Kurzbeschreibung:
"Obwohl Peter Grant sich schon unwohl fühlt, wenn er Londons Skyline auch nur ein paar Kilometer weit hinter sich lässt, wird er jetzt in die tiefste Provinz geschickt. Dort sind zwei Kinder unter möglicherweise magischen Umständen verschwunden. Weshalb unser Londoner Bobby und Zauberlehrling notgedrungen sein angestammtes Biotop für unbestimmte Zeit verlassen muss... Mit der Flusstochter Beverley Brook zur Unterstützung begibt er sich mutig nach Westen, hinein ins ländliche England."
Fazit:
Ja, man sollte es aufgeben, sich über ungenaue Klappentexte zu ärgern...dennoch...der letzte Klappentextsatz impliziert, dass Peter zusammen mit Beverly von London nach Herfordshire fährt - in der Realität (oder inwieweit man bei Peter von Realität sprechen kann) kommt Beverly erst knapp 100 Seiten später in die Provinz...
"Fingerhut-Sommer" ist der fünfte Teil um den Zauberlehrling Peter Grant und diese Reihe polarisiert. Entweder, man mag sowohl Aaronovitchs Schreibstil, als auch die Verquickung von realer Polizeiarbeit mit "abstrusem Scheiß" (Zitat Peter Grant), mit Mythen und Fabelwesen, Magie und Übernatürlichem oder man kann damit absolut rein gar nichts anfangen.
Denjenigen, die sich auf das Wagnis, Peter kennenzulernen, einlassen wollen, sei dringend geraten mit dem ersten Teil "Die Flüsse von London" zu starten, andernfalls kann man den Geschehnissen und Hintergründen definitiv nicht folgen.
Mehr als ein Jahr mussten wir auf eine Fortsetzung von Peters Wirken warten und ich gebe zu, ich war schon etwas enttäuscht, dass wir uns diesmal auf dem Land und nicht in London befinden. Denn bisher hat es mir immer sehr gut gefallen, wie Aaronovitch den Leser mit hinein nach London nimmt und ihn dann etwas vollkommen anderes sehen lässt, als der gemeine Tourist sieht. Aber diese Enttäsuchung habe ich schnell verwunden, den auch in Herfordshire geht es äußerst unterhaltsam zu.
Der Lesefluss ist wie üblich sehr gut, sodass die etwas mehr als 400 Seiten viel zu schnell gelesen sind, da Langeweile ein Fremdwort ist, überall da, wo Peter auftaucht.
Schade finde ich, dass Nightingale gar nicht persönlich auftaucht - mitunter Anweisungen durchs Telefon gibt, aber das war's auch schon - ich liebe Nightingale in Aktion und hoffe, dass er im nächsten Buch wieder selbst mehr Raum einnimmt. Dafür habe ich mich gefreut, dass Beverly wieder präsenter ist und natürlich lässt sich auch Lesley nicht vollkommen heraushalten.
Für alle Freunde und Fans von Peter und der Nachtigall ganz klar eine Pflichtlektüre - für alle anderen bestimmt ein lohnenswertes Wagnis.
Ben Aaronovitch
"Fingerhut-Sommer"
ISBN: 978-3-423-21602-9
erschienen bei dtv
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
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Sonntag, 30. August 2015
[Rezension] Jessica Spotswood - Töchter des Mondes - Cate [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen werden verfolgt und verbannt. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate. Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg und stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess?"
Fazit:
Natürlich ist bei einem Buch der Inhalt wichtiger als die Optik. Dennoch fällt es durchaus positiv auf, wenn besonderen Wert auf eine schöne Optik gelegt wurde. Dies ist beim ersten Teil der "Töchter des Mondes" - Trilogie von Jessica Spotswood auf jeden Fall gegeben. Nicht nur der Schutzumschlag ist eine Augenweide - was in echt noch deutlicher zum Ausdruck kommt als auf dem Bildschirm - auch der eigentliche Einband ist mit viel Liebe gestaltet, ebenso die Verzierungen im Innern des Buches.
