Kurzbeschreibung:
"An der Oberbaumbrücke wird die Leiche eines jungen Mädchens angespült. Der Körper weist grausame Folter- und Missbrauchsspuren auf. Es handelt sich um die Nichte des Berliner Justizsenators, und sie scheint nicht das einzige Opfer zu sein: Im Internet tauchen Videos auf, in denen junge Frauen auf perverse Weise zu Tode gequält werden. Viktor von Puppe, frisch aus dem Innenministerium zum Berliner LKA gewechselt, und seine Kollegen stehen unter Druck, doch in höheren Kreisen scheint nicht jeder an einer Aufklärung interessiert zu sein..."
Fazit:
Bisher kannte ich Thomas Elbel als Autor aus dem Bereich Sci-Fi/Fantasy. Eigentlich ist gerade der Sci-Fi-Bereich überhaupt nicht mein Genre, aber er hat es geschafft, dass mich das Buch fesselte und ich es nicht nur tatsächlich komplett las, sondern es mir auch noch ausnehmend gut gefiel.
Entsprechend neugierig war ich auf "Der Todesmeister", sind Thriller doch eindeutig eher mein Genre.
Es gibt nicht viele Bücher, bei denen man bereits nach wenigen Seiten die Gewissheit hat: "Egal, was passieren wird, dies wird ein gutes Buch!" bei "Der Todesmeister" hatte ich dieses Gefühl und es hat mich nicht getrogen.
Als bekennender Charakterfan sind die Protagonisten eines Buches für mich besonders wichtig. Und da hat der Autor so einiges aus dem Hut gezaubert: ob Viktor, der LKA-Frischling mit Besserwisserhang, der dennoch einen gewissen Beschützerinstinkt weckt oder Kenji, der nach außen gern den Sprücheklopfer gibt, aber dahinter einen scharfen Verstand und ein großes Herz verbirgt, oder, oder, oder... so könnte ich noch eine Weile weiter machen, denn nahezu alle Charaktere sind vielschichtig, menschlich und dabei so einzigartig, dass man sie direkt als Individuum vor Augen hat.
Auch die Handlung muss sich nicht hinter den Charakteren verstecken: Der Lesefluss ist sehr gut, die Handlung abwechslungsreich und interessant, die Spannung gut dosiert und man ist als Leser mitten dabei. Gut, einige Entwicklungen liegen schnell auf der Hand, dies tut dem Ganzen aber keinen Abbruch, man kann nicht alles verheimlichen und plötzlich aus der Box springen lassen.
Mein einziger wirklicher Wehrmutstropfen besteht darin, dass meine bereits recht frühe Vermutung bezüglich des Täters am Schluß genau so bestätigt wurde - ich werde ja wirklich lieber überrascht, was die Identität betrifft, aber nobody is perfect.
Und weil es eine wirkliche Verschwendung der wunderbaren Charaktere wäre, bin ich sehr froh, dass "Der Todesmeister" den Auftakt einer Reihe darstellt, sodass wir früher oder später das Vergnügen haben werden, erneut mit Viktor, Kenji und Begüm zu ermitteln.
Eines der Highlights meines Thrillerjahres!
Thomas Elbel
"Der Todesmeister"
ISBN: 978-3-7341-0414-5
erschienen bei Blanvalet
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
▼
Dienstag, 26. Dezember 2017
[Rezension] Jeffery Deaver - Der talentierte Mörder
Kurzbeschreibung:
"Zwei Wochen nach einem brutalen Mord in Manhattan ist Detective Amelia Sachs dem vermeintlichen Killer dicht auf den Fersen. Sie liefert sich mit ihm eine Verfolgungsjagd in einem Einkaufszentrum in Brooklyn, als es dort zu einem technischen Defekt an einer der Rolltreppen kommt - mit verheerenden Folgen. Die Stufen brechen ein, ein Mann stürzt und wird vom Getriebe zerquetscht. Kurz darauf erkennen Amelia und ihr Partner Lincoln Rhyme, dass es sich bei dem Ereignis keineswegs um einen Unfall handelte. Der Täter verwandelt Alltagsgegenstände und intelligente Technologien in Mordwaffen - und er plant offensichtlich weitere Anschläge."
Fazit:
Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ermitteln in ihrem 12. Fall.
Als Fan dieser Reihe war ich bereits ab dem ersten Wort in New York, in der Nähe des Central Park West. Auch wenn ich immer jedem zum Beginn am Anfang einer Reihe rate, kann man "Der talentierte Mörder" auch ohne Vorkenntnis der früheren Bände lesen.
Ansonsten bietet Jeffery Deaver auch hier genau das, was man als Leser seiner Bücher erwartet: Eine intelligente, interessante Handlung, gewürzt mit diversen Spannungsmomenten und einer Auflösung, die den Leser doch immer noch überraschen kann. Auch bei den privaten Entwicklungen führt der Autor seine Leserschaft gern ein wenig in die Irre, bevor sich letztendlich dann doch alles fügt.
Entsprechend gut ist der Lesefluss, langweilig wurde mir mit Lincoln und Amelia noch nie. Gerade die Mischung aus gut aufgebautem Plot und Spannungsbogen und den sympathischen und sehr individuellen Charakteren führen dazu, dass man am Ende des Buches direkt mit dem nächsten weiterlesen möchte.
Jeffery Deaver
"Der talentierte Mörder"
erschienen bei Blanvalet
"Zwei Wochen nach einem brutalen Mord in Manhattan ist Detective Amelia Sachs dem vermeintlichen Killer dicht auf den Fersen. Sie liefert sich mit ihm eine Verfolgungsjagd in einem Einkaufszentrum in Brooklyn, als es dort zu einem technischen Defekt an einer der Rolltreppen kommt - mit verheerenden Folgen. Die Stufen brechen ein, ein Mann stürzt und wird vom Getriebe zerquetscht. Kurz darauf erkennen Amelia und ihr Partner Lincoln Rhyme, dass es sich bei dem Ereignis keineswegs um einen Unfall handelte. Der Täter verwandelt Alltagsgegenstände und intelligente Technologien in Mordwaffen - und er plant offensichtlich weitere Anschläge."
Fazit:
Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ermitteln in ihrem 12. Fall.
Als Fan dieser Reihe war ich bereits ab dem ersten Wort in New York, in der Nähe des Central Park West. Auch wenn ich immer jedem zum Beginn am Anfang einer Reihe rate, kann man "Der talentierte Mörder" auch ohne Vorkenntnis der früheren Bände lesen.
Ansonsten bietet Jeffery Deaver auch hier genau das, was man als Leser seiner Bücher erwartet: Eine intelligente, interessante Handlung, gewürzt mit diversen Spannungsmomenten und einer Auflösung, die den Leser doch immer noch überraschen kann. Auch bei den privaten Entwicklungen führt der Autor seine Leserschaft gern ein wenig in die Irre, bevor sich letztendlich dann doch alles fügt.
Entsprechend gut ist der Lesefluss, langweilig wurde mir mit Lincoln und Amelia noch nie. Gerade die Mischung aus gut aufgebautem Plot und Spannungsbogen und den sympathischen und sehr individuellen Charakteren führen dazu, dass man am Ende des Buches direkt mit dem nächsten weiterlesen möchte.
Jeffery Deaver
"Der talentierte Mörder"
erschienen bei Blanvalet
[Rezension] Tess Gerritsen - Blutzeuge
Kurzbeschreibung:
"In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden - in den offenen Handflächen liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, wie bei der Obduktion eindeutig festgestellt wird. Doch die genaue Todesursache bleibt unklar. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf - Pfeile ragen aus seinem Brustkorb, die ebenfalls erst nach seinem Tod dort platziert wurden. Beide wurden Opfer desselben Täters, ansonsten scheint es keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Detective Jane Rizzoli von der Bostoner Polizei steht vor einem Rätsel, bis eine Spur sie zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Misshandlungen in einem katholischen Kinderhort führt..."
Fazit:
Lange mussten die Fans von Jane Rizzoli und Maura Isles auf die Fortsetzung der Reihe warten, ganze zweieinhalb Jahre. Mit "Blutzeuge" hat Tess Gerritsen bereits den 13. Teil des beliebten Duos geschrieben und so fühlt es sich ein wenig an, als würde man lange nicht gesehene Freunde wiedertreffen.
Doch auch wenn man sich freut, Protagonisten zu lesen, die einem mit der Zeit ans Herz gewachsen sind, ist die eigentlich Handlung ja nicht unerheblich dafür, ob es sich um ein schönes Wiedersehen handelt.
Die Handlung ist interessant, erst nach und nach tauchen die Puzzlestückchen auf, die dem Ganzen die Richtung weisen und den Sinn verleihen. Entsprechend gut ist der Lesefluss, die Autorin weiß, wie man die Leser unterhält!
Natürlich spielen auch die privaten Entwicklungen von Jane und Maura eine Rolle und für die Kenner der Reihe gehen diese genau in die schon seit langem gewünschte Richtung!
Ein wenig schade finde ich, dass des Rätsels Lösung schon einige Zeit vor dem Ende relativ klar war, wodurch mir zum Schluss hin auch einiges an Spannung verloren ging.
Dennoch kann ich "Blutzeuge", ebenso wie die Vorgänger, jedem Thrillerfreund nur empfehlen.
Tess Gerritsen
"Blutzeuge"
ISBN: 978-3-8090-2638-9
erschienen im Limes Verlag
"In Boston wird die Leiche einer jungen Frau gefunden - in den offenen Handflächen liegen ihre Augäpfel. Die Verstümmelung geschah post mortem, wie bei der Obduktion eindeutig festgestellt wird. Doch die genaue Todesursache bleibt unklar. Kurze Zeit später taucht die Leiche eines Mannes auf - Pfeile ragen aus seinem Brustkorb, die ebenfalls erst nach seinem Tod dort platziert wurden. Beide wurden Opfer desselben Täters, ansonsten scheint es keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Detective Jane Rizzoli von der Bostoner Polizei steht vor einem Rätsel, bis eine Spur sie zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Misshandlungen in einem katholischen Kinderhort führt..."
Fazit:
Lange mussten die Fans von Jane Rizzoli und Maura Isles auf die Fortsetzung der Reihe warten, ganze zweieinhalb Jahre. Mit "Blutzeuge" hat Tess Gerritsen bereits den 13. Teil des beliebten Duos geschrieben und so fühlt es sich ein wenig an, als würde man lange nicht gesehene Freunde wiedertreffen.
Doch auch wenn man sich freut, Protagonisten zu lesen, die einem mit der Zeit ans Herz gewachsen sind, ist die eigentlich Handlung ja nicht unerheblich dafür, ob es sich um ein schönes Wiedersehen handelt.
Die Handlung ist interessant, erst nach und nach tauchen die Puzzlestückchen auf, die dem Ganzen die Richtung weisen und den Sinn verleihen. Entsprechend gut ist der Lesefluss, die Autorin weiß, wie man die Leser unterhält!
Natürlich spielen auch die privaten Entwicklungen von Jane und Maura eine Rolle und für die Kenner der Reihe gehen diese genau in die schon seit langem gewünschte Richtung!
Ein wenig schade finde ich, dass des Rätsels Lösung schon einige Zeit vor dem Ende relativ klar war, wodurch mir zum Schluss hin auch einiges an Spannung verloren ging.
Dennoch kann ich "Blutzeuge", ebenso wie die Vorgänger, jedem Thrillerfreund nur empfehlen.
Tess Gerritsen
"Blutzeuge"
ISBN: 978-3-8090-2638-9
erschienen im Limes Verlag
Mittwoch, 15. November 2017
[Rezension] David Gray - Sarajevo Disco
Kurzbeschreibung:
"In einem Hamburger Club wird ein Türsteherboss ermordet. Kurz darauf wird die Leiche eines Mitglieds der Hells Angels gefunden. Alles weist auf einen Vergeltungsschlag hin. Lewis Boyle, Leider der Hamburger Mordkommission, will einen Kiezkrieg mit allen Mitteln verhindern. Während fieberhaft nach den Mördern gesucht wird, geht Kommissarin Jale Arslan Hinweisen auf eine neue Droge nach, die gratis an die Junkies der Stadt verteilt wird. Der Druck auf die Polizei nimmt zu, als immer mehr Konsumenten daran sterben. Haben die Kiezmorde mit der neuen Droge zu tun? Können Boyle und Arslan den Wahnsinn stoppen, bevor es zu einem brutalen Bandenkrieg kommt?"
Fazit:
"Sarajevo Disco" ist der zweite Teil von David Grays Reihe um Lewis Boyle. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man das Buch problemlos lesen kann, ohne "Kanakenblues" vorher gelesen zu haben. Hinterher allerdings landet es zweifelsohne auf der Wunschliste...
Von David Gray kannte ich bisher nur seinen Sherlock Holmes und "Sarajevo Disco" ist da schon ein anderer Stoff. Mit einem Krimi haben wir es aber auch hier zu tun. Bereits nach wenigen Seiten war ich in die Handlung eingetaucht und schlug mich mit Mord, Korruption, organisiertem Verbrechen und aalglatten Politikern herum.
Es passiert viel in Boyles Welt und das an vielen unterschiedlichen Ecken und Enden. Dennoch verliert man nicht den Überblick. Sehr krimitypisch haben wir es mit viel Polizeiermittlungsarbeit zu tun, dennoch wird es weder langatmig noch langweilig. Dafür sorgen auch unsere Protagonisten Boyle und Jale Arslan, die sehr unterschiedlich, aber beide etwas sperrig sind, sich auf der anderen Seite aber wunderbar ergänzen. Der Lesefluss ist entsprechend sehr gut.
Auch eine sozialkritische Attitüde kann man dem Buch nicht absprechen: Natürlich ist "Sarajevo Disco" Fiktion, aber Hamburgs Vergangenheit ist ja reich bestückt mit Begenheiten, wo man nicht mehr wirklich unterscheiden konnte, wer jetzt Kiezkrimineller und wer Politiker ist...
Positiv überrascht war ich von dem relativ hohen Spannungsniveau, das man leider selten in Krimis findet.
Insgesamt war "Sarajevo Disco" für mich das Überraschungs-Highlight meines Lesejahres und ich hoffe, dass David Gray Boyle und Jale weiter zusammen ermitteln lässt!
David Gray
"Sarajevo Disco"
ISBN: 978-3-86532-3
erschienen bei Pendragon
"In einem Hamburger Club wird ein Türsteherboss ermordet. Kurz darauf wird die Leiche eines Mitglieds der Hells Angels gefunden. Alles weist auf einen Vergeltungsschlag hin. Lewis Boyle, Leider der Hamburger Mordkommission, will einen Kiezkrieg mit allen Mitteln verhindern. Während fieberhaft nach den Mördern gesucht wird, geht Kommissarin Jale Arslan Hinweisen auf eine neue Droge nach, die gratis an die Junkies der Stadt verteilt wird. Der Druck auf die Polizei nimmt zu, als immer mehr Konsumenten daran sterben. Haben die Kiezmorde mit der neuen Droge zu tun? Können Boyle und Arslan den Wahnsinn stoppen, bevor es zu einem brutalen Bandenkrieg kommt?"
Fazit:
"Sarajevo Disco" ist der zweite Teil von David Grays Reihe um Lewis Boyle. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man das Buch problemlos lesen kann, ohne "Kanakenblues" vorher gelesen zu haben. Hinterher allerdings landet es zweifelsohne auf der Wunschliste...
Von David Gray kannte ich bisher nur seinen Sherlock Holmes und "Sarajevo Disco" ist da schon ein anderer Stoff. Mit einem Krimi haben wir es aber auch hier zu tun. Bereits nach wenigen Seiten war ich in die Handlung eingetaucht und schlug mich mit Mord, Korruption, organisiertem Verbrechen und aalglatten Politikern herum.
Es passiert viel in Boyles Welt und das an vielen unterschiedlichen Ecken und Enden. Dennoch verliert man nicht den Überblick. Sehr krimitypisch haben wir es mit viel Polizeiermittlungsarbeit zu tun, dennoch wird es weder langatmig noch langweilig. Dafür sorgen auch unsere Protagonisten Boyle und Jale Arslan, die sehr unterschiedlich, aber beide etwas sperrig sind, sich auf der anderen Seite aber wunderbar ergänzen. Der Lesefluss ist entsprechend sehr gut.
Auch eine sozialkritische Attitüde kann man dem Buch nicht absprechen: Natürlich ist "Sarajevo Disco" Fiktion, aber Hamburgs Vergangenheit ist ja reich bestückt mit Begenheiten, wo man nicht mehr wirklich unterscheiden konnte, wer jetzt Kiezkrimineller und wer Politiker ist...
Positiv überrascht war ich von dem relativ hohen Spannungsniveau, das man leider selten in Krimis findet.
Insgesamt war "Sarajevo Disco" für mich das Überraschungs-Highlight meines Lesejahres und ich hoffe, dass David Gray Boyle und Jale weiter zusammen ermitteln lässt!
David Gray
"Sarajevo Disco"
ISBN: 978-3-86532-3
erschienen bei Pendragon
Freitag, 10. November 2017
[Rezension] Patricia Cornwell - Totenstarre
Kurzbeschreibung:
"Es ist ein idyllischer Sommerabend in Cambridge, Massachusetts, an dem Dr. Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin in einem Park gerufen wird. Der Körper ist starr, doch die junge Frau kann noch nicht lange tot sein. Teile der Kleidung sind ihr vom Körper gerissen, doch nicht von Menschenhand. Die goldene Totenkopfkette ist noch da, doch sie hat sich in die Haut der jungen Frau eingebrannt. Alles deutet auf einen Blitzschlag hin, doch es gab kein Gewitter.
