Kurzbeschreibung:
"Berlin, um 1890. Eine Gesellschaft, in der Männer die Zukunft bestimmen und Frauen gefälligst die Pedale einer Nähmaschine und nicht die eines Fahrrads zu treten haben. Doch der Jahrhundertwind fegt durch die Straßen und flüstert verheißungsvoll von Aufbruch und Abenteuer. Auch für Josefine, Tochter eines Hufschmieds, die in die Männerdomäne des Radfahrens einbrechen will. Gegen die Konventionen der Kaiserzeit, Standesdünkel und Vorurteile macht sie sich mutig auf den Weg in eine neue, bessere Zukunft."
Fazit:
Ein historischer Roman über die Anfänge des Radfahrens - kann das interessant sein? Ich selbst bin wahrlich kein Radfahrfan und hätte mir dies als Romanthema sicher nicht ausdenken können. Nach dem Lesen des Buches kann ich allerdings nur sagen: Ich glaube, Frau Durst-Benning könnte auch über den vielfach erwähnten Sack Reis schreiben, auch das wäre interessant!
Josefine, unser Hauptcharakter, ist eine eigensinnige junge Frau. Dass sie mit ihrer fortschrittlich denkenden Art in der damaligen Zeit anecken muss, ist vorgezeichnet. Das traumatische Erleben des frühen Todes ihres Bruders, für den sie sich verantwortlich fühlt und für den auch ihre Eltern sie büßen lassen, zeichnet ihr Wesen zusätzlich. Und dann kommt sie in Berührung mit einem Erlebnis, das für sie zur Passion wird: das Veloziped, der Vorläufer des Fahrrads.
Radfahren konnte sich zur damaligen Zeit der Normalbürger sicher nicht leisten, dies war etwas für höhergestellte Bürger und Adlige und ganz eindeutig eine Männerdomäne. Frauen auf Fahrrädern wurden nicht nur ausgelacht, sondern mussten mit Anfeindungen und Steinewerfern rechnen - wahrlich kein Vergnügen. Dennoch hielt dies die Frauen nicht davon ab, sich ihr Recht aufs Radfahren zu erkämpfen.
All dies ist eingebettet in den Lebensweg von Josefine, der Tochter des Hufschmieds und ihrer Freundinnen, der reichen Fabrikantentochter Isabelle und der Apothekertochter Clara, drei mehr als ungleiche Menschen, die sich dennoch beistehen, wenn es notwendig ist.
Für mich war es das erste Buch von Petra Durst-Benning und so wurde ich für mich unerwartet schnell in die Geschichte eingesogen und bereits nach wenigen Seiten war für mich klar, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann. Bildhafte Charaktere, die hinter den Lidern des Lesers ein Eigenleben entwickeln, eine Handlung mit Wendungen und Unerwartetem - ich war hellauf begeistert.
Im Herbst diesen Jahres erscheint der zweite Band, in dem es um Isabelle geht und für mich ist klar, dass auch dieses Buch garantiert den Weg zu mir finden wird.
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
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Dienstag, 30. Juli 2013
Montag, 29. Juli 2013
Claire Winter - die Schwestern von Sherwood
Kurzbeschreibung:
"1948: Die angehende Journalistin Melinda kämpft im Nachkriegsberlin ums tägliche Überleben, als sie von einem anonymen Absender ein rätselhaftes Paket erhält. Die Bilder einer mystischen Moorlandschaft und eine ungewöhnliche Schachfigur führen die junge Frau nach England, zu einem geheimnisvollen alten Herrenhaus. Dort stößt Melinda auf die dramatische Liebesgeschichte zweier Schwestern im letzten Jahrhundert, die sehr viel mehr mit ihrem eigenen Leben zu tun hat, als sie zunächst ahnt..."
Fazit:
Bereits nachdem ich vor einiger Zeit eine Leseprobe dieser Geschichte gelesen hatte, war für mich klar, dass ich die ganze Geschichte lesen muss! Entsprechend gefreut habe ich mich, dass ich von Blogg dein Buch und dem Diana Verlag die Möglichkeit dazu bekommen habe.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Einmal erleben wir mit Melinda das Nachkriegsberlin und später, wie es einer Deutschen im England nach dem zweiten Weltkrieg ergeht und dazwischen tauchen wir immer wieder ein in das Leben der Sherwood-Schwestern Amalia und Cathleen im auslaufenden 19. Jahrhundert.
Jeder Erzählstrang bietet seine eigene Faszination und ich kann nicht behaupten, dass mir einer lieber als der andere war. Durch diese Perspektivenwechsel und die damit verbundenen Cliffhanger ist auch ein anhaltend spannender wie unterhaltsamer Lesefluss garantiert.
Melinda erhält ein Päckchen ohne Absender: darin befinden sich Zeichnungen und eine Schachfigur. Schnell erkennt Melinda, dass all dies mit ihrer eigenen Vergangenheit bzw. der ihrer Vorfahren verknüpft ist und da sie als Journalistin von Natur aus neugierig ist, lässt sie es sich nicht nehmen, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Dabei gerät sie allerdings in die Gefahr, schlafende Hunde zu wecken, von denen bestimmte Menschen auf keinen Fall wollen, dass diese erwachen und darüber hinaus muss sie erkennen, dass manche Wahrheiten schmerzhaft sein können.
