Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Donnerstag, 4. Mai 2023

[Blogtour] Britta Orlowski - Das Strandbad am Wolzensee

 

Nachdem das Ebook bereits am 1. Mai erschienen ist, müssen sich Freunde des Prints noch ein Weilchen gedulden, aber da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, lassen wir es uns nicht nehmen, euch den Mund schon einmal wässrig zu machen 😇😇😇

Und somit befinden wir uns bereits mittendrin in der Blogtour zu Britta Orlowskis neuem Roman "Das Strandbad am Wolzensee".

Nachdem Bärbel von "Bärbels Bücher Welt" an Tag 1 das geschichtliche Setting veranschaulicht hat: https://fb.watch/kjv6W3yhhC/

und Alexandra an Tag 2 bereits ihre Meinung zum Buch kundgetan hat: Alexandra Richter von Lesebuch (@lesebuch_meinebuecherundich) | Instagram

hat uns gestern Nicole bereits bildhaft geografisch an die richtigen Orte versetzt: Nicole (@nicole_leseeule) | Instagram

Heute wollen wir uns dann einmal die Personen näher anschauen, selbstverständlich, ohne zu viel von der Handlung zu verraten...eigentlich geht es um eine(!) Protagonistenvorstellung, aber wer soll sich da entscheiden können?

Meistens stellt man natürlich den Hauptprotagonisten vor, das wäre in diesem Fall natürlich Luisa.

Luisa steht mit beiden Beinen fest auf der Erde. Dadurch, dass sie während des Krieges die Verantwortung für die Familie getragen hat, blieb ihr auch gar nichts anderes übrig, denn einer muss sich schließlich darum kümmern, dass alle zu essen und ein Dach über dem Kopf haben. Aber nicht von jedem wird zu dieser Zeit gern gesehen, dass eine junge Frau selbstbewusst ihren Weg zu gehen versucht.

Obwohl Luisa bis zum Krieg durchaus privilegiert gelebt hat, aufgewachsen in Berlin mit Wochenendanwesen am Wolzensee, ist sie jemand, der Schwierigkeiten anpackt und bewältigt, statt die Hände in den Schoß zu legen und zu jammern. 
Und so lässt sie sich von der prekären finanziellen Lage der Familie nicht einschüchtern und entwickelt einen Plan, der sich schnell zu einem Traum ausweitet - das Strandbad am Wolzensee!

Auch wenn Luisa gezwungenermaßen während des Krieges "die Hosen angezogen" hat, ist sie in Bezug auf ihre Familie durchaus harmoniebedürftig, weshalb es nicht immer leicht für sie ist: ihre Mutter trauert dem verlorenen Lebensstandard und der Berliner Gesellschaft nach, ihre Schwägerin ist neidisch und missgünstig, dabei nicht gerade erpicht darauf, sich die Hände schmutzig zu machen und ihr Mann kehrt körperlich und psychisch traumatisiert aus dem Krieg zurück. Zum Glück hat sie mit ihrer Schwiegermutter einen Fels in der Brandung, der ihr zur Seite steht, komme was wolle - und dann ist da ja auch noch Paul...

...Paul ist zugegeben mein Lieblingscharakter in dem Buch - wie könnte man auch Paul nicht mögen? Großgezogen von seiner alleinerziehenden Mutter, ohne Wissen über seinen Vater, ist er dieser sehr verbunden. Deshalb setzt ihm der kritische Gesundheitszustand seiner Mutter, die sich in einem Sanatorium befindet, auch so sehr zu.

Paul ist freundlich zu jedermann, aber in Bezug auf sich selbst sehr verschlossen. Durch seine bedingungslose Hilfsbereitschaft, wird er sehr schnell zu einer wichtigen Stütze für Luisa und tut alles in seiner Macht stehende, ihr zu helfen, ihren Traum vom Strandbad wahrwerden zu lassen.