Noch ahnt Scarpetta nicht, dass diese mysteriöse Leich auch mit ihr zu tun hat. Dass sie eine tödliche Nachricht von einem Menschen ist, der von Hass zerfressen ist - und der nicht aufhören wird, bis er am Ziel ist."
Fazit:
"Totenstarre" ist bereits der 24. Band der Reihe um Kay Scarpitta, mit der der Leser schon so einiges erlebt hat.
Die erste Hälfte der Reihe habe ich vor langer Zeit gelesen, dann aber den Anschluss verloren. So war Cambridge als Schauplatz vollkommen neu für mich, ich habe mich gefreut, dass sie mittlerweile mit Benton zusammenwohnt und ihr Verhältnis zu Marino deutlich entspannter ist als bei unserer letzten Begegnung.
Man muss nicht jeden Teil der Reihe kennen, um "Totenstarre" zu verstehen, aber ein paar Grundkenntnisse bezüglich der Beziehungen der Protagonisten untereinander sind sich nicht verkehrt, um die Zusammenhänge zu begreifen.
"Totenstarre" kommt eher langsam daher - damit meine ich nicht langweilig, nur, dass sich die gesamte Handlung von über 400 Seiten beinahe ausschließlich über eine Nacht erstreckt.
Es sind bereits über 100 Seiten vergangen, bevor Kay überhaupt einen Tatort hat, an dem sie eintreffen kann. Dennoch bekommt man schon vorher viele Informationen über Dinge, die später von Belang sein werden.
Für mich hat es sich wie der Besuch bei Freunden, die ich lange nicht gesehen habe, angefühlt, als ich "Totenstarre" gelesen habe. Entsprechend angenehm fand es, kann aber nachvollziehen, dass dem ein oder anderem, der einen normalen Thriller erwartet, zuwenig in dieser Hinsicht geschieht, zumal selbst der Showdown eher unspektakulär verläuft. Dennoch ist der Lesefluss durchweg gut, denn auch der Leser puzzelt und rätselt im Kopf mit.
Wer einen Thriller mit viel Action und Spannung erwartet, sollte möglicherweise zu einem anderen Buch greifen, aber für echte Kay Scarpetta - Fans ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.
Patricia Cornwell
"Totenstarre"
ISBN: 978-3-95967-125-5
erschienen bei HarperCollins
"Es ist ein idyllischer Sommerabend in Cambridge, Massachusetts, an dem Dr. Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin in einem Park gerufen wird. Der Körper ist starr, doch die junge Frau kann noch nicht lange tot sein. Teile der Kleidung sind ihr vom Körper gerissen, doch nicht von Menschenhand. Die goldene Totenkopfkette ist noch da, doch sie hat sich in die Haut der jungen Frau eingebrannt. Alles deutet auf einen Blitzschlag hin, doch es gab kein Gewitter.
Noch ahnt Scarpetta nicht, dass diese mysteriöse Leich auch mit ihr zu tun hat. Dass sie eine tödliche Nachricht von einem Menschen ist, der von Hass zerfressen ist - und der nicht aufhören wird, bis er am Ziel ist."
Fazit:
"Totenstarre" ist bereits der 24. Band der Reihe um Kay Scarpitta, mit der der Leser schon so einiges erlebt hat.
Die erste Hälfte der Reihe habe ich vor langer Zeit gelesen, dann aber den Anschluss verloren. So war Cambridge als Schauplatz vollkommen neu für mich, ich habe mich gefreut, dass sie mittlerweile mit Benton zusammenwohnt und ihr Verhältnis zu Marino deutlich entspannter ist als bei unserer letzten Begegnung.
Man muss nicht jeden Teil der Reihe kennen, um "Totenstarre" zu verstehen, aber ein paar Grundkenntnisse bezüglich der Beziehungen der Protagonisten untereinander sind sich nicht verkehrt, um die Zusammenhänge zu begreifen.
"Totenstarre" kommt eher langsam daher - damit meine ich nicht langweilig, nur, dass sich die gesamte Handlung von über 400 Seiten beinahe ausschließlich über eine Nacht erstreckt.
Es sind bereits über 100 Seiten vergangen, bevor Kay überhaupt einen Tatort hat, an dem sie eintreffen kann. Dennoch bekommt man schon vorher viele Informationen über Dinge, die später von Belang sein werden.
Für mich hat es sich wie der Besuch bei Freunden, die ich lange nicht gesehen habe, angefühlt, als ich "Totenstarre" gelesen habe. Entsprechend angenehm fand es, kann aber nachvollziehen, dass dem ein oder anderem, der einen normalen Thriller erwartet, zuwenig in dieser Hinsicht geschieht, zumal selbst der Showdown eher unspektakulär verläuft. Dennoch ist der Lesefluss durchweg gut, denn auch der Leser puzzelt und rätselt im Kopf mit.
Wer einen Thriller mit viel Action und Spannung erwartet, sollte möglicherweise zu einem anderen Buch greifen, aber für echte Kay Scarpetta - Fans ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.
Patricia Cornwell
"Totenstarre"
ISBN: 978-3-95967-125-5
erschienen bei HarperCollins
Sonntag, 5. November 2017
[Rezension] Jeffrey Archer - Möge die Stunde kommen
Kurzbeschreibung:
"Für die Familien der Cliftons und Barrington, deren Wege seit Jahrzehnten miteinander verbunden sind, kommen schwere Stunden. Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker für eine große und gefährliche Liebe aufs Spiel, während Emma Clifton eine schwere Entscheidung treffen muss, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Doch dann erfolgt ein Schicksalsschlag, mit dem niemand gerechnet hat..."
Fazit:
"Möge die Stunde kommen" ist nun bereits der sechste Teil von Jeffrey Archers "Clifton-Saga" und noch immer könnte ich einfach weiter- und weiterlesen.
Sicher ist es sinnvoll, die Saga von Beginn an zu verfolgen, denn in der Zwischenzeit sind beinahe vier Jahrzehnte verstrichen. Nichts desto trotz kann man die Ereignisse dieses Bandes wohl auch separat verstehen.
Auch wenn es noch immer "Clifton-Saga" heißt, ist Harry im Verlauf der letzten Bände doch ziemlich in den Hintergrund gerückt, das ist auch hier nicht anders, wobei eine bestimmte Entwicklung ihn hin und wieder hervortreten lässt. Aber auch das Leben der anderen Familienmitglieder wird wieder abwechselnd beleuchtet und natürlich sind auch die gewohnten Intriganten mit von der Partie.
So ist auch im sechsten Band der Lesefluss sehr gut, denn Eintönigkeit ist beileibe nichts, worüber sich auch nur ein Familienmitglied beschweren könnte. Gut gefällt mir noch immer, wie Jeffrey Archer die Lebenswege der Protagonisten in das jeweilige politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen einflechtet, wodurch die Entwicklungen immer authentisch wirken. In diesem Band beispielsweise haben wir es des öfteren mit der Gegenwart von Margaret Thatcher zu tun, die dort gerade am Anfang ihrer politischen Karriere steht.
Auch mit "Möge die Stunde kommen" hat sich nichts daran geändert, dass ich jedem Romanliebhaber mit einem Faible für Familiengeschichten diese Saga uneingeschränkt ans Herz legen möchte.
Jeffrey Archer
"Möge die Stunde kommen"
ISBN: 978-3-453-42167-7
erschienen bei Heyne
"Für die Familien der Cliftons und Barrington, deren Wege seit Jahrzehnten miteinander verbunden sind, kommen schwere Stunden. Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker für eine große und gefährliche Liebe aufs Spiel, während Emma Clifton eine schwere Entscheidung treffen muss, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Doch dann erfolgt ein Schicksalsschlag, mit dem niemand gerechnet hat..."
Fazit:
"Möge die Stunde kommen" ist nun bereits der sechste Teil von Jeffrey Archers "Clifton-Saga" und noch immer könnte ich einfach weiter- und weiterlesen.
Sicher ist es sinnvoll, die Saga von Beginn an zu verfolgen, denn in der Zwischenzeit sind beinahe vier Jahrzehnte verstrichen. Nichts desto trotz kann man die Ereignisse dieses Bandes wohl auch separat verstehen.
Auch wenn es noch immer "Clifton-Saga" heißt, ist Harry im Verlauf der letzten Bände doch ziemlich in den Hintergrund gerückt, das ist auch hier nicht anders, wobei eine bestimmte Entwicklung ihn hin und wieder hervortreten lässt. Aber auch das Leben der anderen Familienmitglieder wird wieder abwechselnd beleuchtet und natürlich sind auch die gewohnten Intriganten mit von der Partie.
So ist auch im sechsten Band der Lesefluss sehr gut, denn Eintönigkeit ist beileibe nichts, worüber sich auch nur ein Familienmitglied beschweren könnte. Gut gefällt mir noch immer, wie Jeffrey Archer die Lebenswege der Protagonisten in das jeweilige politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen einflechtet, wodurch die Entwicklungen immer authentisch wirken. In diesem Band beispielsweise haben wir es des öfteren mit der Gegenwart von Margaret Thatcher zu tun, die dort gerade am Anfang ihrer politischen Karriere steht.
Auch mit "Möge die Stunde kommen" hat sich nichts daran geändert, dass ich jedem Romanliebhaber mit einem Faible für Familiengeschichten diese Saga uneingeschränkt ans Herz legen möchte.
Jeffrey Archer
"Möge die Stunde kommen"
ISBN: 978-3-453-42167-7
erschienen bei Heyne
Freitag, 3. November 2017
[Rezension] Petra Schier - Das Gold des Lombarden
Kurzbeschreibung:
"Köln, 1423: Aleydis de Bruinker ist noch nicht lange mit dem lombardischen Geldverleiher Nicolai Golatti verheiratet, als dieser unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Man findet ihn erhängt - hat er sich das Leben genommen? Aleydis will das nicht glauben. Und tatsächlich: Sie entdeckt Male, die auf einen Mord hinweisen.
Potenzielle Täter gibt es genug, Golatti hatte viele Feinde. Die junge Witwe stellt Nachforschungen an. Zu Hilfe kommt ihr dabei ausgerechnet Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, dessen Vater der größte Konkurrent Golattis war. Wider Willen beginnt sie, van Cleve zu vertrauen, der der Wahrheit verpflichtet scheint und doch ein düsteres Geheimnis birgt. Schon bald schwebt Aleydis in großer Gefahr, und es sieht aus, als wäre ihr einziger Verbündeter in den Mord verstrickt..."
Fazit:
Petra Schier ist schon lange eine meiner Lieblingsautorinnen, wenn es um historische Romane geht. Vor allem die Reihe um die kölner Apothekerin Adelina hatte es mir angetan und ich habe nach dem letzten Band ungern Abschied genommen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass "Das Gold des Lombarden" den Auftakt einer neuen Reihe bildet und im selben Umfeld spielt wie die Bücher um Adelina. Die Geschichte beginnt 15 Jahre nach dem letzten Adelina-Band und der ein oder andere alte Bekannte taucht zwischendurch auch auf.
Dennoch ist "Das Gold des Lombarden" vollkommen unabhängig und man muss die Adelina-Bücher nicht gelesen haben. Aleydis, unsere Hauptprotagonistin ist ebenfalls sehr verschieden von Adelina, wenn sie auch eines verbindet, was alle weiblichen Hauptpersonen in Petra Schiers Büchern gemeinsam haben: einen starken, in damaligen Zeiten oft als widerspenstig titulierten Charakter und festen Willen.
Die Handlung hat mich bereits auf den ersten Seiten gepackt und daran hat sich im Verlauf auch nichts mehr geändert. Die Rätsel um den Tod von Nicolai Golatti, die unwillkommene Anziehung zwischen Aleydis und Vinzenz und die unterschiedlichen Entwicklungen auf allen Ebenen sorgen für einen sehr guten Lesefluss.
Darüber hinaus mag ich es bei Petra Schiers Büchern besonders, dass man komplett in die damalige Zeit eintaucht und Handlung, Charaktere und das gesamte häusliche Umfeld inklusive Kleidung, Essen und Gepflogenheiten authentisch sind.
Wie immer kann ich dem Buch nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und bin gleichzeitig enttäuscht, dass es jetzt heißt: Warten und warten auf die Fortsetzung!
Petra Schier
"Das Gold des Lombarden"
ISBN: 978-3-499-27088-8
erschienen bei Rowohlt
"Köln, 1423: Aleydis de Bruinker ist noch nicht lange mit dem lombardischen Geldverleiher Nicolai Golatti verheiratet, als dieser unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Man findet ihn erhängt - hat er sich das Leben genommen? Aleydis will das nicht glauben. Und tatsächlich: Sie entdeckt Male, die auf einen Mord hinweisen.
Potenzielle Täter gibt es genug, Golatti hatte viele Feinde. Die junge Witwe stellt Nachforschungen an. Zu Hilfe kommt ihr dabei ausgerechnet Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, dessen Vater der größte Konkurrent Golattis war. Wider Willen beginnt sie, van Cleve zu vertrauen, der der Wahrheit verpflichtet scheint und doch ein düsteres Geheimnis birgt. Schon bald schwebt Aleydis in großer Gefahr, und es sieht aus, als wäre ihr einziger Verbündeter in den Mord verstrickt..."
Fazit:
Petra Schier ist schon lange eine meiner Lieblingsautorinnen, wenn es um historische Romane geht. Vor allem die Reihe um die kölner Apothekerin Adelina hatte es mir angetan und ich habe nach dem letzten Band ungern Abschied genommen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass "Das Gold des Lombarden" den Auftakt einer neuen Reihe bildet und im selben Umfeld spielt wie die Bücher um Adelina. Die Geschichte beginnt 15 Jahre nach dem letzten Adelina-Band und der ein oder andere alte Bekannte taucht zwischendurch auch auf.
Dennoch ist "Das Gold des Lombarden" vollkommen unabhängig und man muss die Adelina-Bücher nicht gelesen haben. Aleydis, unsere Hauptprotagonistin ist ebenfalls sehr verschieden von Adelina, wenn sie auch eines verbindet, was alle weiblichen Hauptpersonen in Petra Schiers Büchern gemeinsam haben: einen starken, in damaligen Zeiten oft als widerspenstig titulierten Charakter und festen Willen.
Die Handlung hat mich bereits auf den ersten Seiten gepackt und daran hat sich im Verlauf auch nichts mehr geändert. Die Rätsel um den Tod von Nicolai Golatti, die unwillkommene Anziehung zwischen Aleydis und Vinzenz und die unterschiedlichen Entwicklungen auf allen Ebenen sorgen für einen sehr guten Lesefluss.
Darüber hinaus mag ich es bei Petra Schiers Büchern besonders, dass man komplett in die damalige Zeit eintaucht und Handlung, Charaktere und das gesamte häusliche Umfeld inklusive Kleidung, Essen und Gepflogenheiten authentisch sind.
Wie immer kann ich dem Buch nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und bin gleichzeitig enttäuscht, dass es jetzt heißt: Warten und warten auf die Fortsetzung!
Petra Schier
"Das Gold des Lombarden"
ISBN: 978-3-499-27088-8
erschienen bei Rowohlt
Donnerstag, 2. November 2017
[Rezension] Kristin Harmel - Heute fängt der Himmel an
Kurzbeschreibung:
"Die Journalistin Emily Emerson befindet sich kurz nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Margaret an einem besonders schwierigen Punkt in ihrem Leben. Da erreicht sie unvermittelt ein mysteriöses Gemälde, das eine Frau unter einem wunderschönen violettfarbenen Himmel zeigt. Schnell erkennt Emily, dass es sich dabei um Margaret handeln muss, doch dem Bild ist nur eine Notiz mit den Worten "Sie war die Liebe seines Lebens" beigelegt. Emily ist von diesen Zeilen tief bewegt und begibt sich auf die Suche nach dem Absender. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte, die auch ihr eigenes Leben nicht unberührt lässt..."
Fazit:
Nachdem mich Kristin Harmels erster Roman "Solange am Himmel Sterne stehen" absolut begeistert hatte, fiel dies bei dem Nachfolger "Über uns der Himmel" doch um einiges ab. Deshalb habe ich auch erst einige Zeit überlegt, ob ich "Heute fängt der Himmel an" lesen möchte. Letztendlich bin ich das Wagnis aber eingegangen und im Nachhinein sehr froh darüber.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, wie wir es von Kristin Harmel gewohnt sind. In der Gegenwart macht sich Emily auf die Suche nach ihrem unbekannten Großvater, gleichzeitig wird aber auch ihr eigenes Leben, ihr schwieriges Verhältnis zum Vater und Entscheidungen, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben, beleuchtet.
In der Vergangenheit begeben wir uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo die Farmerstochter Margaret und der deutsche Kriegsgefangene Peter aufeinandertreffen, was ihrer beider Leben für immer aus der Bahn wirft.
Wie bereits in ihren anderen Büchern, nimmt die Autorin den Leser mühelos mit durch Zeit und Raum und fängt das Lebensgefühl beider Zeiten hervorragend ein. Darüber hinaus sind ihre Charaktere alle sehr menschlich und unverwechselbar gestaltet.
Durch die Perspektivenwechsel, die Fragen, die den Leser umtreiben und die herzbewegende Geschichte von Margaret und Peter ist der Lesefluss sehr gut. Der Leser kann gar nicht anders als Anteil zu nehmen am Schicksal der Protagonisten.
Doch es geht nicht ausschließlich um Liebe, sondern um alles, was zutage trifft, wo Menschen beteiligt sind: Neid, Missgunst, Intrigen, Enttäuschung, Hoffnung, Verzweiflung - kaum eine Emotion, die nicht deutlichen Anteil am Geschehen hat.
