Kurzbeschreibung:
"Während der Erste Weltkrieg seinen unheilvollen Lauf nimmt, versucht die junge Demy in Berlin weiter unermüdlich, sich und ihre Schützlinge durch die schwere Zeit zu bringen. Als sie unter der Last zusammenzubrechen droht, steht ihr Philippe Meindorff unverhofft zur Seite. Doch dann erhält die Familie eine niederschmetternde Nachricht, die alles erneut ins Wanken bringt...
Anki und Robert geraten in Petrograd in die Unruhen der Februarrevolution und müssen mit den vier Fürstenkindern fliehen. Bei dem fast aussichtslosen Versuch, nach Berlin zu entkommen, wird die Schicksalsgemeinschaft auseinandergerissen. Wird das nahe Kriegsende alle wieder zusammenführen?"
Fazit:
"Hoffnung eines neuen Tages" ist der Abschlussband der "Meindorff-Trilogie" von Elisabeth Büchle. Die ersten beiden Teile, "Himmel über fremdem Land" und "Sturmwolken am Horizont" habe ich euch ja bereits früher vorgestellt. Um in den vollen Genuss der Handlung des dritten Bandes zu kommen, sollte die man die vorgehenden schon kennen!
Da mir die ersten beiden Bände nicht nur sehr gut gefallen haben, sondern mir auch die Charaktere ans Herz gewachsen sind, habe ich dem Erscheinen des dritten Bandes ziemlich entgegen gefiebert. Wobei ich auch sagen muss, dass es mir bei Trilogien oft so geht, dass ich den dritten Band nach dem Lesen als den Schwächsten empfinde. Dies kann ich in Bezug auf "Hoffnung eines neuen Tages" aber absolut nicht behaupten!
Wir begleiten Demy einmal mehr bei ihrem Kampf für ihre vielen Hausgenossen und die Menschen, die sie liebt. Als Leser (und ich weiß, dass dies nicht nur mir so ging) habe ich ja seit dem ersten Band ein Happy End zwischen Philippe und Demy erhofft - allerdings hat die Autorin an sich den Anspruch, realitätsnah zu bleiben und was ging im 1. Weltkrieg schon gut aus? Ob die beiden dennoch zueinander finden durften, verrate ich euch natürlich nicht!
Auch Anki, ihr Mann Robert und die vier Chabenski-Mädchen erleben eine Menge - mitten in der Revolution, wo Adlige kein sicheres Leben mehr führen, auf der Flucht vor Menschen, die ihnen Übles wollen, hoffen sie, dass es ihnen gelingt, ins Kaiserreich zu entkommen. Aber selbst, wenn dies gelingen sollte, wird es ihnen dort besser ergehen? Ein Deutscher, eine Niederländerin und vier russische Prinzessinnen?
Natürlich erfahren wir auch von allen anderen liebgewonnen Charakteren, wie es ihnen während des Weltkriegs weiter ergeht: Hannes, Edith, Albert....aber nicht nur nette Personen überleben im Krieg - auch Karl Roth stellt weiter eine Gefahr dar!
Der dritte Teil ist nicht nur flüssig zu lesen - er ist mitunter so spannend geschrieben, dass man sich zwischendurch selbst daran erinnern muss, Atem zu holen! Dazu natürlich die - gewohnt - tiefgehend charakterisierten Personen, die ich bei Elisabeth Büchle so liebe.
Aber da wir uns in einem Krieg befinden, sind natürlich nicht nur die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung wie Demy Thema, sondern wir befinden uns manchmal mitten im Kriegsgeschehen - ob im Schützengraben oder in der Luft. Aber auch diese teils schrecklich nahegehenden Szenen beschreibt die Autorin, ohne es zu glorifizieren oder zu sehr ins Pathos abrutschen zu lassen.
Vom Kriegsgeschehen im Schützengraben habe ich schon mehrfach in anderen Büchern, die zu dieser Zeit spielen, gelesen - hier war deshalb für mich das besondere, dass wir viel über die Entwicklung der Jagdflieger und ihrer Flugzeugen erfahren - man spürt beim Lesen, welche Freude die Autorin bei den wilden Flugszenen hatte.
Alles in allem nehme ich sehr wehmütig Abschied von den Personen dieser Trilogie und kann sie allen Lesewütigen nur ans Herz legen!
Übrigens, wer jetzt neugierig auf die Meindorffs geworden ist: Am 23.04.2014 könnt ihr bei mir im Rahmen der Aktion "Blogger schenken Lesefreude" ein signiertes Exemplar des ersten Teils der Trilogie, "Himmel über fremdem Land" gewinnen ;-)
"Hoffnung eines neuen Tages"
Elisabeth Büchle
ISBN: 9783865919274
erschienen bei Gerth Medien
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen