Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 8. Dezember 2013

Adventsgewinnspiel 2013 - Tag 20

Heute könnt ihr das Buch "Die verrückte Geschichte der Diät: Schlankheitswahn und Schönheitskult" von Dr. Anja Dostert gewinnen! Zusätzlich erhält der Gewinner einen "Gute Vorsatz" Kalender. 
Kurzbeschreibung: 
Auf der Suche nach einer neuen Diät? Dieses Buch enthält sie nahezu alle! Bereits seit über 2000 Jahren suchen die Menschen nach Wegen zur Wunschfigur. Lesen Sie, wie Sissi oder Maria Callas sich erfolgreich in Form hielten und schöpfen Sie aus dem reichen Fundus der Vergangenheit. Von kurios und radikal bis hin zu ausgewogen und gesundheitsbewusst. Lernen Sie, was funktioniert – und was nicht! Aber Vorsicht: Sie werden Diäten nie mehr mit den selben Augen sehen. 
Genre: Sachbuch Das Buch ist erhältlich bei Amazon.de als Taschenbuch und kindle edition Außerdem findet ihr auf ihrem Blog alle Infos zum Buch 
. 
Leseprobe aus dem Buch "Die verrückte Geschichte der Diät: Schlankheitswahn und Schönheitskult" 
. 
Leseprobe 
Elisabeth von Österreich-Ungarn (Sissi oder Sisi, 1837-1898) gilt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit, sie war schon zu Lebzeiten ein Vorbild für die Frauen des Adels. Sissi prägte das Schönheitsideal der 19. Jahrhunderts und wurde für ihre schlanke Taille sehr bewundert. 
Die Kaiserin investierte sehr viel Zeit in ihre Erscheinung: Ihre Friseurin hatte sie vom Wiener Burgtheater abgeworben und man sagt, dass sie sich täglich in ihre Kleider einnähen ließ. Im Gegensatz zu anderen Frauen ihrer Zeit lehnte Sissi starke Schminke und Parfum ab, sie legte Wert auf Natürlichkeit. Sissi trieb ihr Leben lang viel Sport und achtete stets akribisch auf ihre Figur. Mit ihren strengen Diäten, viel Bewegung und engen Korsetts erreichte sie eine winzige Taille von 46 cm Umfang. Die Kaiserin von Österreich wog bei einer Größe von 172 cm nie mehr als 50 Kilogramm. Das Gewicht wurde täglich kontrolliert und in eine Liste eingetragen. Sissi war eine sehr gute Reiterin, sie bestritt viele Reitjagden. In späteren Jahren schränkte sie das Reiten aufgrund von Rückenproblemen ein und begann mit stundenlangen Gewaltmärschen, sehr zum Leidwesen ihrer Hofdamen, die sie begleiten mussten. Sissi benutzte Hanteln, Ringe, Schwebebalken und Sprossenleitern in ihren Gemächern. In großen Spiegeln korrigierte sie ihre Haltung. Zahlreiche Turngeräte mussten mit auf Reisen gehen. Im Alter von 44 Jahren erlernte sie das Fechten. Um ihr Gewicht zu halten, hungerte sie ein Leben lang. Sie ließ sich aus gepresstem Kalbfleischsaft eine Brühe kochen. Hierfür mussten mehrere Kilo Fleisch ausgepresst werden. Statt eines Mittagessens nahm sie schonmal zwei Orangen zu sich, oder es gab das von ihr so geliebte Veilcheneis oder etwas gesalzenes rohes Fleisch. Wegen der andauernden Fastenkuren bekam sie in späteren Jahren Hungerödeme. Um ihren Teint jugendlich-frisch zu halten, legte sie über Nacht gepresstes Rindfleisch aufs Gesicht, man sagt, dass viele Damen ihrer Zeit diese Methode als Schönheitsmittel benutzten. Die Kaiserin von Österreich verbrachte zahlreiche Kuraufenthalte in Bad Kissingen und Bad Brückenau. Zu Sissis Zeit kamen die europäischen Kurorte in Mode. Bad Kissingen avancierte zum mondänen Badeort und wurde in der Regierungszeit König Ludwig I. von Bayern (1786-1868) gezielt ausgebaut. Später besuchte auch Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck (1815-1898) mehrmals Bad Kissingen. 
Man sagt, dass Sissy magersüchtig war, oder zumindest deutliche Tendenzen in diese Richtung zeigte. Die Magersucht wurde im Jahr 1684 erstmals beschrieben und erhielt 1870 eine eigene Diagnosebezeichnung. Die Krankheit war schon immer eine Auswirkung der Veränderungen in der Gesellschaft. Im Jahr 1845 verarbeitete der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann (1809-1894) seine erste Begegnung mit der Krankheit in der Kindergeschichte vom „Suppen-Kaspar“. „Nein, meine Suppe ess ich nicht!“, ruft der Kaspar und stirbt innerhalb weniger Tage. Heinrich Hoffmann war 1844 auf der Suche nach einem Bilderbuch als Weihnachtsgeschenk für seinen dreijährigen Sohn Carl, fand aber nichts, das ihm passend erschien. So kaufte der Arzt stattdessen ein leeres Schreibheft und schrieb und zeichnete das bekannte Kinderbuch „Struwwelpeter“. Hoffmann arbeitete als Arzt in der Jugendpsychiatrie der Frankfurter „Anstalt für Irre und Epileptische“. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass ein 9-jähriger Junge, der 1834 wegen Verweigerung der Nahrungsaufnahme gestorben war, Pate für die Kindergeschichte stand. Der Suppen-Kaspar ist wahrscheinlich der erste Magersüchtige in der Literatur. 
© Text Dr. Anja Dostert 
. 
Frage: Welches Eis mochte die Kaiserin Sissi am liebsten?  
. 
Die richtige Antwort schickt ihr bitte an adventsgewinnspiel2013@gmx.de (Betreff: 20. Türchen plus heutiges Datum) Einsendeschluss ist um Mitternacht. Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und von uns per Email benachrichtigt. 
. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen