Kurzbeschreibung:
Nachts im idyllischen alpenländischen Kurort: Dunkle Gestalten schleppen eine leblose Person zur Höllentalklamm. Kommissar Jennerwein muss einen verschwundenen BKA-Ermittler finden, aber niemand darf von seinem Auftrag wissen. Die Einheimischen erzählen düstere Legenden von Flößern, die einst das Wildwasser in eine Höhle sog, ein neugieriger Numismatiker entdeckt kryptische Zeichen auf einer Goldmünze, und ein Scharfschütze lauert am Bergbach. Kommissar Jennerwein gerät beinahe ins Strudeln...
Fazit:
"Oberwasser" ist der vierte Teil um Kommissar Jennerwein. Die ersten drei habe ich zuvor nicht gelesen und werde dies wohl auch nie.
Ein Alpenkrimi muss natürlich in bayrischer Mundart geschrieben sein, bzw. so viel davon muss vorkommen, dass sich der Ostwestfale in den Alpen wähnt - anfangs gewöhnungsbedürftig, aber damit könnte ich leben.
Die Handlung selbst allerdings springt hin und her, es gibt keinen klaren roten Faden, es wird hier ermittelt und dort ermittelt, Szenen erscheinen dazwischen, die gänzlich ohne Zusammenhang scheinen, was übrigens bis zum Schluss nicht aufgeklärt wird, z. B. wer der Mann mit dem grünen IPod war. Es tauchen laufend neue Leute und Namen auf, bei denen auch nicht wirklich klar ist, ob sie jetzt für die Handlung wichtig sind oder nicht, die Landschaft unseres Geschehens wird seitenlang in den leuchtendsten Farben und Malschattierungen angepriesen....mir persönlich war dies alles zu ungeordnet und zusammenhanglos, dafür aber ziemlich langatmig geschrieben. Im ersten Drittel dachte ich noch, ich müsse mich an den Schreibstil erst gewöhnen, durch das zweite Drittel habe ich mich wirklich, wirklich gequält und danach wollte ich es einfach nur zu Ende bringen, zumal ich ja hoffte, dass zum Schluss alles aufgeklärt wurde...warum und wie die "Seiff' Martina" jetzt Wanda wurde und mit dem organisierten Verbrechen zu tun hat? Wie Dombrowski letztlich da hinein geriet?? Das weiß der Leser auch am Ende noch nicht, dafür aber, wie man Retro-Schach spielt.
Auch wenn man NICHT sowieso etwas gegen Regionalkrimis hat, kann man sich diesen getrost ersparen...
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Bücher
Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
- Jean Paul
- Jean Paul
Freitag, 30. März 2012
Montag, 19. März 2012
Autoreninterview: Jan Schröter - Mogelpackung
Kurzbeschreibung:
Im Job die Kündigung kassiert, die Freundin mit dem Chef im Bett erwischt - Fredo Fried (34) ist völlig planlos und braucht dringend eine Erleuchtung. In dieser Krise kommt ihm das Angebot seines Bruders gerade recht: Fredo soll für ein Vierteljahr als Haus- und Kinderhüter in die Bresche springen, da Markus beruflich ins Ausland muss. Eine Luxusvilla inklusive Weinkeller und Limousine - genau die richtige Wellness-Oase für einen Mann in der Sinnkrise, findet Fredo. Allerdings stecken die beiden Teenies Tim und Karla mitten in der Pubertät und Oma Gesche rutscht zunehmend in die Demenz ab. Egal! Getreu seinem Motto "blenden, bluffen, abtauchen" stürzt sich Fredo mit Volldampf in seine Mission...
Fazit:
In Fredos Leben läuft schief, was nur schief laufen kann....den Job verloren, vom anschließenden Besäufnis mit dem Kumpel zu früh nach Hause gekommen und die Freundin mit dem Ex-Chef im Bett erwischt - da ist es doch praktisch, dass man in das Luxusleben des Bruders schlüpfen kann. Zwei Teenies und die Oma, das dürfte doch kein Problem sein...denkt Fredo und gerät gleich mitten hinein ins Chaos....