Aber natürlich hat auch Paul eine Vergangenheit und die holt wohl jeden früher oder später ein...wie kommt es, dass er derart eng mit einem hochrangigen russischen Offizier befreundet ist und was will die Frau, die plötzlich auf der Suche nach ihm ist?

Dies und mehr erfahrt ihr, wenn ihr euch aufmacht zum Wolzensee! Vorher könnt ihr in den nächsten Tagen die Blogtour weiter begleiten:
Morgen gibt es in Insta Reel bei Ulrike Ulrike Bode (@klanguli) | Instagram
Samstag ist Angelique mit Textschnipseln zur Stelle: 🦉 Angélique 🦉 (@angeliques.leseecke) | Instagram
Sonntag gibt es ein Mini-Interview bei Tanja Wiegel (@tanjasbuecherinsel) | Instagram
Montag gibt es Buchzitate bei Tanja Wiegel (@tanjasbuecherinsel) | Instagram, bevor am 
Dienstag Annett von Anett (@bogenprinzessin_meets_books) | Instagram die Blogtour mit einer Lesung beschließen wird, also:
Bleibt dran!!







Sonntag, 11. September 2022

[Rezension] Arno Strobel - Fake

 

Kurzbeschreibung:

"Patrick Dostert freut sich auf einen freien Tag mit seiner Frau Julia, als noch vor dem Frühstück zwei Beamte der Kripo Weimar vor der Tür stehen. Patrick bittet sie herein und von einer Minute zur anderen ändert sich alles für ihn.

Er wird verdächtigt, drei Tage zuvor eine Frau misshandelt und entführt zu haben. Patrick hat ein Alibi für die Tatnacht, doch der einzige Zeuge, der ihn entlasten könnte, bleibt unauffindbar. Und die beste Freundin des Opfers belastet ihn schwer."


Fazit:

Fangen wir doch mit dem Wichtigsten an, immerhin geht es um einen Thriller: Arno Strobel sagt, dass man beim Lesen nicht auf die Auflösung kommen wird oder kann, zumindest nicht mit allen Winkelzügen, etc. Im Nachhinein - denn da ist es immer leichter - hätte man das wohl schon irgendwie gekonnt, aber nein! ICH zumindest stelle nicht die Ausnahme von der Regel dar und das ist auch gut so! Denn es gibt wenig Schlimmeres, als frühzeitig zu wissen, wer der Mörder ist und das dann auch noch bestätigt zu bekommen - also diesbezüglich kann man bei "Fake" ganz beruhigt sein.

Interessant an "Fake" ist auch die Erzählperspektive: In weiten Teilen erzählt Patrick seine Geschichte selbst, während er in Untersuchungshaft sitzt und die Ereignisse, die dazu führten, von Anfang an berichtet. Später wechselt die Perspektive zu Gabriel Bohn, einem Privatermittler, der für Patricks Anwalt recherchiert, bevor wir ganz zum Schluß wieder Patricks Sichtweise teilen. Das fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber sehr passend und im Nachhinein (wieder im Nachhinein) sehr geschickt gewählt.

Die Story an sich ist nicht neu, Frauen werden misshandelt, entführt, ermordet, der Hauptverdächtige beteuert seine Unschuld - aber wichtig ist, was man daraus macht. Und man kann wohl wenig Besseres daraus machen als "Fake" - der Lesefluss ist hervorragend, immerhin musste ich, nachdem Arno Strobel bei der Lesung zu "Fake" den Anfang des Buches vorgelesen hat, noch in der Nacht zu Hause weiterlesen, ein klarer Pageturner. Und, bei einem Psychothriller auch nicht ganz unwichtig, langatmig wird es nie und der Kopf ist die ganze Zeit damit beschäftigt, zu durchdenken, wer denn jetzt was wie wohl zu verantworten hat und das bis zum Schluß.

Kurz gesagt, "Fake" befindet sich mit Fug und Recht oben auf der Bestsellerliste!

