Kurzbeschreibung:
"Gütersloh im Winter 2013, Dienstagnacht. Überstürzt verlässt Victoria Lirot das Haus, lediglich bekleidet in Schlafanzug und Mantel. Es ist kühl, doch die junge Frau wählt den Motorroller und lässt das Auto stehen. Eine Stunde später ist sie tot, brutal ermordet. Wovor ist Frau Lirot geflüchtet oder was hatte sie vor?
Am darauffolgenden Tag verunglückt ein Auto zwischen Gütersloh und Wiedenbrück. Die Kreispolizeibehörde ermittelt und Kommissarin Sarah Berger und ihr neuer Partner Ahmet Yilmaz übernehmen den Fall. Die Untersuchung des Unfallorts liefert den beiden Polizisten verblüffende Ergebnisse..."
Fazit:
"Und dein Lohn ist der Tod" ist der zweite Teil der Reihe um die Kommissarin Sarah Berger. Man kann dieses Buch allerdings problemlos ohne Kenntniss des ersten Bandes, "Und ich vergebe dir nicht", lesen, wie ich im Selbstversuch getestet habe.
Die Handlung dieses bodenständigen Krimis ist in Ostwestfalen angesiedelt, vor allem Gütersloh, aber auch umliegende Örtchen und anfangs auch Paderborn, tauchen in der Handlung auf. Da ich selbst gebürtige Ostwestfälin bin, war es mir natürlich ein besonderes Vergnügen, ein Buch zu lesen, dessen Handlungsorte ich selbst kenne - für die Großstädter hier sicher nichts Ungewöhnliches, für mich Landei aber ein wunderbares Erlebnis.
Mehrere seltsame Todesfälle stellen Sarah Berger und ihren Kollegen Ahmet Yilmaz vor viele Fragen. Was tat die Tote mitten in der Nacht, nur halb bekleidet mit ihrem Motorroller mitten in Gütersloh? Warum ist ihr Freund nicht auffindbar und dessen Kollegen ebenso? Mit viel Logik, aber auch Einfühlungsvermögen nehmen sie sich der Sache an.
Mit Sarah Berger und Ahmet Yilmaz hat Erasmus Herold zwei sehr sympathische und realistische Hauptcharaktere geschaffen. Ebenso realistisch bringt er dem Leser die natürliche, bodenständige Art der Ostwestfalen nahe, was sowohl Personen als auch Handlung Authentizität verleiht.
Darüber hinaus besticht aber auch die Handlung an sich: Die Neugier des Lesers wird rasch geweckt und durch Irrungen, Wirrungen und Veränderungen am Leben erhalten - automatisch rätselt man mit und wird dann durch Winkelzüge in der Handlung doch wieder an den Anfang der eigenen Vermutungen gestellt. Zwar war ich mir gegen Ende sicher, was den Täter angeht, dadurch hat das Buch aber keinesfalls an Unterhaltung und Spannung verloren.
Von meiner Seite also eine klare Leseempfehlung!
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
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Montag, 23. September 2013
Dienstag, 17. September 2013
Stephan Ludwig - Zorn - Wo kein Licht
Kurzbeschreibung:
"Hauptkommissar Claudius Zorn weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Innerhalb kürzester Zeit ereignen sich mehrere Verbrechen, und alles landet auf seinem Tisch. Sein Kollege Schröder liegt mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus und kann zunächst nicht wie gewohnt den dringend benötigten ermittlerischen Input liefern.
Aber dann erhält Zorn den entscheidenden Hinweis. Und hat schnell einen Verdacht. Alle Verbrechen hängen zusammen. Nur leider glaubt ihm keiner. Mit fatalen Folgen."
Fazit:
Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Zorn-Thriller gefreut. Die ersten beiden Fälle hatten mir ja schon sehr gut gefallen, sodass ich dem Wiedersehen mit Zorn und Schröder entgegen fieberte.
Wie wir Zorn kennen und lieben, trennt er sich auch im aktuellen Buch nicht von seinem Sarkasmus und seiner angeborenen Faulheit. Dennoch gewinnt der Charakter des Claudius Zorn zunehmend an Tiefe. Dies liegt vor allem daran, dass Zorn etwas tut, was so gar nicht zu ihm paßt: er knüpft zwischenmenschliche Beziehungen! Dass dies nicht problemlos verlaufen kann, dürfte jedem, der Zorn kennt, klar sein. So kämpft er an gleich zwei privaten Beziehungsfronten: seiner Beziehung zu Malina und auch der zu Schröder, denn was Freundschaft ist, muss Zorn erst lernen.
Aber auch der Arbeitsalltag hält Zorn und Schröder auf Trab - gleich mehrere furchtbare Verbrechen halten sie in Atem - ein Selbstmord, ein Mord, Menschen verschwinden und alles weist in eine Richtung, die weder Zorn noch dem Leser gefällt....
In gewohnt mitreißender Form unterhält Stephan Ludwig seine Leserschaft. Dennoch möchte ich besonders das letzte Drittel herausstellen, denn da beweist der Autor, dass er definitiv das Zeug hat, zu den ganz großen deutschen Thrillerautoren zu gehören! Gerade in diesem Teil ist die Spannung mit Händen greifbar und der Leser wird in eine Atmosphäre gehüllt, bei der selbst Zorn keine schlauen Sprüche mehr einfallen - ganz großes Kopfkino!
"Hauptkommissar Claudius Zorn weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Innerhalb kürzester Zeit ereignen sich mehrere Verbrechen, und alles landet auf seinem Tisch. Sein Kollege Schröder liegt mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus und kann zunächst nicht wie gewohnt den dringend benötigten ermittlerischen Input liefern.
Aber dann erhält Zorn den entscheidenden Hinweis. Und hat schnell einen Verdacht. Alle Verbrechen hängen zusammen. Nur leider glaubt ihm keiner. Mit fatalen Folgen."
Fazit:
Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung der Zorn-Thriller gefreut. Die ersten beiden Fälle hatten mir ja schon sehr gut gefallen, sodass ich dem Wiedersehen mit Zorn und Schröder entgegen fieberte.
Wie wir Zorn kennen und lieben, trennt er sich auch im aktuellen Buch nicht von seinem Sarkasmus und seiner angeborenen Faulheit. Dennoch gewinnt der Charakter des Claudius Zorn zunehmend an Tiefe. Dies liegt vor allem daran, dass Zorn etwas tut, was so gar nicht zu ihm paßt: er knüpft zwischenmenschliche Beziehungen! Dass dies nicht problemlos verlaufen kann, dürfte jedem, der Zorn kennt, klar sein. So kämpft er an gleich zwei privaten Beziehungsfronten: seiner Beziehung zu Malina und auch der zu Schröder, denn was Freundschaft ist, muss Zorn erst lernen.
Aber auch der Arbeitsalltag hält Zorn und Schröder auf Trab - gleich mehrere furchtbare Verbrechen halten sie in Atem - ein Selbstmord, ein Mord, Menschen verschwinden und alles weist in eine Richtung, die weder Zorn noch dem Leser gefällt....