Sehr interessant fand ich auch die Erlebnisse der Schwestern Amalia und Cathleen. Zwar gibt es viele historische Romane, die Ende des 19. Jahrhunderts in England spielen, sodass einiges im Leben der damaligen Zeit mir bereits gut bekannt war, wie z. B. die Standesdünkel gegenüber "Neureichen" oder die strikten Etikette, die man in der besseren Gesellschaft zu befolgen hatte. Neu und bemerkenswert war für mich, mitzuerleben, wie es einem tauben Menschen zur damaligen Zeit erging, wieviel Vorurteilen und Fehleinschätzungen, auch in der eigenen Familie, man ausgesetzt war, da automatisch davon ausgegangen wurde, dass der Verlust des Gehörs mit dem des Verstandes einherging.
Die Autorin Claire Winter nimmt den Leser in "Die Schwestern von Sherwood" gleich doppelt mit in die Vergangenheit, die jeweils ihre eigenen Geheimnisse, Tücken, Verwicklungen und Intrigen bietet. Der einnehmende Schreibstil sorgt dafür, dass man mitten in die Geschichte hineintaucht, die bildhaften Charakterisierungen lassen die Protagonisten wahrhaft lebendig werden. Zwischendurch glaubte ich, dass der weitere Handlungsverlauf vorgezeichnet sei, selbst das hätte mich nicht gestört, weil die Geschichte mich bereits so vereinnahmt hatte, aber die Autorin hat dann doch dafür gesorgt, dass nicht alles so war, wie es mir schien.
Nähere Informationen zum Buch findet ihr hier
"1948: Die angehende Journalistin Melinda kämpft im Nachkriegsberlin ums tägliche Überleben, als sie von einem anonymen Absender ein rätselhaftes Paket erhält. Die Bilder einer mystischen Moorlandschaft und eine ungewöhnliche Schachfigur führen die junge Frau nach England, zu einem geheimnisvollen alten Herrenhaus. Dort stößt Melinda auf die dramatische Liebesgeschichte zweier Schwestern im letzten Jahrhundert, die sehr viel mehr mit ihrem eigenen Leben zu tun hat, als sie zunächst ahnt..."
Fazit:
Bereits nachdem ich vor einiger Zeit eine Leseprobe dieser Geschichte gelesen hatte, war für mich klar, dass ich die ganze Geschichte lesen muss! Entsprechend gefreut habe ich mich, dass ich von Blogg dein Buch und dem Diana Verlag die Möglichkeit dazu bekommen habe.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Einmal erleben wir mit Melinda das Nachkriegsberlin und später, wie es einer Deutschen im England nach dem zweiten Weltkrieg ergeht und dazwischen tauchen wir immer wieder ein in das Leben der Sherwood-Schwestern Amalia und Cathleen im auslaufenden 19. Jahrhundert.
Jeder Erzählstrang bietet seine eigene Faszination und ich kann nicht behaupten, dass mir einer lieber als der andere war. Durch diese Perspektivenwechsel und die damit verbundenen Cliffhanger ist auch ein anhaltend spannender wie unterhaltsamer Lesefluss garantiert.
Melinda erhält ein Päckchen ohne Absender: darin befinden sich Zeichnungen und eine Schachfigur. Schnell erkennt Melinda, dass all dies mit ihrer eigenen Vergangenheit bzw. der ihrer Vorfahren verknüpft ist und da sie als Journalistin von Natur aus neugierig ist, lässt sie es sich nicht nehmen, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Dabei gerät sie allerdings in die Gefahr, schlafende Hunde zu wecken, von denen bestimmte Menschen auf keinen Fall wollen, dass diese erwachen und darüber hinaus muss sie erkennen, dass manche Wahrheiten schmerzhaft sein können.
Sehr interessant fand ich auch die Erlebnisse der Schwestern Amalia und Cathleen. Zwar gibt es viele historische Romane, die Ende des 19. Jahrhunderts in England spielen, sodass einiges im Leben der damaligen Zeit mir bereits gut bekannt war, wie z. B. die Standesdünkel gegenüber "Neureichen" oder die strikten Etikette, die man in der besseren Gesellschaft zu befolgen hatte. Neu und bemerkenswert war für mich, mitzuerleben, wie es einem tauben Menschen zur damaligen Zeit erging, wieviel Vorurteilen und Fehleinschätzungen, auch in der eigenen Familie, man ausgesetzt war, da automatisch davon ausgegangen wurde, dass der Verlust des Gehörs mit dem des Verstandes einherging.
Die Autorin Claire Winter nimmt den Leser in "Die Schwestern von Sherwood" gleich doppelt mit in die Vergangenheit, die jeweils ihre eigenen Geheimnisse, Tücken, Verwicklungen und Intrigen bietet. Der einnehmende Schreibstil sorgt dafür, dass man mitten in die Geschichte hineintaucht, die bildhaften Charakterisierungen lassen die Protagonisten wahrhaft lebendig werden. Zwischendurch glaubte ich, dass der weitere Handlungsverlauf vorgezeichnet sei, selbst das hätte mich nicht gestört, weil die Geschichte mich bereits so vereinnahmt hatte, aber die Autorin hat dann doch dafür gesorgt, dass nicht alles so war, wie es mir schien.
Nähere Informationen zum Buch findet ihr hier
Samstag, 27. Juli 2013
Tracie Peterson - Sophia, im Sturm der Gefühle
Kurzbeschreibung:
"Texas, Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich sieht die Zukunft für Sophia Vandermark vielversprechend aus: Unter der Anleitung von Dr. Christopher Clayton, dem sie ihr Herz versprochen hat, kann sie ihre Begeisterung für Medizin vertiefen. Doch ihre kleine Heimatstadt traut einer Frau nicht, die solch einen Männerberuf ausübt. Als Christopher auch noch die Verbindung löst, um zu seiner Familie zurückzukehren, die in Schwierigkeiten steckt, scheint für Sophia alle Hoffnung verloren. Gibt es doch noch eine Zukunft für die beiden - oder kann ein anderer junger Mann Sophias Herz erobern?"
Fazit:
"Sophia - im Sturm der Gefühle" ist der zweite Teil der "Sophia"-Reihe von Tracie Peterson. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, aber bis auf ein, zwei Stellen, wo ich mir etwas mehr Hintergrundinfos gewünscht hätte, kann man den zweiten Teil auch ohne Kenntniss des Vorgängers lesen und verstehen.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Familie Vandermark, eine sympathische, aufgeschlossene Familie, die von der Holzernte lebt. Leider sind nicht alle Menschen in Perkinsville derart fortschrittlich in ihrem Denken, sodass es auch nach Abschaffung der Sklaverei noch oft zu Gewalt und Vorurteilen gegenüber Schwarzen kommt. Dieser Konflikt ist mit ein Hauptbestandteil des Buches und wird von der Autorin glaubhaft rübergebracht.
Was die menschlichen Schicksale angeht, hätte Tracie Peterson sich und dem Leser sicher einen Gefallen getan, wenn sie sich auf weniger Charaktere beschränkt hätte. Dadurch, dass nicht nur Sophias Leben, sondern auch das ihrer Brüder und mehrerer anderer Menschen detailliert erläutert wird, versucht die Autorin meiner Meinung nach, zuviel in eine Geschichte zu packen. Die Konsequenz daraus ist, dass es den Charakteren und damit der Handlung leider oftmals an Tiefgang fehlt und die Autorin so weit unterhalb ihrer Möglichkeiten bleibt. Die fehlende Tiefe ist es auch, die mich am meisten gestört hat.
Da es sich um einen christlichen Roman handelt, spielt der Glaube eine zentrale Rolle. Im Falle der Familie Vandermark ist dies auch gut in den Alltag eingeflochten, wirkt glaubhaft und nicht aufgesetzt. Dies ist leider nicht bei allen Protagonisten der Fall, oftmals wirkt es, als würden Bibelzitate verwendet, weil es ein christliches Buch sein soll und nicht, weil dies tatsächlich dem jeweiligen Charakter entspricht. Möglicherweise wäre hier weniger mehr gewesen, um glaubhaft und authentisch zu wirken. Da gibt es tatsächlich deutlich realistischer wirkende christliche Romane.
Alles in allem ist das Buch nett zu lesen, wenn man sich nicht daran stört, dass die Oberfläche nur selten durchdrungen wird.
"Texas, Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich sieht die Zukunft für Sophia Vandermark vielversprechend aus: Unter der Anleitung von Dr. Christopher Clayton, dem sie ihr Herz versprochen hat, kann sie ihre Begeisterung für Medizin vertiefen. Doch ihre kleine Heimatstadt traut einer Frau nicht, die solch einen Männerberuf ausübt. Als Christopher auch noch die Verbindung löst, um zu seiner Familie zurückzukehren, die in Schwierigkeiten steckt, scheint für Sophia alle Hoffnung verloren. Gibt es doch noch eine Zukunft für die beiden - oder kann ein anderer junger Mann Sophias Herz erobern?"
Fazit:
"Sophia - im Sturm der Gefühle" ist der zweite Teil der "Sophia"-Reihe von Tracie Peterson. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, aber bis auf ein, zwei Stellen, wo ich mir etwas mehr Hintergrundinfos gewünscht hätte, kann man den zweiten Teil auch ohne Kenntniss des Vorgängers lesen und verstehen.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Familie Vandermark, eine sympathische, aufgeschlossene Familie, die von der Holzernte lebt. Leider sind nicht alle Menschen in Perkinsville derart fortschrittlich in ihrem Denken, sodass es auch nach Abschaffung der Sklaverei noch oft zu Gewalt und Vorurteilen gegenüber Schwarzen kommt. Dieser Konflikt ist mit ein Hauptbestandteil des Buches und wird von der Autorin glaubhaft rübergebracht.
Was die menschlichen Schicksale angeht, hätte Tracie Peterson sich und dem Leser sicher einen Gefallen getan, wenn sie sich auf weniger Charaktere beschränkt hätte. Dadurch, dass nicht nur Sophias Leben, sondern auch das ihrer Brüder und mehrerer anderer Menschen detailliert erläutert wird, versucht die Autorin meiner Meinung nach, zuviel in eine Geschichte zu packen. Die Konsequenz daraus ist, dass es den Charakteren und damit der Handlung leider oftmals an Tiefgang fehlt und die Autorin so weit unterhalb ihrer Möglichkeiten bleibt. Die fehlende Tiefe ist es auch, die mich am meisten gestört hat.
Da es sich um einen christlichen Roman handelt, spielt der Glaube eine zentrale Rolle. Im Falle der Familie Vandermark ist dies auch gut in den Alltag eingeflochten, wirkt glaubhaft und nicht aufgesetzt. Dies ist leider nicht bei allen Protagonisten der Fall, oftmals wirkt es, als würden Bibelzitate verwendet, weil es ein christliches Buch sein soll und nicht, weil dies tatsächlich dem jeweiligen Charakter entspricht. Möglicherweise wäre hier weniger mehr gewesen, um glaubhaft und authentisch zu wirken. Da gibt es tatsächlich deutlich realistischer wirkende christliche Romane.
Alles in allem ist das Buch nett zu lesen, wenn man sich nicht daran stört, dass die Oberfläche nur selten durchdrungen wird.
Freitag, 26. Juli 2013
Jojo Moyes - ein ganzes halbes Jahr
Kurzbeschreibung:
"Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird."
Fazit:
Als ich mir dieses Buch gekauft habe, wusste ich vom Inhalt nicht mehr, als das, was man im oben angegebenen Klappentext erfährt - im Nachhinein betrachtet war das auch gut so. Darüber hinaus wusste ich, dass das Buch vielen Lesern sehr gut gefallen hat und auch, dass es einigen Lesern überhaupt nicht gefallen hat.
Was habe ich erwartet vor dem Lesen? Eine unterhaltsame Liebesgeschichte zwischen ungleichen Menschen, natürlich mit Tücken und Ecken und Wendungen, wie es sich gehört. All das habe ich bekommen, dennoch sage ich noch immer, dass ich das Buch nicht gelesen hätte, hätte ich genau gewusst, um welche Thematik es geht. Als das im Laufe des Geschehens ans Tageslicht kam, war es aber schon zu spät, ich war schon zu sehr gefangen in der Geschichte und die Hauptprotagonisten, neben Lou und Will selbst auch Lous chaotische Familie, hatten mich in ihren Bann geschlagen.
Natürlich will ich hier interessierten Lesern nicht zuviel von der Handlung vorweg nehmen, man sollte sich vor dem Lesen bewusst sein, dass es ein emotional sehr nahegehendes Buch ist, mit tollen Charakteren - das ist auch eindeutig mit das Beste am Buch: die Autorin erschafft Lou, Will und alle anderen derart bildhaft vor dem inneren Auge, dass man sich schnell als Teil der Familie fühlt - Lous Familie wohlgemerkt, Wills Familie ist etwas....öhm....steif.
Sollte all das jetzt so klingen, als habe mir das Buch nicht gefallen, tut es mir leid, denn so ist es nicht, sonst hätte ich es garantiert nicht komplett gelesen - es ist ein tolles Buch, aber eines, das man nicht ablegt mit der letzten Seite, sondern das einen in Gedanken noch eine ganze Weil weiter beschäftigt.
"Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird."
Fazit:
Als ich mir dieses Buch gekauft habe, wusste ich vom Inhalt nicht mehr, als das, was man im oben angegebenen Klappentext erfährt - im Nachhinein betrachtet war das auch gut so. Darüber hinaus wusste ich, dass das Buch vielen Lesern sehr gut gefallen hat und auch, dass es einigen Lesern überhaupt nicht gefallen hat.
Was habe ich erwartet vor dem Lesen? Eine unterhaltsame Liebesgeschichte zwischen ungleichen Menschen, natürlich mit Tücken und Ecken und Wendungen, wie es sich gehört. All das habe ich bekommen, dennoch sage ich noch immer, dass ich das Buch nicht gelesen hätte, hätte ich genau gewusst, um welche Thematik es geht. Als das im Laufe des Geschehens ans Tageslicht kam, war es aber schon zu spät, ich war schon zu sehr gefangen in der Geschichte und die Hauptprotagonisten, neben Lou und Will selbst auch Lous chaotische Familie, hatten mich in ihren Bann geschlagen.
Natürlich will ich hier interessierten Lesern nicht zuviel von der Handlung vorweg nehmen, man sollte sich vor dem Lesen bewusst sein, dass es ein emotional sehr nahegehendes Buch ist, mit tollen Charakteren - das ist auch eindeutig mit das Beste am Buch: die Autorin erschafft Lou, Will und alle anderen derart bildhaft vor dem inneren Auge, dass man sich schnell als Teil der Familie fühlt - Lous Familie wohlgemerkt, Wills Familie ist etwas....öhm....steif.
Sollte all das jetzt so klingen, als habe mir das Buch nicht gefallen, tut es mir leid, denn so ist es nicht, sonst hätte ich es garantiert nicht komplett gelesen - es ist ein tolles Buch, aber eines, das man nicht ablegt mit der letzten Seite, sondern das einen in Gedanken noch eine ganze Weil weiter beschäftigt.
Mittwoch, 17. Juli 2013
Stef Penney - Was mit Rose geschah
Kurzbeschreibung:
"Der Privatdetektiv Ray soll eine verschwundene junge Frau finden - Rose Janko. Doch verschwunden ist sie schon vor sechs Jahren. Warum hat damals niemand nach ihr gesucht? Warum jetzt? Die Familie schweigt...
Und Ray wird immer tiefer in ein Netz aus Geheimnissen und Lügen hineingezogen."
Fazit:
Die Geschichte hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil, den die Autorin jeweils der Person anpaßt, aus deren Sicht gerade die Handlung geschildert wird. Dies sind abwechselnd der Privatdetektiv Ray und der jugendliche Roma JJ.
Ray wurde mit Bedacht für diesen Fall ausgesucht, denn die Roma sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die keinen "Gorijo" in ihren Kreis aufnehmen. Da Rays Vater selbst Zigeuner war, stehen bei Ray als Halb-Roma die Chancen zumindest nicht so schlecht. Und da ihn der Fall interessiert, macht er sich auf die Suche.
Der Lesefluss ist, wie bereits oben erwähnt, gut, die Geschichte lässt sich locker und leicht lesen. Mir persönlich fehlt es aber an Überraschungsmomenten und Unvorhersehbarem. Zwei erwähnenswerte Wendepunkte bietet die Geschichte, beide konnte man als Leser aber schon lange vorher erahnen, sodass die Überraschung nicht sonderlich groß war. Auch hätte ich mir bei den Hauptcharakteren etwas mehr Tiefgang gewünscht.