Von Anfang an positiv aufgefallen an diesem Buch ist mir, dass Jan Schröters Schreibstil nicht so flach und simpel ist, wie man es gemeinhin von Unterhaltungsromanen gewohnt ist - natürlich werden auch hier viele auf ironische Weise spaßige Szenen beschrieben, aber immer mit literarischem Geschick, was mich mitunter mehr über die Kunst des Schreibers als die Handlung an sich schmunzeln ließ.
Die Story selbst bietet wenig Überraschendes, ist aber interessant gestaltet und witzig erzählt, sodass sich die Geschichte flüssig lesen lässt und man am Ende das heimelige Gefühl hat, dass Familie doch etwas sehr Schönes ist!
Wer etwas Unterhaltsames für zwischendurch sucht, ist mit "Mogelpackung" sicher gut beraten.
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Freundlicherweise hat Jan Schröter sich bereit erklärt, mir einige Fragen zu beantworten. Dies möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:
1. Als Buchhändler scheinen Sie Büchern ziemlich verbunden zu sein, waren bzw. sind Sie auch eine Leseratte? Wenn ja, welche Genres bevorzugen Sie?
Ich war nur 6 Jahre lang Buchhändler. Genau genommen, hatte ich einfach eine Buchhandlung eröffnet - als Ausbildungsberuf habe ich das nie gelernt. Eine Leseratte war ich aber immer, quer durch alle Genres vom Groschenroman bis zum Klassiker. Ich schätze allerdings Bücher mehr, die in einem realistischen Szenario verortet sind - Vampire, Hexenschüler, futuristische Monsterkreationen und dergleichen mag ich eher nicht. Ich finde, das "normale" Leben ist bunt genug für gute Geschichten.
2. War für Sie schon immer klar, dass Sie einmal schreiben werden oder wie kamen Sie dazu?
Den Wunsch, vom Autorenberuf zu leben, hatte ich schon als Grundschüler. Da sich diese Tätigkeit nun mal nicht als Ausbildungsberuf ergreifen lässt und man zunächst nicht davon ausgehen sollte, dass man sich davon ernähren kann, habe ich mich diesem Ziel fast 15 Jahre lang angenähert. Ich habe studiert, dann den besagten Buchladen betrieben. Parallel zur Buchhändlerei begann so eine Art professioneller Bedarfsschreiberei: Buchrezensionen für Zeitungen schreiben, Reiseberichte und Reiseführer verfassen, als freier Journalist Reportagen anbieten. Dann kamen Kurzgeschichten für Illustrierte dazu, Radiosendungen und bald der erste Kriminalroman. Seit 20 Jahren ist Schreiben nunmehr mein Beruf.
3. Nach Reiseführern, Drehbüchern und Krimis, scheint "Mogelpackung" Ihr erster Unterhaltungsroman zu sein, wie kam das zustande?
Bärbel Dahms betreibt in Hamburg das sehenswerte CHOCOVERSUM und veranstaltet seit Jahren Lesungen - einige Male auch mit mir, und ich darf sagen: Sie mag meine Werke. Deshalb hat sie meine beiden letzten Krimis "Der Rikschamann" und "Freundschaftsdienste" dem ihr bekannten Geschäftsführer des DroemerKnaur-Verlags zugespielt. Der legte sie einer Lektorin seines Hauses auf dem Tisch. Diese Dame hat die Bücher gelesen und mich sofort angerufen: Einen Krimi sollte ich ihr nicht schreiben, aber wenn ich mal einen Roman mit ähnlich gelungenen Figuren in ähnlichem Stil zu bieten hätte... Ich hatte. Ziemlich schnell. Und damit rannte ich dann die offene Tür bei Droemer ein.
4. Natürlich die Frage, die immer gestellt werden muss ;-) Zeigt der Roman autobiografische Züge? (das würde ich mir sehr! unterhaltsam vorstellen)
Niemand kann ohne Erfahrungen eine Geschichte schreiben. Es ist auch im Fall der "Mogelpackung" immer eine Mischung aus selbst Erlebtem, Beobachtungen, mal irgendwo Aufgeschnapptem und Fantasieprodukten. Das Allermeiste denke ich mir aber aus. In Anbetracht der zahlreichen Geschichten, die ich in den letzten beiden Jahrzehnten für Fernsehserien und Bücher geschrieben habe, geht das gar nicht anders.
5. In "Mogelpackung" lernt eine ganze Familie auf die harte, aber sehr unterhaltsame Tour, was es heißt "Familie" zu sein - was bedeutet Familie Ihnen?
Familie bedeutet für mich: Mich in einem Rahmen zu sehen, der mir wichtiger ist als ich selbst.
6. Wie um Himmels Willen kommt man auf die Formulierung "Der Enddarm der Provinz"??? Wäre "am Arsch der Welt" zu unkultiviert?
"Am Arsch der Welt" erschien mir in dem Moment beim Schreiben irgendwie zu abgedroschen. Außerdem gibt es Orte, da wäre dieses gängige Prädikat noch viel zu niedlich...
7. Dürfen wir Leser weitere Romane a la "Mogelpackung" erwarten?
Ich schreibe schon den nächsten Roman für Droemer Knaur. Erscheint voraussichtlich 2013, spielt diesmal in der Großstadt. Es ist eine andere Geschichte mit neuen Protagonisten, aber ich denke: Wem meine anderen Bücher gefallen, der fühlt sich auch mit dieser Geschichte sehr wohl.
und zu guter Letzt
8. Haben Sie auch schon Steine an das Ortsschild Ihres Heimatortes geworfen??
Noch nie. Ich habe auch noch nie von so einem (in der "Mogelpackung" beschriebenen) Ritual gehört. Es ist komplett ausgedacht. Ich brauchte einen Anlass, um meine Hauptfigur Fredo mit der Lehrerin Helena Anatol aneinander geraten zu lassen. Und einen Anlass, um am Anfang von Fredos Heimkehr nach Bornstedt kurz seine Haltung zur eigenen Jugendzeit in diesem Städtchen zu reflektieren. Also Action und Information in geballter Form. Hat gut geklappt, wie ich finde.
Und falls künftig irregeleitete Jugendliche allwochenendlich die Ortsschilder ihrer Heimatstädtchen zerballern, distanziere ich mich hiermit schon mal in aller Form davon :-)!
Im Job die Kündigung kassiert, die Freundin mit dem Chef im Bett erwischt - Fredo Fried (34) ist völlig planlos und braucht dringend eine Erleuchtung. In dieser Krise kommt ihm das Angebot seines Bruders gerade recht: Fredo soll für ein Vierteljahr als Haus- und Kinderhüter in die Bresche springen, da Markus beruflich ins Ausland muss. Eine Luxusvilla inklusive Weinkeller und Limousine - genau die richtige Wellness-Oase für einen Mann in der Sinnkrise, findet Fredo. Allerdings stecken die beiden Teenies Tim und Karla mitten in der Pubertät und Oma Gesche rutscht zunehmend in die Demenz ab. Egal! Getreu seinem Motto "blenden, bluffen, abtauchen" stürzt sich Fredo mit Volldampf in seine Mission...
Fazit:
In Fredos Leben läuft schief, was nur schief laufen kann....den Job verloren, vom anschließenden Besäufnis mit dem Kumpel zu früh nach Hause gekommen und die Freundin mit dem Ex-Chef im Bett erwischt - da ist es doch praktisch, dass man in das Luxusleben des Bruders schlüpfen kann. Zwei Teenies und die Oma, das dürfte doch kein Problem sein...denkt Fredo und gerät gleich mitten hinein ins Chaos....
Von Anfang an positiv aufgefallen an diesem Buch ist mir, dass Jan Schröters Schreibstil nicht so flach und simpel ist, wie man es gemeinhin von Unterhaltungsromanen gewohnt ist - natürlich werden auch hier viele auf ironische Weise spaßige Szenen beschrieben, aber immer mit literarischem Geschick, was mich mitunter mehr über die Kunst des Schreibers als die Handlung an sich schmunzeln ließ.
Die Story selbst bietet wenig Überraschendes, ist aber interessant gestaltet und witzig erzählt, sodass sich die Geschichte flüssig lesen lässt und man am Ende das heimelige Gefühl hat, dass Familie doch etwas sehr Schönes ist!
Wer etwas Unterhaltsames für zwischendurch sucht, ist mit "Mogelpackung" sicher gut beraten.
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Freundlicherweise hat Jan Schröter sich bereit erklärt, mir einige Fragen zu beantworten. Dies möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:
1. Als Buchhändler scheinen Sie Büchern ziemlich verbunden zu sein, waren bzw. sind Sie auch eine Leseratte? Wenn ja, welche Genres bevorzugen Sie?
Ich war nur 6 Jahre lang Buchhändler. Genau genommen, hatte ich einfach eine Buchhandlung eröffnet - als Ausbildungsberuf habe ich das nie gelernt. Eine Leseratte war ich aber immer, quer durch alle Genres vom Groschenroman bis zum Klassiker. Ich schätze allerdings Bücher mehr, die in einem realistischen Szenario verortet sind - Vampire, Hexenschüler, futuristische Monsterkreationen und dergleichen mag ich eher nicht. Ich finde, das "normale" Leben ist bunt genug für gute Geschichten.
2. War für Sie schon immer klar, dass Sie einmal schreiben werden oder wie kamen Sie dazu?
Den Wunsch, vom Autorenberuf zu leben, hatte ich schon als Grundschüler. Da sich diese Tätigkeit nun mal nicht als Ausbildungsberuf ergreifen lässt und man zunächst nicht davon ausgehen sollte, dass man sich davon ernähren kann, habe ich mich diesem Ziel fast 15 Jahre lang angenähert. Ich habe studiert, dann den besagten Buchladen betrieben. Parallel zur Buchhändlerei begann so eine Art professioneller Bedarfsschreiberei: Buchrezensionen für Zeitungen schreiben, Reiseberichte und Reiseführer verfassen, als freier Journalist Reportagen anbieten. Dann kamen Kurzgeschichten für Illustrierte dazu, Radiosendungen und bald der erste Kriminalroman. Seit 20 Jahren ist Schreiben nunmehr mein Beruf.
3. Nach Reiseführern, Drehbüchern und Krimis, scheint "Mogelpackung" Ihr erster Unterhaltungsroman zu sein, wie kam das zustande?
Bärbel Dahms betreibt in Hamburg das sehenswerte CHOCOVERSUM und veranstaltet seit Jahren Lesungen - einige Male auch mit mir, und ich darf sagen: Sie mag meine Werke. Deshalb hat sie meine beiden letzten Krimis "Der Rikschamann" und "Freundschaftsdienste" dem ihr bekannten Geschäftsführer des DroemerKnaur-Verlags zugespielt. Der legte sie einer Lektorin seines Hauses auf dem Tisch. Diese Dame hat die Bücher gelesen und mich sofort angerufen: Einen Krimi sollte ich ihr nicht schreiben, aber wenn ich mal einen Roman mit ähnlich gelungenen Figuren in ähnlichem Stil zu bieten hätte... Ich hatte. Ziemlich schnell. Und damit rannte ich dann die offene Tür bei Droemer ein.
