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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Dienstag, 10. Dezember 2013

Adventsgewinnspiel 2013 - Tag 22

Heute könnt ihr das Buch "Das Portal" von Heike Datzko gewinnen! Zusätzlich erhält der oder die Gewinner/in ein selbstgebasteltes Lesezeichen der Autorin aus Leder. 

Kurzbeschreibung: 
263 Seiten Fantasy-Spannung. Dajana ist aus reichem Elternhaus und will eigene Wege gehen. Nicht abhängig sein vom Geld der Eltern. Sie erstreitet sich ihren eigenen Weg und steht mitten im Leben. Familiäre Beziehungen kommen wieder ins Lot, neue berufliche Perspektiven tun sich auf und auch in der Liebe verspricht sich einiges. Kurzum: Ihr Leben scheint in geordneten Bahnen zu verlaufen. Doch dann hat Dajana auf ihren Campingtouren eine Vision, die sie erschrecken lässt. Denn plötzlich gerät sie in einen Strudel aus Gefahren, an die sie nicht einmal im Traum jemals gedacht hätte. So steht sie vor lauter Entscheidungen. Und sie hat ein weiteres Problem, denn nur sie hat die Gabe und die Kraft das Portal zu einer anderen Welt zu besiegen und zu kontrollieren. 
Genre: Fantasy DasBuch ist erhältlich beiAmazon.deals Taschenbuch Außerdem findet ihr auf ihrerHomepagealle Infos zum Buch 
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Leseprobe aus dem Buch "Das Portal" von Heike Datzko 