"Heute fängt der Himmel an" von Kristin Harmel hat mir einmal mehr bewiesen, dass es Romane gibt, die beim Lesen wirklich anrühren und wo jedesmal, wenn der Blick auch nach dem Lesen auf das Buch fällt, das Kopfkino gleich wieder startet.
Kristin Harmel
"Heute fängt der Himmel an"
ISBN: 978-3-7341-0289-9
erschienen bei blanvalet
"Die Journalistin Emily Emerson befindet sich kurz nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Margaret an einem besonders schwierigen Punkt in ihrem Leben. Da erreicht sie unvermittelt ein mysteriöses Gemälde, das eine Frau unter einem wunderschönen violettfarbenen Himmel zeigt. Schnell erkennt Emily, dass es sich dabei um Margaret handeln muss, doch dem Bild ist nur eine Notiz mit den Worten "Sie war die Liebe seines Lebens" beigelegt. Emily ist von diesen Zeilen tief bewegt und begibt sich auf die Suche nach dem Absender. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte, die auch ihr eigenes Leben nicht unberührt lässt..."
Fazit:
Nachdem mich Kristin Harmels erster Roman "Solange am Himmel Sterne stehen" absolut begeistert hatte, fiel dies bei dem Nachfolger "Über uns der Himmel" doch um einiges ab. Deshalb habe ich auch erst einige Zeit überlegt, ob ich "Heute fängt der Himmel an" lesen möchte. Letztendlich bin ich das Wagnis aber eingegangen und im Nachhinein sehr froh darüber.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, wie wir es von Kristin Harmel gewohnt sind. In der Gegenwart macht sich Emily auf die Suche nach ihrem unbekannten Großvater, gleichzeitig wird aber auch ihr eigenes Leben, ihr schwieriges Verhältnis zum Vater und Entscheidungen, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben, beleuchtet.
In der Vergangenheit begeben wir uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo die Farmerstochter Margaret und der deutsche Kriegsgefangene Peter aufeinandertreffen, was ihrer beider Leben für immer aus der Bahn wirft.
Wie bereits in ihren anderen Büchern, nimmt die Autorin den Leser mühelos mit durch Zeit und Raum und fängt das Lebensgefühl beider Zeiten hervorragend ein. Darüber hinaus sind ihre Charaktere alle sehr menschlich und unverwechselbar gestaltet.
Durch die Perspektivenwechsel, die Fragen, die den Leser umtreiben und die herzbewegende Geschichte von Margaret und Peter ist der Lesefluss sehr gut. Der Leser kann gar nicht anders als Anteil zu nehmen am Schicksal der Protagonisten.
Doch es geht nicht ausschließlich um Liebe, sondern um alles, was zutage trifft, wo Menschen beteiligt sind: Neid, Missgunst, Intrigen, Enttäuschung, Hoffnung, Verzweiflung - kaum eine Emotion, die nicht deutlichen Anteil am Geschehen hat.
"Heute fängt der Himmel an" von Kristin Harmel hat mir einmal mehr bewiesen, dass es Romane gibt, die beim Lesen wirklich anrühren und wo jedesmal, wenn der Blick auch nach dem Lesen auf das Buch fällt, das Kopfkino gleich wieder startet.
Kristin Harmel
"Heute fängt der Himmel an"
ISBN: 978-3-7341-0289-9
erschienen bei blanvalet
Mittwoch, 1. November 2017
[Rezension] Julia Knight - Legenden und Lügner
Kurzbeschreibung:
"Die Geschwister Vocho und Kacha galten als die besten Schwertkämpfer von Reyes - bis die Gilde der Duellanten sie hinauswarf, weil sie einen Mann töteten, den sie eigentlich beschützen sollten. Seitdem reißen ihre Probleme nicht ab, und es hat den Anschein, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Insbesondere der Magier Sabates, dessen Pläne sie vereitelt haben, trachtet ihnen mit allen Mitteln nach dem Leben. Und es ist mehr als ungewiss, ob die Schnelligkeit ihrer Klingen diesmal ausreichen wird, um sie zu retten..."
Fazit:
"Legenden und Lügner" ist der zweite Teil von Julia Knights High Fantasy - Reihe um das Geschwisterpaar Vocho und Kacha.
Im ersten Teil "Schwerter und Schwindler" brauchte ich einige Zeit, um mich in der Fantasiewelt zurecht zu finden. Das war im zweiten Teil natürlich kein Problem. Dennoch hatten der Roman und ich unsere Startschwierigkeiten.
Das lag daran, dass im ersten Drittel nicht viel passiert. Vielmehr wird wieder und wieder erzählt, wie aussichtslos alles ist. Dazu kommt, dass Vocho, dessen lockere Lebenseinstellung im ersten Teil immer eine gewisse Leichtigkeit hineingebracht hat, hier zunehmend schwermütig wird, was ebenfalls die Stimmung drückt.
Als die Handlung dann aber ins Rollen kommt, überschlagen sich die Ereignisse und der Leser hat es mit Intrigen, Intrigen und Intrigen zu tun. Abwechslungsreich, spannend und mitreißend wird man durch den Rest von "Legenden und Lügner" gezogen, viele Fäden entwirren sich, neue Fragen und Rätsel tauchen auf und am Schluß steht man da und will nur wissen, wie es weiter geht.
Gut, dass mit "Fechter und Feiglinge" der dritte Teil bereits erschienen ist.
Julia Knight
"Legenden und Lügner"
ISBN: 978-3-426-51995-0
erschienen bei Knaur
"Die Geschwister Vocho und Kacha galten als die besten Schwertkämpfer von Reyes - bis die Gilde der Duellanten sie hinauswarf, weil sie einen Mann töteten, den sie eigentlich beschützen sollten. Seitdem reißen ihre Probleme nicht ab, und es hat den Anschein, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Insbesondere der Magier Sabates, dessen Pläne sie vereitelt haben, trachtet ihnen mit allen Mitteln nach dem Leben. Und es ist mehr als ungewiss, ob die Schnelligkeit ihrer Klingen diesmal ausreichen wird, um sie zu retten..."
Fazit:
"Legenden und Lügner" ist der zweite Teil von Julia Knights High Fantasy - Reihe um das Geschwisterpaar Vocho und Kacha.
Im ersten Teil "Schwerter und Schwindler" brauchte ich einige Zeit, um mich in der Fantasiewelt zurecht zu finden. Das war im zweiten Teil natürlich kein Problem. Dennoch hatten der Roman und ich unsere Startschwierigkeiten.
Das lag daran, dass im ersten Drittel nicht viel passiert. Vielmehr wird wieder und wieder erzählt, wie aussichtslos alles ist. Dazu kommt, dass Vocho, dessen lockere Lebenseinstellung im ersten Teil immer eine gewisse Leichtigkeit hineingebracht hat, hier zunehmend schwermütig wird, was ebenfalls die Stimmung drückt.
Als die Handlung dann aber ins Rollen kommt, überschlagen sich die Ereignisse und der Leser hat es mit Intrigen, Intrigen und Intrigen zu tun. Abwechslungsreich, spannend und mitreißend wird man durch den Rest von "Legenden und Lügner" gezogen, viele Fäden entwirren sich, neue Fragen und Rätsel tauchen auf und am Schluß steht man da und will nur wissen, wie es weiter geht.
Gut, dass mit "Fechter und Feiglinge" der dritte Teil bereits erschienen ist.
Julia Knight
"Legenden und Lügner"
ISBN: 978-3-426-51995-0
erschienen bei Knaur
Samstag, 28. Oktober 2017
[Schauplatzvorstellung] Britta Orlowski - St. Elwine
Herzlich Willkommen in St. Elwine!!
Wie regelmäßige Leser meines Blogs sicher wissen, war ich von Anfang an Fan von Britta Orlowskis Bücher, die in St. Elwine spielen, beginnen mit "Rückkehr nach St. Elwine".
Für die unter euch, die noch nie einen Ausflug dorthin gemacht haben oder die, die es sich gern etwas näher anschauen würden, zeige ich heutige einige Orte des idyllischen neuenglischen Küstenstädtchens, die Schauplätze der Begebenheiten dort sind.
Zuerst wäre da natürlich der Quiltladen - Dreh- und Angelpunkt der Frauen von St. Elwine. Dort wird zusammengesessen und genäht, aber natürlich ebenso der neuste Klatsch ausgetauscht. Darüber hinaus bildet die Quiltgruppe aber auch eine Gemeinschaft, auf die sich jedes Mitglied stützen kann. Sie sind füreinander da und man hat immer jemanden, auf den man sich verlassen kann.
Neben den üblichen Einrichtungen des täglichen Lebens, wie dem Krankenhaus, dem Pub, dem Buchladen, die alle im Laufe der Bücher eine wichtige Rolle spielen, gibt es noch weitere idyllische Orte in St. Elwine.
In "Pampelmusenduft", dem zweiten Buch der Reihe, dreht sich alles um Charlotte und Tyler: Sie Zahnärztin, die heimkehrt, er Rockstar, der Abstand braucht. Schon allein wegen ihres Aussehens ist die Zahnarztpraxis einen Besuch wert:
Im späteren Verlauf wohnen Flo und Marc, die Hauptprotagonisten aus "Zitronentagetes", dem dritten St. Elwine - Buch dort, denn Charlotte zieht zu Tyler auf die Ranch, was man ihr beim besten Willen nicht verdenken kann:
Und wer einfach mal die Seele baumeln lassen möchte, kann sich - natürlich auch mit einem Buch - an den Strand zurückziehen!
Ich hoffe, ich konnte euch St. Elwine etwas näher bringen - lasst euch nicht davon abhalten, es näher kennenzulernen, ich jedenfalls warte jedes Mal gespannt auf den nächsten Teil!
Samstag, 14. Oktober 2017
[Rezension] Harry Bingham - Fiona - Als ich tot war
Kurzbeschreibung:
"Sie ist wirklich eine Spitzenpolizistin. Die Ausbildung zur Undercover-Agentin hat sie als Beste absolviert. Natürlich. Doch keiner weiß, warum sie so mühelos in andere Rollen schlüpfen kann. Keiner weiß, womit ihr Vater sein Geld verdient. Keiner weiß, was für ein Mensch Fiona Griffith ist."
Fazit:
Fiona und ich haben uns schwer getan.
Das lag zum einen an Fiona als Person: Sie ist beileibe kein einfacher Charakter und das nicht nur für ihr Umfeld, sondern auch für den Leser. So richtig weiß Fiona nämlich gar nicht, wer sie ist, nur, dass sie nicht so ist wie andere. Deshalb bekommt sie im Laufe der Handlung auch Probleme sich selbst von ihrer Undercover-Identität abzugrenzen bzw. fühlt sich im Leben der Fiona Grey am Ende wohler, als in ihrem eigenen.
Fionas Problem rühren vom Cotard-Syndrom her, einer sehr seltenen aber dennoch real existierenden Krankheit, bei der sich der Patient im Extremfall selbst für tot hält. Auch Fiona hat in ihrer Vergangenheit eine Zeit in der Psychiatrie verbracht. Sie weiß - meistens zumindest - dass sie lebt, aber was sie wie, wo und warum fühlt und warum Menschen so agieren, wie sie es tun - das ist oft genug ein Rätsel für sie. Dass macht ihren sowieso eigenwilligen Charakter auch mitunter so anstrengend, dass man das Buch zwischendurch beiseite legen muss.
Das andere, weshalb ich mit "Fiona - Als ich tot war" so meine Schwierigkeiten hatte, war die Handlung. Im Grunde geht es um einen Fall, der ungeahnte Dimensionen annimmt und so das ganz Buch einnimmt. Das ist nicht schlimm. Aber streckenweise wird die Handlung dann sehr langatmig. An anderen Stellen wiederum ist es mitreißend und spannend. Möglicherweise hätte eine Straffung der Ermittlungen oder etwas weniger Detailverliebtheit die Langatmigkeit nehmen können.
Dennoch kann ich nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hätte: Fiona ist schon etwas Besonderes und auch die anderen Charaktere und die Handlung sind gar nicht übel, aber an der Langatmigkeit, die zwischendurch aufkommt, hätte man etwas ändern sollen.
Harry Bingham
"Fiona - Als ich tot war"
ISBN: 978-3-8052-0016-5
erschienen im Wunderlich Verlag
"Sie ist wirklich eine Spitzenpolizistin. Die Ausbildung zur Undercover-Agentin hat sie als Beste absolviert. Natürlich. Doch keiner weiß, warum sie so mühelos in andere Rollen schlüpfen kann. Keiner weiß, womit ihr Vater sein Geld verdient. Keiner weiß, was für ein Mensch Fiona Griffith ist."
Fazit:
Fiona und ich haben uns schwer getan.
Das lag zum einen an Fiona als Person: Sie ist beileibe kein einfacher Charakter und das nicht nur für ihr Umfeld, sondern auch für den Leser. So richtig weiß Fiona nämlich gar nicht, wer sie ist, nur, dass sie nicht so ist wie andere. Deshalb bekommt sie im Laufe der Handlung auch Probleme sich selbst von ihrer Undercover-Identität abzugrenzen bzw. fühlt sich im Leben der Fiona Grey am Ende wohler, als in ihrem eigenen.
Fionas Problem rühren vom Cotard-Syndrom her, einer sehr seltenen aber dennoch real existierenden Krankheit, bei der sich der Patient im Extremfall selbst für tot hält. Auch Fiona hat in ihrer Vergangenheit eine Zeit in der Psychiatrie verbracht. Sie weiß - meistens zumindest - dass sie lebt, aber was sie wie, wo und warum fühlt und warum Menschen so agieren, wie sie es tun - das ist oft genug ein Rätsel für sie. Dass macht ihren sowieso eigenwilligen Charakter auch mitunter so anstrengend, dass man das Buch zwischendurch beiseite legen muss.
Das andere, weshalb ich mit "Fiona - Als ich tot war" so meine Schwierigkeiten hatte, war die Handlung. Im Grunde geht es um einen Fall, der ungeahnte Dimensionen annimmt und so das ganz Buch einnimmt. Das ist nicht schlimm. Aber streckenweise wird die Handlung dann sehr langatmig. An anderen Stellen wiederum ist es mitreißend und spannend. Möglicherweise hätte eine Straffung der Ermittlungen oder etwas weniger Detailverliebtheit die Langatmigkeit nehmen können.
Dennoch kann ich nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hätte: Fiona ist schon etwas Besonderes und auch die anderen Charaktere und die Handlung sind gar nicht übel, aber an der Langatmigkeit, die zwischendurch aufkommt, hätte man etwas ändern sollen.
Harry Bingham
"Fiona - Als ich tot war"
ISBN: 978-3-8052-0016-5
erschienen im Wunderlich Verlag
[Rezension] Kristen Proby - Eine Prise Liebe
Kurzbeschreibung:
"Das Restaurant Seduction ist Camis Ein und Alles. Gemeinsam mit ihren vier Freundinnen hat sie es zu einem Hotspot gemacht. Ihre ganze Leidenschaft steckt sie ins Seduction - bis ihre erste große Liebe nach Portland zurückkehrt. Seit Cami denken kann, ist sie in Landon verliebt. Als er nach seinem Highschool-Abschluss als Navy-Pilot ins Ausland ging, blieb sie mit gebrochenem Herzen zurück. Nun ist sie fest entschlossen, ihm auf keinen Fall ein zweites Mal zu verfallen. Doch Landon mit seinen starken Armen und seinem sanften Blick macht es ihr schwer, ihm zu widerstehen."
Fazit:
"Eine Prise Liebe" ist der zweite Band der Reihe um die fünf Inhaberinnen des Seduction. Nachdem in "Für Happy Ends gibt's kein Rezept" Addie ihren Traummann gefunden hat, war am Ende des Buches schon klar, dass es im zweiten Band um Cami und Landon gehen würde.
Der erste Band hat mich sehr mitgerissen, was vor allem an Addies humorvollen Charakter lag. Leider geht der Cami etwas ab, wirkt sie doch ein wenig blass nach ihrer Wirbelwind-Freundin. Prinzipiell dreht sich der Großteil des Buches nur um Camis Angst, dass Landon Portland vielleicht irgendwann wieder verlassen will, was mir auf lange Sicht ein wenig dünn ist.
Nichts desto trotz ist der Lesefluss gut und die Handlung unterhaltsam und amüsant. Ein typischer Liebesroman, aber leider ohne das Besondere, dass ihn hervorstechen lässt.
Allerdings erfährt man auch am Ende von "Eine Prise Liebe", welche der Freundinnen als nächstes auf den Mann ihrer Träume treffen wird und das verheißt dann wieder eine ganz andere Unterhaltung aufgrund des einzigartigen Charakters der Protagonistin.
Insgesamt ist "Eine Prise Liebe" ganz nett für zwischendurch, aber mehr leider nicht.
Kristen Proby
"Eine Prise Liebe"
ISBN: 978-3-95649-714-8
erschienen bei mtb
"Das Restaurant Seduction ist Camis Ein und Alles. Gemeinsam mit ihren vier Freundinnen hat sie es zu einem Hotspot gemacht. Ihre ganze Leidenschaft steckt sie ins Seduction - bis ihre erste große Liebe nach Portland zurückkehrt. Seit Cami denken kann, ist sie in Landon verliebt. Als er nach seinem Highschool-Abschluss als Navy-Pilot ins Ausland ging, blieb sie mit gebrochenem Herzen zurück. Nun ist sie fest entschlossen, ihm auf keinen Fall ein zweites Mal zu verfallen. Doch Landon mit seinen starken Armen und seinem sanften Blick macht es ihr schwer, ihm zu widerstehen."