In gewohnt mitreißender Form unterhält Stephan Ludwig seine Leserschaft. Dennoch möchte ich besonders das letzte Drittel herausstellen, denn da beweist der Autor, dass er definitiv das Zeug hat, zu den ganz großen deutschen Thrillerautoren zu gehören! Gerade in diesem Teil ist die Spannung mit Händen greifbar und der Leser wird in eine Atmosphäre gehüllt, bei der selbst Zorn keine schlauen Sprüche mehr einfallen - ganz großes Kopfkino!
Petra Durst-Benning - die Champagnerkönigin
Kurzbeschreibung:
"1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können.
Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt."
Fazit:
"Die Champagnerkönigin" ist der zweite Teil der Jahrhundertwind-Trilogie von Petra Durst-Benning, die mit "Solang die Welt noch schläft" ihren Anfang nahm.
Ging es im ersten Band der Trilogie vor allem um Josefine und die Anfänge des Radrennens in Deutschland und vor allem des weiblichen Radfahrens, handelt dieser Band von Isabelle und der Champagnerherstellung.
Isabelle, Tochter aus höherem Haus, hat mit ihrer Familie gebrochen, um ihre große Liebe Leon zu heiraten und mit ihm Berlin zu verlassen. Doch schnell lernt sie, dass nicht alles so ist, wie sie es sich ausgemalt hat, angefangen mit dem Weingut von Leons Eltern in der Pfalz, das nicht mehr als ein simpler Bauernhof ist. Der Satz ihrer Mutter "Du wurdest zum Heiraten erzogen und nicht zum Kartoffeln schälen" hat ebenfalls seine Gültigkeit verloren, wie Isabelle leidvoll erfahren muss. Als Leon dann aber das Weingut seines Onkels in der Champagne erbt, hat Isabelle wieder Hoffnung auf einen Neuanfang.
Petra Durst-Benning hat ein Auge für Charaktere und Landschaften und lässt beides derart bildhaft im Kopf des Lesers entstehen, dass man die Landschaft der Champagne direkt vor sich sieht, während die Protagonisten des Buches in den Weinbergen arbeiten - ich glaube jeder, der dieses Buch liest, wird danach einmal in die Champagne reisen wollen.
Auch erfährt der Leser wie nebenbei, praktisch mit Isabelle zusammen, viel Wissenswertes über den Champagner und seine Herstellung und wie man vielleicht überrascht feststellen mag, ist das alles andere als uninteressant.
Neben Isabelle und Leon, die wir bereits aus "Solang die Welt noch schläft" kennen, gibt es in "Die Champagnerkönigin" aber wieder viele neue interessante Charaktere - sympathische und unsympathische, aber alle derart lebensecht ausformuliert, dass man sich fühlt, als kenne man sie schon ewig. Aber auch alte Bekannte wie Clara und Josefine verlieren wir nicht ganz aus dem Auge, was ich absolut begrüßt habe.
Mit "Die Champagnerkönigin" ist Petra Durst-Benning definitiv ein Nachfolger auf Augenhöhe gelungen - thematisch vollkommen anders, sodass man ihn tatsächlich auch ohne Vorkenntnis des ersten Bandes lesen könnte, hat man dennoch das Gefühl, dass die Geschichte aus "Solang die Welt noch schläft" im zweiten Band nahtlos fortgesetzt wird, nur mit anderem Schwerpunkt.
Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf den Abschlussband der Trilogie, auf diesen werden wir aber leider bis 2015 warten müssen.
"1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte Weingut einverleiben zu können.
Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt."
Fazit:
"Die Champagnerkönigin" ist der zweite Teil der Jahrhundertwind-Trilogie von Petra Durst-Benning, die mit "Solang die Welt noch schläft" ihren Anfang nahm.
Ging es im ersten Band der Trilogie vor allem um Josefine und die Anfänge des Radrennens in Deutschland und vor allem des weiblichen Radfahrens, handelt dieser Band von Isabelle und der Champagnerherstellung.
Isabelle, Tochter aus höherem Haus, hat mit ihrer Familie gebrochen, um ihre große Liebe Leon zu heiraten und mit ihm Berlin zu verlassen. Doch schnell lernt sie, dass nicht alles so ist, wie sie es sich ausgemalt hat, angefangen mit dem Weingut von Leons Eltern in der Pfalz, das nicht mehr als ein simpler Bauernhof ist. Der Satz ihrer Mutter "Du wurdest zum Heiraten erzogen und nicht zum Kartoffeln schälen" hat ebenfalls seine Gültigkeit verloren, wie Isabelle leidvoll erfahren muss. Als Leon dann aber das Weingut seines Onkels in der Champagne erbt, hat Isabelle wieder Hoffnung auf einen Neuanfang.
Petra Durst-Benning hat ein Auge für Charaktere und Landschaften und lässt beides derart bildhaft im Kopf des Lesers entstehen, dass man die Landschaft der Champagne direkt vor sich sieht, während die Protagonisten des Buches in den Weinbergen arbeiten - ich glaube jeder, der dieses Buch liest, wird danach einmal in die Champagne reisen wollen.
Auch erfährt der Leser wie nebenbei, praktisch mit Isabelle zusammen, viel Wissenswertes über den Champagner und seine Herstellung und wie man vielleicht überrascht feststellen mag, ist das alles andere als uninteressant.
Neben Isabelle und Leon, die wir bereits aus "Solang die Welt noch schläft" kennen, gibt es in "Die Champagnerkönigin" aber wieder viele neue interessante Charaktere - sympathische und unsympathische, aber alle derart lebensecht ausformuliert, dass man sich fühlt, als kenne man sie schon ewig. Aber auch alte Bekannte wie Clara und Josefine verlieren wir nicht ganz aus dem Auge, was ich absolut begrüßt habe.
Mit "Die Champagnerkönigin" ist Petra Durst-Benning definitiv ein Nachfolger auf Augenhöhe gelungen - thematisch vollkommen anders, sodass man ihn tatsächlich auch ohne Vorkenntnis des ersten Bandes lesen könnte, hat man dennoch das Gefühl, dass die Geschichte aus "Solang die Welt noch schläft" im zweiten Band nahtlos fortgesetzt wird, nur mit anderem Schwerpunkt.
Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf den Abschlussband der Trilogie, auf diesen werden wir aber leider bis 2015 warten müssen.
Montag, 16. September 2013
Cassandra Clare - City of Ashes
Kurzbeschreibung:
"Clary wünscht sich ihr normales Leben zurück. Doch was ist schon normal, wenn man als Schattenjägerin gegen Dämonen, Werwölfe, Vampire und Feen kämpfen muss? Sie wünscht sich nichts sehnlicher, der Unterwelt den Rücken zuzukehren. Doch als ihr Bruder Jace in Gefahr gerät, stellt sich Clary ihrem Schicksal - und wird in einen tödlichen Kampf gegen die Kreaturen der Nacht verstrickt."
Fazit:
"City of Ashes" ist der zweite Teil der "Chroniken der Unterwelt". Nachdem mir Band 1, "City of Bones" , ja ausnehmend gut gefiel, musste ich natürlich auch den Folgeband lesen.
Vieles ist dem Leser aus Band eins natürlich vertraut und ich muss sagen, dass man auch auf jeden Fall den ersten Teil gelesen haben sollte, denn sonst kennt man viele Hintergründe nicht und einige Zusammenhänge würden sich ebenso wenig erschließen.
Clarys Mutter liegt noch immer im Koma, Clary hat mehr als ein wenig daran zu knacken, dass Jace ihr Bruder ist und ob und wie ihre Beziehung zu Simon aussieht, weiß sie auch nicht so richtig. In dieser Hinsicht ist Clary der normale Teenager. Dies ist ganz klar eine Stärke von Cassandra Clares Welt: die Verstrickung der normalen Welt und auch der normalen Gefühlswelt einer Teenagerin mit der Welt der Schattenjäger und Schattenwesen, die gedankliche Möglichkeit, dass es vielleicht ja tatsächlich Dinge gibt, die parallel zum eigenen "normalen" Leben ablaufen, die man aber nur erkennt, wenn man darin verstrickt ist.
Den Klappentext (s. o.) finde ich an einigen Stellen sehr unpräzise, da Clary mitnichten gegen Werwölfe, Vampire und Feen kämpft, sondern sich eher mit diesen verbündet, um der gemeinsamen Bedrohung, die von Valentin, ihrem Vater, ausgeht zu begegnen.
Wie bereits in "City of Bones" versinkt der Leser komplett in dieser bildhaft beschriebenen Welt und erlebt vor allem aus Clarys Sicht die Ereignisse, die sich mehr und mehr zuspitzen.
"City of Ashes" ist eine Fortsetzung, die sich sehen lassen kann, wenn auch nicht ganz so viel überraschendes geschieht wie im Vorgänger, aber das, was an Überraschungen geboten wird, ist definitiv nicht ohne - damit dürfte klar sein, dass auch "City of Glass", der dritte Band, früher oder später zu mir muss.
"Clary wünscht sich ihr normales Leben zurück. Doch was ist schon normal, wenn man als Schattenjägerin gegen Dämonen, Werwölfe, Vampire und Feen kämpfen muss? Sie wünscht sich nichts sehnlicher, der Unterwelt den Rücken zuzukehren. Doch als ihr Bruder Jace in Gefahr gerät, stellt sich Clary ihrem Schicksal - und wird in einen tödlichen Kampf gegen die Kreaturen der Nacht verstrickt."
Fazit:
"City of Ashes" ist der zweite Teil der "Chroniken der Unterwelt". Nachdem mir Band 1, "City of Bones" , ja ausnehmend gut gefiel, musste ich natürlich auch den Folgeband lesen.
Vieles ist dem Leser aus Band eins natürlich vertraut und ich muss sagen, dass man auch auf jeden Fall den ersten Teil gelesen haben sollte, denn sonst kennt man viele Hintergründe nicht und einige Zusammenhänge würden sich ebenso wenig erschließen.
Clarys Mutter liegt noch immer im Koma, Clary hat mehr als ein wenig daran zu knacken, dass Jace ihr Bruder ist und ob und wie ihre Beziehung zu Simon aussieht, weiß sie auch nicht so richtig. In dieser Hinsicht ist Clary der normale Teenager. Dies ist ganz klar eine Stärke von Cassandra Clares Welt: die Verstrickung der normalen Welt und auch der normalen Gefühlswelt einer Teenagerin mit der Welt der Schattenjäger und Schattenwesen, die gedankliche Möglichkeit, dass es vielleicht ja tatsächlich Dinge gibt, die parallel zum eigenen "normalen" Leben ablaufen, die man aber nur erkennt, wenn man darin verstrickt ist.
Den Klappentext (s. o.) finde ich an einigen Stellen sehr unpräzise, da Clary mitnichten gegen Werwölfe, Vampire und Feen kämpft, sondern sich eher mit diesen verbündet, um der gemeinsamen Bedrohung, die von Valentin, ihrem Vater, ausgeht zu begegnen.
Wie bereits in "City of Bones" versinkt der Leser komplett in dieser bildhaft beschriebenen Welt und erlebt vor allem aus Clarys Sicht die Ereignisse, die sich mehr und mehr zuspitzen.
"City of Ashes" ist eine Fortsetzung, die sich sehen lassen kann, wenn auch nicht ganz so viel überraschendes geschieht wie im Vorgänger, aber das, was an Überraschungen geboten wird, ist definitiv nicht ohne - damit dürfte klar sein, dass auch "City of Glass", der dritte Band, früher oder später zu mir muss.
Linda Castillo - die Zahlen der Toten
Kurzbeschreibung:
"Vor 16 Jahren erschütterte eine brutale Mordserie die ländliche Kleinstadt Painters Mill in Ohio. Kate Burkholder, ein junges Mädchen aus der Gemeinde der "Amish People", ist dem Killer damals entkommen. Heute ist sie die erste weibliche Polizeichefin von Painters Mill - und findet die schrecklich zugerichtete Leiche eines jungen Mädchens, die ganz eindeutig die Handschrift des "Schlächters" trägt. Kate muss den Täter fassen, bevor er noch einmal zuschlägt - auch wenn sie dadurch ihre Familie verrät und ein dunkles Geheimnis aufdeckt, das ihr Leben zerstören kann."
Fazit:
"Die Zahlen der Toten" ist der erste Band von Linda Castillos Reihe um Kate Burkholder. Vor einigen Wochen erschien mit "Tödliche Wut" bereits der vierte Band. Da ich nach Möglichkeit aber Reihen immer von Anfang an lese, habe ich natürlich auch hier mit dem ersten Teil begonnen.
Mit Kate Burkholder hat Linda Castillo eine sympathische und interessante Hauptprotagonistin erschaffen. Aufgewachsen in der amischen Gemeinde, hat sie sich später entschlossen, der Gemeinschaft nicht beizutreten. Dass dies natürlich nicht von allen positiv ausgefasst wird, liegt auf der Hand - und so ist sie ihren Geschwistern entfremdet. Durch den neuen Fall allerdings lässt sich näherer Kontakt mit ihrer Familie nicht vermeiden.
Das Buch beginnt vielversprechend, die Schilderung ist bildhaft und spannend. Leider wird dies nicht aufrecht erhalten. Bis zur Mitte des Buches ist wenig Spannung zu verzeichnen. Dennoch ist die Lektüre auch dann nicht uninteressant, da es einige interessante Charaktere kennenzulernen gibt und der Leser viel über das Leben der "Amischen" erfährt - dennoch hat die Geschichte zu diesem Zeitpunkt eher Romancharakter.
Die zweite Buchhälfte hat dann aber wieder einiges gutgemacht - Spannung baut sich auf und wird auf hohem Niveau gehalten bis zum Ende des Buches. Die Erzählung ist mitreißend und das Buch lässt sich dann auch nicht mehr aus der Hand legen.
Insgesamt zwar nicht durchgehend thrillig, aber gut geschrieben, Spannung vor allem im zweiten Teil, dann aber richtig und Kate Burkholder und ich werden uns sicher wiederlesen.
"Vor 16 Jahren erschütterte eine brutale Mordserie die ländliche Kleinstadt Painters Mill in Ohio. Kate Burkholder, ein junges Mädchen aus der Gemeinde der "Amish People", ist dem Killer damals entkommen. Heute ist sie die erste weibliche Polizeichefin von Painters Mill - und findet die schrecklich zugerichtete Leiche eines jungen Mädchens, die ganz eindeutig die Handschrift des "Schlächters" trägt. Kate muss den Täter fassen, bevor er noch einmal zuschlägt - auch wenn sie dadurch ihre Familie verrät und ein dunkles Geheimnis aufdeckt, das ihr Leben zerstören kann."
Fazit:
"Die Zahlen der Toten" ist der erste Band von Linda Castillos Reihe um Kate Burkholder. Vor einigen Wochen erschien mit "Tödliche Wut" bereits der vierte Band. Da ich nach Möglichkeit aber Reihen immer von Anfang an lese, habe ich natürlich auch hier mit dem ersten Teil begonnen.
Mit Kate Burkholder hat Linda Castillo eine sympathische und interessante Hauptprotagonistin erschaffen. Aufgewachsen in der amischen Gemeinde, hat sie sich später entschlossen, der Gemeinschaft nicht beizutreten. Dass dies natürlich nicht von allen positiv ausgefasst wird, liegt auf der Hand - und so ist sie ihren Geschwistern entfremdet. Durch den neuen Fall allerdings lässt sich näherer Kontakt mit ihrer Familie nicht vermeiden.
Das Buch beginnt vielversprechend, die Schilderung ist bildhaft und spannend. Leider wird dies nicht aufrecht erhalten. Bis zur Mitte des Buches ist wenig Spannung zu verzeichnen. Dennoch ist die Lektüre auch dann nicht uninteressant, da es einige interessante Charaktere kennenzulernen gibt und der Leser viel über das Leben der "Amischen" erfährt - dennoch hat die Geschichte zu diesem Zeitpunkt eher Romancharakter.
Die zweite Buchhälfte hat dann aber wieder einiges gutgemacht - Spannung baut sich auf und wird auf hohem Niveau gehalten bis zum Ende des Buches. Die Erzählung ist mitreißend und das Buch lässt sich dann auch nicht mehr aus der Hand legen.
Insgesamt zwar nicht durchgehend thrillig, aber gut geschrieben, Spannung vor allem im zweiten Teil, dann aber richtig und Kate Burkholder und ich werden uns sicher wiederlesen.
Sonntag, 8. September 2013
Anke Schipp - Hunger, Pipi, Durst
Kurzbeschreibung:
"Sommer, Sonne, Strand: Die schönste Zeit des Jahres steht vor der Tür. Doch statt Familienglück und Erholung gibt es für Anke Schipp Stress mit dem Partner ("Wie? Du hast nur eine Badehose für mich eingepackt?"), eine nörgelnde Tochter ("Hunger, Pipi, Durst") und Ereignisse, die jeder sorgfältigen Planung den Garaus machen ("Auch in den nächsten Tagen regnerisch und zu kühl für diese Jahreszeit"). Als sich Tochter Sofie auch noch mit dem falschen Kind anfreundet, wird ihr endgültig klar: Diesmal erfordert es ihren vollen Einsatz, will sie die heißgeliebten Ferien retten."
Fazit:
Der Untertitel des Buches lautet: "Eine Chaosfamilie macht Urlaub" - zusammen mit den ersten Seiten verheißt dies unterhaltsame Lektüre. Denn gleich mit den ersten Sätzen hatte ich das Gefühl, Anke Schipp schreibt über mein Leben - auch ich habe Nachwuchs, der problemlos nach 10 km fragen kann: "Wann sind wir denn endlich daa-haaa?" und selbst die Ray Ban des Fahrers, die auch bei geschlossener Wolkendecke nicht abgenommen wird, ist hier an der Tagesordnung.
Leider hörte die Unterhaltung dann recht abrupt auf. Denn was anfangs nur leicht in meinem Hinterkopf gährte, trat immer weiter in den Vordergrund: Warum kann sich Anke, die Hauptprotagonistin und Mutter, nicht einfach mal entspannen???
"Chaosfamilie" ist auch nicht wirklich die passende Bezeichnung, denn Vater und Tochter sind eigentlich ganz normal, was halt so für Männer und Kinder normal ist. Natürlich haben sie alle ihre Macken, die einen an einem schlechten Tag die Wände hochtreiben können, aber alles im Rahmen des Üblichen. Das Chaos wird eigentlich eher durch die dauerangespannte Anke verursacht, die auch ihren Urlaub strikt durchgeplant haben muss und nicht gut damit umgehen kann, dass Mann und Tochter nach dem Indoorspielplatz einfach noch eine Pommes an der Bude essen, statt zu ihr ins Ferienheim zu eilen - wohin sie sich verkrümelt hat, weil sie keine Lust auf Indoorspielplatz hat und, wie sie meint, nicht "der Typ zum Mitrutschen" ist.
Dazu kommt, dass sie sich zwar einerseits über das upper-class-Gehabe ihrer gutsituierten Freundin auslässt, auf der anderen Seite aber ebenfalls auf nahezu alles und jeden herabsieht, denn "sie hat schließlich Germanistik studiert"! Da ist es natürlich unter ihrer Würde, dass ihre fünfjährige Tochter sich mit einem Jungen aus dem Ruhrpott anfreundet.
Der Lesefluss an sich ist gar nicht schlecht, das Buch eignet sich eigentlich gut für einen netten Nachmittag - wäre die Anke nicht so anstrengend! So wurde das Lesen gegen Ende für mich schon zu einer Geduldsprobe und ich war ganz froh, als Familie Schipp wieder in Frankfurt angekommen war.
"Sommer, Sonne, Strand: Die schönste Zeit des Jahres steht vor der Tür. Doch statt Familienglück und Erholung gibt es für Anke Schipp Stress mit dem Partner ("Wie? Du hast nur eine Badehose für mich eingepackt?"), eine nörgelnde Tochter ("Hunger, Pipi, Durst") und Ereignisse, die jeder sorgfältigen Planung den Garaus machen ("Auch in den nächsten Tagen regnerisch und zu kühl für diese Jahreszeit"). Als sich Tochter Sofie auch noch mit dem falschen Kind anfreundet, wird ihr endgültig klar: Diesmal erfordert es ihren vollen Einsatz, will sie die heißgeliebten Ferien retten."
Fazit:
Der Untertitel des Buches lautet: "Eine Chaosfamilie macht Urlaub" - zusammen mit den ersten Seiten verheißt dies unterhaltsame Lektüre. Denn gleich mit den ersten Sätzen hatte ich das Gefühl, Anke Schipp schreibt über mein Leben - auch ich habe Nachwuchs, der problemlos nach 10 km fragen kann: "Wann sind wir denn endlich daa-haaa?" und selbst die Ray Ban des Fahrers, die auch bei geschlossener Wolkendecke nicht abgenommen wird, ist hier an der Tagesordnung.