Alles in allem nett zu lesen, aber mehr leider auch nicht.
"Der Privatdetektiv Ray soll eine verschwundene junge Frau finden - Rose Janko. Doch verschwunden ist sie schon vor sechs Jahren. Warum hat damals niemand nach ihr gesucht? Warum jetzt? Die Familie schweigt...
Und Ray wird immer tiefer in ein Netz aus Geheimnissen und Lügen hineingezogen."
Fazit:
Die Geschichte hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil, den die Autorin jeweils der Person anpaßt, aus deren Sicht gerade die Handlung geschildert wird. Dies sind abwechselnd der Privatdetektiv Ray und der jugendliche Roma JJ.
Ray wurde mit Bedacht für diesen Fall ausgesucht, denn die Roma sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die keinen "Gorijo" in ihren Kreis aufnehmen. Da Rays Vater selbst Zigeuner war, stehen bei Ray als Halb-Roma die Chancen zumindest nicht so schlecht. Und da ihn der Fall interessiert, macht er sich auf die Suche.
Der Lesefluss ist, wie bereits oben erwähnt, gut, die Geschichte lässt sich locker und leicht lesen. Mir persönlich fehlt es aber an Überraschungsmomenten und Unvorhersehbarem. Zwei erwähnenswerte Wendepunkte bietet die Geschichte, beide konnte man als Leser aber schon lange vorher erahnen, sodass die Überraschung nicht sonderlich groß war. Auch hätte ich mir bei den Hauptcharakteren etwas mehr Tiefgang gewünscht.
Alles in allem nett zu lesen, aber mehr leider auch nicht.
Dienstag, 9. Juli 2013
Kristin Harmel - Solange am Himmel Sterne stehen
Kurzbeschreibung:
"Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich - an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose hat Alzheimer. Sie weiß, dass bald niemand mehr an das junge Paar denken wird, dass sich einst die Liebe versprach... 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird - von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe...."
Fazit:
Ich werfe eigentlich nicht mit Superlativen um mich in meinen Rezensionen und Liebesromane sind normalerweise auch nicht mein bevorzugtes Lesegenre.....klingt nach einem "aber", oder?
Genau!
Kristin Harmel schafft es nicht nur, den Leser mitzunehmen in die idyllische Welt des Cape Cod, in Roses und Hopes Leben, die Familienbäckerei, die Probleme mit der pubertierenden Annie und dem egoistischen Exmann Rob - sondern darüber hinaus nimmt sie den Leser mit auf eine Zeitreise, ins Paris des zweiten Weltkrieges, eine dunkle, bedrohliche Zeit, gerade wenn man Jude war. Aber auch die Zeit des Beginns einer Liebe, die alles überdauern sollte.
Die wahre Leistung ist wahrscheinlich nicht einmal, dass es eine grandios mitreißende Liebesgeschichte ist, die einfach das Herz wärmt, sondern, dass sie all dies schafft, ohne gnadenlos in den Kitsch abzurutschen - von einigen wenigen Anwandlungen von rosa Zuckerguss-Szenen einmal abgesehen.
Ein Buch, dessen Geschichte man sich nicht verschließen kann, die den Leser mitleiden, mitfreuen und mitfiebern lässt und ihn schließlich nach dem letzten Satz mit einem Seufzen auf den Lippen zurücklässt - definitiv mein persönlicher Liebesroman des Jahres und diesen Platz hielt immerhin acht Jahre in Folge "P. S. Ich liebe dich" von Cecelia Ahern.
Ganz klare Leseempfehlung! Wer dieses Buch nicht liest, verpaßt definitiv etwas ganz Großes.
"Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich - an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose hat Alzheimer. Sie weiß, dass bald niemand mehr an das junge Paar denken wird, dass sich einst die Liebe versprach... 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird - von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe...."
Fazit:
Ich werfe eigentlich nicht mit Superlativen um mich in meinen Rezensionen und Liebesromane sind normalerweise auch nicht mein bevorzugtes Lesegenre.....klingt nach einem "aber", oder?
Genau!
Kristin Harmel schafft es nicht nur, den Leser mitzunehmen in die idyllische Welt des Cape Cod, in Roses und Hopes Leben, die Familienbäckerei, die Probleme mit der pubertierenden Annie und dem egoistischen Exmann Rob - sondern darüber hinaus nimmt sie den Leser mit auf eine Zeitreise, ins Paris des zweiten Weltkrieges, eine dunkle, bedrohliche Zeit, gerade wenn man Jude war. Aber auch die Zeit des Beginns einer Liebe, die alles überdauern sollte.
Die wahre Leistung ist wahrscheinlich nicht einmal, dass es eine grandios mitreißende Liebesgeschichte ist, die einfach das Herz wärmt, sondern, dass sie all dies schafft, ohne gnadenlos in den Kitsch abzurutschen - von einigen wenigen Anwandlungen von rosa Zuckerguss-Szenen einmal abgesehen.
Ein Buch, dessen Geschichte man sich nicht verschließen kann, die den Leser mitleiden, mitfreuen und mitfiebern lässt und ihn schließlich nach dem letzten Satz mit einem Seufzen auf den Lippen zurücklässt - definitiv mein persönlicher Liebesroman des Jahres und diesen Platz hielt immerhin acht Jahre in Folge "P. S. Ich liebe dich" von Cecelia Ahern.