Arno Strobel

"Fake"

ISBN: 978-3-596-70666-2

Samstag, 10. September 2022

[Rezension] Cara Lindon - Cornwall - Träume im kleinen Katzencafé

 

Kurzbeschreibung:

"Holly hat alles auf eine Karte gesetzt und ist nach New York gezogen, um dort Karriere als Architektin zu machen. Aber ihr Leben ist nicht, wie sie es sich erträumt hat. Sie steckt im Job fest, ihr Freund hat nie Zeit und die teure Wohnung frisst ihr Geld. Da kommt ihr ein Brief aus Cornwall gelegen. Hollys Großtante hat ihr ein Cottage vererbt - allerdingt unter einer Bedingung: Holly soll ein Katzencafé aufbauen. Dabei kann sie weder kochen noch backen und mit Katzen hat sie auch nichts am Hut. Gut, dass es den Surfer Cooper gibt, der Holly gegen den brummigen Handwerker Nicholas beisteht. Oder verbirgt sich hinter Nicholas' grimmiger Fassade doch der Richtige?"


Fazit:

Prinzipiell gebe ich wenig auf Buchcover, aber dieses strahlt eine derart heimelige Atmosphäre aus, dass man fast ein wenig enttäuscht ist, dass die Geschichte in New York startet...allerdings ist Holly, unsere Protagonistin von Anfang an total sympathisch - als ihr Kollege, der die Lorbeeren für anderer Leute Arbeit einstreicht, statt ihr befördert wird, geigt sie dem Chef die Meinung und kündigt - bedenkt allerdings nicht, was sie anschließend ohne Job in einer teuren Stadt wie New York anfängt...schließlich landet sie in Cornwall, genauer gesagt in Porthlynn, einem urigen Fischerörtchen, dass sie bereits aus ihrer Kindheit kennt, als sie die Ferien regelmäßig dort bei ihrer Großtante verbrachte...mehr wird nicht verraten, nur: Die Autorin sollte einen Warnhinweis auf dem Buch anbringen...spätestens nach der Hälfte des Buches möchte man einfach nur noch nach Cornwall und dort ein Katzencafé eröffnen!

Der Lesefluss ist hervorragend, oder besser gesagt: Wenn man das Buch einmal aufgeschlagen hat, sollte man sich für den Rest des Tages besser nichts mehr vornehmen! Ich liebe auch die unterschiedlichen Charaktere des Örtchens, die von Cara Lindon so real und lebensnah beschrieben werden, dass man sie direkt vor sich sieht! Und natürlich trifft man auch auf Charakterkatzen - das Markenzeichen der Autorin!

Ein sehr unterhaltsamer, warmherziger, mitreißender Roman, der eindeutig Lust auf mehr macht! Da Cara Lindon mit Porthlynn einen ganzen Ort erschaffen hat, bleibt Raum für weitere Cornwall-Bücher und ich bin sehr froh, mit "Cornwall - Träume im kleinen Cottage" nach Porthlynn zurückkehren zu können.


Cara Lindon

Cornwall - Träume im kleinen Katzencafé

ISBN: 978-3-98595-334-9

Sonntag, 4. September 2022

[Rezension] Claire Winter - Kinder ihrer Zeit

 

Kurzbeschreibung:

"Die Zwillinge Emma und Alice werden 1945 auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Erst zwölf Jahre später finden sie sich überraschend wieder. Durch Alice lernt Emma den Ost-Berliner Physiker Julius Laakmann kennen. Als Julius Zeuge einer Entführung wird, gerät er zwischen die Fronten der Geheimdienste. Dann verschwindet Alice spurlos. Zu spät erkennt Emma, welcher drohenden Gefahr sie und ihre Schwester gegenüberstehen. Währenddessen erreicht der Kalte Krieg einen neuen Höhepunkt - Berlin soll für immer geteilt werden..."


Fazit:

Im Gegensatz zu einigen Autoren, die mehrere Bücher pro Jahr veröffentlichen, vergeht bei Claire Winter immer einige Zeit, bis es neuen Lesestoff gibt, aber das Warten lohnt sich immer!

