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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Donnerstag, 28. November 2013

Adventsgewinnspiel 2013 - Tag 10

Mit Riesenschritten nähern wir uns dem ersten Advent, da kommt der heutige Gewinn gerade passend:
Heute könnt ihr das eBook (epub) "Weihnachtliches Wunder" von Angela Planert gewinnen! Und zusätzlich ein weiteres eBook aus dem Sortiment der Autorin. 
Kurzbeschreibung: 
Eine weihnachtliche Kurzgeschichte Auf sich allein gestellt, findet der neunjährige Erylan kurz vor Weihnachten in einem leerstehenden Haus einen einsamen Unterschlupf vor der eisigen Kälte. Als er am Heiligen Abend am wärmenden Feuer einschläft, wird er von einem Mann überrascht. Eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichten, die sich auch zum Vorlesen sehr gut eignet. 
Genre: Kurzgeschichte Das Buch ist erhältlich bei Amazon.de als kindle edition 
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Leseprobe aus dem Buch "Weihnachtliches Wunder" 
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Leseprobe 
Wie tausende kleine Messer schnitt ihm der eisige Wind ins Gesicht. Zum Schutz hätte sich Erylan am liebsten die Hände vor dieses ungeschützte Körperteil gehalten, doch dann hätte er das rettende Holz zurücklassen müssen. Den ganzen Nachmittag über hatte er damit verbracht, unter dem Schnee nach heruntergefallenen Ästen und Zweig zu suchen. An den Stellen im Wald, an denen am Mittag die Sonne den Schnee kurz erwärmt hatte, war eine feste Eisschicht entstanden, die beim Durchbrechen scharfkantig wie Glas war. Anfangs hatte sich Erylan an den spitzen Eisstücken wehgetan, aber jetzt spürte er seine Hände vor Kälte kaum noch. 
In den nächsten Augenblicken wehte der Wind ihm dicke Schneeflocken entgegen, von denen einige an seinen langen Wimpern hängen blieben und ihm die Sicht erschwerten. Dort vorn, gar nicht mehr weit, lag das kleine Fischerdorf und damit sein Haus. 
Sein Haus? 
Es hatte leer gestanden, gehörte offensichtlich niemanden und nun wohnte er darin, damit war es sein Haus. Er senkte den Blick, um zumindest den verschneiten Weg ins Dorf zu erkennen. Seine nackten Füße schimmerten leicht blau und taub waren sie außerdem. Später wollte er sie am Feuer wärmen. 
Seine Gedanken gingen zurück. 
Vor sieben Tagen hatte er auf der Flucht vor den Ordnungshütern seine ohnehin schon abgewetzten Schuhe verloren. Unter keinen Umständen wollte er in diesem merkwürdigen Waisenheim der Mönche auch nur einen Atemzug länger verweilen. Ein kalter Schauer fuhr ihm über den Rücken, als er an die Vergangenheit dachte. Von den dürftigen Mahlzeiten und den strengen Vorschriften der Mönche abgesehen erschien ihm das Kloster richtig gruselig. Einmal in jedem Monat war eine schwarze Kutsche vorgefahren, aus der ein besonders gut gekleideter Mann ausgestiegen war. Er trug einen Rock aus dunkelgrünem Brokatstoff mit goldenen Lilien darauf, eine dunkelgrüne Hose und schwarze Lederschuhe. Mit einer solch warmen Kleidung ließ es sich bestimmt gut durch den Winter kommen. Trotz seines vornehmen Äußeren mochte Erylan diesen Mann nicht. Dessen auffallend hellblauen Augen schienen ihm so eisig wie jener Wind, der ihm jetzt entgegenblies. Bei jedem Besuch im Heim hatte sich der Herr drei Kinder herausgesucht, denen er ein gutes Zuhause geben wollte. Erylan hegte keinerlei Interesse, herauszufinden, was der Herr darunter verstand und was wirklich mit den inzwischen einundzwanzig Kindern geschehen war. Durch ein belauschtes Gespräch hatte Erylan erfahren, dass die Mönche jedes Mal viel Geld für die Kinder erhielten, das dem Kloster zugutekommen sollte. Trotzdem war die Suppe wässrig geblieben und die Nächte ohne eine wärmende Decke kalt. Obendrein war dieses ungute Gefühl, einer der nächsten zu sein, der mit 
der Kutsche davonfahren würde, in ihm so stark geworden, dass Erylan sich eines Nachts davongeschlichen hatte. Seither wanderte er durch Dörfer, Wälder und über Felder. 
Dieses kleine Fischerdorf schien ihm vertraut, als sei er schon einmal hier gewesen. Die Bewohner ließen ihn in Ruhe, hetzten ihm keine Ordnungshüter auf den Hals und manchmal bekam er sogar etwas zu essen geschenkt. 
Endlich erreichte er die ersten Häuser des Dorfes. Nur ganz vereinzelt war eine Menschenseele zu sehen. Kein Wunder bei dem eiskalten Wind. Wer nicht unbedingt hinausgehen musste, saß bestimmt lieber zu Hause vor dem brennenden Kamin und wärmte sich. Ein besonders heftiger Wind blies Erylan an der nächsten Hausecke entgegen. Jeder Schritt kostete ihn nun viel Kraft, die er nicht mehr aufzubringen glaubte. Die Kälte schien in jede einzelne Zelle seines Körpers zu dringen, sogar die Gelenke fühlten sich steif an und erschwerten ihm damit das Laufen. Gleich würde er sich vor den Kamin setzen, das Feuer entzünden und sich wärmen. Es war nicht mehr weit. 
Die Gedanken an ein wärmendes Feuer gaben ihm Kraft. Die Schneeflocken fielen immer dichter, sodass er kaum ein paar Meter vorausschauen konnte. Erylan versuchte, sich zu orientieren, was ihm durch die einsetzende Dämmerung zusätzlich erschwert wurde. 
© Text Angela Planert 
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Frage: Was ziert den dunkelgrünen Brokatstoff, den der Mann aus der Kutsche trägt? 

Die richtige Antwort schickt ihr bitte an adventsgewinnspiel2013@gmx.de (Betreff: 10. Türchen plus heutiges Datum) Einsendeschluss ist um Mitternacht. Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und von uns per Email benachrichtigt. 

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