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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Dienstag, 27. Dezember 2016

[Rezension] Jane Harper - The Dry

Kurzbeschreibung:
"Die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten lastet wie heißes Blei auf dem ländlichen Städtchen Kiewarra mitten im Nirgendwo. Das Vieh der Farmer stirbt, die Menschen fürchten um ihre Existenz.

Als Luke Hadler, seine Frau und ihr Sohn Billy erschossen aufgefunden werden, glauben alle, dass der Farmer durchgedreht ist und erweiterten Suizid begangen hat. Aber Sergeant Raco hat seine Zweifel.

Aaron Falk kehrt nach zwanzig Jahren zum ersten Mal nach Kiewarra zurück - zur Beerdigung seines Jugendfreundes Luke. Bald brechen alte Wunden wieder auf; das Misstrauen wirft seine langen Schatten auf die Kleinstadt. Und in der Hitze steigt der Druck immer mehr..."

Fazit:
Das erste, was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist natürlich das Cover! Never judge a book by its cover, aber ein passendes Cover schadet ja auch nicht! Nimmt man das Buch in die Hand, wird die Dürre, die dem Buch den Namen gab, auch haptisch deutlich.

Von Beginn an ist die Handlung sehr atmosphärisch. Binnen weniger Seiten befindet man sich mitten im Nirgendwo des australischen Hinterlandes: es ist heiß, es ist staubig, es nimmt einem den Atem. Die Atmosphäre bleibt während der Handlung erhalten und der Autorin gelingt es, dem Leser bewusst zu machen, wie die Dürre und Hitze die Stimmung im Örtchen Kiewarra zusätzlich beeinflussen. Nicht, dass die Bewohner selbst zu entspannten Zeiten als tolerant und aufgeschlossen bezeichnet werden könnten...

Die Charaktere sind bildhaft beschrieben und es ist interessant, nach und nach immer mehr aus der gemeinsamen Vergangenheit der Hauptprotagonisten, die Jahrzehnte zurückliegt, zu erfahren. Generell finde ich, "interessant" ist das Adjektiv, das das Buch am besten beschreibt. Allerdings sollte die passendste Beschreibung eines Thrillers "spannend" sein - leider fehlt genau diese hier!

Daber ist das Buch keineswegs schlecht! Der Lesefluss ist sehr gut, die Neugier des Lesers wird durch die einzelnen Puzzleteilchen, die auftauchen, wach gehalten, man nimmt Anteil an den Geschehnissen und legt sich seine eigenen Theorien zurecht. Selbst die Auflösung des Ganzen barg für mich eine Überraschung in Hinsicht auf den Täter - aber Spannung gibt es nicht.

Mit Spannung hätte Jane Harper aus einem interessanten Roman einen wirklich guten Thriller machen können. Dennoch würde ich gern weiteres von der Autorin zu lesen bekommen, in der Hoffnung, sie nutzt die Luft nach oben, die vorhanden ist.

Vielen Dank an Rowohlt und für unterhaltsame Lesestunden.

Jane Harper
"The Dry"
ISBN: 978-3-499-29026-8
erschienen bei Rowohlt

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