Leider hörte die Unterhaltung dann recht abrupt auf. Denn was anfangs nur leicht in meinem Hinterkopf gährte, trat immer weiter in den Vordergrund: Warum kann sich Anke, die Hauptprotagonistin und Mutter, nicht einfach mal entspannen???
"Chaosfamilie" ist auch nicht wirklich die passende Bezeichnung, denn Vater und Tochter sind eigentlich ganz normal, was halt so für Männer und Kinder normal ist. Natürlich haben sie alle ihre Macken, die einen an einem schlechten Tag die Wände hochtreiben können, aber alles im Rahmen des Üblichen. Das Chaos wird eigentlich eher durch die dauerangespannte Anke verursacht, die auch ihren Urlaub strikt durchgeplant haben muss und nicht gut damit umgehen kann, dass Mann und Tochter nach dem Indoorspielplatz einfach noch eine Pommes an der Bude essen, statt zu ihr ins Ferienheim zu eilen - wohin sie sich verkrümelt hat, weil sie keine Lust auf Indoorspielplatz hat und, wie sie meint, nicht "der Typ zum Mitrutschen" ist.
Dazu kommt, dass sie sich zwar einerseits über das upper-class-Gehabe ihrer gutsituierten Freundin auslässt, auf der anderen Seite aber ebenfalls auf nahezu alles und jeden herabsieht, denn "sie hat schließlich Germanistik studiert"! Da ist es natürlich unter ihrer Würde, dass ihre fünfjährige Tochter sich mit einem Jungen aus dem Ruhrpott anfreundet.
Der Lesefluss an sich ist gar nicht schlecht, das Buch eignet sich eigentlich gut für einen netten Nachmittag - wäre die Anke nicht so anstrengend! So wurde das Lesen gegen Ende für mich schon zu einer Geduldsprobe und ich war ganz froh, als Familie Schipp wieder in Frankfurt angekommen war.
Jonas Winner - Berlin Gothic
Kurzbeschreibung:
"Innerhalb kürzester Zeit stößt Hauptkommissar Konstantin Butz im Untergrund Berlins auf drei verstümmelte Frauenleichen, bei denen der Täter mit unerbittlicher Härte vorgegangen ist.
Gleichzeitig am anderen Ende der Stadt: Butz' Freundin Claire, eine Fotografin, stürzt sich in eine sexuelle Affäre, die sie bald nicht mehr kontrollieren kann.
Was ist es, das in den Winkeln und Ecken Berlins zu lauern scheint, fast wie ein Fluch? Die Antwort darauf liegt zwölf Jahre zurück, als der elfjährige Till aus einem Kinderheim flieht..."
Fazit:
"Berlin Gothic" erschien ursprünglich als Ebook-Fortsetzungsgeschichte und ich kann mir vorstellen, dass die Fans der Serie richtig leiden mussten zwischen dem Erscheinen der einzelnen Fortsetzungen, denn Jonas Winner erweist sich als Meister des Cliffhangers. Da ist es natürlich von Vorteil, den gedruckten Sammelband vor sich zu haben und direkt zum nächsten Teil weiterblättern zu können.
Es gibt verschiedene Handlungsstränge im Buch, die sich gut unterscheiden lassen. Zum einen die gegenwärtigen, vor allem mit Kommissar Butz, dem klaren Sympathieträger des Buches (soweit ich es gelesen habe), aber auch die Sicht verschiedener anderer Protagonisten kommt zum Tragen.
Dann wiederum gibt es die Vergangenheit - zwölf Jahre vorher sind schlimme und eigenartige Dinge passiert, die parallel zu den Entwicklungen der Gegenwart berichtet werden. Genau diese vergangenen Handlungsstränge aber sind es, die mich dazu gebracht haben, das Buch nach 388 Seiten, als nach knapp der Hälfte, abzubrechen...
Die gegenwärtigen Erzählungen muten wie ein normaler, spannend erzählter Thriller an mit Entwicklungen, die auch scheinbar unbeteiligte Protagonisten betreffen und wie das alles aus geht, hätte mich wirklich interessiert!
Uninteressant sind natürlich die Hintergründe, die vor zwölf Jahren geschahen, ebenfalls nicht, aber durchsetzt mit grausigen, blutigen und - ich kann es nicht anders sagen - teilweise sehr ekligen Szenen, durch die ich mich irgendwann einfach nicht mehr dazu bewegen konnte, das Buch in die Hand zu nehmen.
Ich bin normal gar nicht so zart besaitet, habe durch "Berlin Gothic" aber wohl festgestellt, dass ich nicht hardcore-tauglich bin..
"Berlin Gothic" ist ein spannend erzählter Thriller, aber teilweise sehr strange, wie man es auch aus "Der Architekt" von Jonas Winner kennt - dort hat sich zum Schluss alles so aufgelöst, dass es logische Erklärungen gab - dies mag auch hier der Fall sein, aber die teilweise nicht nur brutalen, sondern sehr grenzwertigen Szenen haben dafür gesorgt, dass ich das wohl nie herausfinden werde.
"Innerhalb kürzester Zeit stößt Hauptkommissar Konstantin Butz im Untergrund Berlins auf drei verstümmelte Frauenleichen, bei denen der Täter mit unerbittlicher Härte vorgegangen ist.
Gleichzeitig am anderen Ende der Stadt: Butz' Freundin Claire, eine Fotografin, stürzt sich in eine sexuelle Affäre, die sie bald nicht mehr kontrollieren kann.
Was ist es, das in den Winkeln und Ecken Berlins zu lauern scheint, fast wie ein Fluch? Die Antwort darauf liegt zwölf Jahre zurück, als der elfjährige Till aus einem Kinderheim flieht..."
Fazit:
"Berlin Gothic" erschien ursprünglich als Ebook-Fortsetzungsgeschichte und ich kann mir vorstellen, dass die Fans der Serie richtig leiden mussten zwischen dem Erscheinen der einzelnen Fortsetzungen, denn Jonas Winner erweist sich als Meister des Cliffhangers. Da ist es natürlich von Vorteil, den gedruckten Sammelband vor sich zu haben und direkt zum nächsten Teil weiterblättern zu können.
Es gibt verschiedene Handlungsstränge im Buch, die sich gut unterscheiden lassen. Zum einen die gegenwärtigen, vor allem mit Kommissar Butz, dem klaren Sympathieträger des Buches (soweit ich es gelesen habe), aber auch die Sicht verschiedener anderer Protagonisten kommt zum Tragen.
Dann wiederum gibt es die Vergangenheit - zwölf Jahre vorher sind schlimme und eigenartige Dinge passiert, die parallel zu den Entwicklungen der Gegenwart berichtet werden. Genau diese vergangenen Handlungsstränge aber sind es, die mich dazu gebracht haben, das Buch nach 388 Seiten, als nach knapp der Hälfte, abzubrechen...
Die gegenwärtigen Erzählungen muten wie ein normaler, spannend erzählter Thriller an mit Entwicklungen, die auch scheinbar unbeteiligte Protagonisten betreffen und wie das alles aus geht, hätte mich wirklich interessiert!