Ganz klare Leseempfehlung! Wer dieses Buch nicht liest, verpaßt definitiv etwas ganz Großes.
Sonntag, 7. Juli 2013
Gabi Groger - verrückt nach Brause (ebook)
Kurzbeschreibung:
"Ist öliger Abgang ein Kündigungsgrund?
Bin ich beinahe hochbegabt?
Bekommt man für Männer eine Abwrackprämie?
Diese und andere Fragen stellt sich Birgit Fischer, Enddreißigerin und alleinerziehende Mutter von Sohn Tom und Labrador Ben. Ihren turbulenten Alltag meistert sie zwischen Kind, Hund und Büro mit viel Humor. Dabei lässt sie kein Fettnäpfchen aus.
Als sie das Internet für sich entdeckt, erlebt sie Heiteres und Skurriles mit der Spezies Mann. Aber ob sie dort auch ihren Traumprinzen findet?"
Fazit:
Wenn auch die ersten Seiten etwas holperig wirken, eher wie eine Aneinanderreihung von Szene als wie eine Geschichte, legt sich dieser Eindruck dann recht schnell.
Birgit, alleinerziehend, berufstätig und Fettnäpfchenmagnet, beschließt, die Internetsinglebörsen unsicher zu machen - der Leser darf dabei sein und mit schmunzeln.
Die Protagonisten sind bildhaft charakterisiert, die Handlung mitreißend, wenn natürlich auch nicht sonderlich tiefgründig - das erwartet man bei einem Unterhaltungsroman a la "Müttermafia" & Co. aber auch nicht.
Da die etwas mehr als 80 Seiten in absehbarer Zeit gelesen werden können, die perfekte Sommernachmittagsbalkonlektüre - einfach mal abschalten und unterhalten lassen!
"Ist öliger Abgang ein Kündigungsgrund?
Bin ich beinahe hochbegabt?
Bekommt man für Männer eine Abwrackprämie?
Diese und andere Fragen stellt sich Birgit Fischer, Enddreißigerin und alleinerziehende Mutter von Sohn Tom und Labrador Ben. Ihren turbulenten Alltag meistert sie zwischen Kind, Hund und Büro mit viel Humor. Dabei lässt sie kein Fettnäpfchen aus.
Als sie das Internet für sich entdeckt, erlebt sie Heiteres und Skurriles mit der Spezies Mann. Aber ob sie dort auch ihren Traumprinzen findet?"
Fazit:
Wenn auch die ersten Seiten etwas holperig wirken, eher wie eine Aneinanderreihung von Szene als wie eine Geschichte, legt sich dieser Eindruck dann recht schnell.
Birgit, alleinerziehend, berufstätig und Fettnäpfchenmagnet, beschließt, die Internetsinglebörsen unsicher zu machen - der Leser darf dabei sein und mit schmunzeln.
Die Protagonisten sind bildhaft charakterisiert, die Handlung mitreißend, wenn natürlich auch nicht sonderlich tiefgründig - das erwartet man bei einem Unterhaltungsroman a la "Müttermafia" & Co. aber auch nicht.
Da die etwas mehr als 80 Seiten in absehbarer Zeit gelesen werden können, die perfekte Sommernachmittagsbalkonlektüre - einfach mal abschalten und unterhalten lassen!
Freitag, 5. Juli 2013
Cornelia Funke - Reckless, steinernes Fleisch
Kurzbeschreibung:
"Jacob Reckless hat einen Fehler gemacht nach all den Jahren der Vorsicht: Sein Bruder Will ist ihm hinter den Spiegel gefolgt. In eine Welt, in der die dunkelsten Märchen wahr sind und der Fluch einer Fee Steinernes Fleisch sät.
Viele Jahre lang hat diese Welt für Jacob Zuflucht und Zuhause bedeutet, und er hat als Schatzjäger für Kaiser und Könige die magischen Dinge gesucht, die sich in ihren Wäldern und Hügeln verbergen.
Aber als Wills Haut sich in Jade verwandelt, muss Jacob nur noch eines finden: die Medizin, die seinen Bruder rettet."
Fazit:
Da Cornelia Funke mit "Tintenherz" und "Herr der Diebe" zwei meiner Lieblingskinder-/jugendbücher geschrieben hat, habe ich mir vom ersten Reckless-Teil ähnliches versprochen.
Optisch ist das Cover sehr gelungen, es wirkt geheimnisvoll und unheildrohend. Auch die Zeichnungen, die sich am Anfang jedes Kapitels befinden, illustrieren auf durchdachte Weise die Handlung.
Allerdings hadere ich mit genau dieser. Die Verquickung von der realen und der Spiegelwelt und auch die Tatsache, dass die Grimm'schen Märchen immer wieder in dieser Spiegelwelt auftauchen, finde ich sehr gelungen und all dies könnte eine wundervolle Kulisse bilden. Doch die eigentliche Handlung, Jacobs Suche nach einem Heilmittel für seinen Bruder Will, scheint mir lieb- und seelenlos und hat es leider gar nicht geschafft, mich zu fesseln.
Alles in allem ist es nett, aber auch nicht mehr und da bin ich von der Autorin doch Besseres gewohnt...
"Jacob Reckless hat einen Fehler gemacht nach all den Jahren der Vorsicht: Sein Bruder Will ist ihm hinter den Spiegel gefolgt. In eine Welt, in der die dunkelsten Märchen wahr sind und der Fluch einer Fee Steinernes Fleisch sät.