4. Natürlich die Frage, die immer gestellt werden muss ;-) Zeigt der Roman autobiografische Züge? (das würde ich mir sehr! unterhaltsam vorstellen)
Niemand kann ohne Erfahrungen eine Geschichte schreiben. Es ist auch im Fall der "Mogelpackung" immer eine Mischung aus selbst Erlebtem, Beobachtungen, mal irgendwo Aufgeschnapptem und Fantasieprodukten. Das Allermeiste denke ich mir aber aus. In Anbetracht der zahlreichen Geschichten, die ich in den letzten beiden Jahrzehnten für Fernsehserien und Bücher geschrieben habe, geht das gar nicht anders.
5. In "Mogelpackung" lernt eine ganze Familie auf die harte, aber sehr unterhaltsame Tour, was es heißt "Familie" zu sein - was bedeutet Familie Ihnen?
Familie bedeutet für mich: Mich in einem Rahmen zu sehen, der mir wichtiger ist als ich selbst.
6. Wie um Himmels Willen kommt man auf die Formulierung "Der Enddarm der Provinz"??? Wäre "am Arsch der Welt" zu unkultiviert?
"Am Arsch der Welt" erschien mir in dem Moment beim Schreiben irgendwie zu abgedroschen. Außerdem gibt es Orte, da wäre dieses gängige Prädikat noch viel zu niedlich...
7. Dürfen wir Leser weitere Romane a la "Mogelpackung" erwarten?
Ich schreibe schon den nächsten Roman für Droemer Knaur. Erscheint voraussichtlich 2013, spielt diesmal in der Großstadt. Es ist eine andere Geschichte mit neuen Protagonisten, aber ich denke: Wem meine anderen Bücher gefallen, der fühlt sich auch mit dieser Geschichte sehr wohl.
und zu guter Letzt
8. Haben Sie auch schon Steine an das Ortsschild Ihres Heimatortes geworfen??
Noch nie. Ich habe auch noch nie von so einem (in der "Mogelpackung" beschriebenen) Ritual gehört. Es ist komplett ausgedacht. Ich brauchte einen Anlass, um meine Hauptfigur Fredo mit der Lehrerin Helena Anatol aneinander geraten zu lassen. Und einen Anlass, um am Anfang von Fredos Heimkehr nach Bornstedt kurz seine Haltung zur eigenen Jugendzeit in diesem Städtchen zu reflektieren. Also Action und Information in geballter Form. Hat gut geklappt, wie ich finde.
Und falls künftig irregeleitete Jugendliche allwochenendlich die Ortsschilder ihrer Heimatstädtchen zerballern, distanziere ich mich hiermit schon mal in aller Form davon :-)!
Sonntag, 18. März 2012
Julia Freidank - Die Fälscherin
Kurzbeschreibung:
Auf dem zweiten Kreuzzug erkrankt die junge Blanka am Aussatz. Die anderen Pilger wollen sie in Jerusalem zum Sterben zurücklassen, doch Bischof Otto von Freising gibt sie nicht auf. Geheilt kehrt Blanka nach Bayern zurück, und sie schwört dem mächtigen Kirchenmann ewige Dankbarkeit. Und Otto fordert sie ein: Blanka fälscht in seinem Auftrag wichtige Urkunden. Das bringt sie in Lebensgefahr, denn von nun an kann sie niemandem mehr trauen. Nicht einmal dem Mann, den sie liebt.
Fazit:
Auf dem zweiten Kreuzzug erkrankt die junge Blanka am Aussatz. Die anderen Pilger wollen sie in Jerusalem zum Sterben zurücklassen, doch Bischof Otto von Freising gibt sie nicht auf. Geheilt kehrt Blanka nach Bayern zurück, und sie schwört dem mächtigen Kirchenmann ewige Dankbarkeit. Und Otto fordert sie ein: Blanka fälscht in seinem Auftrag wichtige Urkunden. Das bringt sie in Lebensgefahr, denn von nun an kann sie niemandem mehr trauen. Nicht einmal dem Mann, den sie liebt.
