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Freitag, 5. Juli 2013

Kai Twilfer - Schantall, tu ma die Omma winken

Kurzbeschreibung:
"Unfreiwillig von der beschaulichen Kulturbehörde einer Kleinstadt in den Sozialdienst versetzt, wird der Sozialarbeiter Jochen mit der Unterschichtfamilie Pröllmann und deren Chaos-Tochter Schantall konfrontiert. Sein bizarrer Arbeitsalltag dreht sich ab sofort um Rückentattoos, Essen vom Fußboden und Hochzeitsfeiern im Saunaclub. Nach anfänglichen Orientierungslosigkeit in der Welt der Tuningschlitten und Glitzerhandys fängt er jedoch an, die Pröllmanns in sein Herz zu schließen."

Fazit:
Wer sich ein Buch zulegt, das sich mit den Schantalismen und dem Kevinismus der heutigen Zeit beschäftigt, darf keine tiefschürfenden Ergüsse erwarten, dafür aber eine Menge Klischee und Humor, eingebettet in die beschauliche Ruhrpottkulisse von "Bochtrop-Rauxel".

Das hätte Jochen sich nicht träumen lassen: nach beschaulichen Jahrzehnten in der Kulturbehörde, landet er unversehens in der HartzIV-finanzierten Welt der Schantall Pröllmann und ihrer Familie. Aber Gott sei Dank ist Jochen mit einer gehörigen Portion Humor versehen, sodass er allen unerwarteten Situationen noch etwas positives abgewinnen kann, sogar einem Kirmesbesuch mit der ganzen Familie Pröllmann.

Meist unterhaltsam begleiten wir aus Jochens Sicht ein Jahr von Schantalls Leben inklusive Urlaub in Lloret de Mar - gerade da wäre doch einiges mehr an Pointen drin gewesen, wenn er Schantall nicht zwangsläufig noch hätte ins Fernsehen zerren müssen - Schantall am Strand stelle ich mir besser vor! So gab es einige Szenen im Buch, die ihr Potential nicht voll entfalten konnten, alles in allem hatte ich aber eine abwechslungsreiche, humorige Lektüre, gespickt mit jeder Menge Vorurteilen und Klischees, die eben gerade wegen ihrer Häufigkeit ein Schmunzeln nicht vermeiden ließen!

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