Stella hat in der Musikbranche Karriere gemacht, eine wunderbare Mutter und einen besten Freund, dem sie alles anvertrauen kann. Klingt super, oder? Ist es aber nicht: Der Freund ist ein Stoffhase namens Möhrchen, die Mutter hat das Wort "Kontrollfreak" erfunden und der schöne Job geht gerade den Bach runter, weil ein Konkurrent alles daransetzt, Stella auszubooten. Noch dazu sieht er umwerfend aus - Schweinerei! Nein, Stellas Leben ist im Moment gan und gar kein Wunschkonzert. Es sei denn, sie schafft es, den Taktstock wieder an sich zu reißen...
Fazit:
Vielen Dank an den Knaur Verlag, der es mir ermöglicht hat, dieses Buch zu lesen!
Hört man "Anne Hertz", denkt man an leichte Unterhaltung, witzig geschrieben. Dem allem wird das Buch gerecht: Stella, unsere Hauptprotagonistin, ist erfolgreiche A&R Managerin bei einem Musiklabel, steht mit beiden Beinen in der Realität und weiß, was sie will. Bis ihr geordnetes Leben durcheinander gerät, weil ihr Chef die Firma an die Konkurrenz verkauft - wie wird es weitergehen? Zwar sagt David, der neue Boss, dass es erst einmal keine Personalveränderungen geben wird, aber was heißt "erstmal" und Martin, der Konkurrenz A&R-Manager, macht keinen Hehl daraus, dass, sollte es zu einer Entscheidung kommen, ER eindeutig die Nr. 1 ist. Und was sagt sie den "Reeperbahnjungs", dieser vielversprechenden neuen Band, die sie unter Vertrag nehmen will - wo erstmal niemand Verträge unterschreiben darf, bis die Lage in der Firma geklärt ist? Noch dazu weiß sie nicht, was sie für Tim, den Sänger der Band, empfindet - irgendwie verwirrt er sie....und dann müssen alle Kollegen zusammen, neue und alte, mit David in die Heide fahren, zu einem "Teambuildingseminar" - so ein Quatsch! Dort in der Pampa, mitten in der Lüneburger Heide, lernt sie ihre Kollegen näher kennen. Nicht nur Hilde, ihre Sekretärin, die sie schon seit Jahren kennt, überrascht mit unerwarteten Seiten, auch Martin verwirrt sie mehr und mehr - ist er doch nicht der Idiot, für den sie ihn immer gehalten hat?
Wie gesagt, dem Anspruch, nett und unterhaltend zu sein, wird das Buch von Anfang an gerecht. Womit ich nicht gerechnet habe, ist, dass es irgendwann tatsächlich unter die Haut geht. Stellas schmerzhafte Einsicht, dass es nicht immer gut und richtig ist, vernünftig zu sein, sondern man manchmal etwas riskieren muss, gemischt mit den eingebrachten Songtexten der Reeperbahnjungs - das hat schon was!
Natürlich muss dieses Buch am Ende ein Happy End haben, das ist nur gut und richtig und kommt auch nicht unerwartet - aber es berührt einen mehr, als man vorher vermutet hätte.
Ein Buch, dass nicht so flach ist, wie man denken würde und viel Überraschendes enthält - durchaus auch empfehlenswert für Leute, die sonst keine Anne Hertz - Romane lesen!
Das Sahnetüpfelchen aber ist, dass es sozusagen einen Soundtrack, ein Album zum Buch gibt. Nein, die Reeperbahnjungs gibt es in echt nicht - die Texte und Lieder hingegen doch - von Jan Sievers:
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