Wie von der Autorin gewohnt, ist auch "Kinder ihrer Zeit" in der Nachkriegszeit angesiedelt. Man merkt, dass sie sich in diesem Setting wohlfühlt und das Leben zu der Zeit mittlerweile sehr gut kennt. Genau deshalb fühlt sich der Leser im Berlin der 50er Jahre ebenso heimisch, Claire Winter vermittelt Leben und Atmosphäre hervorragend. Auch wenn immer "Roman" als Genrebezeichnung auf den Büchern steht, steckt man früher oder später immer in spannenden Verwicklungen und kann spätestens dann das Buch nicht mehr aus der Hand legen - ebenso bei "Kinder ihrer Zeit", wo man mit Emma und Alice fiebert - wenn man "Kinder der Zeit" beendet hat, weiß man wieder, woher der Begriff "Pageturner" rührt!


Claire Winter

"Kinder ihrer Zeit"

ISBN: 978-3-453-29195-9

[Rezension] Marie Lacrosse - Das Weingut (Tage des Schicksals)

 

Kurzbeschreibung:

"Schweighofen in der Pfalz, 1877. Das ehemalige Dienstmädchen Irene und ihr Mann, der Weinguterbe Franz Gerban, führen eine glückliche Ehe. Dennoch fühlt Irene sich fremd in seiner Welt der besseren Kreise. Als Franz häufig auf Reisen ist, leidet sie zunehmend unter der Einsamkeit und sucht sich eine Aufgabe. Sie beginnt, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen - und trifft dabei ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef, wieder. Franz reagiert mit glühender Eifersucht, ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Und dann erfährt Franz ein Geheimnis, das ihrer beider Leben vor eine große Herausforderung stellt..."


Fazit:

"Tage des Schicksals" ist der dritte und letzte Band von Marie Lacrosses "Das Weingut"-Trilogie. Definitiv sollte man mit dem ersten Band beginnen, da der Handlungsstrang fortlaufend ist und man ohne die Vorkenntnis der ersten beiden Bände die Entwicklungen und Verwicklungen gar nicht ermessen kann.

Ist man dann aber am Ende des zweiten Bandes angekommen, wäre es schön, wenn die Geschichte fertig erzählt wäre, denn zu dem Zeitpunkt ist alles gut, alle glücklich und zufrieden. Aber schon durch das Wissen um den dritten Band schleicht sich ein ungutes Gefühl ein, denn man würde es den beiden so sehr gönnen, dass von nun an einfach alles gut ist - Pustekuchen!

Wie nicht anders zu erwarten, will es das Leben anders...Franz investiert viel Zeit und Energie in seine politische Karriere und Irene, die es immer gewohnt war, eigenständig zu agieren und eine Aufgabe zu haben, langweilt sich... Durch Irenes Engagement für die Rechte der Arbeiterfrauen bekommt der Leser einen sehr guten Einblick in die Lebensumstände der damaligen Zeit und die waren alles andere als auch nur halbwegs zufriedenstellend. Verständlich, dass Irene das nicht hinnehmen kann, verständlich aber auch, dass Franz, zwar aufgeschlossen und intelligent, aber dennoch Mann seiner Zeit, seine politische Karriere gefährdet sieht durch Irenes Einsatz für die Fabrikarbeiterinnen - Zündstoff ist vorprogrammiert.

Wie auch in den beiden Bänden zuvor, nimmt Marie Lacrosse den Leser sofort wieder mit in die Welt von Franz und Irene - das Schicksal der Arbeiterinnen wird anhand neuer Charaktere für den Leser greif- und erlebbar, man ist einfach mittendrin und langweilig wird es nie.

Ein wunderbar mitreißender Roman und ein gelungener Abschluss der Weingut-Trilogie!


Marie Lacrosse

Das Weingut - Tage des Schicksals

ISBN: 978-3-442-20590-5

Donnerstag, 30. Dezember 2021

12 für 2022

 ...und wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen und nachdem ich 2021 ausgesetzt habe, habe ich mich nun erneut für "12 für 2022" gerüstet.


