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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Samstag, 17. Oktober 2015

[Re-Read] Rebecca Gablé - Das Lächeln der Fortuna [Waringham-Saga I]

Kurzbeschreibung:
"England 1360: Nach dem Tod seines Vaters, des ehemaligen Earl of Waringham, reißt der zwölfjährige Robin aus der Klosterschule aus und verdingt sich als Stallknecht auf dem Gut, das einst seiner Familie gehörte. Als Sohn eines angeblichen Hochverräters zählt er zu den Besitzlosen und ist der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt.
Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earl, schikaniert Robin, wo er kann. Zwischen den Jungen erwächst eine tödliche Feindschaft. Aber Robin geht seinen Weg, der ihn schließlich zurück in die Welt von Hof, Adel und Ritterschaft führt. An der Seite des charismatischen Duke of Lancaster erlebt er Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe - begegnet Frauen, die ebenso schön wie gefährlich sind. Doch das Rad der Fortuna dreht sich unaufhörlich, und während ein junger, unfähiger König England ins Verderben zu reißen droht, steht Robin plötzlich wieder seinem alten Todfeind gegenüber..."

Fazit:
"Das Lächeln der Fortuna" von Rebecca Gablé ist der Auftakt der "Waringham-Saga", dessen fünfter Teil gerade erschienen ist. Ich habe dieses Buch vor ca. zehn Jahren bereits einmal gelesen, da ich aber in nächster Zeit auch die anderen Teile lesen möchte, die ich bisher nicht kenne, hielt ich es für ratsam noch einmal von vorn zu beginnen. Ein guter Entschluß, wie sich zeigte, denn es gab doch so viel, was ich nicht mehr im Hinterkopf hatte.

Dies ist bei einem Buch von über 1.100 Seiten natürlich auch kein Wunder - und ebendiese Seitenanzahl ist in meinen Augen auch immer die besondere Herausforderung eines derartigen Wälzers - denn leider gelingt es selten einem Autor, über eine derart lange Zeit das Interesse des Lesers wach und die Neugier auf die Handlung am Leben zu erhalten.

Rebecca Gablé gelingt dies mit dem Leben und Wirken von Robin allerdings problemlos. Dies liegt zum einen sicher an den bildhaften, lebensechten und oftmals charismatischen Charakteren, die sie im England des 14. Jahrhunderts erstehen lässt, die fiktiven Personen gespickt mit historischen Persönlichkeiten, was einen ganz eigenen Charme ausstrahlt. Zum anderen trägt zum guten Lesefluss aber auch sicher bei, dass die Fokussierung auf Robins "Privatleben" irgendwann einer abwechslungsreichen Erzählung zwischen Robins Zuhause und seinem Leben am Hof weicht - durch diese Perspektivenwechsel wird auch der Kopf des Lesers immer wach gehalten, zumal das Leben am Hof derart geprägt von Intrigen und Verwicklungen war, dass man gut daran tat, nicht den Überblick zu verlieren, wollte man seinen Kopf behalten.

Positiv aufgefallen ist mir auch die fundierte Recherche, die hinter den geschichtlichen Entwicklungen und Ereignissen steckt. Ebenso gefallen hat mir, historische Begebenheiten, die mir bereits in anderen Büchern begegnet sind, noch einmal aus einer anderen Perspektive beleuchtet zu sehen, wie beispielsweise den Bauernaufstand.

Alles in allem dürfte jedem, der dieses Buch gelesen hat, die Suchtwirkung dieser Saga verständlich sein, von der ich hoffe, dass sie sich ebenso auf die weiteren Bände erstreckt - historische Unterhaltung vom Feinsten!

Rebecca Gablé
"Das Lächeln der Fortuna"
ISBN: 978-3-404-13917-8
erschienen bei Bastei Lübbe

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