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Samstag, 27. Juli 2013

Tracie Peterson - Sophia, im Sturm der Gefühle

Kurzbeschreibung:
"Texas, Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich sieht die Zukunft für Sophia Vandermark vielversprechend aus: Unter der Anleitung von Dr. Christopher Clayton, dem sie ihr Herz versprochen hat, kann sie ihre Begeisterung für Medizin vertiefen. Doch ihre kleine Heimatstadt traut einer Frau nicht, die solch einen Männerberuf ausübt. Als Christopher auch noch die Verbindung löst, um zu seiner Familie zurückzukehren, die in Schwierigkeiten steckt, scheint für Sophia alle Hoffnung verloren. Gibt es doch noch eine Zukunft für die beiden - oder kann ein anderer junger Mann Sophias Herz erobern?"

Fazit:
"Sophia - im Sturm der Gefühle" ist der zweite Teil der "Sophia"-Reihe von Tracie Peterson. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, aber bis auf ein, zwei Stellen, wo ich mir etwas mehr Hintergrundinfos gewünscht hätte, kann man den zweiten Teil auch ohne Kenntniss des Vorgängers lesen und verstehen.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Familie Vandermark, eine sympathische, aufgeschlossene Familie, die von der Holzernte lebt. Leider sind nicht alle Menschen in Perkinsville derart fortschrittlich in ihrem Denken, sodass es auch nach Abschaffung der Sklaverei noch oft zu Gewalt und Vorurteilen gegenüber Schwarzen kommt. Dieser Konflikt ist mit ein Hauptbestandteil des Buches und wird von der Autorin glaubhaft rübergebracht.

Was die menschlichen Schicksale angeht, hätte Tracie Peterson sich und dem Leser sicher einen Gefallen getan, wenn sie sich auf weniger Charaktere beschränkt hätte. Dadurch, dass nicht nur Sophias Leben, sondern auch das ihrer Brüder und mehrerer anderer Menschen detailliert erläutert wird, versucht die Autorin meiner Meinung nach, zuviel in eine Geschichte zu packen. Die Konsequenz daraus ist, dass es den Charakteren und damit der Handlung leider oftmals an Tiefgang fehlt und die Autorin so weit unterhalb ihrer Möglichkeiten bleibt. Die fehlende Tiefe ist es auch, die mich am meisten gestört hat.

Da es sich um einen christlichen Roman handelt, spielt der Glaube eine zentrale Rolle. Im Falle der Familie Vandermark ist dies auch gut in den Alltag eingeflochten, wirkt glaubhaft und nicht aufgesetzt. Dies ist leider nicht bei allen Protagonisten der Fall, oftmals wirkt es, als würden Bibelzitate verwendet, weil es ein christliches Buch sein soll und nicht, weil dies tatsächlich dem jeweiligen Charakter entspricht. Möglicherweise wäre hier weniger mehr gewesen, um glaubhaft und authentisch zu wirken. Da gibt es tatsächlich deutlich realistischer wirkende christliche Romane.

Alles in allem ist das Buch nett zu lesen, wenn man sich nicht daran stört, dass die Oberfläche nur selten durchdrungen wird.

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