Auch wenn ich von vielen Lesern weiß, die auch oder ausschließlich Neuerscheinungen auf ihrer Liste haben, nutze ich "12 für 2022" zum aktiven SuB-Abbau und entsprechend befinden sich die Titel bereits seit einer Weile auf meinem SuB - mit einer Ausnahme, welches ein Re-read sein wird.

Die Reihenfolge ist rein zufällig, eine Priorisierung gibt es nicht und ich bin gespannt, ob alle zwölf Bücher am Ende des kommenden Jahres tatsächlich gelesen sind.



"Böser Wolf" von Nele Neuhaus ist bereits auf meinem SuB, seit es erschien. Wobei das so nicht stimmt, ich habe es durchaus einmal angefangen, dann aber festgestellt, dass ich für die Thematik nicht in der Stimmung war .... jaaa und irgendwie habe ich danach den Dreh nicht wieder bekommen...







"Feind des Volkes" von Frank Goldammer ist der letzte Teil der Reihe um Max Heller und genau das der Grund, warum ich mich bisher darum gedrückt habe...ich liebe die Reihe um den eigenwilligen ostdeutschen Ermittler und nehme immer sehr ungern Abschied von solchen Reihen...














"1793" von Niklas Natt och Dag war damals ein Spontankauf - mal im Ernst, ein Buch mit diesem Cover und dem entsprechenden Klappentext? Wie soll man da widerstehen? Seither kämpfen bei mir Hoffnung und Befürchtung, denn der Klappentext klingt sehr vielversprechend, allerdings habe ich mit skandinavischen Krimis und Thrillern bisher fast ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht....we will see...













"Needful Things" von Stephen King ist natürlich ein Klassiker und mein jährlich anvisiertes Re-read, nachdem ich festgestellt habe, dass es tatsächlich Jahrzehnte her ist, dass ich es zuletzt gelesen habe...















Warum ich "Dancing Jax - Auftakt" von Robin Jarvis bisher nicht gelesen habe? Kann ich wirklich nicht sagen, anscheinend waren andere Bücher immer wichtiger, aber so bekommt es 2022 seine Chance.








"Die Bibel nach Biff" von Christopher Moore wollte ich auch schon lange lesen, zumal ich das Hörbuch sehr unterhaltsam finde. Da ich aber immer zu schnell einschlafe, fehlen mir auch nach diversen Hörversuchen noch Zusammenhänge, deshalb das Buch!














"Das Teufelsloch" von Antonia Hodgson ist der erste Teil einer historischen Ermittlerreihe. Ich hatte das Vergnügen, den zweiten Teil zu lesen und weil mir dieser ausnehmend gut gefiel, wollte ich auch den ersten Teil noch lesen.








"Ich bin die Angst" von Ethan Cross - wahrscheinlich kennt tatsächlich jeder Thrillerfan außer mir die ganze Reihe, aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen...."Scriptum" von Ethan Cross habe ich gelesen, warum gab es da eigentlich bislang keine Fortsetzung?














"Wo die Nacht beginnt" ist der zweite Teil der "All Souls"-Reihe von Deborah Harkness. Den ersten Teil habe ich vor Jahren gelesen, die Thematik fand ich super, aber so ganz wirklich überzeugen konnten mich Schreibstil und Handlung nicht, sodass ich seither gezögert habe....








"Seelenangst" ist der zweite Teil von Veit Ezolds Reihe um Clara Vidalis (und MacDeath, der für mich persönlich der beste Charakter der Serie ist). Ich habe damals mit dem dritten Teil begonnen, die nachfolgenden natürlich auch gelesen und es irgendwann mal geschafft, den ersten Band nachzuholen, sodass "Seelenangst" tatsächlich der einzige ist, den ich noch nicht kenne.