Die Handlung von "Cate", dem ersten Band der Trilogie, erzählt in der Ich-Form aus Cates Sicht. Eigenltich kein großer Freund dieser Erzählform, hat es mich hier doch keinesfalls gestört. Sehr interessant auch die Gesellschaftsordnung, in der die Geschichte der drei Schwestern spielt: Ende des 19. Jahrhunderts in Neuengland regiert die "Bruderschaft", die vor einiger Zeit die Herrschaft der Hexen zu Fall brachte und jetzt extrem puritanisch darauf achtet, dass nicht etwa irgendwelche Hexen ihrem Handwerk nachgehen. So stehen alle weiblichen Wesen unter enormer Beobachtung, müssen sich stets sittsam und häuslich verhalten, Bildung schadet eher als dass sie nützt und mit 17 Jahren muss jede junge Frau entweder heiraten, oder der Schwesternschaft beitreten - dem caritativen weiblichen Zweig der Bruderschaft.
Inmitten dieser gefährlichen Gesellschaftsordnung versucht nun Cate als älteste der drei Schwestern, ihre Familie vor Entdeckung zu schützen - denn als Hexe enttarnt zu werden ist kein Spaß - nicht einmal ihr Vater weiß davon, so hat es die Mutter vor ihrem Tode gewollt - wäre er doch zu schwach, die Mädchen vor der Bruderschaft zu schützen. Doch Maura und Tess machen es ihr nicht leicht und lehnen sich gegen ihre Anordnungen auf. Darüber hinaus naht ihr siebzehnter Geburtstag und damit ihre Entscheidung und gerade jetzt will der Vater ihr auch noch eine Gouvernante aufs Auge drücken...
Der Lesefluss ist von Beginn an sehr gut - Jessica Spotswoods Schreibstil paßt perfekt in diese Welt, die sehr an die Anfänge des viktorianischen Zeitalters erinnert. Darüber hinaus werden die Hauptprotagonisten, allen voran die drei Schwestern, sehr eingehend charakterisiert und vorgestellt, sodass man von ihnen ein genaues Bild vor Augen hat.
Auch wenn sich die Handlung selbst nur langsam entwickelt, kommt nirgendwo ein Gefühl der Langeweile oder Übergenauigkeit auf - ich habe es sehr genossen, die Entwicklungen mit Cate zu erleben! Unvorhergesehene Ereignisse tun ihr übriges, dass man sich als Leser sehr gut unterhalten fühlt.
Auch wenn "Töchter des Mondes - Cate" unter das Genre Jugendbuch fällt, ist dies doch höchstens ein Mindestalter, denn auch als Erwachsene hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich den zweiten Teil "Töchter des Mondes - Sternenfluch" auf jeden Fall lesen werde.
Jessica Spotswood
"Töchter des Mondes - Cate"
ISBN: 978-3-86396-024-7
erschienen bei Egmont Ink
"Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen werden verfolgt und verbannt. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate. Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg und stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess?"
Fazit:
Natürlich ist bei einem Buch der Inhalt wichtiger als die Optik. Dennoch fällt es durchaus positiv auf, wenn besonderen Wert auf eine schöne Optik gelegt wurde. Dies ist beim ersten Teil der "Töchter des Mondes" - Trilogie von Jessica Spotswood auf jeden Fall gegeben. Nicht nur der Schutzumschlag ist eine Augenweide - was in echt noch deutlicher zum Ausdruck kommt als auf dem Bildschirm - auch der eigentliche Einband ist mit viel Liebe gestaltet, ebenso die Verzierungen im Innern des Buches.
Die Handlung von "Cate", dem ersten Band der Trilogie, erzählt in der Ich-Form aus Cates Sicht. Eigenltich kein großer Freund dieser Erzählform, hat es mich hier doch keinesfalls gestört. Sehr interessant auch die Gesellschaftsordnung, in der die Geschichte der drei Schwestern spielt: Ende des 19. Jahrhunderts in Neuengland regiert die "Bruderschaft", die vor einiger Zeit die Herrschaft der Hexen zu Fall brachte und jetzt extrem puritanisch darauf achtet, dass nicht etwa irgendwelche Hexen ihrem Handwerk nachgehen. So stehen alle weiblichen Wesen unter enormer Beobachtung, müssen sich stets sittsam und häuslich verhalten, Bildung schadet eher als dass sie nützt und mit 17 Jahren muss jede junge Frau entweder heiraten, oder der Schwesternschaft beitreten - dem caritativen weiblichen Zweig der Bruderschaft.