Uninteressant sind natürlich die Hintergründe, die vor zwölf Jahren geschahen, ebenfalls nicht, aber durchsetzt mit grausigen, blutigen und - ich kann es nicht anders sagen - teilweise sehr ekligen Szenen, durch die ich mich irgendwann einfach nicht mehr dazu bewegen konnte, das Buch in die Hand zu nehmen.
Ich bin normal gar nicht so zart besaitet, habe durch "Berlin Gothic" aber wohl festgestellt, dass ich nicht hardcore-tauglich bin..
"Berlin Gothic" ist ein spannend erzählter Thriller, aber teilweise sehr strange, wie man es auch aus "Der Architekt" von Jonas Winner kennt - dort hat sich zum Schluss alles so aufgelöst, dass es logische Erklärungen gab - dies mag auch hier der Fall sein, aber die teilweise nicht nur brutalen, sondern sehr grenzwertigen Szenen haben dafür gesorgt, dass ich das wohl nie herausfinden werde.
Samstag, 7. September 2013
Karen Rose - Todesschrei
Kurzbeschreibung:
"Er hat eine Vorliebe für mittelalterliche Folterinstrumente. Für seine Kunst überschreitet er jede menschliche Grenze. Er lässt seine Opfer um ihr Leben schreien.
Doch dann heften sich Detective Vito Ciccotelli und Archäologin Sophie Johannsen an seine Fersen, und eine Jagd auf Leben und Tod beginnt..."
Fazit:
Das erste Buch, das ich von Karen Rose gelesen habe, war "Feuer", und das hat mich so enttäuscht, dass ich wohl von allein kein weiteres von ihr in die Hand genommen hätte.
Dann erhielt ich Anfang des Jahres "Todeskleid" als Rezi-Exemplar und das hat mich dann mehr als entschädigt. Aufgrund dieser positiven Erfahrung hatte ich mir vorgenommen, früher oder später die Trilogie von Karen Rose zu lesen.
"Todesschrei" ist nun der erste Teil dieser Trilogie, gefolgt von "Todesbräute" und "Todesspiele". Auch wenn es sich um eine Trilogie rund um das Geschwisterpaar Daniel und Susannah Vartanian handelt, spielen diese in "Todesschrei" nur eine Nebenrolle.
Die Hauptprotagonisten sind Detective Vito Ciccotelli und die Archäologin Sophie Johannsen. Beide mit einer nicht immer einfachen Vergangenheit, stellen sie sich doch den Anforderungen des beruflichen Alltags - im Privaten ist das allerdings oft schwieriger, wie sie feststellen müssen. Beide sind sympathische Personen, haben aber auch jeweils ihre Ecken und Kanten, was sie sehr authentisch rüberkommen lässt. Überhaupt scheint das Charakterisieren der unterschiedlichen Handlungspersonen eine Stärke der Autorin zu sein, da trotz einer Fülle von Personen keine Verwirrung aufkommt und jeder Protagonist klar abgegrenzt und nie oberflächlich seine Rolle spielt.
Auch wenn dies missverständlich ist - den Killer fand ich auch - nein, nicht sympathisch natürlich, aber in seiner Rolle als Killer eine Top-Besetzung, auch dies ist der sehr vielschichtigen Charakterisierung der Autorin zu verdanken.
Nicht ganz unwichtig ist bei einem Thriller natürlich nicht nur der Lesefluss, der im Übrigen hervorragend war, die knapp 660 Seiten habe ich in etwas mehr als einem Tag gelesen, sondern auch der Spannungsbogen. Bereits bei den ersten Seiten läuft dem Leser ein Schauer über den Rücken und dies geschieht nahezu immer, wenn der Killer auftaucht. Auch dazwischen sind spannende Entwicklungen an der Tagesordnung, abgelöst von der gefühlvollen Seite einer aufkeimenden Liebesbeziehung.
Genau so muss ein Thriller sein, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesseln will - absolute Bestnote von mir!
"Er hat eine Vorliebe für mittelalterliche Folterinstrumente. Für seine Kunst überschreitet er jede menschliche Grenze. Er lässt seine Opfer um ihr Leben schreien.
Doch dann heften sich Detective Vito Ciccotelli und Archäologin Sophie Johannsen an seine Fersen, und eine Jagd auf Leben und Tod beginnt..."
Fazit:
Das erste Buch, das ich von Karen Rose gelesen habe, war "Feuer", und das hat mich so enttäuscht, dass ich wohl von allein kein weiteres von ihr in die Hand genommen hätte.
Dann erhielt ich Anfang des Jahres "Todeskleid" als Rezi-Exemplar und das hat mich dann mehr als entschädigt. Aufgrund dieser positiven Erfahrung hatte ich mir vorgenommen, früher oder später die Trilogie von Karen Rose zu lesen.
"Todesschrei" ist nun der erste Teil dieser Trilogie, gefolgt von "Todesbräute" und "Todesspiele". Auch wenn es sich um eine Trilogie rund um das Geschwisterpaar Daniel und Susannah Vartanian handelt, spielen diese in "Todesschrei" nur eine Nebenrolle.
Die Hauptprotagonisten sind Detective Vito Ciccotelli und die Archäologin Sophie Johannsen. Beide mit einer nicht immer einfachen Vergangenheit, stellen sie sich doch den Anforderungen des beruflichen Alltags - im Privaten ist das allerdings oft schwieriger, wie sie feststellen müssen. Beide sind sympathische Personen, haben aber auch jeweils ihre Ecken und Kanten, was sie sehr authentisch rüberkommen lässt. Überhaupt scheint das Charakterisieren der unterschiedlichen Handlungspersonen eine Stärke der Autorin zu sein, da trotz einer Fülle von Personen keine Verwirrung aufkommt und jeder Protagonist klar abgegrenzt und nie oberflächlich seine Rolle spielt.
Auch wenn dies missverständlich ist - den Killer fand ich auch - nein, nicht sympathisch natürlich, aber in seiner Rolle als Killer eine Top-Besetzung, auch dies ist der sehr vielschichtigen Charakterisierung der Autorin zu verdanken.
Nicht ganz unwichtig ist bei einem Thriller natürlich nicht nur der Lesefluss, der im Übrigen hervorragend war, die knapp 660 Seiten habe ich in etwas mehr als einem Tag gelesen, sondern auch der Spannungsbogen. Bereits bei den ersten Seiten läuft dem Leser ein Schauer über den Rücken und dies geschieht nahezu immer, wenn der Killer auftaucht. Auch dazwischen sind spannende Entwicklungen an der Tagesordnung, abgelöst von der gefühlvollen Seite einer aufkeimenden Liebesbeziehung.
Genau so muss ein Thriller sein, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesseln will - absolute Bestnote von mir!
Chris Moriarty - Der Seelenfänger
Kurzbeschreibung:
Als Ermittler bei der New Yorker Polizei für magische Verbrechen zu arbeiten, ist eigentlich kein Job für einen dreizehnjährigen Jungen. Aber Sascha kann Magie sehen und ist damit wie geschaffen für diese Aufgabe. Er geht bei dem erfolgreichen Star-Ermittler Maximilian Wolf in die Lehre, und schnell muss er zeigen, was er kann: Eine Reihe rätselhafter Anschläge versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Steckt wirklich ein Dibbuk, eine unheimliche Schattenseele, dahinter? Und warum scheinen alle Spuren immer wieder in Saschas Umfeld zu führen? Bald stellt er mit Entsetzen fest, dass ausgrechnet seine eigene Familie in Verdacht geraten könnte..."
