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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Sonntag, 10. Juni 2018

[Rezension] Alexander Hartung - Auf zerbrochenem Glas

Kurzbeschreibung:
"Nach einem anfänglich steilen Aufstieg bei der Kripo liest sich die Personalakte von Nik Pohl aktuell wie der Albtraum eines jeden Vorgesetzten: Ungehorsam, Verstoß gegen interne Sicherheitsrichtlinien und sogar körperliche Gewalt gegenüber anderen Staatsbeamten. Ausgerechnet er wird von einem Fremden erpresst, sich des Falls einer verschwundenen Frau anzunehmen, der eigentlich schon abgeschlossen bei den Akten liegt.

Zunächst entdeckt Nik keine Ungereimtheiten, doch als er tiefer in seine privaten Ermittlungen einsteigt, wird er in eine brutale Falle gelockt, aus der er sich erst im letzten Moment befreien kann. Kaum genesen, wird Nik vom Dienst suspendiert. Es verdichten sich die Anzeichen, dass die Wiederaufnahme des Falls mit allen Mitteln verhindert werden soll. Nik ermittelt weiter, doch mit jeder Spur begibt er sich in größere Gefahr, denn die gesuchte Frau ist nicht die einzige Vermisste..."

Fazit:
Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Stil des Autors, denn dieser ist sehr nüchtern. Dies schlägt sich in der Schreibweise nieder, aber auch in Nik, unserer Hauptperson. Es fiel mir schwer, ihn sympathisch zu finden, weil er sich kaum je hinter die Fassade schauen ließ. Zwar wurde mehrfach angedeutet, dass da etwas Bedeutsames ist, aber über diese Andeutungen ging es nicht hinaus und Nik präsentierte nur das, was man sehen sollte. Dies hat sich zum Ende hin etwas gebessert, man konnte irgendwann sogar so etwas wie Humor bei ihm finden. Dies und eine generelle Stimmungsauflockerung hat der Leser allerdings Balthasar zu verdanken, einem exaltierten und korrupten Pathologen, der jede Menge Farbe in das Leben seiner Mitmenschen bringt.

Auch die Handlung ließ sich anfangs nicht greifen - ich gehe im Kopf beim Lesen gern die verschiedenen Möglichkeiten durch, rätsel mit und überlege hin und her - das war hier nicht möglich, denn jede Spur, die sich auftat, war kurz danach auch bereits wieder weg, das fand ich schade.

Aber auch hier hat es sich gelohnt, durchzuhalten, denn ohne es zu merken erreicht man irgendwann einen Punkt, wo es einen dann doch gepackt hat, wo man endlich wissen möchte, was es mit der verschwundenen Viola auf sich hat und das Buch nicht mehr weglegen kann.
Des Rätsels Lösung hat mir dann auch sehr gefallen, warum werde ich hier natürlich nicht näher erläutern. Ja und am Ende des Buches angekommen, freut man sich bereits auf ein Wiederlesen von Nik, Jon und Balthasar!

Alexander Hartung
"Auf zerbrochenem Glas"
ISBN: 978-1-503-90115-5
erschienen im "Edition M Verlag"

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