Noch so ein erster Teil....durch Zufall habe ich vor einigen Jahren "Sarajevo Disco" von David Gray gelesen, Schreibstil und Protagonist nicht nur sehr eindringlich, sondern auch ein bisschen anders als der Durchschnitt, was in mir den Wunsch geweckt hat, den ersten Teil "Kanaken Blues" auch zu lesen....aber die Zeit fehlte irgendwie immer...













Jean-Christoph Grangé ist ein Autor, auf den ich tatsächlich über eine Verfilmung aufmerksam geworden bin. Denn wie gut muss ein Autor schreiben, wenn selbst die Verfilmung hervorragend ist? 















Wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe, waren das meine "12 für 2022" - ich bin diesbezüglich voll guter Vorsätze!


Sonntag, 13. September 2020

[Rezension] C. L. Potter - Tod eines Lords - Ein Fall für Maud & Lady Christabel

 

Kurzbeschreibung:

"England 1912. Nach dem Tod ihrer heimlichen Liebe droht die unkonventionelle Lady Christabel in Trauer zu versinken. Ein Wochenende auf dem Landsitz Ashburn Abbey soll Ablenkung bringen. Doch stattdessen stoßen Lady Christabel und ihre neugierige Zofe Maud auf einen Todesfall, der möglicherweise ein Mord war. 

Gemeinsam begeben sich die krimilesenden Damen auf die Suche nach dem Täter - und decken Geheimnisse auf, die besser verborgen bleiben sollen. Bald geraten sie ins Visier des Mörders..."


Fazit:

Ich bin ein Fan des oft zu unrecht belächelten Genres "Cosy-Crime" oder, wie man oft hört "Häkelkrimi". Denn im Gegensatz zum herkömmlichen Krimi oder Thriller, liegt hier nicht das Hauptaugenmerk auf dem Kriminalfall, sondern vielmehr auf den Charakteren des oder der ermittelnden Personen. Wichtiger als der Spannungsfaktor - mit dem ein Krimi steht oder fällt - ist beim Cosy-Crime der Unterhaltungswert. 

Entsprechend wichtig sind die handelnden Personen und bei "Tod eines Lords" war ich bereits nach der Eröffnungsszene ganz begeistert von Maud - und bin es bis zum Schluss geblieben! Überhaupt ist das Gespann aus Lady Christabel und ihrer Zofe Maud ein sehr unterhaltsames. Mag sich Lady Christabel auch für unkonventionell halten, so ist sie dennoch eine höhere Tochter ihrer Zeit und weiß entsprechend wenig von der Welt der meisten Menschen, wohingegen Maud schon so einiges erlebt hat in ihrem Leben.

Während der Ermittlungen des ungleichen Gespanns zeigt das Buch auch deutlich die Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die strikte Trennung von Upstairs und Downstairs, die unbeugsamen Konventionen, die in beiden Welten gelten, die Leichtlebigkeit und Gedankenlosigkeit der Bessergestellten und die unfairen Lebensbedingungen der Dienstboten. All dies wird im Rahmen der Handlung suggeriert, ohne dass das Buch etwas von seinem unterhaltsamen Leseerlebnis verliert, aber doch so, dass sich der Leser all dessen deutlich bewusst wird. 

Natürlich will man als Leser möglichst viel über die Hintergründe der Protagonisten wissen und so habe ich mehr als einmal mental aufgestampft, wenn die Autorin diverse Andeutungen zu Mauds Vergangenheit machte, aber nie wirklich mit der Sprache herausrückte...dem Titel nach befürchte ich, werde ich mich bis zum dritten Teil gedulden müssen. Aber auch der zweite Band "Lügen einer Lady" verspricht nach dem Cliffhanger am Ende des Buches ein wirklich spannendes Leseerlebnis.

Ich werde Mauds und Lady Christabels Ermittlerdasein auf jeden Fall weiter verfolgen und kann dies auch jedem Liebhaber unterhaltsamer Kriminalromane nur empfehlen!


C. L. Potter

"Tod eines Lords - Ein Fall für Maud & Lady Christabel"

ISBN: 978-3-966986-15-1