Fazit:
Bayern im 12. Jahrhundert: Der Kampf der Kirche gegen die Politik, Otto von Freising gegen die Wittelsbacher; mittendrin Blanka, eine junge Frau, die ihr Leben Otto von Freising verdankt, der sie nicht dem Aussatz überließ, sondern an ihrer Seite blieb und sie geheilt nach Bayern zurückbrachte. Ihr Wille, am weltlichen Leben Anteil zu haben gegen seinen Wunsch, sie sicher hinter Klostermauern zu wissen und dies nicht nur aus uneigennützigen Gründen. Blanka, hin und her gerissen zwischen ihrer Treue, ihrem Lehnsherrn gegenüber und ihrer Liebe zu Ortolf, dem Ritter der Wittelsbacher, dem Feind.
Julia Freidank lässt uns von Anfang an in das 12. Jahrhundert und Blankas Leben eintauchen, nach wenigen Seiten ist man gefangen von der Handlung und ihren Figuren. Fantastisch meistert sie den Spagat zwischen historisch belegten Fakten und der Freiheit des Autors, seine Figuren nach dem eigenen Gusto handeln zu lassen.
Einziger Kritikpunkt meinerseits ist der Sprung über mehrere Jahre hinweg im der zweiten Hälfte des Buches - sicher notwendig, um den Rahmen des Buches nicht zu sprengen. Dennoch war ich enttäuscht, dass z. B. über ihre gerade begonnene Schwangerschaft nach dem Sprung nur gesagt wurde, sie habe vor Jahren ein Kind bereits im Mutterleib verloren.
"Die Fälscherin" ist ein Buch, das man nach der letzten Seite auf jeden Fall mit Bedauern zuschlägt, weil es schon zu Ende ist - seit langem der beste historische Roman, den ich gelesen habe.
Samstag, 17. März 2012
Val McDermid - alle Rache will Ewigkeit
Kurzbeschreibung:
Die Profilerin Charlie Flint bekommt unerwartet Post, ein Päckchen mit Zeitungsausschnitten über einen brutalen Mord an ihrem alten College in Oxford. Dort ist auf einer Hochzeitsfeier der Bräutigam erschlagen worden. Während die Gäste sich den Champagner schmecken ließen, hat man seine blutüberströmte Leiche in den nahen Fluss geworfen. Charlie weiß nicht, wer der Absender ist, doch das Verbrechen will ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Weil sie gerade vom Dienst suspendiert worden ist, hat sie genug Zeit für Nachforschungen in Oxford. Je mehr sie in die geschlossene Welt der Universität eindringt, desto unbegreiflicher wird die Tat. Und jeder ihrer Schritte könnte einer zu viel sein...
Fazit:
Dieses Buch habe ich im Januar im Buchcasino gewonnen und bin leider erst jetzt dazu gekommen, es zu lesen.
Dies ist das erste Buch von Val McDermid, das ich gelesen habe. Viel Raum nimmt das Thema weibliche Homosexualität bzw. die Ablehnung derselben durch einige Mitmenschen ein. Entsprechend ist auch ein großer Prozentteil der weiblichen Protagonisten homosexuell, was für meinen Geschmack ein paar Mal zu oft betont wird und dadurch die angestrebte Selbstverständlichkeit verliert.
Die Handlung selbst verläuft sehr flüssig und ist gut aufgebaut, allerdings haben mich die Unterbrechungen durch Jay's Biografie gestört, zumal sie in dieser Ausführlichkeit für die Haupthandlung nicht notwendig gewesen wären.
Der Schluss des Buches bzw. die Auflösung des eigentlichen Kriminalfalls kam dann aber recht konstruiert und nicht genug durchdacht rüber, da hätte man mehr Liebe zum Detail erwartet.