Viele Jahre lang hat diese Welt für Jacob Zuflucht und Zuhause bedeutet, und er hat als Schatzjäger für Kaiser und Könige die magischen Dinge gesucht, die sich in ihren Wäldern und Hügeln verbergen.
Aber als Wills Haut sich in Jade verwandelt, muss Jacob nur noch eines finden: die Medizin, die seinen Bruder rettet."
Fazit:
Da Cornelia Funke mit "Tintenherz" und "Herr der Diebe" zwei meiner Lieblingskinder-/jugendbücher geschrieben hat, habe ich mir vom ersten Reckless-Teil ähnliches versprochen.
Optisch ist das Cover sehr gelungen, es wirkt geheimnisvoll und unheildrohend. Auch die Zeichnungen, die sich am Anfang jedes Kapitels befinden, illustrieren auf durchdachte Weise die Handlung.
Allerdings hadere ich mit genau dieser. Die Verquickung von der realen und der Spiegelwelt und auch die Tatsache, dass die Grimm'schen Märchen immer wieder in dieser Spiegelwelt auftauchen, finde ich sehr gelungen und all dies könnte eine wundervolle Kulisse bilden. Doch die eigentliche Handlung, Jacobs Suche nach einem Heilmittel für seinen Bruder Will, scheint mir lieb- und seelenlos und hat es leider gar nicht geschafft, mich zu fesseln.
Alles in allem ist es nett, aber auch nicht mehr und da bin ich von der Autorin doch Besseres gewohnt...
Kai Twilfer - Schantall, tu ma die Omma winken
Kurzbeschreibung:
"Unfreiwillig von der beschaulichen Kulturbehörde einer Kleinstadt in den Sozialdienst versetzt, wird der Sozialarbeiter Jochen mit der Unterschichtfamilie Pröllmann und deren Chaos-Tochter Schantall konfrontiert. Sein bizarrer Arbeitsalltag dreht sich ab sofort um Rückentattoos, Essen vom Fußboden und Hochzeitsfeiern im Saunaclub. Nach anfänglichen Orientierungslosigkeit in der Welt der Tuningschlitten und Glitzerhandys fängt er jedoch an, die Pröllmanns in sein Herz zu schließen."
Fazit:
Wer sich ein Buch zulegt, das sich mit den Schantalismen und dem Kevinismus der heutigen Zeit beschäftigt, darf keine tiefschürfenden Ergüsse erwarten, dafür aber eine Menge Klischee und Humor, eingebettet in die beschauliche Ruhrpottkulisse von "Bochtrop-Rauxel".
Das hätte Jochen sich nicht träumen lassen: nach beschaulichen Jahrzehnten in der Kulturbehörde, landet er unversehens in der HartzIV-finanzierten Welt der Schantall Pröllmann und ihrer Familie. Aber Gott sei Dank ist Jochen mit einer gehörigen Portion Humor versehen, sodass er allen unerwarteten Situationen noch etwas positives abgewinnen kann, sogar einem Kirmesbesuch mit der ganzen Familie Pröllmann.
Meist unterhaltsam begleiten wir aus Jochens Sicht ein Jahr von Schantalls Leben inklusive Urlaub in Lloret de Mar - gerade da wäre doch einiges mehr an Pointen drin gewesen, wenn er Schantall nicht zwangsläufig noch hätte ins Fernsehen zerren müssen - Schantall am Strand stelle ich mir besser vor! So gab es einige Szenen im Buch, die ihr Potential nicht voll entfalten konnten, alles in allem hatte ich aber eine abwechslungsreiche, humorige Lektüre, gespickt mit jeder Menge Vorurteilen und Klischees, die eben gerade wegen ihrer Häufigkeit ein Schmunzeln nicht vermeiden ließen!
"Unfreiwillig von der beschaulichen Kulturbehörde einer Kleinstadt in den Sozialdienst versetzt, wird der Sozialarbeiter Jochen mit der Unterschichtfamilie Pröllmann und deren Chaos-Tochter Schantall konfrontiert. Sein bizarrer Arbeitsalltag dreht sich ab sofort um Rückentattoos, Essen vom Fußboden und Hochzeitsfeiern im Saunaclub. Nach anfänglichen Orientierungslosigkeit in der Welt der Tuningschlitten und Glitzerhandys fängt er jedoch an, die Pröllmanns in sein Herz zu schließen."
Fazit:
Wer sich ein Buch zulegt, das sich mit den Schantalismen und dem Kevinismus der heutigen Zeit beschäftigt, darf keine tiefschürfenden Ergüsse erwarten, dafür aber eine Menge Klischee und Humor, eingebettet in die beschauliche Ruhrpottkulisse von "Bochtrop-Rauxel".
Das hätte Jochen sich nicht träumen lassen: nach beschaulichen Jahrzehnten in der Kulturbehörde, landet er unversehens in der HartzIV-finanzierten Welt der Schantall Pröllmann und ihrer Familie. Aber Gott sei Dank ist Jochen mit einer gehörigen Portion Humor versehen, sodass er allen unerwarteten Situationen noch etwas positives abgewinnen kann, sogar einem Kirmesbesuch mit der ganzen Familie Pröllmann.
Meist unterhaltsam begleiten wir aus Jochens Sicht ein Jahr von Schantalls Leben inklusive Urlaub in Lloret de Mar - gerade da wäre doch einiges mehr an Pointen drin gewesen, wenn er Schantall nicht zwangsläufig noch hätte ins Fernsehen zerren müssen - Schantall am Strand stelle ich mir besser vor! So gab es einige Szenen im Buch, die ihr Potential nicht voll entfalten konnten, alles in allem hatte ich aber eine abwechslungsreiche, humorige Lektüre, gespickt mit jeder Menge Vorurteilen und Klischees, die eben gerade wegen ihrer Häufigkeit ein Schmunzeln nicht vermeiden ließen!