Inmitten dieser gefährlichen Gesellschaftsordnung versucht nun Cate als älteste der drei Schwestern, ihre Familie vor Entdeckung zu schützen - denn als Hexe enttarnt zu werden ist kein Spaß - nicht einmal ihr Vater weiß davon, so hat es die Mutter vor ihrem Tode gewollt - wäre er doch zu schwach, die Mädchen vor der Bruderschaft zu schützen. Doch Maura und Tess machen es ihr nicht leicht und lehnen sich gegen ihre Anordnungen auf. Darüber hinaus naht ihr siebzehnter Geburtstag und damit ihre Entscheidung und gerade jetzt will der Vater ihr auch noch eine Gouvernante aufs Auge drücken...
Der Lesefluss ist von Beginn an sehr gut - Jessica Spotswoods Schreibstil paßt perfekt in diese Welt, die sehr an die Anfänge des viktorianischen Zeitalters erinnert. Darüber hinaus werden die Hauptprotagonisten, allen voran die drei Schwestern, sehr eingehend charakterisiert und vorgestellt, sodass man von ihnen ein genaues Bild vor Augen hat.
Auch wenn sich die Handlung selbst nur langsam entwickelt, kommt nirgendwo ein Gefühl der Langeweile oder Übergenauigkeit auf - ich habe es sehr genossen, die Entwicklungen mit Cate zu erleben! Unvorhergesehene Ereignisse tun ihr übriges, dass man sich als Leser sehr gut unterhalten fühlt.
Auch wenn "Töchter des Mondes - Cate" unter das Genre Jugendbuch fällt, ist dies doch höchstens ein Mindestalter, denn auch als Erwachsene hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich den zweiten Teil "Töchter des Mondes - Sternenfluch" auf jeden Fall lesen werde.
Jessica Spotswood
"Töchter des Mondes - Cate"
ISBN: 978-3-86396-024-7
erschienen bei Egmont Ink
Donnerstag, 27. August 2015
[Rezension] E. M. Tippetts - Jagd nach dem großen bösen Wolf [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Chloe wusste, dass sie ihr ruhiges Leben hinter sich lassen würde, als sie Hollywood-Superstar Jason Vanderholt heiratete. Belästigungen durch Paparazzi hatte sie erwartet, nicht aber den Ärger mit den Drehbuchautoren der Krimiserie Blood Ritual, in der Jason mitspielt. Denn auf unerklärliche Weise tauchen plötzlich geheime Details aus Chloes Ermittlungen in der Fernsehserie auf - und keiner beim Albuquerque Police Department hat eine Ahnung, wo die undichte Stelle sein könnte.
Als ob das nicht genug wäre, scheinen alle in Chloes Leben gerade eine schwierige Phase durchzumachen - angefangen bei ihrer besten Freundin, Lori, die versucht eine Hochzeit zu planen, über ihre Nichte Kyra, die unglücklich über Jasons Fernsehrollen ist, bis hin zu Jason selbst, der unerklärlich launisch und verschlossen ist. Bei keinem dieser Probleme hat Chloe eine Idee, wie sie es lösen könnte.
Sie ist nur für eines ausgebildet: Die großen bösen Wölfe dieser Welt zu jagen. Doch die Zeit läuft ihr davon und Chloe muss eine Entscheidung fällen. Soll sie dabei helfen, einen abscheulichen Serienkiller zu überführen, bevor er erneut zuschlägt, oder hilft sie den Menschen, die immer für sie da waren? So oder so hat sie Angst, den Fehler ihres Lebens zu begehen.
Fazit:
"Jagd nach dem großen bösen Wolf" ist bereits der dritte Teil um Chloe Vanderholt. Wie das bei Reihen so ist, kann man die Entwicklung der Charaktere nur zu würdigen wissen, wenn man sie von Anfang an liest. Allerdings lässt sich dieser dritte Teil im Prinzip auch lesen und verstehen, ohne die ersten beiden Teile gelesen zu haben.