Positiv aufgefallen ist mir, dass man schnell in die Handlung einsteigt und der Schreibstil mitreißend ist - ob das am guten Original der Autorin oder einem guten Sprachgefühl der Übersetzung liegt, mag ich nicht zu beurteilen.
Alles in allem ein solider Krimi, der sich gut lesen lässt, solang man nicht zuviel erwartet und nichts gegen vorwiegend homosexuelle Protagonisten hat.
Die Profilerin Charlie Flint bekommt unerwartet Post, ein Päckchen mit Zeitungsausschnitten über einen brutalen Mord an ihrem alten College in Oxford. Dort ist auf einer Hochzeitsfeier der Bräutigam erschlagen worden. Während die Gäste sich den Champagner schmecken ließen, hat man seine blutüberströmte Leiche in den nahen Fluss geworfen. Charlie weiß nicht, wer der Absender ist, doch das Verbrechen will ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Weil sie gerade vom Dienst suspendiert worden ist, hat sie genug Zeit für Nachforschungen in Oxford. Je mehr sie in die geschlossene Welt der Universität eindringt, desto unbegreiflicher wird die Tat. Und jeder ihrer Schritte könnte einer zu viel sein...
Fazit:
Dieses Buch habe ich im Januar im Buchcasino gewonnen und bin leider erst jetzt dazu gekommen, es zu lesen.
Dies ist das erste Buch von Val McDermid, das ich gelesen habe. Viel Raum nimmt das Thema weibliche Homosexualität bzw. die Ablehnung derselben durch einige Mitmenschen ein. Entsprechend ist auch ein großer Prozentteil der weiblichen Protagonisten homosexuell, was für meinen Geschmack ein paar Mal zu oft betont wird und dadurch die angestrebte Selbstverständlichkeit verliert.
Die Handlung selbst verläuft sehr flüssig und ist gut aufgebaut, allerdings haben mich die Unterbrechungen durch Jay's Biografie gestört, zumal sie in dieser Ausführlichkeit für die Haupthandlung nicht notwendig gewesen wären.
Der Schluss des Buches bzw. die Auflösung des eigentlichen Kriminalfalls kam dann aber recht konstruiert und nicht genug durchdacht rüber, da hätte man mehr Liebe zum Detail erwartet.
Positiv aufgefallen ist mir, dass man schnell in die Handlung einsteigt und der Schreibstil mitreißend ist - ob das am guten Original der Autorin oder einem guten Sprachgefühl der Übersetzung liegt, mag ich nicht zu beurteilen.
Alles in allem ein solider Krimi, der sich gut lesen lässt, solang man nicht zuviel erwartet und nichts gegen vorwiegend homosexuelle Protagonisten hat.
Montag, 12. März 2012
...and the winner is:
Sooo, durch die kranken Mini-Blondine etwas verzögert, aber besser spät als nie:
Das Los fiel auf:
Mimikuh1
Herzlichen Glückwunsch!!!! Schicke mir doch per Email bitte deine Adresse, damit ich dir das Buch zuschicken kann!!!
Das Los fiel auf:
Mimikuh1
Herzlichen Glückwunsch!!!! Schicke mir doch per Email bitte deine Adresse, damit ich dir das Buch zuschicken kann!!!
Freitag, 9. März 2012
Bittl/Neumayer - Alleinerziehend mit Mann (mit Verlosung!!!)
Kurzbeschreibung:
Ihr Mann hat gestern doch tatsächlich ganze zwei Tüten Milch eingekauft und erklärt heute stolz, sein Anteil an Erziehung und Haushalt betrage 50 Prozent. Sie funktionieren auch mit 40 Grad Fieber noch völlig reibungslos, während Ihr Mann beim ersten Nieser des Kindes die Flucht zu einem dringenden Geschäftstermin ergreift. Ihr Mann leitet eine Personalabteilung, aber wenn er einen Babysitter organisieren soll, fällt ihm nur seine Mutter ein. Und wenn Sie dann einmal im Jahr mit einer Freundin ins Theater gehen, kommt spätestens in der Pause der erste Anruf von zu Hause.
