Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Donnerstag, 10. Januar 2019

[Rezension] Markus Heitz - Doors


Kurzbeschreibung:
"Kann man in einem Haus verschwinden?
Die Spuren von Anna-Lena van Dam führen zwar eindeutig hinein in die seit Jahrzehnten leer stehende Villa ihres Großvaters - aber nicht wieder heraus.
Ihr Vater vermutet sie in einem geheimen Höhlensystem unter dem Haus und schickt ein Geo-Expertenteam aus, um seine Tochter zu suchen..."

Fazit:
Ich fand die Idee faszinierend - ein Buch, drei Möglichkeiten.... oder drei Bücher mit demselben Beginn, wie man es sehen möchte...

Der Anfang der Geschichte ist immer gleich und in jedem der drei Bücher vorhanden. In dem Moment, in dem das Expertenteam sich für eine Tür entscheidet, nimmt jede der drei Geschichten ihren eigenen Verlauf. Da mir die bisherigen Bücher, die ich von Markus Heitz gelesen habe, gezeigt haben, dass er immer für eine Überraschung gut ist, habe ich mich auf das Experiment eingelassen.

Offiziell kann man auch jedes Buch einzeln lesen. Hätte ich das getan, wäre es wohl enttäuschend gewesen. Denn natürlich ist die Handlung jedes Bandes für sich abgeschlossen, aber neben der Frage "Wo landet das Team? Was wird passieren?" lebt die "Doors"-Geschichte von den Charakteren der einzelnen Teammitglieder, die alle ihre ganz eigenen Geheimnisse und Gründe für die Teilnahme an der Expedition haben. Und in jedem Buch erfährt man nur näheres über einen Teil des Teams - für ein umfassendes Gesamtbild ist es also unabdingbar, alle drei Bücher zu lesen.
Darüber hinaus ist das Interessante ja gerade, welch unterschiedlichen Verlauf die Handlung jeweils nimmt und auch diesen Vergleich hat man nur, wenn man mehr als ein Buch liest. 

Das Lesen nur eines Bandes wäre im Idealfall eine nette Unterhaltung gewesen, im schlimmsten Fall lanweilig... denn ob einem die jeweilige Handlung gefällt, hängt stark davon ab, wie faszinierend man die Wirklichkeit findet, in der man im jeweiligen Buch landet.

Ich habe mit "? - Kolonie" begonnen, ohne vorher zu schauen, wohin es mich verschlagen wird. Herausgekommen bin ich im Deutschland der 40er-Jahre des letzten Jahrhunderts - soweit nichts Besonderes, allerdings ist es eine Parallelwelt, in der der Zweite Weltkrieg einen etwas anderen Verlauf genommen hat. "Kolonie" hat mir wirklich sehr gut gefallen, sodass ich im Anschluß direkt mit "! - Blutfeld" weitergemacht habe - Frühes Mittelalter des 9. Jahrhunderts. Diesen Band allerdings fand ich langatmig und auch langweilig und ich habe hin und her überlegt, ob es sich lohnen würde "X - Dämmerung" zu lesen. Letztendlich habe ich es natürlich dennoch getan und es war auch durchaus interessant, hat mich aber nicht wirklich mitgerissen.

Insgesamt finde ich die Idee der unterschiedlichen Handlungsverläufe noch immer sehr interessant, hätte mir aber eine Ausgestaltung gewünscht, die sich nicht allein auf das Konzept verlässt, sondern der einzelnen Handlung ebensoviel Aufmerksamkeit angedeihen lässt wie einem einzelnen Buch.

Markus Heitz
"Doors"
erschienen bei Droemer Knaur

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