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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Donnerstag, 21. März 2013

John Niven - das Gebot der Rache

Kurzbeschreibung:
"Donald Miller führt ein Leben, von dem man nur träumen kann. Mit seiner wohlhabenden Frau Sammy und seinem kleinen Sohn Walt bewohnt er ein luxuriöses Anwesen in der kanadischen Provinz. Donald kennt keine Geldsorgen, er liebt seine Familie, er ist umgeben von netten Leuten. Doch mit einem Schlag zerbricht diese heile Welt. Als er seinen abgeschlachteten Hund findet, ahnt Donald, dass etwas in sein Leben getreten ist, das ihn für immer zeichnen wird. Seine bösen Vorahnungen werden schnell zur bitteren Wahrheit. Während eines Schneesturms wird Sammy entführt: Kurz darauf findet man ihren brutal zugerichteten Leichnam. Mit der Präzision eines Uhrwerks zieht sich eine namenlose Bedrohung um Donald zusammen: Er gerät zusammen mit seinem Sohn in die Gewalt eines Feindes, der offenbar jede Menschlichkeit hinter sich gelassen hat..."

Fazit:
Donald Miller ist Journalist - nicht sonderlich erfolgreich oder ambitioniert, aber das hat er auch nicht nötig. Seine Frau ist nicht nur Herausgeberin der Zeitung, für die er Filme rezensiert, sondern verfügt auch sonst über finanzielle Sicherheit. So kümmert sich Donald vor allem um den gemeinsamen Sohn Walt und den Haushalt.
Familie Miller ist eine sehr sympathische Familie und man fühlt sich dank John Nivens Schreibstil auch gleich wohl und geborgen im Anwesen der Millers. Dennoch ist spätestens, als Donald die Leiche des Familienhundes findet klar, dass da doch noch irgendwas sein muss, etwas lauerndes, böses.....

In Rückblenden erfährt der Leser häppchenweise mehr über Donalds Kindheit, die dieser in Schottland verbracht hat und das offensichtlich nicht in der besten Gesellschaft. Auch bei diesen Kindheitserinnerungen wird deutlich, dass da noch etwas unausgesprochenes sein muss...

Die erste Hälfte des Buches ist, trotz dieser Vorahnungen, recht geruhsam, wenngleich aber nicht langweilig. Berechnend lullt der Autor den Leser ein, sodass der Horror, der in der zweiten Hälfte über Donald hereinbricht, nicht nur ihn, sondern auch den Leser umso härter trifft.

War die erste Buchhälfte mehr ein laues Sommerlüftchen, ereilt uns in der zweiten Hälfte ein Tornado, und zwar einer der blutigen Art. Jeder Leser sollte sich darüber im Klaren sein, dass bei einer Neigung zu Albträumen dieses Buch besser vermieden werden sollte. Jeden anderen aber wird es gnadenlos in seinen Bann ziehen und seit gewiss: wenn ihr denkt, das Ende ist nah, ändert sich nochmal alles...

Ein Buch wie ein hungriger Wolf: erst umschleicht er dich; dann, wenn du es nicht erwartest, springt er dich an und wenn du glaubst, den Reißzähnen entkommen zu sein, packt er dich wieder und wieder.

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