Montag, 1. Juli 2013
Petra Schier - Verschwörung im Zeughaus
Kurzbeschreibung:
"Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde kann nur noch ein paar Worte stammeln, bevor er zusammenbricht.
Die zweite Begegnung an diesem Morgen ist nicht weniger verstörend für Adelina: Ihr Bruder wird wegen Mordes gesucht. Von einer Verschwörung ist die Rede, im Zeughaus wurde eine Leiche gefunden, neben ihr Tilmanns Dolch."
Fazit:
Wieder sind drei Jahre ins Land gegangen, seit wir Adelina in "Frevel im Beinhaus" zuletzt begleiten durften. Es ist beschaulicher in ihrem Leben geworden, wenn auch, bedingt durch ihre große Familie, nicht ruhiger. Colin und Katharina werden größer und Griet und Mira werden langsam zu jungen Frauen. Doch Adelinas Leben wäre nicht ihr Leben, wenn das so bliebe.
Eines Morgens steht im Morgengrauen ihr Bruder Tilmann, Hauptmann der Stadtwache, schwer verletzt vor der Tür und beschwört sie, niemandem zu verraten, dass er bei ihr ist. Anschließend bricht er zusammen und ist tagelang nicht ansprechbar. Dafür erfährt Adelina, dass ihr Bruder wegen Mordes am zweiten Hauptmann der Stadtwache, gesucht wird. Und so macht sich Adelina auf, die Unschuld ihres Bruders, von der sie fest überzeugt ist, zu beweisen. Noch ahnt sie nicht, dass sich die ganze Angelegenheit zu einer wahren Verschwörung ausweitet.
Man fühlt sich beim Lesen gleich wieder wohl und zu Hause bei Adelina und ihrer Familie. Die beiden Mädels, Griet und Mira, nähern sich dem Erwachsenenalter, versuchen zunehmend, eigene Wege zu gehen und das führt mitunter natürlich zu weiteren Verwicklungen.
Neben dem bei Petra Schier schon üblichen "Mittendrin-Gefühl", hat mir bei "Verschwörung im Zeughaus" sehr gut gefallen, dass man die ganze Zeit dachte, die Hintergründe wären vorgezeichnet und dann kommt doch alles anders. Und auch die zwischenmenschlichen Handlungsstränge, die die ganze Handlung durchziehen, haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht.
Ich verlasse Adelina an dieser Stelle schon recht wehmütig, da der Serie zwar wohl noch mindestens ein Band folgen wird, allerdings wird das einige Zeit dauern.
Für alle, die die Reihe um Adelina noch nicht kennen, mein Rat: Lasst euch dieses Lesevergnügen nicht entgehen!
"Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde kann nur noch ein paar Worte stammeln, bevor er zusammenbricht.
Die zweite Begegnung an diesem Morgen ist nicht weniger verstörend für Adelina: Ihr Bruder wird wegen Mordes gesucht. Von einer Verschwörung ist die Rede, im Zeughaus wurde eine Leiche gefunden, neben ihr Tilmanns Dolch."
Fazit:
Wieder sind drei Jahre ins Land gegangen, seit wir Adelina in "Frevel im Beinhaus" zuletzt begleiten durften. Es ist beschaulicher in ihrem Leben geworden, wenn auch, bedingt durch ihre große Familie, nicht ruhiger. Colin und Katharina werden größer und Griet und Mira werden langsam zu jungen Frauen. Doch Adelinas Leben wäre nicht ihr Leben, wenn das so bliebe.
Eines Morgens steht im Morgengrauen ihr Bruder Tilmann, Hauptmann der Stadtwache, schwer verletzt vor der Tür und beschwört sie, niemandem zu verraten, dass er bei ihr ist. Anschließend bricht er zusammen und ist tagelang nicht ansprechbar. Dafür erfährt Adelina, dass ihr Bruder wegen Mordes am zweiten Hauptmann der Stadtwache, gesucht wird. Und so macht sich Adelina auf, die Unschuld ihres Bruders, von der sie fest überzeugt ist, zu beweisen. Noch ahnt sie nicht, dass sich die ganze Angelegenheit zu einer wahren Verschwörung ausweitet.
Man fühlt sich beim Lesen gleich wieder wohl und zu Hause bei Adelina und ihrer Familie. Die beiden Mädels, Griet und Mira, nähern sich dem Erwachsenenalter, versuchen zunehmend, eigene Wege zu gehen und das führt mitunter natürlich zu weiteren Verwicklungen.
Neben dem bei Petra Schier schon üblichen "Mittendrin-Gefühl", hat mir bei "Verschwörung im Zeughaus" sehr gut gefallen, dass man die ganze Zeit dachte, die Hintergründe wären vorgezeichnet und dann kommt doch alles anders. Und auch die zwischenmenschlichen Handlungsstränge, die die ganze Handlung durchziehen, haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht.
Ich verlasse Adelina an dieser Stelle schon recht wehmütig, da der Serie zwar wohl noch mindestens ein Band folgen wird, allerdings wird das einige Zeit dauern.
Für alle, die die Reihe um Adelina noch nicht kennen, mein Rat: Lasst euch dieses Lesevergnügen nicht entgehen!