Fazit:
Die Kurzbeschreibung und eine Leseprobe erinnerten mich an die Bücher von Ben Aaronovitch, die ich sehr unterhaltsam finde! Dies war der Grund, warum ich die Geschichte um Sascha und Wolf gern lesen wollte.
Sascha ist der Sohn jüdischer Einwanderer und mit dieser Familie kommt definitiv keine Langeweile auf. Da einige jiddische Begriffe im Buch auftauchen, gibt es hinten ein Glossar, wo diese Begriffe erklärt sind - gerade für jüngere Leser sicher nicht verkehrt, wobei ich froh war, dass mir soweit alles geläufig war, weil mich das ständige Nachschlagen schon gestört hätte - dennoch schaffen diese jiddischen Alltagsbegriffe eine Atmosphäre der Authentizität, wenn Sascha daheim ist.
Sascha selbst, unser junger Hauptprotagonist, ist allerdings ziemlich blass - bis auf das Ende der Geschichte eher Zuschauer als Akteur. Sein Mitlehrling, die Milliardärstochter Lily Astral, zeigt da schon mehr Charakter, letzten Endes lebt die Handlung aber vor allem durch das Unikat Maximilian Wolf, der eine mehr als interessante Vergangenheit zu haben scheint, von der der Leser immer mal wieder Bruchstücke erfährt - da liegt aber noch sicher einiges im Dunkeln, das in weiteren Fällen zutage treten wird.
Der Grund, warum ich dieses Buch so unterhaltsam finde, ist eigentlich nicht in der Handlung an sich begründet, sondern liegt mehr an der Ironie und dem schwarzen Humor zwischen den Zeilen. In dieser Parallelwelt, in der das Buch spielt (New York, schätzungsweise vor 100 Jahren mit Magie als normalen Alltagsbeiwerk), treffen wir im Laufe der Handlung auf Edison, Houdini und Roosevelt als mehr oder weniger in die Handlung verstrickt.
Ich kann mir vorstellen, dass, gerade jüngeren Lesern, dieses "zwischen den Zeilen" entgeht und ihnen so die Handlung zu wenig einfallsreich erscheint - ein Grund, warum ich die Altersangabe mit "ab 12 Jahren" zu niedrig gesetzt finde, auch wenn die Hauptprotagonisten mit Sasche und Lily selbst erst im Teenie-Alter sind.
Mich allerdings hat die Lektüre sehr erheitert und auch den zweiten Teil, "Der Schattenjäger", der gerade erschienen ist, werde ich mir nicht entgehen lassen.
Als Ermittler bei der New Yorker Polizei für magische Verbrechen zu arbeiten, ist eigentlich kein Job für einen dreizehnjährigen Jungen. Aber Sascha kann Magie sehen und ist damit wie geschaffen für diese Aufgabe. Er geht bei dem erfolgreichen Star-Ermittler Maximilian Wolf in die Lehre, und schnell muss er zeigen, was er kann: Eine Reihe rätselhafter Anschläge versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Steckt wirklich ein Dibbuk, eine unheimliche Schattenseele, dahinter? Und warum scheinen alle Spuren immer wieder in Saschas Umfeld zu führen? Bald stellt er mit Entsetzen fest, dass ausgrechnet seine eigene Familie in Verdacht geraten könnte..."
Fazit:
Die Kurzbeschreibung und eine Leseprobe erinnerten mich an die Bücher von Ben Aaronovitch, die ich sehr unterhaltsam finde! Dies war der Grund, warum ich die Geschichte um Sascha und Wolf gern lesen wollte.
Sascha ist der Sohn jüdischer Einwanderer und mit dieser Familie kommt definitiv keine Langeweile auf. Da einige jiddische Begriffe im Buch auftauchen, gibt es hinten ein Glossar, wo diese Begriffe erklärt sind - gerade für jüngere Leser sicher nicht verkehrt, wobei ich froh war, dass mir soweit alles geläufig war, weil mich das ständige Nachschlagen schon gestört hätte - dennoch schaffen diese jiddischen Alltagsbegriffe eine Atmosphäre der Authentizität, wenn Sascha daheim ist.
Sascha selbst, unser junger Hauptprotagonist, ist allerdings ziemlich blass - bis auf das Ende der Geschichte eher Zuschauer als Akteur. Sein Mitlehrling, die Milliardärstochter Lily Astral, zeigt da schon mehr Charakter, letzten Endes lebt die Handlung aber vor allem durch das Unikat Maximilian Wolf, der eine mehr als interessante Vergangenheit zu haben scheint, von der der Leser immer mal wieder Bruchstücke erfährt - da liegt aber noch sicher einiges im Dunkeln, das in weiteren Fällen zutage treten wird.
Der Grund, warum ich dieses Buch so unterhaltsam finde, ist eigentlich nicht in der Handlung an sich begründet, sondern liegt mehr an der Ironie und dem schwarzen Humor zwischen den Zeilen. In dieser Parallelwelt, in der das Buch spielt (New York, schätzungsweise vor 100 Jahren mit Magie als normalen Alltagsbeiwerk), treffen wir im Laufe der Handlung auf Edison, Houdini und Roosevelt als mehr oder weniger in die Handlung verstrickt.
Ich kann mir vorstellen, dass, gerade jüngeren Lesern, dieses "zwischen den Zeilen" entgeht und ihnen so die Handlung zu wenig einfallsreich erscheint - ein Grund, warum ich die Altersangabe mit "ab 12 Jahren" zu niedrig gesetzt finde, auch wenn die Hauptprotagonisten mit Sasche und Lily selbst erst im Teenie-Alter sind.
Mich allerdings hat die Lektüre sehr erheitert und auch den zweiten Teil, "Der Schattenjäger", der gerade erschienen ist, werde ich mir nicht entgehen lassen.
David Pawn - der Traumlord
Kurzbeschreibung:
"Im Reich hat der Traumlord die Macht an sich gerissen, indem er den Menschen ihre Träume stahl und noch immer stiehlt. Zurück bleiben armselige Kreaturen ohne Hoffnung, ohne Ziel. Der Gute Träumer, einer dessen Träume so übermächtig sind, dass er ihrer nicht zu berauben ist, macht sich auf den Tyrannen zu besiegen. Auf seinem Weg muss er drei Dinge finden, die ihm die Macht geben sollen, den Traumlord zu überwinden. Der Weg ist steinig. Immer neue Gegner erschafft der Traumlord dem Guten Träumer, doch auch dieser kann immer neue Träume herbeirufen zu seinem Schutz. Wird das Gute am Ende siegen, wie es sich für ein Märchen gehört? Wird der Gute Träumer seine Quest bestehen?"