Über die Covergestaltung brauche ich sicher kein Wort mehr zu verlieren: es ist stimmig zu den anderen Bänden, hat aber mit den Charakteren nichts zu tun - niemand der Chloe kennt, würde sie so sehen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Entwicklung, die sich bereits im zweiten Teil abzeichnete, hier konsequent fortgeführt wurde und wir so weg vom überwiegenden Romance-Anteil hin zum Romantic Thrill - denn auch hier nehmen Chloes Ermittlungen gegen den Serienmörder viel Raum ein.
Wie der Leser es von der Autorin bereits gewohnt ist, ist der Lesefluss sehr gut und man kommt auch problemlos in die Geschichte hinein. Chloe ist und bleibt ein Charakter ohne Starallüren, sodass man sie gern bei ihrer Arbeit und ihrem sonstigem Leben begleitet. E. M. Tippetts bleibt ihrer Qualität treu und liefert dem Leser eine abwechslungsreiche, unterhaltsame Handlung mit Überraschungen und Wendungen.
"Jagd nach dem großen bösen Wolf" erscheint am 31. August und wer sich die Zeit bis dahin verkürzen will und Chloe bisher nicht kennengelernt hat, den ersten Teil "Nicht mein Märchen" gibt es aktuell überall für 99 Cent und den zweiten Teil "Prinzessin in Not" für mobi auch.
E. M. Tippetts
"Jagd nach dem großen bösen Wolf"
erhätlich bei Amazon
"Chloe wusste, dass sie ihr ruhiges Leben hinter sich lassen würde, als sie Hollywood-Superstar Jason Vanderholt heiratete. Belästigungen durch Paparazzi hatte sie erwartet, nicht aber den Ärger mit den Drehbuchautoren der Krimiserie Blood Ritual, in der Jason mitspielt. Denn auf unerklärliche Weise tauchen plötzlich geheime Details aus Chloes Ermittlungen in der Fernsehserie auf - und keiner beim Albuquerque Police Department hat eine Ahnung, wo die undichte Stelle sein könnte.
Als ob das nicht genug wäre, scheinen alle in Chloes Leben gerade eine schwierige Phase durchzumachen - angefangen bei ihrer besten Freundin, Lori, die versucht eine Hochzeit zu planen, über ihre Nichte Kyra, die unglücklich über Jasons Fernsehrollen ist, bis hin zu Jason selbst, der unerklärlich launisch und verschlossen ist. Bei keinem dieser Probleme hat Chloe eine Idee, wie sie es lösen könnte.
Sie ist nur für eines ausgebildet: Die großen bösen Wölfe dieser Welt zu jagen. Doch die Zeit läuft ihr davon und Chloe muss eine Entscheidung fällen. Soll sie dabei helfen, einen abscheulichen Serienkiller zu überführen, bevor er erneut zuschlägt, oder hilft sie den Menschen, die immer für sie da waren? So oder so hat sie Angst, den Fehler ihres Lebens zu begehen.
Fazit:
"Jagd nach dem großen bösen Wolf" ist bereits der dritte Teil um Chloe Vanderholt. Wie das bei Reihen so ist, kann man die Entwicklung der Charaktere nur zu würdigen wissen, wenn man sie von Anfang an liest. Allerdings lässt sich dieser dritte Teil im Prinzip auch lesen und verstehen, ohne die ersten beiden Teile gelesen zu haben.
Über die Covergestaltung brauche ich sicher kein Wort mehr zu verlieren: es ist stimmig zu den anderen Bänden, hat aber mit den Charakteren nichts zu tun - niemand der Chloe kennt, würde sie so sehen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Entwicklung, die sich bereits im zweiten Teil abzeichnete, hier konsequent fortgeführt wurde und wir so weg vom überwiegenden Romance-Anteil hin zum Romantic Thrill - denn auch hier nehmen Chloes Ermittlungen gegen den Serienmörder viel Raum ein.
Wie der Leser es von der Autorin bereits gewohnt ist, ist der Lesefluss sehr gut und man kommt auch problemlos in die Geschichte hinein. Chloe ist und bleibt ein Charakter ohne Starallüren, sodass man sie gern bei ihrer Arbeit und ihrem sonstigem Leben begleitet. E. M. Tippetts bleibt ihrer Qualität treu und liefert dem Leser eine abwechslungsreiche, unterhaltsame Handlung mit Überraschungen und Wendungen.
"Jagd nach dem großen bösen Wolf" erscheint am 31. August und wer sich die Zeit bis dahin verkürzen will und Chloe bisher nicht kennengelernt hat, den ersten Teil "Nicht mein Märchen" gibt es aktuell überall für 99 Cent und den zweiten Teil "Prinzessin in Not" für mobi auch.
E. M. Tippetts
"Jagd nach dem großen bösen Wolf"
erhätlich bei Amazon
Mittwoch, 26. August 2015
[Rezension] Vincent Kliesch - Bis in den Tod hinein [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?"
Fazit:
"Bis in den Tod hinein" war der Grund, warum ich Vincent Klieschs Trilogie mit Julius Kern bis zum Ende gelesen habe, obwohl Julius nicht wirklich mein Fall war - naja, und Tassilo, der war auch mit ein Grund, denn solch einem charismatischen Psychopathen begegnet man selten.
Aber von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass ein Ermittler, der Severin Boesherz heißt, mehr auf meiner Linie liegen muss! Nicht, dass Severin ein böses Herz hätte, nein gar nicht. Auch hat er nicht jene Art von psychischem Knacks, der viele charismatische Ermittler auszeichnet - dennoch ist Severin Boesherz extrem faszinierend: Aus dem Rheingau nach Berlin gezogen, hängt er doch merklich an seiner Heimat, ist gutem Essen und gutem Wein sehr zugetan, ebenso wie der Oper. Seine Intelligenz ist unbestritten, dennoch strahlt er die Einsamkeit des Einzelgängers aus. Severin hat eine extrem gute Beobachtungsgabe und nimmt alles auf den ersten Blick wahr - sei es ein Raum, sei es ein Mensch. Er ist zwanghaft ordentlich und auch sonst ein Zeitgenosse, mit dem der Umgang mitunter sicher anstrengend ist - als Leser hingegen hat er mein Herz sofort erobert!
Auch wenn Julius Kern im Urlaub ist, muss man auf bekannte Protagonisten nicht verzichten: Dennis Baum, Daniela Castella und Staatsanwalt vom Stein sind ebenfalls mit von der Partie, sodass der Leser sich in seiner gewohnten Umgebung schnell einfindet.
Der Lesefluss ist extrem gut, denn neben Severin, der nichts unversucht lässt, dem Mörder auf die Schliche zu kommen, ist auch unser Bösewicht sehr intelligent und lässt sich nicht so ohne weiteres in die Karten schauen. Nun gut, er ist kein Tassilo, aber das kann man ihm kaum zum Vorwurf machen - auf seine Art ist auch er faszinierend.
Der Spannungsbogen fängt schon gut an und lässt im Laufe des Buches nicht nach und wie wir es von Vincent Kliesch gewohnt sind - glaubt man, alle Rätsel sind gelöst, taucht hinter der Ecke doch noch eine unerwartete Wendung auf.
Für mich hat der Autor mit der Figur des Severin Boesherz, aber auch mit seinem sehr gut durchdachten und spannenden Plot mit "Bis in den Tod hinein" mit Abstand sein bestes Buch vorgelegt.
Da gerade "Im Augenblick des Todes", Severin Boesherz's zweiter Fall, erschienen ist, bin ich sehr gespannt, ob Vincent Kliesch das Niveau halten konnte.
Vincent Kliesch
"Bis in den Tod hinein"
ISBN: 978-3-442-37798-5
erschienen bei Blanvalet
"Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?"
Fazit:
"Bis in den Tod hinein" war der Grund, warum ich Vincent Klieschs Trilogie mit Julius Kern bis zum Ende gelesen habe, obwohl Julius nicht wirklich mein Fall war - naja, und Tassilo, der war auch mit ein Grund, denn solch einem charismatischen Psychopathen begegnet man selten.
Aber von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass ein Ermittler, der Severin Boesherz heißt, mehr auf meiner Linie liegen muss! Nicht, dass Severin ein böses Herz hätte, nein gar nicht. Auch hat er nicht jene Art von psychischem Knacks, der viele charismatische Ermittler auszeichnet - dennoch ist Severin Boesherz extrem faszinierend: Aus dem Rheingau nach Berlin gezogen, hängt er doch merklich an seiner Heimat, ist gutem Essen und gutem Wein sehr zugetan, ebenso wie der Oper. Seine Intelligenz ist unbestritten, dennoch strahlt er die Einsamkeit des Einzelgängers aus. Severin hat eine extrem gute Beobachtungsgabe und nimmt alles auf den ersten Blick wahr - sei es ein Raum, sei es ein Mensch. Er ist zwanghaft ordentlich und auch sonst ein Zeitgenosse, mit dem der Umgang mitunter sicher anstrengend ist - als Leser hingegen hat er mein Herz sofort erobert!