Fazit:
"Eine Prise Liebe" ist der zweite Band der Reihe um die fünf Inhaberinnen des Seduction. Nachdem in "Für Happy Ends gibt's kein Rezept" Addie ihren Traummann gefunden hat, war am Ende des Buches schon klar, dass es im zweiten Band um Cami und Landon gehen würde.
Der erste Band hat mich sehr mitgerissen, was vor allem an Addies humorvollen Charakter lag. Leider geht der Cami etwas ab, wirkt sie doch ein wenig blass nach ihrer Wirbelwind-Freundin. Prinzipiell dreht sich der Großteil des Buches nur um Camis Angst, dass Landon Portland vielleicht irgendwann wieder verlassen will, was mir auf lange Sicht ein wenig dünn ist.
Nichts desto trotz ist der Lesefluss gut und die Handlung unterhaltsam und amüsant. Ein typischer Liebesroman, aber leider ohne das Besondere, dass ihn hervorstechen lässt.
Allerdings erfährt man auch am Ende von "Eine Prise Liebe", welche der Freundinnen als nächstes auf den Mann ihrer Träume treffen wird und das verheißt dann wieder eine ganz andere Unterhaltung aufgrund des einzigartigen Charakters der Protagonistin.
Insgesamt ist "Eine Prise Liebe" ganz nett für zwischendurch, aber mehr leider nicht.
Kristen Proby
"Eine Prise Liebe"
ISBN: 978-3-95649-714-8
erschienen bei mtb
Freitag, 13. Oktober 2017
[Rezension] Karen Sander - Bald stirbst auch du
Kurzbeschreibung:
"An der Universität Liverpool gibt Profilerin Liz Montario einen Workshop für die besten Nachwuchsermittler Europas: Es geht um Cold Cases. Zoe Fischer, die Liz aus ihrer Zeit bei der Mordkommission Düsseldorf kennt, präsentiert zwei ungelöste Fälle, die in das Tatmuster eines berüchtigten Serienmörders passen könnten: Jeremy Dunn machte Furore mit Kunstwerken, gemalt mit seinem eigenen Blut. Angeblich. Tatsächlich ließ Dunn junge Frauen bei lebendigem Leib ausbluten.
Liz hat Zweifel an Zoes Theorie, denn "der Schächter" sitzt seit Jahren im Gefängnis. Beide wissen nicht, dass der Mörder längst wieder zugeschlagen hat, und zwar ausgerechnet in Düsseldorf. Und Kriminalhauptkommissar Georg Stadler ahnt nicht, wie gefährlich der Mann ist, den er jagt."
Fazit:
"Bald stirbst auch du" ist der vierte Fall der Reihe um Liz Montario und Georg Stadler. Den Auftakt von Karen Sanders Reihe "Schwesterlein, komm stirb mit mir" hatte ich gelesen, die beiden nachfolgenden Bände sind aber irgendwie an mir vorbei gegangen.
Aufgrund dessen hatte ich anfangs leichte Orientierungsschwierigkeiten, da sich Liz mittlerweile in England befindet, dort auch einen Freund und ein Haus hat. Da ich sie in Düsseldorf verlassen hatte, benötigte ich einen Moment, danach war es aber kein Problem mehr. Entsprechend lässt sich "Bald stirbst auch du" auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, schöner ist es wegen der privaten Entwicklungen natürlich, die Protagonisten von Beginn an zu begleiten.
Der Lesefluss ist durchweg sehr gut, was an der Kombination aus kurzen Kapiteln, regelmäßigen Perspektivenwechseln und einem gut durchdachten Puzzlespiel liegt. Denn je weiter die Ermittlungen voranschreiten und je mehr man erfährt, desto weniger paßt alles zusammen. Die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn es sich hier weniger um den Schreck handelt, der einem das Herz stillstehen lässt, sondern mehr um den Schauer, der immer wieder den Rücken hinabläuft, bei der Vorstellung, was geschehen ist, wird oder könnte.
Schade fand ich nur, dass ich relativ früh einen konkreten Verdacht hatte, der sich dann leider auch bestätigt hat, werde ich doch lieber von der Identität des Mörders überrascht.
Insgesamt ist "Bald stirbst auch du" ein unterhaltsamer, spannender und den Kopf beschäftigender Thriller mit guten Protagonisten und viel Kopfkino. Ich persönlich werde meine Wissenslücken schließen und das Lesen des zweiten und dritten Bandes nachholen.
Karen Sander
"Bald stirbst auch du"
ISBN: 978-3-499-27255-4
erschienen bei Rowohlt
"An der Universität Liverpool gibt Profilerin Liz Montario einen Workshop für die besten Nachwuchsermittler Europas: Es geht um Cold Cases. Zoe Fischer, die Liz aus ihrer Zeit bei der Mordkommission Düsseldorf kennt, präsentiert zwei ungelöste Fälle, die in das Tatmuster eines berüchtigten Serienmörders passen könnten: Jeremy Dunn machte Furore mit Kunstwerken, gemalt mit seinem eigenen Blut. Angeblich. Tatsächlich ließ Dunn junge Frauen bei lebendigem Leib ausbluten.
Liz hat Zweifel an Zoes Theorie, denn "der Schächter" sitzt seit Jahren im Gefängnis. Beide wissen nicht, dass der Mörder längst wieder zugeschlagen hat, und zwar ausgerechnet in Düsseldorf. Und Kriminalhauptkommissar Georg Stadler ahnt nicht, wie gefährlich der Mann ist, den er jagt."
Fazit:
"Bald stirbst auch du" ist der vierte Fall der Reihe um Liz Montario und Georg Stadler. Den Auftakt von Karen Sanders Reihe "Schwesterlein, komm stirb mit mir" hatte ich gelesen, die beiden nachfolgenden Bände sind aber irgendwie an mir vorbei gegangen.
Aufgrund dessen hatte ich anfangs leichte Orientierungsschwierigkeiten, da sich Liz mittlerweile in England befindet, dort auch einen Freund und ein Haus hat. Da ich sie in Düsseldorf verlassen hatte, benötigte ich einen Moment, danach war es aber kein Problem mehr. Entsprechend lässt sich "Bald stirbst auch du" auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen, schöner ist es wegen der privaten Entwicklungen natürlich, die Protagonisten von Beginn an zu begleiten.
Der Lesefluss ist durchweg sehr gut, was an der Kombination aus kurzen Kapiteln, regelmäßigen Perspektivenwechseln und einem gut durchdachten Puzzlespiel liegt. Denn je weiter die Ermittlungen voranschreiten und je mehr man erfährt, desto weniger paßt alles zusammen. Die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn es sich hier weniger um den Schreck handelt, der einem das Herz stillstehen lässt, sondern mehr um den Schauer, der immer wieder den Rücken hinabläuft, bei der Vorstellung, was geschehen ist, wird oder könnte.
Schade fand ich nur, dass ich relativ früh einen konkreten Verdacht hatte, der sich dann leider auch bestätigt hat, werde ich doch lieber von der Identität des Mörders überrascht.
Insgesamt ist "Bald stirbst auch du" ein unterhaltsamer, spannender und den Kopf beschäftigender Thriller mit guten Protagonisten und viel Kopfkino. Ich persönlich werde meine Wissenslücken schließen und das Lesen des zweiten und dritten Bandes nachholen.
Karen Sander
"Bald stirbst auch du"
ISBN: 978-3-499-27255-4
erschienen bei Rowohlt
[Rezension] E. M. Tippett - In guten wie in schlechten Zeiten
Kurzbeschreibung:
"Chloe hat alles: Sie führt eine glückliche Ehe mit Hollywood-Superstar Jason Vanderholt, ihr erstes gemeinsames Kind ist unterwegs und bald steht die Hochzeit ihrer besten Freundin Lori an, bei der sie die Trauzeugin sein wird. Die Belastungen der vergangenen Jahre liegen hinter ihr ... beinahe.
Denn Chris Winters, Chloes Halbbruder, der immer noch auf freiem Fuß ist, obwohl er der Hauptverdächtige in einem Doppelmord ist. Die Polizei hat nicht genug Beweise, um ihn zu überführen, aber Chloe ist sich sicher, dass er es war. Schließlich hat er auch versucht, sie umzubringen, als sie noch ein Kind war. Als Chris anfängt, Lori zu verfolgen, ist Chloe außer sich und setzt alles daran, ihn ein für alle Mal hinter Gitter zu bringen. Sie hat das beste Sicherheitsteam, das man für Geld bekommen kann und trotzdem hat sie das Gefühl, dass ihnen etwas entgeht - und Fehler können in diesem Geschäft tödlich sein. Doch je gründlicher sie nachforscht, desto weniger passen die Puzzleteile zusammen.
Chloe bleiben nur wenige Wochen, um herauszubekommen, wie sie ihre beste Freundin schützen, die Hochzeit vor einer Katastrophe bewahren und Chris zurück ins Gefängnis schicken kann. Sie muss das Rätsel unbedingt lösen, bevor er erneut zuschlägt."
Fazit:
"In guten wie in schlechten Zeiten" ist bereits der fünfte Teil der "Nicht mein Märchen" - Reihe von E. M. Tippett, dennoch wird es nie langweilig. Das liegt vor allem an der Vielfältigkeit der Autorin: Ginge es immer nur um Chloe und Jason, wäre es irgendwann langweilig. So haben wir natürlich im ersten Band verfolgt, wie sie sich kennenlernen, haben im späteren Verlauf Zeit im Filmbusiness verbracht, oder auch Chloe bei ihrem Job in der Spurensicherung begleitet. Diesmal dreht sich alles wieder um den eher privaten Bereich, denn Lori will heiraten. Eigentlich kein Problem, wenn man nicht gerade Chloe zur besten Freundin hat und dadurch zur Zielscheibe wird...
Der Lesefluss ist sehr gut, der gewohnt humorige Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass keine Langatmigkeit aufkommt. Die Verwicklungen, in die Choe immer wieder stolpert, sind diesmal nicht nur unterhaltsam und amüsant, sondern teilweise brisant und gefährlich, sodass man praktisch durch das Buch fliegt - denn auch der Leser möchte des Rätsels Lösung erfahren!
"In guten wie in schlechten Zeiten" zeigt einmal mehr, dass E. M. Tippett mit Chloe eine Protagonistin geschaffen hat, die immer neue Überraschungen bereit hält und allein durch ihre Existenz immer wieder in verfahrene Situationen gerät.
E. M. Tippett
"In guten wie in schlechten Zeiten"
"Chloe hat alles: Sie führt eine glückliche Ehe mit Hollywood-Superstar Jason Vanderholt, ihr erstes gemeinsames Kind ist unterwegs und bald steht die Hochzeit ihrer besten Freundin Lori an, bei der sie die Trauzeugin sein wird. Die Belastungen der vergangenen Jahre liegen hinter ihr ... beinahe.
Denn Chris Winters, Chloes Halbbruder, der immer noch auf freiem Fuß ist, obwohl er der Hauptverdächtige in einem Doppelmord ist. Die Polizei hat nicht genug Beweise, um ihn zu überführen, aber Chloe ist sich sicher, dass er es war. Schließlich hat er auch versucht, sie umzubringen, als sie noch ein Kind war. Als Chris anfängt, Lori zu verfolgen, ist Chloe außer sich und setzt alles daran, ihn ein für alle Mal hinter Gitter zu bringen. Sie hat das beste Sicherheitsteam, das man für Geld bekommen kann und trotzdem hat sie das Gefühl, dass ihnen etwas entgeht - und Fehler können in diesem Geschäft tödlich sein. Doch je gründlicher sie nachforscht, desto weniger passen die Puzzleteile zusammen.
Chloe bleiben nur wenige Wochen, um herauszubekommen, wie sie ihre beste Freundin schützen, die Hochzeit vor einer Katastrophe bewahren und Chris zurück ins Gefängnis schicken kann. Sie muss das Rätsel unbedingt lösen, bevor er erneut zuschlägt."
Fazit:
"In guten wie in schlechten Zeiten" ist bereits der fünfte Teil der "Nicht mein Märchen" - Reihe von E. M. Tippett, dennoch wird es nie langweilig. Das liegt vor allem an der Vielfältigkeit der Autorin: Ginge es immer nur um Chloe und Jason, wäre es irgendwann langweilig. So haben wir natürlich im ersten Band verfolgt, wie sie sich kennenlernen, haben im späteren Verlauf Zeit im Filmbusiness verbracht, oder auch Chloe bei ihrem Job in der Spurensicherung begleitet. Diesmal dreht sich alles wieder um den eher privaten Bereich, denn Lori will heiraten. Eigentlich kein Problem, wenn man nicht gerade Chloe zur besten Freundin hat und dadurch zur Zielscheibe wird...
Der Lesefluss ist sehr gut, der gewohnt humorige Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass keine Langatmigkeit aufkommt. Die Verwicklungen, in die Choe immer wieder stolpert, sind diesmal nicht nur unterhaltsam und amüsant, sondern teilweise brisant und gefährlich, sodass man praktisch durch das Buch fliegt - denn auch der Leser möchte des Rätsels Lösung erfahren!
"In guten wie in schlechten Zeiten" zeigt einmal mehr, dass E. M. Tippett mit Chloe eine Protagonistin geschaffen hat, die immer neue Überraschungen bereit hält und allein durch ihre Existenz immer wieder in verfahrene Situationen gerät.
E. M. Tippett
"In guten wie in schlechten Zeiten"
[Rezension] Nacho Figueras - Die Wellington Saga - Verlangen
Kurzbeschreibung:
"Antonia, die umwerfend schöne und uneheliche Tochter des berühmten Carlos Del Campo, war schon immer die Außenseiterin der Familie. Auch ihr großes Talent im Umgang mit Pferden half ihr bislang nicht, den Respekt des Del-Campo-Clans zu erlangen. Nur bei Enzo findet sie Geborgenheit, ausgerechnet bei einem Mann, der nicht in die glamouröse Welt der Del Campos zu passen scheint. Doch gerade, als die beiden dazu bereit sind, sich aufeinander einzulassen, bedroht Antonias Vergangenheit ihr neugewonnenes Glück..."
Fazit:
"Verlangen" ist der dritte Teil der "Wellington Saga" und somit der Abschluß der Trilogie. Standen in den ersten beiden Büchern die Del Campo - Söhne im Vordergrund, lernen wir nun Antonia, oder Noni, wie sie genant wird, besser kennen.
Auch hier ist der Klappentext etwas ungenau, vermittelt er doch, dass sie von der gesamten Familie abgelehnt wird. Dies ist nicht der Fall, ihre Brüder stehen zu ihr und akzeptieren sie als vollwertige Schwester. Schwer tut sich allerdings Pilar Del Campo, was nicht weiter verwunderlich ist, steht ihr mit Noni doch jedes Mal der Ehebruch ihres Mannes vor Augen.
Durch diese Verflechtung kommt Pilar in diesem Buch wieder eine größere Bedeutung zu, was ich im zweiten Band vermisst habe, ist sie doch ein sehr interessanter Charakter.
Natürlich hat Nacho Figueras das Rad nicht neu erfunden: Der Stil des Buches folgt den ersten beiden Bänden und bereits nach wenigen Seiten weiß man, dass Noni und Enzo am Ende glücklich sein werden. Aber genau das ist es ja, was einen Liebesroman so schön macht: Man weiß von vornherein, dass es gut ausgehen wird und dieses Wissen trägt einen durch die Winkelzüge des Plots.
Der Lesefluss ist durchweg gut und zum Ende hin wird es sogar richtig spannend. Da Noni in einer vollkommen anderen Umgebung aufgewachsen ist und ihre Vergangenheit Stück für Stück zum Thema wird, wiederholt sich auch nicht dieselbe Geschichte wie in den Vorgängerbänden.
Mit "Die Wellington Saga - Verlangen" hat Nacho Figueras seine Trilogie zu einem würdigen Abschluß gebracht: unterhaltsame Liebeslektüre mit sympathischen, wenn auch mitunter schwierigen Charakteren und gerade genug Kitsch, um sich wohlig zurückzulehnen und hineinfallen zu lassen, aber nicht so viel, dass es unangenehm wird.
Nacho Figueras
"Die Wellington Saga - Verlangen"
ISBN: 978-3-7341-0374-2
erschienen bei Blanvalet
"Antonia, die umwerfend schöne und uneheliche Tochter des berühmten Carlos Del Campo, war schon immer die Außenseiterin der Familie. Auch ihr großes Talent im Umgang mit Pferden half ihr bislang nicht, den Respekt des Del-Campo-Clans zu erlangen. Nur bei Enzo findet sie Geborgenheit, ausgerechnet bei einem Mann, der nicht in die glamouröse Welt der Del Campos zu passen scheint. Doch gerade, als die beiden dazu bereit sind, sich aufeinander einzulassen, bedroht Antonias Vergangenheit ihr neugewonnenes Glück..."
Fazit:
"Verlangen" ist der dritte Teil der "Wellington Saga" und somit der Abschluß der Trilogie. Standen in den ersten beiden Büchern die Del Campo - Söhne im Vordergrund, lernen wir nun Antonia, oder Noni, wie sie genant wird, besser kennen.
Auch hier ist der Klappentext etwas ungenau, vermittelt er doch, dass sie von der gesamten Familie abgelehnt wird. Dies ist nicht der Fall, ihre Brüder stehen zu ihr und akzeptieren sie als vollwertige Schwester. Schwer tut sich allerdings Pilar Del Campo, was nicht weiter verwunderlich ist, steht ihr mit Noni doch jedes Mal der Ehebruch ihres Mannes vor Augen.