Fazit:
Bemängeln muss ich direkt am Anfang das Cover - ich muss ehrlich zugeben, dass mir das Buch im Buchladen nicht so aufgefallen wäre, dass ich es in die Hand genommen hätte. Nach dem Lesen muss ich auch ganz klar sagen, dass das Cover seinem Inhalt nicht gerecht wird.
Denn mit "Der Traumlord" hat David Pawn ein wunderbar fesselndes, modernes Märchen geschaffen. Der Leser begleitet den Guten Träumer bei seiner Reise, den Traumlord zu besiegen, der die Menschen unterdrückt und ihre Träume stiehlt.
Wie es sich für ein Märchen gehört, sind Gut und Böse strikt getrennt und man fiebert natürlich mit dem Guten mit. Doch der Gute Träumer hat einiges an Rätseln zu lösen, bei denen man automatisch miträtselt.
Einige Lösungen liegen für den Leser auf der Hand, von anderen Wendungen und Antworten wird er aber ebenso überrascht wie der Gute Träumer.
Die Protagonisten, ob gut oder böse, sind bildhaft charakterisiert und auch die Stimmung im Buch ist sehr lebhaft, sodass man praktisch mit den Reisenden durch das Reich wandert.
Zwar ist das Ende wenig überraschend, aber ein Märchen hat natürlich seinen Vorgaben zu folgen.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von diesem wunderbaren, mitreißenden Märchen - lasst euch nicht vom Cover abschrecken und taucht ein in das Reich des Traumlords.
"Im Reich hat der Traumlord die Macht an sich gerissen, indem er den Menschen ihre Träume stahl und noch immer stiehlt. Zurück bleiben armselige Kreaturen ohne Hoffnung, ohne Ziel. Der Gute Träumer, einer dessen Träume so übermächtig sind, dass er ihrer nicht zu berauben ist, macht sich auf den Tyrannen zu besiegen. Auf seinem Weg muss er drei Dinge finden, die ihm die Macht geben sollen, den Traumlord zu überwinden. Der Weg ist steinig. Immer neue Gegner erschafft der Traumlord dem Guten Träumer, doch auch dieser kann immer neue Träume herbeirufen zu seinem Schutz. Wird das Gute am Ende siegen, wie es sich für ein Märchen gehört? Wird der Gute Träumer seine Quest bestehen?"
Fazit:
Bemängeln muss ich direkt am Anfang das Cover - ich muss ehrlich zugeben, dass mir das Buch im Buchladen nicht so aufgefallen wäre, dass ich es in die Hand genommen hätte. Nach dem Lesen muss ich auch ganz klar sagen, dass das Cover seinem Inhalt nicht gerecht wird.
Denn mit "Der Traumlord" hat David Pawn ein wunderbar fesselndes, modernes Märchen geschaffen. Der Leser begleitet den Guten Träumer bei seiner Reise, den Traumlord zu besiegen, der die Menschen unterdrückt und ihre Träume stiehlt.
Wie es sich für ein Märchen gehört, sind Gut und Böse strikt getrennt und man fiebert natürlich mit dem Guten mit. Doch der Gute Träumer hat einiges an Rätseln zu lösen, bei denen man automatisch miträtselt.
Einige Lösungen liegen für den Leser auf der Hand, von anderen Wendungen und Antworten wird er aber ebenso überrascht wie der Gute Träumer.
Die Protagonisten, ob gut oder böse, sind bildhaft charakterisiert und auch die Stimmung im Buch ist sehr lebhaft, sodass man praktisch mit den Reisenden durch das Reich wandert.
Zwar ist das Ende wenig überraschend, aber ein Märchen hat natürlich seinen Vorgaben zu folgen.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von diesem wunderbaren, mitreißenden Märchen - lasst euch nicht vom Cover abschrecken und taucht ein in das Reich des Traumlords.
Philipp Andersen / Miriam Bach - Warte auf mich
Kurzbeschreibung:
"Was wäre, wenn...
...ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird?"
Fazit:
Philipp und Miriam begegnen sich auf einer Verlagsfeier - sie eine aufstrebende Jungautorin, er ein etablierter Schriftsteller historischer Romane - sie Ende Dreißig, er Mitte Fünfzig - sie Single, er seit Jahrzehnten verheiratet - aber irgendetwas ist da, dass sie sich voneinander angezogen fühlen wie Motten vom Licht...
Anfangs hatte ich Probleme, mich an den Schreibstil zu gewöhnen - abwechselnd wird die Handlung aus seiner Sicht (in Tagebuchform) und ihrer Sicht (allerdings in der dritten Person) geschrieben. Die Handlung selbst verläuft aber fortlaufend, sodass man einen Teil aus seiner, einen Teil aus ihrer Sicht kennt. Hat man sich einmal daran gewöhnt, entwickelt sich aber ein ganz guter Lesefluss.
Mit Miriam, der Hauptprotagonistin, hatte ich von Beginn an so meine Probleme: Sie ist Ende Dreißig, benimmt sich größtenteils aber wie Anfang Zwanzig, was ich auf Dauer ziemlich anstrengend fand. Auch fehlte mir ab der Mitte des Buches eine Weiterentwicklung der ganzen Situation - die zweite Buchhälfte traten sie eigentlich komplett auf der Stelle, wodurch das Lesen zäh und mühselig wurde.
Der Schluss wiederum hat mir sehr gut gefallen, konnte die Durststrecke vorher aber leider nicht ausgleichen.
Alles in allem ein nettes Buch, von dem ich mir allerdings deutlich mehr versprochen hatte.
"Was wäre, wenn...
...ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird?"
Fazit:
Philipp und Miriam begegnen sich auf einer Verlagsfeier - sie eine aufstrebende Jungautorin, er ein etablierter Schriftsteller historischer Romane - sie Ende Dreißig, er Mitte Fünfzig - sie Single, er seit Jahrzehnten verheiratet - aber irgendetwas ist da, dass sie sich voneinander angezogen fühlen wie Motten vom Licht...
Anfangs hatte ich Probleme, mich an den Schreibstil zu gewöhnen - abwechselnd wird die Handlung aus seiner Sicht (in Tagebuchform) und ihrer Sicht (allerdings in der dritten Person) geschrieben. Die Handlung selbst verläuft aber fortlaufend, sodass man einen Teil aus seiner, einen Teil aus ihrer Sicht kennt. Hat man sich einmal daran gewöhnt, entwickelt sich aber ein ganz guter Lesefluss.
Mit Miriam, der Hauptprotagonistin, hatte ich von Beginn an so meine Probleme: Sie ist Ende Dreißig, benimmt sich größtenteils aber wie Anfang Zwanzig, was ich auf Dauer ziemlich anstrengend fand. Auch fehlte mir ab der Mitte des Buches eine Weiterentwicklung der ganzen Situation - die zweite Buchhälfte traten sie eigentlich komplett auf der Stelle, wodurch das Lesen zäh und mühselig wurde.
Der Schluss wiederum hat mir sehr gut gefallen, konnte die Durststrecke vorher aber leider nicht ausgleichen.
Alles in allem ein nettes Buch, von dem ich mir allerdings deutlich mehr versprochen hatte.