Hintergrund gerückt worden von der mitreißenden Handlung, dass ich mich tatsächlich richtig erschrocken habe.

Kaum noch nötig zu erwähnen, dass der Lesefluss extrem gut ist, die Handlung mitreißend und spannend, man gar nicht ans Ende gelangen möchte, um die Protagonisten nicht verlassen zu müssen - kurzum, wer "Weiße Rosen und die Titanic" nicht liest, verpaßt unterhaltsame, spannende Lesestunden.

Christiane Lind
"Weiße Rosen und die Titanic"
nähere Informationen über Autorin und Buch findet ihr hier

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