Durch diese Verflechtung kommt Pilar in diesem Buch wieder eine größere Bedeutung zu, was ich im zweiten Band vermisst habe, ist sie doch ein sehr interessanter Charakter.
Natürlich hat Nacho Figueras das Rad nicht neu erfunden: Der Stil des Buches folgt den ersten beiden Bänden und bereits nach wenigen Seiten weiß man, dass Noni und Enzo am Ende glücklich sein werden. Aber genau das ist es ja, was einen Liebesroman so schön macht: Man weiß von vornherein, dass es gut ausgehen wird und dieses Wissen trägt einen durch die Winkelzüge des Plots.
Der Lesefluss ist durchweg gut und zum Ende hin wird es sogar richtig spannend. Da Noni in einer vollkommen anderen Umgebung aufgewachsen ist und ihre Vergangenheit Stück für Stück zum Thema wird, wiederholt sich auch nicht dieselbe Geschichte wie in den Vorgängerbänden.
Mit "Die Wellington Saga - Verlangen" hat Nacho Figueras seine Trilogie zu einem würdigen Abschluß gebracht: unterhaltsame Liebeslektüre mit sympathischen, wenn auch mitunter schwierigen Charakteren und gerade genug Kitsch, um sich wohlig zurückzulehnen und hineinfallen zu lassen, aber nicht so viel, dass es unangenehm wird.
Nacho Figueras
"Die Wellington Saga - Verlangen"
ISBN: 978-3-7341-0374-2
erschienen bei Blanvalet
Dienstag, 3. Oktober 2017
[Rezension] Cara Lindon - Herbstfunkeln
Kurzbeschreibung:
"Mann weg, Job weg, Wohnung weg - kurz vor ihrem 30. Geburtstag hat Alys alles verloren. Zutiefst unglücklich kehrt sie zurück ins romantische Cornwall, ins Haus ihrer Großmutter. Mit Schokolade, Büchern und ihren besten Freundinnen versucht sie sich zu trösten, aber das Leben erscheint ihr leer.
Um nicht mehr so allein zu sein, adoptiert sie Mr. Cat, einen missmutigen Kater aus dem Tierheim. Gerade hat Als sich mit ihrem Dasein als einsame Katzenfrau abgefunden, da treten gleich zwei Männer in ihr Leben.
Der sympathische Jory, der mit Alys lachen kann, und der erfolgreiche Daveth mit den stahlgrauen Augen, der sie verwöhnt. Nun muss Alys sich entscheiden: Kann sie ihrem Herz vertrauen oder steht ihre Vergangenheit ihrem Glück im Weg?"
Fazit:
"Herbstfunkeln" ist der erste Teil der "Cornwall Seasons" von Cara Lindon, die sich um das Kleeblatt Alys, Bree und Chesten drehen. In "Herbstfunkeln" steht Alys im Vordergrund: Konnte sie es nach dem Schulabschluss kaum erwarten, das ländliche Cornwall gegen die Metropole London einzutauschen, flüchtet sie sich nach diversen Schicksalschlägen nun zurück in das Cottage ihrer verstorbenen Großmutter.
Cornwall als Handlungsort liebe ich bereits, seit ich vor Jahrzehnten die Rosamunde Pilcher - Bücher meiner Mutter gelesen habe. Natürlich gehört immer eine Liebesgeschichte in diese Umgebung, allerdings würde ich "Herbstfunkeln" nicht auf diese reduzieren wollen. Denn natürlich hofft Alys, doch noch den Mann ihres Lebens zu finden, aber im Verlauf der Handlung geht es auch darum, wie Alys generell ihr Leben weiterführen will. Dies hat die Autorin sehr realistisch und feinfühlig umgesetzt.
Cara Lindon ist das Pseudonym einer Schriftstellerin, die bereits einige erfolgreiche Bücher geschrieben hat. Und wer sie kennt, weiß, dass es in keiner ihrer Geschichten an einem einflussnehmenden Kater fehlen darf! Mr. Cat würde es ich auch keineswegs verbieten lassen, seinen Einfluss geltend zu machen, dürfte doch "Grumpy Cat" für ihn Pate gestanden haben - wunderbar, wie Cara Lindon ihn real erscheinen lässt und niemand sollte an der Menschenkenntnis eines Katers zweifeln!
Der Lesefluss ist sehr gut, die drei Freundinnen so unterschiedlich, dass sie wahrscheinlich genau deshalb so gut miteinander harmonieren und jede auf ihre Art einfach zum ins-Herz-schließen. Neben Alys' Geschichte bekommt man auch immer ein wenig vom Leben ihrer Freundinnen Bree und Chesten mit, sodass ich schon jetzt sehr gespannt auf die Fortsetzung der "Cornwall Seasons" bin.
"Herbstfunkeln" ist ein Roman, der unterhält, aber auch ans Herz geht, der schmunzeln, aber auch seufzen lässt und all das in der perfekten Kulisse von Cornwall.
Cara Lindon
"Herbstfunkeln"
nähere Informationen zur Autorin und den "Cornwall Seasons" findet ihr hier
"Mann weg, Job weg, Wohnung weg - kurz vor ihrem 30. Geburtstag hat Alys alles verloren. Zutiefst unglücklich kehrt sie zurück ins romantische Cornwall, ins Haus ihrer Großmutter. Mit Schokolade, Büchern und ihren besten Freundinnen versucht sie sich zu trösten, aber das Leben erscheint ihr leer.
Um nicht mehr so allein zu sein, adoptiert sie Mr. Cat, einen missmutigen Kater aus dem Tierheim. Gerade hat Als sich mit ihrem Dasein als einsame Katzenfrau abgefunden, da treten gleich zwei Männer in ihr Leben.
Der sympathische Jory, der mit Alys lachen kann, und der erfolgreiche Daveth mit den stahlgrauen Augen, der sie verwöhnt. Nun muss Alys sich entscheiden: Kann sie ihrem Herz vertrauen oder steht ihre Vergangenheit ihrem Glück im Weg?"
Fazit:
"Herbstfunkeln" ist der erste Teil der "Cornwall Seasons" von Cara Lindon, die sich um das Kleeblatt Alys, Bree und Chesten drehen. In "Herbstfunkeln" steht Alys im Vordergrund: Konnte sie es nach dem Schulabschluss kaum erwarten, das ländliche Cornwall gegen die Metropole London einzutauschen, flüchtet sie sich nach diversen Schicksalschlägen nun zurück in das Cottage ihrer verstorbenen Großmutter.
Cornwall als Handlungsort liebe ich bereits, seit ich vor Jahrzehnten die Rosamunde Pilcher - Bücher meiner Mutter gelesen habe. Natürlich gehört immer eine Liebesgeschichte in diese Umgebung, allerdings würde ich "Herbstfunkeln" nicht auf diese reduzieren wollen. Denn natürlich hofft Alys, doch noch den Mann ihres Lebens zu finden, aber im Verlauf der Handlung geht es auch darum, wie Alys generell ihr Leben weiterführen will. Dies hat die Autorin sehr realistisch und feinfühlig umgesetzt.
Cara Lindon ist das Pseudonym einer Schriftstellerin, die bereits einige erfolgreiche Bücher geschrieben hat. Und wer sie kennt, weiß, dass es in keiner ihrer Geschichten an einem einflussnehmenden Kater fehlen darf! Mr. Cat würde es ich auch keineswegs verbieten lassen, seinen Einfluss geltend zu machen, dürfte doch "Grumpy Cat" für ihn Pate gestanden haben - wunderbar, wie Cara Lindon ihn real erscheinen lässt und niemand sollte an der Menschenkenntnis eines Katers zweifeln!
Der Lesefluss ist sehr gut, die drei Freundinnen so unterschiedlich, dass sie wahrscheinlich genau deshalb so gut miteinander harmonieren und jede auf ihre Art einfach zum ins-Herz-schließen. Neben Alys' Geschichte bekommt man auch immer ein wenig vom Leben ihrer Freundinnen Bree und Chesten mit, sodass ich schon jetzt sehr gespannt auf die Fortsetzung der "Cornwall Seasons" bin.
"Herbstfunkeln" ist ein Roman, der unterhält, aber auch ans Herz geht, der schmunzeln, aber auch seufzen lässt und all das in der perfekten Kulisse von Cornwall.
Cara Lindon
"Herbstfunkeln"
nähere Informationen zur Autorin und den "Cornwall Seasons" findet ihr hier
[Rezension] Antonia Hodgson - Das Sündenhaus
Kurzbeschreibung:
"Frühjahr 1728. Auf eine "Bitte" von Englands Queen Caroline reist Tom Hawkins, mit allen Wasser gewaschener Gentleman, zum Anwesen von John Aislabie in Yorkshire. Die ländliche Idylle entpuppt sich schnell als Hexenkessel: Aislabie, der ehemalige Schatzkanzler, erpresst die Königin und erhält seinerseits zunehmend blutigere Drohbriefe... Ehe Tom es sich versieht, gerät er zwischen alle Fronten und mitten hinein in einen mörderischen Racheplan."
Fazit:
Mir waren bislang sowohl die Autorin, als auch das Buch unbekannt. Aber der Klappentext sprach mich an, klang er doch noch der Mischung meiner beiden Lieblingsgenres.
Historisch ist das Buch auch in jedem Fall, spielt die Handlung doch im 18. Jahrhundert in England und ist sowohl in Sprache als auch in historischem Kontext der Zeit angepaßt. Antonia Hodgson hat hier eine wunderbare Mischung aus historischen Personen und Fiktion geschaffen, die durchaus interessant ist. Im Anhang lässt sich auch für weniger geschichtsbewanderte Leser nachlesen, was nun wahr und was erdacht war.
Nun gut, "historischer Thriller" mag eine etwas irreführende Bezeichnung sein, aber da sich vielfach beim Thriller auf die persönliche Bedrohung der ermittelnden Person berufen wird, kann man nicht sagen, dass sie falsch wäre. Ich erwarte bei einem Thriller einiges mehr an Spannung, sonst müsste man auch Miss Marples und Hercule Poirots Abenteuer als "historische Thriller" bezeichnen.
Davon abgesehen, gelangt man bereits auf den ersten Seiten mitten hinein ins Geschehen. Unser Hauptprotagonist Tom Hawkins verfügt über ein gutes Maß an Galgenhumor - umso mehr, als er selbst bereits Bekanntschaft mit einem Galgen gemacht hat. Noch bevor wir dem Rätsel auch nur annähernd auf die Spur kommen, wird man bereits sehr neugierig auf die vorhergehenden Bücher. Denn auch, dass es sich bei "Das Sündenhaus" um den dritten Teil einer Reihe handelt, wusste ich vorab nicht. Allerdings lässt sich das Buch problemlos ohne Vorkenntnis lesen, hinterher allerdings wird man auch die anderen Bücher lesen wollen.
Denn der Lesefluss ist sehr gut, die Protagonisten sehr bildhaft gezeichnet, kaum eine menschliche Schwäche, die nicht irgendwo vertreten ist. Insgesamt hat man eine sehr interessante Mischung unterschiedlicher Typen, die sich dort auf dem Landsitz des ehemaligen Schatzkanzlers versammelt.
Die Handlung selbst ist sehr interessant und mitreißend, man rätselt mit Tom, wartet aber gleichzeitig auf immer neue Katastrophen. So oder so - von Langeweile kann keine Rede sein. Trotz des mit Tom einhergehenden humorvollen Blickwinkels, ist die Handlung bzw. sind die Hinter- und Beweggründe durchaus ernsthaft und keineswegs leicht abzutun.
"Das Sündenhaus" von Antonia Hodgson ist ein sehr unterhaltsamer Ausflug ins englische Landleben des 18. Jahrhunderts, dessen besonderer Reiz im Gegensatz von Toms Wesen und den ernsthaften Vorkommnissen liegt.
Auch die ersten beiden Bücher der Reihe "Das Teufelsloch" und "Der Galgenvogel" werde ich mit Sicherheit noch lesen.
Antonia Hodgson
"Das Sündenhaus"
ISBN: 978-3-426-65440-8
erschienen bei Droemer Knaur
"Frühjahr 1728. Auf eine "Bitte" von Englands Queen Caroline reist Tom Hawkins, mit allen Wasser gewaschener Gentleman, zum Anwesen von John Aislabie in Yorkshire. Die ländliche Idylle entpuppt sich schnell als Hexenkessel: Aislabie, der ehemalige Schatzkanzler, erpresst die Königin und erhält seinerseits zunehmend blutigere Drohbriefe... Ehe Tom es sich versieht, gerät er zwischen alle Fronten und mitten hinein in einen mörderischen Racheplan."
Fazit:
Mir waren bislang sowohl die Autorin, als auch das Buch unbekannt. Aber der Klappentext sprach mich an, klang er doch noch der Mischung meiner beiden Lieblingsgenres.
Historisch ist das Buch auch in jedem Fall, spielt die Handlung doch im 18. Jahrhundert in England und ist sowohl in Sprache als auch in historischem Kontext der Zeit angepaßt. Antonia Hodgson hat hier eine wunderbare Mischung aus historischen Personen und Fiktion geschaffen, die durchaus interessant ist. Im Anhang lässt sich auch für weniger geschichtsbewanderte Leser nachlesen, was nun wahr und was erdacht war.
Nun gut, "historischer Thriller" mag eine etwas irreführende Bezeichnung sein, aber da sich vielfach beim Thriller auf die persönliche Bedrohung der ermittelnden Person berufen wird, kann man nicht sagen, dass sie falsch wäre. Ich erwarte bei einem Thriller einiges mehr an Spannung, sonst müsste man auch Miss Marples und Hercule Poirots Abenteuer als "historische Thriller" bezeichnen.
Davon abgesehen, gelangt man bereits auf den ersten Seiten mitten hinein ins Geschehen. Unser Hauptprotagonist Tom Hawkins verfügt über ein gutes Maß an Galgenhumor - umso mehr, als er selbst bereits Bekanntschaft mit einem Galgen gemacht hat. Noch bevor wir dem Rätsel auch nur annähernd auf die Spur kommen, wird man bereits sehr neugierig auf die vorhergehenden Bücher. Denn auch, dass es sich bei "Das Sündenhaus" um den dritten Teil einer Reihe handelt, wusste ich vorab nicht. Allerdings lässt sich das Buch problemlos ohne Vorkenntnis lesen, hinterher allerdings wird man auch die anderen Bücher lesen wollen.
Denn der Lesefluss ist sehr gut, die Protagonisten sehr bildhaft gezeichnet, kaum eine menschliche Schwäche, die nicht irgendwo vertreten ist. Insgesamt hat man eine sehr interessante Mischung unterschiedlicher Typen, die sich dort auf dem Landsitz des ehemaligen Schatzkanzlers versammelt.
Die Handlung selbst ist sehr interessant und mitreißend, man rätselt mit Tom, wartet aber gleichzeitig auf immer neue Katastrophen. So oder so - von Langeweile kann keine Rede sein. Trotz des mit Tom einhergehenden humorvollen Blickwinkels, ist die Handlung bzw. sind die Hinter- und Beweggründe durchaus ernsthaft und keineswegs leicht abzutun.
"Das Sündenhaus" von Antonia Hodgson ist ein sehr unterhaltsamer Ausflug ins englische Landleben des 18. Jahrhunderts, dessen besonderer Reiz im Gegensatz von Toms Wesen und den ernsthaften Vorkommnissen liegt.
Auch die ersten beiden Bücher der Reihe "Das Teufelsloch" und "Der Galgenvogel" werde ich mit Sicherheit noch lesen.
Antonia Hodgson
"Das Sündenhaus"
ISBN: 978-3-426-65440-8
erschienen bei Droemer Knaur
Montag, 25. September 2017
[Rezension] Britta Orlowski - Spätsommersprossen
Kurzbeschreibung:
"Wieso soll das Revival-Konzert in einem unbekannten Küstenort stattfinden? Zunächst lehnt Baylee ab, nur, um später die Meinung über ihre Teilnahme zu ändern. Für diese Schnapsidee zeichnet das Hippie-Blut in ihren Adern verantwortlich. Alles, was mit den Ted Brunner Singers zu tun hat, gehört eigentlich in ihre Vergangenheit. Auch der ehemalige Sänger Joel DeLuca, das optische Schmankerl ihrer Band, der Sahnetupfer auf der Torte. Kurz nach ihrer Ankunft in St. Elwine erfährt Baylee mehr. Joel befindet sich ganz in ihrer Nähe, und er ist der Reverend dieser Stadt. Sofort beschleunigt sich ihr Herzschlag. Doch viel schlimmer ist, sie soll zu ihm gehen und ihn umstimmen, denn er verweigert sich dem Konzert. Dabei wissen die ehemaligen Mitglieder der Hippie-Combo, was damals passiert ist. Damals, in einem anderen Leben, als alles irgendwie leicht schien, bis das Unglück geschah."
Fazit:
Mit "Spätsommersprossen" ist nun bereits der fünfte Band der Reihe um die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens St. Elwine von Britta Orlowski erschienen.
Wie ihr wisst bin ich Fan der ersten Stunde, entsprechend gefreut habe ich mich über das Erscheinen.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: einmal von Baylee, die trotz ihrer locker leichten Art eine Menge Gepäck mit sich trägt und einmal aus Sicht von Joel, der aus seiner Wut auf die Menschen seiner Vergangenheit und besonders auf Baylee keinen Hehl macht.
Die Charaktere sind, wie wir es von der Autorin gewohnt sind, sehr nachvollziehbar und menschlich angelegt. Man lernt die Protagonisten im Laufe des Buches so gut kennen, von so vielen unterschiedlichen Seiten, dass man tatsächlich das Gefühl bekommt, Zeit mit alten Bekannten zu verbringen. Natürlich tauchen auch viele bereits bekannte Charaktere auf, was ich immer sehr schön finde, da man so auch immer mitbekommt, wie deren Geschichten weitergehen.
All dies sorgt für einen sehr guten Lesefluss, denn Langeweile kommt bestimmt nicht auf.
Auch wenn ich alle "St. Elwine" - Bücher mag, ist dieses doch etwas Besonderes. Nicht, dass Britta Orlowski sonst oberflächlich schreibt, aber durch Joels und Baylees Geschichte hat "Spätsommersprossen" eine besondere Tiefe, die dem Leser sehr ans Herz geht.
Für mich ist "Spätsommersprossen" auf jeden Fall das bewegendste Buch der Reihe.
Britta Orlowski
"Spätsommersprossen"
ISBN: 978-9-963-53782-2
erschienen im Bookshouse Verlag
"Wieso soll das Revival-Konzert in einem unbekannten Küstenort stattfinden? Zunächst lehnt Baylee ab, nur, um später die Meinung über ihre Teilnahme zu ändern. Für diese Schnapsidee zeichnet das Hippie-Blut in ihren Adern verantwortlich. Alles, was mit den Ted Brunner Singers zu tun hat, gehört eigentlich in ihre Vergangenheit. Auch der ehemalige Sänger Joel DeLuca, das optische Schmankerl ihrer Band, der Sahnetupfer auf der Torte. Kurz nach ihrer Ankunft in St. Elwine erfährt Baylee mehr. Joel befindet sich ganz in ihrer Nähe, und er ist der Reverend dieser Stadt. Sofort beschleunigt sich ihr Herzschlag. Doch viel schlimmer ist, sie soll zu ihm gehen und ihn umstimmen, denn er verweigert sich dem Konzert. Dabei wissen die ehemaligen Mitglieder der Hippie-Combo, was damals passiert ist. Damals, in einem anderen Leben, als alles irgendwie leicht schien, bis das Unglück geschah."
Fazit:
Mit "Spätsommersprossen" ist nun bereits der fünfte Band der Reihe um die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens St. Elwine von Britta Orlowski erschienen.
Wie ihr wisst bin ich Fan der ersten Stunde, entsprechend gefreut habe ich mich über das Erscheinen.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: einmal von Baylee, die trotz ihrer locker leichten Art eine Menge Gepäck mit sich trägt und einmal aus Sicht von Joel, der aus seiner Wut auf die Menschen seiner Vergangenheit und besonders auf Baylee keinen Hehl macht.
Die Charaktere sind, wie wir es von der Autorin gewohnt sind, sehr nachvollziehbar und menschlich angelegt. Man lernt die Protagonisten im Laufe des Buches so gut kennen, von so vielen unterschiedlichen Seiten, dass man tatsächlich das Gefühl bekommt, Zeit mit alten Bekannten zu verbringen. Natürlich tauchen auch viele bereits bekannte Charaktere auf, was ich immer sehr schön finde, da man so auch immer mitbekommt, wie deren Geschichten weitergehen.
All dies sorgt für einen sehr guten Lesefluss, denn Langeweile kommt bestimmt nicht auf.
Auch wenn ich alle "St. Elwine" - Bücher mag, ist dieses doch etwas Besonderes. Nicht, dass Britta Orlowski sonst oberflächlich schreibt, aber durch Joels und Baylees Geschichte hat "Spätsommersprossen" eine besondere Tiefe, die dem Leser sehr ans Herz geht.
Für mich ist "Spätsommersprossen" auf jeden Fall das bewegendste Buch der Reihe.
Britta Orlowski
"Spätsommersprossen"
ISBN: 978-9-963-53782-2
erschienen im Bookshouse Verlag
Donnerstag, 21. September 2017
[Rezension] Andreas Gruber - Todesreigen
Kurzbeschreibung:
"Nachdem eine Reihe von Kollegen auf brutale Art Selbstmord begangen haben, wird Sabine Nehmen - Kommissarin beim BKA - misstrauisch. Sie bittet den vom Dienst suspendierten Profiler Maarten S. Sneijder um Hilfe. Doch der verweigert die Zusammenarbeit, mit der dringenden Warnung, die Finger von dem Fall zu lassen. Dann verschwindet Sabine spurlos, und Sneijder greift selbst ein. Womit er nicht nur einem hasserfüllten Mörder in die Quere kommt, sondern auch einigen mächtigen Männern, die alles tun würden, um die Sünden ihrer Vergangenheit endgültig auszulöschen..."
Fazit:
"Todesreigen" ist der dritte Fall für Maarten S. Sneijder. Für mich allerdings war es die erste Begegnung mit dem skurrilen Ermittler und überhaupt das erste Buch von Andreas Gruber, das ich gelesen habe.
Um es direkt vorweg zu nehmen: Fängt man mit einem vierten Teil an, besteht die Gefahr, dass man hinterher drei Bücher mehr auf der Wunschliste hat. So jedenfalls erging es mir.
Das Buch startet direkt spannend mit einem Geisterfahrer auf der Autobahn, dem sich drei LKW-Fahrer entgegenstellen. Dann wird übergeleitet zu unserer eigentlichen weiblichen Hauptprotagonistin Sabine Nemez. Diese macht von anfang an einen sympathischen und intelligenten Eindruck, der sich im Verlauf der Handlung festigt.
Natürlich war ich neugierig auf den sagenumwobenen Maarten S. Sneijder und die Charakterisierungen seiner Kollegen in den ersten Kapiteln haben dies nur befeuert - dann war er da: mein erster Kontakt mit Herrn Sneijder. Ich bin ihm und seinem schwierigen, besserwisserischen, pedantischen, unsozialen Charakter von Anfang an verfallen!
Doch die Protagonisten sind nicht das einzige, was den Leser in "Todesreigen" beeindruckt: Die Handlung ist spannend und intelligent, unterschiedliche Perspektiven sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern auch dafür, dass der Leser weitreichend informiert ist, auch wenn sich oft hinterher herausstellt, dass er doch noch soviel weiß, wie er denkt.
Der Lesefluss ist sehr gut, durch die unterschiedlichen Handlungsstränge kommt keine Langeweile auf und die Spannung steigt im Verlauf noch weiter an, bis es für die Ermittler lebensgefährlich ist.
"Todesreigen" ist ein Thriller, der mich absolut überzeugt, mitgerissen und unterhalten hat. Ich werde die Bekanntschaft mit Maarten S. Sneijder auf jeden Fall vertiefen.
Andreas Gruber
"Todesreigen"
ISBN: 978-3-442-48313-6
erschienen bei Goldmann
"Nachdem eine Reihe von Kollegen auf brutale Art Selbstmord begangen haben, wird Sabine Nehmen - Kommissarin beim BKA - misstrauisch. Sie bittet den vom Dienst suspendierten Profiler Maarten S. Sneijder um Hilfe. Doch der verweigert die Zusammenarbeit, mit der dringenden Warnung, die Finger von dem Fall zu lassen. Dann verschwindet Sabine spurlos, und Sneijder greift selbst ein. Womit er nicht nur einem hasserfüllten Mörder in die Quere kommt, sondern auch einigen mächtigen Männern, die alles tun würden, um die Sünden ihrer Vergangenheit endgültig auszulöschen..."
Fazit:
"Todesreigen" ist der dritte Fall für Maarten S. Sneijder. Für mich allerdings war es die erste Begegnung mit dem skurrilen Ermittler und überhaupt das erste Buch von Andreas Gruber, das ich gelesen habe.
Um es direkt vorweg zu nehmen: Fängt man mit einem vierten Teil an, besteht die Gefahr, dass man hinterher drei Bücher mehr auf der Wunschliste hat. So jedenfalls erging es mir.
Das Buch startet direkt spannend mit einem Geisterfahrer auf der Autobahn, dem sich drei LKW-Fahrer entgegenstellen. Dann wird übergeleitet zu unserer eigentlichen weiblichen Hauptprotagonistin Sabine Nemez. Diese macht von anfang an einen sympathischen und intelligenten Eindruck, der sich im Verlauf der Handlung festigt.
Natürlich war ich neugierig auf den sagenumwobenen Maarten S. Sneijder und die Charakterisierungen seiner Kollegen in den ersten Kapiteln haben dies nur befeuert - dann war er da: mein erster Kontakt mit Herrn Sneijder. Ich bin ihm und seinem schwierigen, besserwisserischen, pedantischen, unsozialen Charakter von Anfang an verfallen!
Doch die Protagonisten sind nicht das einzige, was den Leser in "Todesreigen" beeindruckt: Die Handlung ist spannend und intelligent, unterschiedliche Perspektiven sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern auch dafür, dass der Leser weitreichend informiert ist, auch wenn sich oft hinterher herausstellt, dass er doch noch soviel weiß, wie er denkt.
Der Lesefluss ist sehr gut, durch die unterschiedlichen Handlungsstränge kommt keine Langeweile auf und die Spannung steigt im Verlauf noch weiter an, bis es für die Ermittler lebensgefährlich ist.
"Todesreigen" ist ein Thriller, der mich absolut überzeugt, mitgerissen und unterhalten hat. Ich werde die Bekanntschaft mit Maarten S. Sneijder auf jeden Fall vertiefen.
Andreas Gruber
"Todesreigen"
ISBN: 978-3-442-48313-6
erschienen bei Goldmann
[Rezension] Sarah Saxx - Harte Schale, weiches Herz
Kurzbeschreibung:
"Maya Hunter traut ihren Augen nicht, als vier Jahre nach einem unvergesslichen One-Night-Stand der gutaussehende Ryan Hawthorne wieder vor ihr steht. Denn eigentlich hatte sie gedacht, dass sie den Navy SEAL nie wiedersehen würde - schon gar nicht als Praktikant in ihrer Kindergartenklasse.
Doch Ryan ist nicht mehr der Mann von damals. Seine schroffe, abweisende Art verunsichert und verletzt Maya, auch wenn sich ihre Gefühle für ihn nicht ändern wollen. Werden Maya und Ryan zu dem Zauber jener Nacht zurückfinden, oder sind die Schatten, die Ryans Vergangenheit auf die Beziehung werfen, zu undurchdringlich?"
Fazit:
"Harte Schale, weiches Herz" ist nun schon der sechste Band der Greenwater Hill - Reihe von Sarah Saxx. Langsam aber sicher bevölkert sich das Städtchen Greenwater Hill mit unseren Protagonisten. Das erinnert mich immer ein wenig an die "Virgin River" - Reihe von Robyn Carr, wobei der Hintergrund der männlichen Protagonisten hier deutlich facettenreicher ist. Nicht alle sind ehemalige Soldaten, wobei dies im Fall von Ryan, unserem männlichen Hauptprotagonisten tatsächlich zutrifft.
Maya Hunter kennen Leser der Reihe bereits als dauerplappernde, aber dennoch sympathische Schwester vom Cop Dean Hunter. Dass sie nun an der Reihe ist, war nur gerecht, ging sie in den bisherigen Teilen doch immer leer aus.
Die beiden machen es sich nicht leicht, wie könnte es auch anders sein. Ein wenig schwer tat ich mich mit Ryan, also nicht mit ihm, aber mit seiner Berufsorientierung. Von der Handlung her ist es durchaus nachvollziehbar, aber irgendwie hätte ich ihn weiter gern als Navy SEAL gesehen und nicht als Kindergärtner...
Davon abgesehen befinden wir uns aber merklich in einem Sarah Saxx - Roman: gut charakterisierte Protagonisten, ein humorvolle, abwechslungsreiche Handlung, deren Ende viel zu früh kommt. Und ich habe eine leichte Ahnung, wer als nächstes in Greenwater Hill sein Gegenstück findet.
Sarah Saxx
"Harte Schale, weiches Herz"
nähere Information zur Reihe und zur Autorin findet ihr hier
"Maya Hunter traut ihren Augen nicht, als vier Jahre nach einem unvergesslichen One-Night-Stand der gutaussehende Ryan Hawthorne wieder vor ihr steht. Denn eigentlich hatte sie gedacht, dass sie den Navy SEAL nie wiedersehen würde - schon gar nicht als Praktikant in ihrer Kindergartenklasse.
Doch Ryan ist nicht mehr der Mann von damals. Seine schroffe, abweisende Art verunsichert und verletzt Maya, auch wenn sich ihre Gefühle für ihn nicht ändern wollen. Werden Maya und Ryan zu dem Zauber jener Nacht zurückfinden, oder sind die Schatten, die Ryans Vergangenheit auf die Beziehung werfen, zu undurchdringlich?"
Fazit:
"Harte Schale, weiches Herz" ist nun schon der sechste Band der Greenwater Hill - Reihe von Sarah Saxx. Langsam aber sicher bevölkert sich das Städtchen Greenwater Hill mit unseren Protagonisten. Das erinnert mich immer ein wenig an die "Virgin River" - Reihe von Robyn Carr, wobei der Hintergrund der männlichen Protagonisten hier deutlich facettenreicher ist. Nicht alle sind ehemalige Soldaten, wobei dies im Fall von Ryan, unserem männlichen Hauptprotagonisten tatsächlich zutrifft.
Maya Hunter kennen Leser der Reihe bereits als dauerplappernde, aber dennoch sympathische Schwester vom Cop Dean Hunter. Dass sie nun an der Reihe ist, war nur gerecht, ging sie in den bisherigen Teilen doch immer leer aus.
Die beiden machen es sich nicht leicht, wie könnte es auch anders sein. Ein wenig schwer tat ich mich mit Ryan, also nicht mit ihm, aber mit seiner Berufsorientierung. Von der Handlung her ist es durchaus nachvollziehbar, aber irgendwie hätte ich ihn weiter gern als Navy SEAL gesehen und nicht als Kindergärtner...
Davon abgesehen befinden wir uns aber merklich in einem Sarah Saxx - Roman: gut charakterisierte Protagonisten, ein humorvolle, abwechslungsreiche Handlung, deren Ende viel zu früh kommt. Und ich habe eine leichte Ahnung, wer als nächstes in Greenwater Hill sein Gegenstück findet.
Sarah Saxx
"Harte Schale, weiches Herz"
nähere Information zur Reihe und zur Autorin findet ihr hier
Sonntag, 17. September 2017
[Rezension] John Grisham - Das Original
Kurzbeschreibung:
"In einer spektakulären Aktion werden die handgeschriebenen Manuskripte von F. Scott Fitzgerald gestohlen. Eine Beute, deren Wert gar nicht zu beziffern ist. Das FBI nimmt schon nach kurzer Zeit die ersten Verdächtigen fest. Ein Täter aber bleibt wie vom Erdboden verschluckt, und mit ihm die Manuskripte. Doch endlich gibt es eine heiße Spur. Sie führt nach Florida in die Buchhandlung von Bruce Cable, der seine Hände allerdings in Unschuld wäscht. Und so heuert das Ermittlungsteam eine junge Autorin an, die sich in das Leben des Buchhändlers einschleichen soll..."
Kurzbeschreibung:
Ich habe früher viel von John Grisham gelesen. Seine Art zu erzählen, die plötzlichen Wendungen und der detaillierte Einblick in das amerikanische Gerichtswesen fand ich immer sehr interessant. Und auch Spannung tauchte immer wieder auf.
Nun habe ich schon einige Jahre nichts mehr von diesem Autoren gelesen und fand, "Das Original" sei eine gute Möglichkeit, einmal wieder in John Grishams Welt einzutauchen. Dass das Buch im Schriftsteller- und Buchhandlungsmilieu spielt, sah ich als zusätzlichen Bonus.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass der Klappentext auch hier wieder einmal sehr ungenau ist: Die junge Autorin, die angeheuert wird, wird dies nicht vom FBI, wie der Klappentext suggeriert, sondern von einem von der Versicherungsgesellschaft beauftragten Unternehmen.
Der Plot ist interessant und die Handlung kurzweilig. Die Charaktere sind ein Punkt, der dem Autor wieder einmal sehr gelungen ist: Wir haben es hier mit einigen sehr unterschiedlichen, sehr interessanten Personen zu tun, nachvollziehbar und plastisch.
Der Handlungsverlauf allerdings ist....egal, wie lange ich überlege, ich lande immer wieder bei "banal": Die Geschichte ist unterhaltsam, keine Frage, aber sie reißt mich nicht mit. Vergebens wartete ich auf die Wendungen, die unvorhersehbar für mich alles in ein anderes Licht tauchen würden - vergebens. Alles blieb sehr durchsichtig und auch der Schluss reichte nur für ein Schmunzeln. Da bin ich von John Grisham ein ganz anderes Kaliber gewöhnt.
"Das Original" ist eine nette Geschichte, aber wer will das schon?
John Grisham
"Das Original"
ISBN: 978-3-453-27153-1
erschienen bei Heyne
"In einer spektakulären Aktion werden die handgeschriebenen Manuskripte von F. Scott Fitzgerald gestohlen. Eine Beute, deren Wert gar nicht zu beziffern ist. Das FBI nimmt schon nach kurzer Zeit die ersten Verdächtigen fest. Ein Täter aber bleibt wie vom Erdboden verschluckt, und mit ihm die Manuskripte. Doch endlich gibt es eine heiße Spur. Sie führt nach Florida in die Buchhandlung von Bruce Cable, der seine Hände allerdings in Unschuld wäscht. Und so heuert das Ermittlungsteam eine junge Autorin an, die sich in das Leben des Buchhändlers einschleichen soll..."
