Seiten

Donnerstag, 2. November 2017

[Rezension] Kristin Harmel - Heute fängt der Himmel an

Kurzbeschreibung:
"Die Journalistin Emily Emerson befindet sich kurz nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Margaret an einem besonders schwierigen Punkt in ihrem Leben. Da erreicht sie unvermittelt ein mysteriöses Gemälde, das eine Frau unter einem wunderschönen violettfarbenen Himmel zeigt. Schnell erkennt Emily, dass es sich dabei um Margaret handeln muss, doch dem Bild ist nur eine Notiz mit den Worten "Sie war die Liebe seines Lebens" beigelegt. Emily ist von diesen Zeilen tief bewegt und begibt sich auf die Suche nach dem Absender. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte, die auch ihr eigenes Leben nicht unberührt lässt..."

Fazit:
Nachdem mich Kristin Harmels erster Roman "Solange am Himmel Sterne stehen" absolut begeistert hatte, fiel dies bei dem Nachfolger "Über uns der Himmel" doch um einiges ab. Deshalb habe ich auch erst einige Zeit überlegt, ob ich "Heute fängt der Himmel an" lesen möchte. Letztendlich bin ich das Wagnis aber eingegangen und im Nachhinein sehr froh darüber.

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, wie wir es von Kristin Harmel gewohnt sind. In der Gegenwart macht sich Emily auf die Suche nach ihrem unbekannten Großvater, gleichzeitig wird aber auch ihr eigenes Leben, ihr schwieriges Verhältnis zum Vater und Entscheidungen, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben, beleuchtet.

In der Vergangenheit begeben wir uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo die Farmerstochter Margaret und der deutsche Kriegsgefangene Peter aufeinandertreffen, was ihrer beider Leben für immer aus der Bahn wirft.

Wie bereits in ihren anderen Büchern, nimmt die Autorin den Leser mühelos mit durch Zeit und Raum und fängt das Lebensgefühl beider Zeiten hervorragend ein. Darüber hinaus sind ihre Charaktere alle sehr menschlich und unverwechselbar gestaltet.

Durch die Perspektivenwechsel, die Fragen, die den Leser umtreiben und die herzbewegende Geschichte von Margaret und Peter ist der Lesefluss sehr gut. Der Leser kann gar nicht anders als Anteil zu nehmen am Schicksal der Protagonisten.

Doch es geht nicht ausschließlich um Liebe, sondern um alles, was zutage trifft, wo Menschen beteiligt sind: Neid, Missgunst, Intrigen, Enttäuschung, Hoffnung, Verzweiflung - kaum eine Emotion, die nicht deutlichen Anteil am Geschehen hat.

"Heute fängt der Himmel an" von Kristin Harmel hat mir einmal mehr bewiesen, dass es Romane gibt, die beim Lesen wirklich anrühren und wo jedesmal, wenn der Blick auch nach dem Lesen auf das Buch fällt, das Kopfkino gleich wieder startet.

Kristin Harmel
"Heute fängt der Himmel an"
ISBN: 978-3-7341-0289-9
erschienen bei blanvalet

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen