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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Dienstag, 20. Mai 2014

[Rezension] Robert C. Marley - Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

Kurzbeschreibung:
"London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet.

Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle?

Die Karten werden neu gemischt als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte "Blaue Hope-Diamant" eine Imitation ist..."

Fazit:
Zu Beginn muss ich einmal mehr anmerken, dass die Cover der Bücher des Dryas-Verlags mit sehr viel Engagement und Liebe gestaltet zu werden scheinen - auch hier wieder ein Beispiel dafür! Der Schnitt ist übrigens komplett blau und es knistert anheimelnd beim Umblättern...aber zurück zum Inhalt:

Bereits beim Lesen des Klappentextes ist klar, dass es sich hier nicht um einen bierernsten Krimi handelt - wie auch bei einem Ermittler mit Namen Donald Sutherland Swanson? Dennoch haben wir es hier nicht mit einer Lachnummer zu tun!

Mehrere bestialische Morde und ein ratloser Inspector - aber entmutigen lässt sich der erfahrene Ermittler davon nicht - akribisch macht er sich daran, das Rätsel zu entwirren.

Robert C. Marley lässt seine Protagonisten, allen voran unseren guten Swanson, vor den Augen des Lesers lebendig werden, so bildhaft charakterisiert er diese, immer mit einer Spur Ironie im Gefolge.
Doch schnell wird klar, dass der Autor sich auskennt in der Zeit, in der seine Geschichte spielt. So erfährt der Leser beiläufig von der Neuerung der Fingerabdrucktechnik (die übrigens von einem Cousin Darwins forciert wurde), dem Fortschreiten des Frauenwahlrechts, wir amüsieren uns mit und über Oscar Wilde und entdecken, dass Arthur Conan Doyle doch einiges mit Sherlock Holmes gemein hat. Und dass auch die doch angeblich so biedere viktorianische Gesellschaft ihre Abgründe hatte, wird mehr als einmal thematisiert.

Natürlich ist nicht wirklich von Spannung die Rede, immerhin handelt es sich hier um einen waschechten viktorianischen Häkelkrimi, aber das Interesse flaut beim Lesen ebenso wenig ab wie der Unterhaltungswert.

Ich habe mich vortrefflich unterhalten gefühlt und kann dieses Buch für Freunde von Agatha Christie und Anne Perry nur empfehlen!

Robert C. Marley
"Inspector Swanson und das Geheimnis des Hope-Diamanten"
ISBN: 978-3-940855-53-4
erschienen im Dryas Verlag

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