Kurzbeschreibung:
Ich habe früher viel von John Grisham gelesen. Seine Art zu erzählen, die plötzlichen Wendungen und der detaillierte Einblick in das amerikanische Gerichtswesen fand ich immer sehr interessant. Und auch Spannung tauchte immer wieder auf.
Nun habe ich schon einige Jahre nichts mehr von diesem Autoren gelesen und fand, "Das Original" sei eine gute Möglichkeit, einmal wieder in John Grishams Welt einzutauchen. Dass das Buch im Schriftsteller- und Buchhandlungsmilieu spielt, sah ich als zusätzlichen Bonus.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass der Klappentext auch hier wieder einmal sehr ungenau ist: Die junge Autorin, die angeheuert wird, wird dies nicht vom FBI, wie der Klappentext suggeriert, sondern von einem von der Versicherungsgesellschaft beauftragten Unternehmen.
Der Plot ist interessant und die Handlung kurzweilig. Die Charaktere sind ein Punkt, der dem Autor wieder einmal sehr gelungen ist: Wir haben es hier mit einigen sehr unterschiedlichen, sehr interessanten Personen zu tun, nachvollziehbar und plastisch.
Der Handlungsverlauf allerdings ist....egal, wie lange ich überlege, ich lande immer wieder bei "banal": Die Geschichte ist unterhaltsam, keine Frage, aber sie reißt mich nicht mit. Vergebens wartete ich auf die Wendungen, die unvorhersehbar für mich alles in ein anderes Licht tauchen würden - vergebens. Alles blieb sehr durchsichtig und auch der Schluss reichte nur für ein Schmunzeln. Da bin ich von John Grisham ein ganz anderes Kaliber gewöhnt.
"Das Original" ist eine nette Geschichte, aber wer will das schon?
John Grisham
"Das Original"
ISBN: 978-3-453-27153-1
erschienen bei Heyne
Samstag, 16. September 2017
[Rezension] Gregg Hurwitz - Projekt Orphan
Kurzbeschreibung:
"Evan Smoak ist der "Nowhere Man". Ein geflüsterter Name unter Kriminellen, den manche für einen Spuk halten. Er hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Dies ist seine Art sich seine Menschlichkeit zu erhalten, nachdem er jahrelang unter dem Decknamen "Orphan X" im geheimen Auftrag der US-Regierung getötet hat. Während er einer Jugendlichen hilft, den Fängen eines Mädchenhändlerrings zu entkommen, wird er überwältigt und entführt. Jetzt muss Evan all sein Können aufbringen, um sich selber zu befreien, bevor es zu spät ist... Denn es gilt weiterhin sein 10. Gebot: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben."
Fazit:
Nach "Orphan X" ist "Projekt Orphan" die Fortsetzung der Reihe um Evan Smoak. Man kann der Handlung problemlos folgen, auch wenn man "Orphan X" nicht gelesen hat. Um zu verstehen, warum Evan ist, wie und was er ist, sollte man aber mit dem ersten Teil beginnen.
"Projekt Orphan" beginnt praktisch dort, wo der erste Teil endet, mit seiner Arbeit als "Nowhere Man". Diese wird dann ungewollt durch seine Entführung unterbrochen, wonach es noch zu einigen Entwicklungen kommen wird, die man so nicht vorhergesehen hat.
Der Lesefluss ist sehr gut, die Handlung spannend und mitreißend. Gregg Hurwitz versteht es, den Leser in Evans Welt zu versetzen, sodass man mit ihm zusammen so einiges auszustehen hat. Der Teil der Entführung war mir persönlich etwas zu sehr ausgereizt, das hätte man sicher auch ein wenig straffen können.
Davon abgesehen war es mir ein Vergnügen, Evan einmal mehr zu erleben. Für mich ist die Evan Smoak - Reihe von Gregg Hurwitz einmal mehr der Beweis, dass auch in der heutigen Zeit klassische Agententhriller eine Daseinsberechtigung haben.
Gregg Hurwitz
"Projekt Orphan"
erschienen bei Hapercollins
"Evan Smoak ist der "Nowhere Man". Ein geflüsterter Name unter Kriminellen, den manche für einen Spuk halten. Er hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Dies ist seine Art sich seine Menschlichkeit zu erhalten, nachdem er jahrelang unter dem Decknamen "Orphan X" im geheimen Auftrag der US-Regierung getötet hat. Während er einer Jugendlichen hilft, den Fängen eines Mädchenhändlerrings zu entkommen, wird er überwältigt und entführt. Jetzt muss Evan all sein Können aufbringen, um sich selber zu befreien, bevor es zu spät ist... Denn es gilt weiterhin sein 10. Gebot: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben."
Fazit:
Nach "Orphan X" ist "Projekt Orphan" die Fortsetzung der Reihe um Evan Smoak. Man kann der Handlung problemlos folgen, auch wenn man "Orphan X" nicht gelesen hat. Um zu verstehen, warum Evan ist, wie und was er ist, sollte man aber mit dem ersten Teil beginnen.
"Projekt Orphan" beginnt praktisch dort, wo der erste Teil endet, mit seiner Arbeit als "Nowhere Man". Diese wird dann ungewollt durch seine Entführung unterbrochen, wonach es noch zu einigen Entwicklungen kommen wird, die man so nicht vorhergesehen hat.
Der Lesefluss ist sehr gut, die Handlung spannend und mitreißend. Gregg Hurwitz versteht es, den Leser in Evans Welt zu versetzen, sodass man mit ihm zusammen so einiges auszustehen hat. Der Teil der Entführung war mir persönlich etwas zu sehr ausgereizt, das hätte man sicher auch ein wenig straffen können.
Davon abgesehen war es mir ein Vergnügen, Evan einmal mehr zu erleben. Für mich ist die Evan Smoak - Reihe von Gregg Hurwitz einmal mehr der Beweis, dass auch in der heutigen Zeit klassische Agententhriller eine Daseinsberechtigung haben.
Gregg Hurwitz
"Projekt Orphan"
erschienen bei Hapercollins
[Rezension] Petra Schier - Auf den Wellen des Glücks [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Eine Pause von der Männerwelt, das hat Silvana sich vorgenommen. Zu viele Risse hat ihr Herz schon bekommen, wenn wieder einmal eine Liebe zerbrach. Seit zwei Jahren ist sie jetzt schon Single und zur Belohnung beschließt sie, eine Kreuzfahrt in die Karibik zu machen. Doch dann begegnet Silvana auf dem Schiff dem umwerfenden Marcos Costales und plötzlich geraten all ihre guten Vorsätze mächtig ins Wanken. Könnte dieser Mann wirklich ihre große Liebe sein?"
Fazit:
"Auf den Wellen des Glücks" ist ein Spin-Off von "Körbchen mit Meerblick", welches mir ausnehmend gut gefallen hatte. Es ist vollkommen eigenständig und kann unabhängig von "Körbchen mit Meerblick" gelesen werden.
Im Mittelpunkt dieses Kurzromans steht Silvana, die sich in ihrem bisherigen Leben immer etwas halt- und planlos verhalten hat, was gerade ihrer erwachsenen Tochter ein Dorn im Auge ist, wodurch die beiden sich auch etwas entfremdet haben.
Ursache sind die immer wieder wechselnden Beziehungen zu Männern, die nie halten, was sie versprechen und ohne die Silvana nicht auskam. Nun hat sie sich selbst eine Enthaltungsphase auferlegt und gönnt sich eine Kreuzfahrt - dort lernt sie natürlich einen Mann kennen...
Der Schreibstil ist locker leicht, unsere Hauptprotagonistin durchaus sympathisch, allerdings bleibt die Charakterisierung immer etwas zu sehr an der Oberfläche. Das bin ich von der Autorin eigentlich nicht gewohnt. Dies bezieht sich nicht nur auf Silvana, sondern auch auf unsere männliche Hauptperson. Während Silvana durchaus ein Mensch mit Ecken, Kanten und Fehlern ist, haben wir es bei ihrem männlichen Gegenpart mit dem Märchenprinzen schlechthin zu tun: gutaussehend, vermögend und dann noch jemand, der immer das richtige sagt und tut. Das hat ihn für mich als Person leider zu unrealistisch gemacht.
Der Lesefluss ist durchaus gut, die Geschichte mir persönlich aber insgesamt zu oberflächlich.
Petra Schier
"Auf den Wellen des Glücks"
erschienen bei mtb
"Eine Pause von der Männerwelt, das hat Silvana sich vorgenommen. Zu viele Risse hat ihr Herz schon bekommen, wenn wieder einmal eine Liebe zerbrach. Seit zwei Jahren ist sie jetzt schon Single und zur Belohnung beschließt sie, eine Kreuzfahrt in die Karibik zu machen. Doch dann begegnet Silvana auf dem Schiff dem umwerfenden Marcos Costales und plötzlich geraten all ihre guten Vorsätze mächtig ins Wanken. Könnte dieser Mann wirklich ihre große Liebe sein?"
Fazit:
"Auf den Wellen des Glücks" ist ein Spin-Off von "Körbchen mit Meerblick", welches mir ausnehmend gut gefallen hatte. Es ist vollkommen eigenständig und kann unabhängig von "Körbchen mit Meerblick" gelesen werden.
Im Mittelpunkt dieses Kurzromans steht Silvana, die sich in ihrem bisherigen Leben immer etwas halt- und planlos verhalten hat, was gerade ihrer erwachsenen Tochter ein Dorn im Auge ist, wodurch die beiden sich auch etwas entfremdet haben.
Ursache sind die immer wieder wechselnden Beziehungen zu Männern, die nie halten, was sie versprechen und ohne die Silvana nicht auskam. Nun hat sie sich selbst eine Enthaltungsphase auferlegt und gönnt sich eine Kreuzfahrt - dort lernt sie natürlich einen Mann kennen...
Der Schreibstil ist locker leicht, unsere Hauptprotagonistin durchaus sympathisch, allerdings bleibt die Charakterisierung immer etwas zu sehr an der Oberfläche. Das bin ich von der Autorin eigentlich nicht gewohnt. Dies bezieht sich nicht nur auf Silvana, sondern auch auf unsere männliche Hauptperson. Während Silvana durchaus ein Mensch mit Ecken, Kanten und Fehlern ist, haben wir es bei ihrem männlichen Gegenpart mit dem Märchenprinzen schlechthin zu tun: gutaussehend, vermögend und dann noch jemand, der immer das richtige sagt und tut. Das hat ihn für mich als Person leider zu unrealistisch gemacht.
Der Lesefluss ist durchaus gut, die Geschichte mir persönlich aber insgesamt zu oberflächlich.
Petra Schier
"Auf den Wellen des Glücks"
erschienen bei mtb
Dienstag, 5. September 2017
[Rezension] Veit Etzold - Tränenbringer
Kurzbeschreibung:
"Ihr fünfter Fall bringt Clara Vidalis, Hauptkommissarin und Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, an ihre persönlichen Grenzen: Ein Serienkiller entführt 18-jährige Mädchen und lässt den Eltern die Leichenteile zukommen. Während Berlin vor Angst zittert, kommt es gleichzeitig zu bizarren Morden im Prostituierten-Milieu. Was ist das Motiv dieses brutalen und unergründlichen Killers? Oder haben es Clara und ihr Team mit mehreren Mördern zu tun?"
Fazit:
"Tränenbringer" ist der fünfte Teil der Reihe um Clara Vidalis. Aufgrund der fortlaufenden persönlichen Komponente ist es sicher sinnvoll, die Reihe von Anfang an zu lesen, da die einzelnen Fälle aber in sich geschlossen sind, kann man diesen auch ohne Vorkenntnisse folgen.
Der Lesefluss ist sehr gut: Es geht direkt von Anfang an in medias res, regelmäßige Perspektivenwechsel sorgen dafür, dass Langweile gar nicht aufkommen kann und Spannung und Neugier beim Leser durchgehend bestehen bleiben.
Für Zartbesaitete ist "Tränenbringer" sicher nicht die richtige Lektüre, allerdings ist man dies von Veit Etzold ja auch gewohnt. Sehr plastisch werden die Zustände der jeweiligen Opfer dargestellt, allerdings immer so, dass man es keinesfalls mit einem reinen Splatterroman verwechseln kann.
Die Handlung ist gut aufgebaut, es gibt regelmäßig Wendungen, mit denen der Leser so wohl nicht gerechnet hat und auch wenn man einiges über die Psyche von Serienmördern und die Abläufe von polizeilichen Ermittlungen erfährt, hat dies nichts Belehrendes.
Die Charaktere sind dem Leser zwar im Großen und Ganzen bereits bekannt, aber der Autor schafft es, dem immer noch etwas hinzuzufügen, was man noch nicht wusste und auch unser Täter ist sehr vielschichtig angelegt.
Als Fan von MacDeath habe ich mich gefreut, dass er auch hier wieder eine größere Rolle spielt und man auch über ihn wieder etwas mehr erfährt.
"Tränenbringer" ist nicht nur ein würdiger Nachfolger der bisherigen Teile der Reihe, er ist auch ein spannender, mitreißender und fordernder Thriller - ich hätte direkt mit einem Nachfolger weiterlesen können!
Veit Etzold
"Tränenbringer"
ISBN: 978-3-426-52069-7
erschienen bei Droemer Knaur
"Ihr fünfter Fall bringt Clara Vidalis, Hauptkommissarin und Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, an ihre persönlichen Grenzen: Ein Serienkiller entführt 18-jährige Mädchen und lässt den Eltern die Leichenteile zukommen. Während Berlin vor Angst zittert, kommt es gleichzeitig zu bizarren Morden im Prostituierten-Milieu. Was ist das Motiv dieses brutalen und unergründlichen Killers? Oder haben es Clara und ihr Team mit mehreren Mördern zu tun?"
Fazit:
"Tränenbringer" ist der fünfte Teil der Reihe um Clara Vidalis. Aufgrund der fortlaufenden persönlichen Komponente ist es sicher sinnvoll, die Reihe von Anfang an zu lesen, da die einzelnen Fälle aber in sich geschlossen sind, kann man diesen auch ohne Vorkenntnisse folgen.
Der Lesefluss ist sehr gut: Es geht direkt von Anfang an in medias res, regelmäßige Perspektivenwechsel sorgen dafür, dass Langweile gar nicht aufkommen kann und Spannung und Neugier beim Leser durchgehend bestehen bleiben.
Für Zartbesaitete ist "Tränenbringer" sicher nicht die richtige Lektüre, allerdings ist man dies von Veit Etzold ja auch gewohnt. Sehr plastisch werden die Zustände der jeweiligen Opfer dargestellt, allerdings immer so, dass man es keinesfalls mit einem reinen Splatterroman verwechseln kann.
Die Handlung ist gut aufgebaut, es gibt regelmäßig Wendungen, mit denen der Leser so wohl nicht gerechnet hat und auch wenn man einiges über die Psyche von Serienmördern und die Abläufe von polizeilichen Ermittlungen erfährt, hat dies nichts Belehrendes.
Die Charaktere sind dem Leser zwar im Großen und Ganzen bereits bekannt, aber der Autor schafft es, dem immer noch etwas hinzuzufügen, was man noch nicht wusste und auch unser Täter ist sehr vielschichtig angelegt.
Als Fan von MacDeath habe ich mich gefreut, dass er auch hier wieder eine größere Rolle spielt und man auch über ihn wieder etwas mehr erfährt.
"Tränenbringer" ist nicht nur ein würdiger Nachfolger der bisherigen Teile der Reihe, er ist auch ein spannender, mitreißender und fordernder Thriller - ich hätte direkt mit einem Nachfolger weiterlesen können!
Veit Etzold
"Tränenbringer"
ISBN: 978-3-426-52069-7
erschienen bei Droemer Knaur
[Rezension] Cecelia Ahern - So klingt dein Herz
Kurzbeschreibung:
"Die junge Laura lebt im Verborgenen im Westen Irlands. Niemand weiß, dass es sie gibt. Und dass sie eine besondere Fähigkeit hat, die Welt zum Klingen zu bringen. Als der Toningenieur Solomon im Wald auf Laura trifft, fühlt er sich sofort magisch von ihr angezogen. Doch auch Solomons Lebensgefährtin, die Regisseurin Bo, ist fasziniert: Sie möchte einen Film über die geheimnisvolle Laura drehen. Über Nacht findet sich Laura in unserer lauten, modernen Welt wieder. Kann ihre Gabe ihr dabei helfen, das Glück zu finden - und die Liebe?"
Fazit:
Ich habe damals mit Begeisterung die ersten Bücher von Cecelia Ahern gelesen - kein Wunder, ist "P.S. Ich liebe dich" doch noch immer eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Jetzt habe ich seit einigen Jahren nichts mehr von ihr gelesen, und da der Klappentext interessant klang, habe ich mich aufgemacht nach Irland.
Das Buch ist ein bißchen zweigeteilt: Der erste Teil hat etwas Märchenhaftes, Verzaubertes. Wie Solomon und sein Team in der Einsamkeit einer weiten Farm auf Laura treffen, die mehr ein Elf als ein Mensch zu sein scheint und später dann die harte Realität in der Großstadt. Und wo könnte man mehr über die wahren Beweggründe und Fallstricke der Menschen lernen als in einer Castingshow? Von daher finde ich diesen Schachzug von Cecelia Ahern sehr gelungen, wobei ich mir aber vorstellen kann, dass das einigen Lesern anders geht.
