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Sonntag, 8. September 2013

Jonas Winner - Berlin Gothic

Kurzbeschreibung:
"Innerhalb kürzester Zeit stößt Hauptkommissar Konstantin Butz im Untergrund Berlins auf drei verstümmelte Frauenleichen, bei denen der Täter mit unerbittlicher Härte vorgegangen ist.
Gleichzeitig am anderen Ende der Stadt: Butz' Freundin Claire, eine Fotografin, stürzt sich in eine sexuelle Affäre, die sie bald nicht mehr kontrollieren kann.
Was ist es, das in den Winkeln und Ecken Berlins zu lauern scheint, fast wie ein Fluch? Die Antwort darauf liegt zwölf Jahre zurück, als der elfjährige Till aus einem Kinderheim flieht..."

Fazit:
"Berlin Gothic" erschien ursprünglich als Ebook-Fortsetzungsgeschichte und ich kann mir vorstellen, dass die Fans der Serie richtig leiden mussten zwischen dem Erscheinen der einzelnen Fortsetzungen, denn Jonas Winner erweist sich als Meister des Cliffhangers. Da ist es natürlich von Vorteil, den gedruckten Sammelband vor sich zu haben und direkt zum nächsten Teil weiterblättern zu können.

Es gibt verschiedene Handlungsstränge im Buch, die sich gut unterscheiden lassen. Zum einen die gegenwärtigen, vor allem mit Kommissar Butz, dem klaren Sympathieträger des Buches (soweit ich es gelesen habe), aber auch die Sicht verschiedener anderer Protagonisten kommt zum Tragen.

Dann wiederum gibt es die Vergangenheit - zwölf Jahre vorher sind schlimme und eigenartige Dinge passiert, die parallel zu den Entwicklungen der Gegenwart berichtet werden. Genau diese vergangenen Handlungsstränge aber sind es, die mich dazu gebracht haben, das Buch nach 388 Seiten, als nach knapp der Hälfte, abzubrechen...

Die gegenwärtigen Erzählungen muten wie ein normaler, spannend erzählter Thriller an mit Entwicklungen, die auch scheinbar unbeteiligte Protagonisten betreffen und wie das alles aus geht, hätte mich wirklich interessiert!
Uninteressant sind natürlich die Hintergründe, die vor zwölf Jahren geschahen, ebenfalls nicht, aber durchsetzt mit grausigen, blutigen und - ich kann es nicht anders sagen - teilweise sehr ekligen Szenen, durch die ich mich irgendwann einfach nicht mehr dazu bewegen konnte, das Buch in die Hand zu nehmen.
Ich bin normal gar nicht so zart besaitet, habe durch "Berlin Gothic" aber wohl festgestellt, dass ich nicht hardcore-tauglich bin..

"Berlin Gothic" ist ein spannend erzählter Thriller, aber teilweise sehr strange, wie man es auch aus "Der Architekt" von Jonas Winner kennt - dort hat sich zum Schluss alles so aufgelöst, dass es logische Erklärungen gab - dies mag auch hier der Fall sein, aber die teilweise nicht nur brutalen, sondern sehr grenzwertigen Szenen haben dafür gesorgt, dass ich das wohl nie herausfinden werde.

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