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Dienstag, 26. Dezember 2017

[Rezension] Thomas Elbel - Der Todesmeister

Kurzbeschreibung:
"An der Oberbaumbrücke wird die Leiche eines jungen Mädchens angespült. Der Körper weist grausame Folter- und Missbrauchsspuren auf. Es handelt sich um die Nichte des Berliner Justizsenators, und sie scheint nicht das einzige Opfer zu sein: Im Internet tauchen Videos auf, in denen junge Frauen auf perverse Weise zu Tode gequält werden. Viktor von Puppe, frisch aus dem Innenministerium zum Berliner LKA gewechselt, und seine Kollegen stehen unter Druck, doch in höheren Kreisen scheint nicht jeder an einer Aufklärung interessiert zu sein..."

Fazit:
Bisher kannte ich Thomas Elbel als Autor aus dem Bereich Sci-Fi/Fantasy. Eigentlich ist gerade der Sci-Fi-Bereich überhaupt nicht mein Genre, aber er hat es geschafft, dass mich das Buch fesselte und ich es nicht nur tatsächlich komplett las, sondern es mir auch noch ausnehmend gut gefiel.

Entsprechend neugierig war ich auf "Der Todesmeister", sind Thriller doch eindeutig eher mein Genre.

Es gibt nicht viele Bücher, bei denen man bereits nach wenigen Seiten die Gewissheit hat: "Egal, was passieren wird, dies wird ein gutes Buch!" bei "Der Todesmeister" hatte ich dieses Gefühl und es hat mich nicht getrogen.

Als bekennender Charakterfan sind die Protagonisten eines Buches für mich besonders wichtig. Und da hat der Autor so einiges aus dem Hut gezaubert: ob Viktor, der LKA-Frischling mit Besserwisserhang, der dennoch einen gewissen Beschützerinstinkt weckt oder Kenji, der nach außen gern den Sprücheklopfer gibt, aber dahinter einen scharfen Verstand und ein großes Herz verbirgt, oder, oder, oder... so könnte ich noch eine Weile weiter machen, denn nahezu alle Charaktere sind vielschichtig, menschlich und dabei so einzigartig, dass man sie direkt als Individuum vor Augen hat.

Auch die Handlung muss sich nicht hinter den Charakteren verstecken: Der Lesefluss ist sehr gut, die Handlung abwechslungsreich und interessant, die Spannung gut dosiert und man ist als Leser mitten dabei. Gut, einige Entwicklungen liegen schnell auf der Hand, dies tut dem Ganzen aber keinen Abbruch, man kann nicht alles verheimlichen und plötzlich aus der Box springen lassen.

Mein einziger wirklicher Wehrmutstropfen besteht darin, dass meine bereits recht frühe Vermutung bezüglich des Täters am Schluß genau so bestätigt wurde - ich werde ja wirklich lieber überrascht, was die Identität betrifft, aber nobody is perfect.

Und weil es eine wirkliche Verschwendung der wunderbaren Charaktere wäre, bin ich sehr froh, dass "Der Todesmeister" den Auftakt einer Reihe darstellt, sodass wir früher oder später das Vergnügen haben werden, erneut mit Viktor, Kenji und Begüm zu ermitteln.

Eines der Highlights meines Thrillerjahres!

Thomas Elbel
"Der Todesmeister"
ISBN: 978-3-7341-0414-5
erschienen bei Blanvalet

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