Kennen Sie das? Haben Sie das auch schon erlebt? Dann sind auch Sie alleinerziehend - mit Mann....
Fazit:
Dieses Buch ist NICHTS!!!!
Nichts für Paare ohne Kinder und nichts für Mütter, die nie mit dem Vater ihres Kindes einen Haushalt geteilt haben - alle anderen werden sich köstlich amüsieren und sich in vielen Situationen wie zu Hause fühlen......ist doch schön, zu wissen, dass man nicht allein ist und sich solche Dinge nicht nur in der eigenen Familie ereignen!
Dieses Buch hat mir ein paar unterhaltsame Stunden beschert - besonder gefreut habe ich mich über Episoden, wo ich sagen konnte: "Nein, DAS würde mir mit meinem Mann dann doch nicht passieren." :-)
Aber in vielem habe ich uns doch wiedererkannt und natürlich sind mir auch gleich noch diverse andere Situationen durch den Kopf geschossen - also liebe Autorinnen: Solltet ihr an eine Fortsetzung denken, ich stelle mich gern für Recherchezwecke zur Verfügung ;-)
Und da mir das Buch soviel Spaß bereitet hat, möchte ich euch gern daran teilhaben lassen. Deshalb verlose ich ein niegelnagelneues Exemplar des Buches! Die Teilnahme ist ganz einfach: Hinterlasst bis Sonntag, 18 Uhr einen Kommentar, der beweist, dass auch ihr "Alleinerziehend mit Mann" seid - ich bin gespannt auf eure Erlebnisse!
Ihr Mann hat gestern doch tatsächlich ganze zwei Tüten Milch eingekauft und erklärt heute stolz, sein Anteil an Erziehung und Haushalt betrage 50 Prozent. Sie funktionieren auch mit 40 Grad Fieber noch völlig reibungslos, während Ihr Mann beim ersten Nieser des Kindes die Flucht zu einem dringenden Geschäftstermin ergreift. Ihr Mann leitet eine Personalabteilung, aber wenn er einen Babysitter organisieren soll, fällt ihm nur seine Mutter ein. Und wenn Sie dann einmal im Jahr mit einer Freundin ins Theater gehen, kommt spätestens in der Pause der erste Anruf von zu Hause.
Kennen Sie das? Haben Sie das auch schon erlebt? Dann sind auch Sie alleinerziehend - mit Mann....
Fazit:
Dieses Buch ist NICHTS!!!!
Nichts für Paare ohne Kinder und nichts für Mütter, die nie mit dem Vater ihres Kindes einen Haushalt geteilt haben - alle anderen werden sich köstlich amüsieren und sich in vielen Situationen wie zu Hause fühlen......ist doch schön, zu wissen, dass man nicht allein ist und sich solche Dinge nicht nur in der eigenen Familie ereignen!
Dieses Buch hat mir ein paar unterhaltsame Stunden beschert - besonder gefreut habe ich mich über Episoden, wo ich sagen konnte: "Nein, DAS würde mir mit meinem Mann dann doch nicht passieren." :-)
Aber in vielem habe ich uns doch wiedererkannt und natürlich sind mir auch gleich noch diverse andere Situationen durch den Kopf geschossen - also liebe Autorinnen: Solltet ihr an eine Fortsetzung denken, ich stelle mich gern für Recherchezwecke zur Verfügung ;-)
Und da mir das Buch soviel Spaß bereitet hat, möchte ich euch gern daran teilhaben lassen. Deshalb verlose ich ein niegelnagelneues Exemplar des Buches! Die Teilnahme ist ganz einfach: Hinterlasst bis Sonntag, 18 Uhr einen Kommentar, der beweist, dass auch ihr "Alleinerziehend mit Mann" seid - ich bin gespannt auf eure Erlebnisse!
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