Leseprobe 
Dajana war erstaunt. Von ihrer Position aus, konnte sie das nicht sehen, doch mit einem Feldstecher wäre das kein Problem. Sie ging noch einmal an ihren Bus und holte ihren Feldstecher heraus. Dann stellte sie ihn scharf und schaute in die Ferne. Es war ein kleiner weißer Streifen zu erkennen – der Strand. Sie lächelte, dann suchte sie wie eine Verrückte das Dorf. Doch es befand sich nicht auf der Karte. Verwundert ließ sie den Feldstecher über die Hügel wandern, bis sie beim Dorf angelangt war, sie erschrak. Was sie sah, war nicht das schöne malerische Dorf, welches sie von weitem gesehen hatte, sondern es waren Ruinen. Traurig ließ sie den Feldstecher sinken und schaute mit bloßen Augen zu der Kirche. Sie sah so vollkommen aus, so perfekt und heile. Doch sobald sie durch den Feldstecher sah, erkannte sie die Löcher in den Wänden, sah die fehlenden Fensterscheiben und die kaputten Dachziegel. Dieses Dorf war ausgestorben, verlassen und zerfiel nach und nach. Traurigkeit umfing Dajana, als sie an das Dorf dachte, wie war es wohl früher dort gewesen? Warum hatten die Menschen es verlassen – es einfach aufgegeben? 
Ihr Forscherdrang war geweckt und sie musste unbedingt wissen, was es mit dem Dorf auf sich hatte. Entschieden betrat sie das kleine Restaurant und steuerte auf die Kellnerin hinter der Theke zu. Sie sah alt genug aus um ihre Großmutter zu sein – sie musste wissen, was es mit dem Dorf auf sich hatte. Dajana setzte sich an die Theke und lächelte die alte Frau an „einen Kaffee bitte“ sprach sie in ihrem nicht ganz perfekten Englisch, doch zu ihrem erstaunen antwortete die Frau auf Deutsch! „Kein Problem, bekommen sie gleich.“ Dajana blickte ihr verwirrte hinterher – vorhin hat die Frau noch kein Deutsch mit ihr geredet, warum jetzt? Dajana wartete auf ihren Kaffee und schaute aus dem Fenster, man konnte das Dorf von hier aus nicht sehen, dafür aber den kompletten Bereich der Rastfläche, enttäuscht ließ sie ihre Schultern hängen. Die Frau kam mit 2 Tassen dampfenden Kaffee zurück und machte Dajana deutlich, dass sie ihr folgen sollte. Sie führte sie in eine Nische etwas weiter weg von den restlichen Gästen und der Theke, Dajana schaute sie verwundert und etwas ängstlich an, dann setzte sie sich gegenüber der Frau auf den freien Stuhl. „Ich habe gleich gesehen, dass du von dem Tal beeindruckt warst, doch nichts ist so wie es scheint.“ Dajana schaute die Frau schief an, verwundert über ihr perfektes Deutsch und verwirrt über ihre Aussage. „Dieses Tal ist die Stätte eines alten Krieges, viele Menschen sind hier gestorben und man sagt, dass ihre Geister noch leben. Ab und zu kommen sie heraus und beginnen ihren Krieg von neuem.“ Dajana lief ein eisiger Schauer über den Rücken – die Frau jagte ihr Angst ein, irgendetwas sagte ihr, dass sie eine Grenze überschritten hatte, die sie lieber hätte links liegen lassen. Doch es gab kein zurück mehr. Ihr Kaffee dampfte nicht mehr und als sie die Tasse anfasste, war diese eisig kalt geworden, sie starrte die Frau an und hätte beinahe laut aufgeschrieen. Die Frau grinste sie an und entblößte ihre verfaulten Zähne, darüber hinaus war ihre Haut noch faltiger und dünner geworden. Es schien fast so als würde die Frau vor ihren Augen älter und älter werden. Dajana wollte ihre Augen schließen, von der Frau wegschauen, aber sie konnte sich nicht bewegen. Vor ihren Augen blätterte die Haut von der alten Frau ab und für ein paar Sekunden sah sie ein komplettes Skelett vor sich sitzen. Sie wollte schreien, ihre Augen schließen, weglaufen. Doch sie konnte sich nicht rühren. Gerade als das Skelett seinen Mund öffnete um etwas zu sagen, wurde die Eingangtür geöffnet und das kleine Glöckchen darüber klingelte sanft. 
Dajana konnte sich wieder bewegen, sie rückte mit ihrem Stuhl zurück, presste ihre Augen fest zusammen und schrie laut auf. Jemand packte sie von hinten an den Schultern, sie wehrte sich, doch der Griff wurde fester. Dann drang eine Stimme zu ihren Ohren durch „Ganz ruhig Mädchen, es ist alles in Ordnung.“ Dajana spürte es, wollte es aber nicht glauben und presste ihre Augen weiter fest aufeinander. Sie wurde sanft auf den Stuhl gedrückt, jemand strich ihr beruhigend über die Haare und die Hände auf ihren Schultern hielten sie fest. Es war beruhigend und Dajana wagte es vorsichtig die Augen zu öffnen. Sie entspannte ihre Augenlieder und machte sich auf ein erschreckendes Bild gefasst. Die Frau, ihre abblätternde Haut und dann diese alten grauen Knochen. Sie wollte das nicht noch einmal sehen, doch irgendwie spürte sie, dass sie ein normales Restaurant sehen würde. 
Vor ihr saß die alte Frau von der Theke, ihr Kaffee dampfte noch, die Hände auf ihren Schultern gehörten zu dem Vater einer kleinen Familie, welche an dem Nebentische gesessen hatte. Dajana atmete erleichtert die angestaute Luft aus, ihre Hände waren schweißnass und sie spürte, dass sie am Zittern war. Erleichtert ließ sie sich zurücksacken – es war bloß ein Tagtraum gewesen! Sie war übermüdet, hatte sich nicht die nötigen Ruhepausen gegönnt. Nach ein paar Minuten konnte sie ihre Kaffeetasse alleine halten und nahm einen großen Schluck, sie spürte, wie er sie wärmte und das Koffein baute sie wieder etwas auf. Jetzt endlich war sie bereit die fragenden Blicke der andere zu beantworten. 