Der Lesefluss ist gut, die Handlung unterhaltsam und abwechslungsreich. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und vielschichtig angelegt und gerade Sol und Laura wachsen dem Lesern immer mehr ans Herz. Ein wenig kürzer hätten die Ausführungen über Solomons und Lauras Gefühlswelt in Bezug auf einander sein können - dass beide ihr Herz an den jeweils anderen verloren haben, ist dem Leser schon sehr früh klar, da hätte es nicht dauernder Wiederholungen bedurft. Allerdings ist das auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt, den ich habe.
"So klingt dein Herz" ist ein typischer Cecelia Ahern - Roman: etwas fürs Herz mit Tiefgang, zusammen mit einem Hauch "nicht von dieser Welt".
Cecelia Ahern
"So klingt dein Herz"
ISBN: 978-3-8105-3027-1
erschienen bei FISCHER Krüger
"Die junge Laura lebt im Verborgenen im Westen Irlands. Niemand weiß, dass es sie gibt. Und dass sie eine besondere Fähigkeit hat, die Welt zum Klingen zu bringen. Als der Toningenieur Solomon im Wald auf Laura trifft, fühlt er sich sofort magisch von ihr angezogen. Doch auch Solomons Lebensgefährtin, die Regisseurin Bo, ist fasziniert: Sie möchte einen Film über die geheimnisvolle Laura drehen. Über Nacht findet sich Laura in unserer lauten, modernen Welt wieder. Kann ihre Gabe ihr dabei helfen, das Glück zu finden - und die Liebe?"
Fazit:
Ich habe damals mit Begeisterung die ersten Bücher von Cecelia Ahern gelesen - kein Wunder, ist "P.S. Ich liebe dich" doch noch immer eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Jetzt habe ich seit einigen Jahren nichts mehr von ihr gelesen, und da der Klappentext interessant klang, habe ich mich aufgemacht nach Irland.
Das Buch ist ein bißchen zweigeteilt: Der erste Teil hat etwas Märchenhaftes, Verzaubertes. Wie Solomon und sein Team in der Einsamkeit einer weiten Farm auf Laura treffen, die mehr ein Elf als ein Mensch zu sein scheint und später dann die harte Realität in der Großstadt. Und wo könnte man mehr über die wahren Beweggründe und Fallstricke der Menschen lernen als in einer Castingshow? Von daher finde ich diesen Schachzug von Cecelia Ahern sehr gelungen, wobei ich mir aber vorstellen kann, dass das einigen Lesern anders geht.
Der Lesefluss ist gut, die Handlung unterhaltsam und abwechslungsreich. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und vielschichtig angelegt und gerade Sol und Laura wachsen dem Lesern immer mehr ans Herz. Ein wenig kürzer hätten die Ausführungen über Solomons und Lauras Gefühlswelt in Bezug auf einander sein können - dass beide ihr Herz an den jeweils anderen verloren haben, ist dem Leser schon sehr früh klar, da hätte es nicht dauernder Wiederholungen bedurft. Allerdings ist das auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt, den ich habe.
"So klingt dein Herz" ist ein typischer Cecelia Ahern - Roman: etwas fürs Herz mit Tiefgang, zusammen mit einem Hauch "nicht von dieser Welt".
Cecelia Ahern
"So klingt dein Herz"
ISBN: 978-3-8105-3027-1
erschienen bei FISCHER Krüger
Donnerstag, 24. August 2017
[Auslosung] Astrid Fritz - Die Räuberbraut
Auslosung
So, ihr Lieben! Ich möchte es gar nicht unnötig spannend machen, sondern mich nur kurz bei allen für ihre Teilnahme bedanken.
Unser Gewinner heißt also:
Old Folkie bzw. seine Mutter ;-)
Schick mir doch bitte deine Adresse zeitnah, sodass ich das Buch auf Reisen schicken kann!
Dienstag, 22. August 2017
[Rezension] Meredith Winter - Blutpsalm
Kurzbeschreibung:
"Sommerburg - eine verschlafene 800 Seelengemeinde, irgendwo im Norden Deutschlands. Ein Dorf, dessen Bewohner so akkurat und tadellos wie aus einer Reklame zu sein scheinen. Bis zu dem Tag, an dem eine brutale Mordserie den Ort erschüttert und Jonathan, der junge Pastor, sich in eine Prostituierte verliebt. Während die männlichen Bewohner nach und nach tot mit einem Fleischermesser in der Brust aufgefunden werden, zeigen die Einwohner allmählich ihr wahres Gesicht. Und auch Jonathan muss vor seiner Gemeinde zugeben, dass er bei Weitem nicht so fromm ist, wie alle bisher geglaubt haben..."
Fazit:
"Blutpsalm" von Meredith Winter ist ein Liebeskrimi. Entsprechend bin ich nicht von nervenzerfetzender Spannung ausgegangen, sondern wollte gut unterhalten werden.
Bei meiner Meinung zum Buch muss ich zwischen Handlung und Protagonisten auf der einen und der Umsetzung des Ganzen auf der anderen Seite differenzieren.
Die Charaktere unserer beiden Hauptpersonen Jonathan und Marlene sind sympathisch, mit menschlichen Fehlern und Schwächen, wenn auch mitunter beide etwas naiv. Schön herausgearbeitet ist auch die sprichwörtliche Dorfmentalität der Voreingenommenheit und Vorverurteilung. Die Handlung ist unterhaltsam mit wechselnder Perspektive, wodurch keine Langeweile aufkommt. Die Identität des Mörders kommt leider recht früh heraus, da hätte ich lieber ein wenig länger gerätselt und einige der ausführlichen Szenen der trauten Zweisamkeit zwischen Marlene und Jonathan hätte man auch ruhig kürzer halten können. Aber insgesamt hat man mit den beiden so unterschiedlichen Verliebten eine abwechslungsreiche Zeit.
Allerdings würde dem Buch ein Überarbeitung in anderen Bereichen durchaus gut tun: Für ein lektoriertes Buch enthält es einfach viel zu viele grammatikalische Fehler. Einige Formulierungen sind unglücklich gewählt, alles Dinge, die ein versierter Lektor mit Sicherheit behoben hätte.
Das finde ich wirklich sehr schade, weil dies zu Lasten eines guten Plots geht und ein Buch hindert, das Potential zu entfalten, das darin steckt.
Meredith Winter
"Blutpsalm"
ISBN: 978-3-981-87221-7
erschienen im Sommerburg Verlag
"Sommerburg - eine verschlafene 800 Seelengemeinde, irgendwo im Norden Deutschlands. Ein Dorf, dessen Bewohner so akkurat und tadellos wie aus einer Reklame zu sein scheinen. Bis zu dem Tag, an dem eine brutale Mordserie den Ort erschüttert und Jonathan, der junge Pastor, sich in eine Prostituierte verliebt. Während die männlichen Bewohner nach und nach tot mit einem Fleischermesser in der Brust aufgefunden werden, zeigen die Einwohner allmählich ihr wahres Gesicht. Und auch Jonathan muss vor seiner Gemeinde zugeben, dass er bei Weitem nicht so fromm ist, wie alle bisher geglaubt haben..."
Fazit:
"Blutpsalm" von Meredith Winter ist ein Liebeskrimi. Entsprechend bin ich nicht von nervenzerfetzender Spannung ausgegangen, sondern wollte gut unterhalten werden.
Bei meiner Meinung zum Buch muss ich zwischen Handlung und Protagonisten auf der einen und der Umsetzung des Ganzen auf der anderen Seite differenzieren.
Die Charaktere unserer beiden Hauptpersonen Jonathan und Marlene sind sympathisch, mit menschlichen Fehlern und Schwächen, wenn auch mitunter beide etwas naiv. Schön herausgearbeitet ist auch die sprichwörtliche Dorfmentalität der Voreingenommenheit und Vorverurteilung. Die Handlung ist unterhaltsam mit wechselnder Perspektive, wodurch keine Langeweile aufkommt. Die Identität des Mörders kommt leider recht früh heraus, da hätte ich lieber ein wenig länger gerätselt und einige der ausführlichen Szenen der trauten Zweisamkeit zwischen Marlene und Jonathan hätte man auch ruhig kürzer halten können. Aber insgesamt hat man mit den beiden so unterschiedlichen Verliebten eine abwechslungsreiche Zeit.
Allerdings würde dem Buch ein Überarbeitung in anderen Bereichen durchaus gut tun: Für ein lektoriertes Buch enthält es einfach viel zu viele grammatikalische Fehler. Einige Formulierungen sind unglücklich gewählt, alles Dinge, die ein versierter Lektor mit Sicherheit behoben hätte.
Das finde ich wirklich sehr schade, weil dies zu Lasten eines guten Plots geht und ein Buch hindert, das Potential zu entfalten, das darin steckt.
Meredith Winter
"Blutpsalm"
ISBN: 978-3-981-87221-7
erschienen im Sommerburg Verlag
Montag, 21. August 2017
[Rezension] Chris Carter - Death Call - Er bringt den Tod
Kurzbeschreibung:
"Tanya Kaitlin bekommt einen Videoanruf von ihrer besten Freundin. Was sie sieht, ist ein Alptraum: ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Um sie zu retten, muss Tanya zwei Fragen richtig beantworten. Doch sie scheitert. Und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.
Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia suchen einen Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. Er studiert ihre Fehler und nutzt sie für sein perfides Spiel. Und das hat gerade erst begonnen..."
Fazit:
"Death Call - Er bringt den Tod" ist bereits der achte Teil um den Profiler Robert Hunter. Für Fans der Reihe natürlich ein absolutes "must read", so auch für mich.
Natürlich ist es immer schöner, eine Reihe von Beginn an zu lesen, aber da es in "Death Call - Er bringt den Tod" keine private Komponente gibt, die auf Vergangenem basiert und die Fälle in jedem Buch abgeschlossen sind, kann man "Death Call - Er bringt den Tod" auch problemlos ohne Vorkenntnis der anderen Bände lesen.
Meine Erwartungen an die Bücher von Chris Carter sind jedes Mal hoch und so steigt auch mit jedem Band, der erscheint, die Angst, dass die Erwartungen irgendwann nicht mehr erfüllt werden. Ist es doch häufig so, dass Spannung und Faszination mit weiterem Fortschreiten einer Reihe abnehmen. In diesem Fall kann man aber beruhigt zum Buch greifen: Chris Carter liefert, was der Leser erwartet.
Wie immer ist der Lesefluss sehr gut, die kurzen Kapitel und regelmäßigen Perspektivenwechsel sorgen für Abwechslung und halten Neugier und Spannung der einzelnen Handlungsstränge wach. Wie jedes seiner Bücher möchte man es vor der letzten Seite eigentlich nicht mehr aus der Hand legen.
Außerdem schafft es der Autor, dass ich von der Identität des Mörders überrascht bin und Motivation und Handlung auch im Nachhinein noch schlüssig sind - das vermisse ich mittlerweile leider bei vielen Thrillern.
Mit "Death Call - Er bringt den Tod" hat Chris Carter einmal mehr bewiesen, dass er den Leser fesseln und mitreißen kann und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiederlesen mit Robert und Carlos.
Chris Carter
"Death Call - Er bringt den Tod"
ISBN: 978-3-548-28952-6
erschienen bei Ullstein
"Tanya Kaitlin bekommt einen Videoanruf von ihrer besten Freundin. Was sie sieht, ist ein Alptraum: ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Um sie zu retten, muss Tanya zwei Fragen richtig beantworten. Doch sie scheitert. Und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.
Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia suchen einen Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. Er studiert ihre Fehler und nutzt sie für sein perfides Spiel. Und das hat gerade erst begonnen..."
Fazit:
"Death Call - Er bringt den Tod" ist bereits der achte Teil um den Profiler Robert Hunter. Für Fans der Reihe natürlich ein absolutes "must read", so auch für mich.
Natürlich ist es immer schöner, eine Reihe von Beginn an zu lesen, aber da es in "Death Call - Er bringt den Tod" keine private Komponente gibt, die auf Vergangenem basiert und die Fälle in jedem Buch abgeschlossen sind, kann man "Death Call - Er bringt den Tod" auch problemlos ohne Vorkenntnis der anderen Bände lesen.
Meine Erwartungen an die Bücher von Chris Carter sind jedes Mal hoch und so steigt auch mit jedem Band, der erscheint, die Angst, dass die Erwartungen irgendwann nicht mehr erfüllt werden. Ist es doch häufig so, dass Spannung und Faszination mit weiterem Fortschreiten einer Reihe abnehmen. In diesem Fall kann man aber beruhigt zum Buch greifen: Chris Carter liefert, was der Leser erwartet.
Wie immer ist der Lesefluss sehr gut, die kurzen Kapitel und regelmäßigen Perspektivenwechsel sorgen für Abwechslung und halten Neugier und Spannung der einzelnen Handlungsstränge wach. Wie jedes seiner Bücher möchte man es vor der letzten Seite eigentlich nicht mehr aus der Hand legen.
Außerdem schafft es der Autor, dass ich von der Identität des Mörders überrascht bin und Motivation und Handlung auch im Nachhinein noch schlüssig sind - das vermisse ich mittlerweile leider bei vielen Thrillern.
Mit "Death Call - Er bringt den Tod" hat Chris Carter einmal mehr bewiesen, dass er den Leser fesseln und mitreißen kann und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiederlesen mit Robert und Carlos.
Chris Carter
"Death Call - Er bringt den Tod"
ISBN: 978-3-548-28952-6
erschienen bei Ullstein
Sonntag, 20. August 2017
[Rezension] R. K. Lilley - Love is War - Sehnsucht
Kurzbeschreibung:
"Wenige Wochen sind vergangen, seit Dante zum zweiten Mal Scarletts Herz gebrochen hat. Scarlett ist fest entschlossen, endlich von Dante loszukommen und ihn ein für alle Mal zu vergessen, als sich sein Halbbruder Bastian bei ihr meldet. Bastian hat Neuigkeiten, die alles verändern und die Ereignisse der letzten fünf Jahre in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. Können Scarlett und Dante am Ende doch noch gemeinsam glücklich werden?"
Fazit:
"Love is War - Sehnsucht" ist der zweite Teil um R. K. Lilleys Prota-Paar Dante und Scarlett.
Um zu verstehen, wo die beiden sich befinden und warum sie so zueinander stehen, wie sie es tun, ist es unerlässlich, mit dem ersten Teil "Love is War - Verlangen" zu starten.
Denn im zweiten Teil startet der Leser praktisch dort, wo der erste Teil endet. Durch den Cliffhanger am Ende des ersten Buches meint man, breits zu wissen, was der Hintergrund von allem ist, aber ich kann euch sagen, dass man sich nicht im geringsten ausmalen kann, was noch alles zutage treten wird!
Da man die Protagonisten bereits kennt, kann man sich natürlich gut in sie hineinfühlen. Wurde am Anfang der Reihe noch suggeriert, dass Dante der Böse und Scarlett sein Opfer ist, weiß man es mittlerweile besser.
Der Lesefluss ist sehr gut. lediglich im Mittelteil wurde es mir zeitweise ein wenig zu gefühlsduselig und langatmig - ich wollte wissen, was genau passiert war und nicht zum tausendsten Mal lesen, wie sehr die beiden sich lieben...
Davon abgesehen, rauscht man durch das Buch, da eine Enthüllung die letzte ablöst.
Ich habe beim Lesen der Bücher mit Scarlett, aber auch mit Dante, gelebt, geliebt, gelitten und geflucht, wurde sehr gut unterhalten und habe seufzend von den beiden Abschied genommen.
R. K. Lilley
"Love is War - Sehnsucht"
ISBN: 978-3-453-58056-5
erschienen bei Heyne
"Wenige Wochen sind vergangen, seit Dante zum zweiten Mal Scarletts Herz gebrochen hat. Scarlett ist fest entschlossen, endlich von Dante loszukommen und ihn ein für alle Mal zu vergessen, als sich sein Halbbruder Bastian bei ihr meldet. Bastian hat Neuigkeiten, die alles verändern und die Ereignisse der letzten fünf Jahre in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. Können Scarlett und Dante am Ende doch noch gemeinsam glücklich werden?"
Fazit:
"Love is War - Sehnsucht" ist der zweite Teil um R. K. Lilleys Prota-Paar Dante und Scarlett.
Um zu verstehen, wo die beiden sich befinden und warum sie so zueinander stehen, wie sie es tun, ist es unerlässlich, mit dem ersten Teil "Love is War - Verlangen" zu starten.
Denn im zweiten Teil startet der Leser praktisch dort, wo der erste Teil endet. Durch den Cliffhanger am Ende des ersten Buches meint man, breits zu wissen, was der Hintergrund von allem ist, aber ich kann euch sagen, dass man sich nicht im geringsten ausmalen kann, was noch alles zutage treten wird!
Da man die Protagonisten bereits kennt, kann man sich natürlich gut in sie hineinfühlen. Wurde am Anfang der Reihe noch suggeriert, dass Dante der Böse und Scarlett sein Opfer ist, weiß man es mittlerweile besser.
Der Lesefluss ist sehr gut. lediglich im Mittelteil wurde es mir zeitweise ein wenig zu gefühlsduselig und langatmig - ich wollte wissen, was genau passiert war und nicht zum tausendsten Mal lesen, wie sehr die beiden sich lieben...
Davon abgesehen, rauscht man durch das Buch, da eine Enthüllung die letzte ablöst.
Ich habe beim Lesen der Bücher mit Scarlett, aber auch mit Dante, gelebt, geliebt, gelitten und geflucht, wurde sehr gut unterhalten und habe seufzend von den beiden Abschied genommen.
R. K. Lilley
"Love is War - Sehnsucht"
ISBN: 978-3-453-58056-5
erschienen bei Heyne