„Mir geht es gut. Es war so eine Art Alptraum, oder Tagtraum. So etwas ist mir noch nie passiert.“ Die Frau ihr gegenüber nickte wissend. „Das liegt nicht an dir, es liegt an der Gegend hier. Ich wusste nicht, dass die Empfänglichkeit bei dir so groß ist. Sonst hätte ich dich sofort weggeschickt.“ Dajana sah die Frau verwundert an, sie waren wieder alleine in der kleinen Nische, Dajana fühlte, wie die Bilder von eben in ihr wieder hochkamen, doch sie versuchte sie zu unterdrücken. „Ich bin Martha, die Besitzerin dieses kleinen Restaurants. Gleichzeitig bin ich dafür verantwortlich, dass sich keiner dem versteckten Dorf näher. Du musst wissen – außer uns beiden kann es keiner sehen. Ich habe deine Anwesenheit gespürt, ebenfalls deine Neugier.“ Dajana wollte etwas sagen, doch Martha zeigte ihr, dass sie erst einmal zuhören sollte. Das versteckte Dorf? Sonst konnte es keiner sehen? Was ging hier vor sich? Dajana fühlte sich, als wenn sie in einem Horrorfilm gelandet sei. Sie hatte ja schon viel erlebt, aber so etwas? Dörfer zeigten sich nicht bloß bestimmten Personen, sie waren da oder eben nicht. Dajana lauschte neugierig, als die alte Frau ihre Geschichte erzählte. 
„Ich war damals ein neugieriges Kind, streifte oft alleine über die Hügel – die Straße hier, gab es noch nicht. Eines Tages stand ich hier und entdeckte das Dorf. Ich war mir sicher, es noch nie zuvor an der Stelle gesehen zu haben. Sofort wollte ich hin, es zog mich regelrecht an, wollte mich besitzen. Ich fragte herum, doch keiner wusste etwas über das Dorf. Als ich mal mit meinen Eltern einen Ausflug in eine größere Stadt machte, ging ich in die Bibliothek und suchte gezielt nach meinem Tal und meinem Dorf. Ich erfuhr, dass es bei der großen Schlacht dabei war, dass die Leute in diesem Dorf erbarmungslos niedergemetzelt wurden, dass es danach verlassen dort stand und mit der Zeit in Vergessenheit geriet. Es ist noch immer dort, die Wände sind eingefallen, die Dächer kaputt. Aber es zeigt sich nicht jeden Tag und ist auch nicht für jeden sichtbar. Warum, kann ich dir nicht sagen. Aber ab und an kommt das Böse her.“ 
„Waren sie jemals dort?“ Martha zuckte zusammen, sie schüttelte entschieden den Kopf „dort gibt es Geister! Ich gehe da nicht hin!“ „Aber irgendwer muss doch dort gewesen sein?“ „Wie denn, wenn es nicht jeder sieht?“ Dajana nickte „vorhin wollte ich unbedingt herausfinden, was mit dem Dorf ist, ich wollte hin, wollte es erforschen. Doch dann passierte etwas. Sie saßen mir gegenüber, erzählten von der Schlacht und auf einmal wurden sie älter und älter. Ihre Haut blätterte ab und ich sah ihre blanken Knochen. Das war mein Tagtraum. Kam das vom Dorf?“ Martha nickte. „Ja, es schickt dir Alpträume, irgendetwas ist dort noch in diesem Tal, in dem Dorf. Deswegen musst du mir versprechen nicht dorthin zu gehen!“ Martha sah sie eindringlich an und Dajana überlegte – sollte sie es wagen? Warum zögerte sie auf einmal? Irgendetwas sagte ihr, dass sie nicht in dieses Dorf durfte, dass sie dort noch mehr Tagträume haben würde. „Okay, ich verspreche es. Ich werde nicht in das Dorf gehen. Aber darüber schreiben darf ich, oder?“ Martha schaute sie erstaunt an, dann nickte sie langsam „Ja, das geht. Du schreibst? Das ist es also bei dir. Bei mir ist es dieses Restaurant. Glaubst du ehrlich, hier würde jemand einfach so anhalten? Ich nenne es Glück, man kann es auch Gabe nennen. Ich habe in der nächsten Stadt viele Restaurants, sie laufen fast von alleine, nie gibt es Probleme – dank der Gabe und dem Tal.“ Verwirrt schüttelte Dajana den Kopf. Sie soll eine Gabe haben? Sie soll anders sein, als die anderen? „Aber warum ich?“ fragte sie, obwohl sie vorher schon wusste, dass sie keine Antwort bekommen würde. Martha erzählte noch viel aus ihrer Vergangenheit und uralte Geschichten von dem Tal. Dajana hörte gespannt zu und versuchte sich alles zu merken. In ihrem Kopf schwirrten über tausend neue Ideen umher und überschlugen sich. 
Als sie spät am Abend endlich das Restaurant verließ, war sie erschöpft und übermüdet. Es kam ihr so vor, als wenn sie den ganzen Tag über Sport getrieben hätte. In ihrem Bus streckte sie sich auf ihrer Luftmatratze aus und schloss die Augen. Sie konnte jetzt noch nicht zurückfahren, sie musste erst noch eine Runde schlafen. 
© TextHeike Datzko 
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Frage: In Welcher Sprache unterhalten sich Dajana und Martha? 

Die richtige Antwort schickt ihr bitte anadventsgewinnspiel2013@gmx.de(Betreff: 22. Türchen plus heutiges Datum) Einsendeschluss ist um Mitternacht. Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und von uns per Email benachrichtigt. 
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