Auch wenn Julius Kern im Urlaub ist, muss man auf bekannte Protagonisten nicht verzichten: Dennis Baum, Daniela Castella und Staatsanwalt vom Stein sind ebenfalls mit von der Partie, sodass der Leser sich in seiner gewohnten Umgebung schnell einfindet.
Der Lesefluss ist extrem gut, denn neben Severin, der nichts unversucht lässt, dem Mörder auf die Schliche zu kommen, ist auch unser Bösewicht sehr intelligent und lässt sich nicht so ohne weiteres in die Karten schauen. Nun gut, er ist kein Tassilo, aber das kann man ihm kaum zum Vorwurf machen - auf seine Art ist auch er faszinierend.
Der Spannungsbogen fängt schon gut an und lässt im Laufe des Buches nicht nach und wie wir es von Vincent Kliesch gewohnt sind - glaubt man, alle Rätsel sind gelöst, taucht hinter der Ecke doch noch eine unerwartete Wendung auf.
Für mich hat der Autor mit der Figur des Severin Boesherz, aber auch mit seinem sehr gut durchdachten und spannenden Plot mit "Bis in den Tod hinein" mit Abstand sein bestes Buch vorgelegt.
Da gerade "Im Augenblick des Todes", Severin Boesherz's zweiter Fall, erschienen ist, bin ich sehr gespannt, ob Vincent Kliesch das Niveau halten konnte.
Vincent Kliesch
"Bis in den Tod hinein"
ISBN: 978-3-442-37798-5
erschienen bei Blanvalet
Montag, 24. August 2015
[Rezension] Elisabeth Büchle - Das Mädchen aus Herrnhut [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Der Historiker Daniel Ritter ist fasziniert von einer Holzfigur, die ein junges Mädchen mit Umhang darstellt. Denn diese Figur gibt einige Rätsel auf. Ihre Spur führt zurück bis ins Mittelalter und sie ist gesäumt von mysteriösen Todesfällen und seltsamen Verstrickungen. Vor allem stellt sich die Frage, was Luise, eine Frau, die im 18. Jahrhundert in der Herrnhuter Gemeinschaft lebte, mit der jungen, modernen Lehrerin Emma Fischer verbindet.
Daniel, der schon bald auch von Emma fasziniert ist, macht sich gemeinsam mit ihr an die Nachforschungen. Doch dann geraten beide in große Gefahr..."
Fazit:
"Das Mädchen aus Herrnhut" ist in zwei Teile gegliedert: Zum einen begleitet der Leser Luise im 17. Jahrhundert, die Zuflucht sucht in der Herrnhuter Gesellschaft.
Nicht nur, dass Elisabeth Büchle wieder einmal beweist, wie wunderbar menschlich und bildhaft sie ihre Figuren zum Leben erwecken kann - Luises einnehmendem Wesen kann man sich gar nicht entziehen - auch das Thema der Herrnhuter fand ich sehr interessant, da ich mit dieser Gesellschaft bisher noch gar keinen Kontakt hatte.
Die mysteriöse Geschichte um Luises Vergangenheit, von der sie nichts weiß, die sie aber selbst in der geschützten Herrnhuter Gemeinde einholt, schlägt den Leser so in Bann, dass man am Ende dieses Erzählabschnitts nur wehmütig Abschied nimmt von den liebgewordenen Protagonisten.
Der andere Handlungsstrang wirft einen dann geradezu in die Gegenwart bzw. das Jahr 2007, wo man auf Daniel, Emma, Falk und Rahel trifft. Da ich bereits "Skarabäus und Schmetterling" gelesen habe, kannte ich diese vier schon. "Das Mädchen aus Herrenhut" spielt aber früher und erzählt, wie Daniel die anderen drei kennenlernt. Gerade Rahel und Falk sind zu dieser Zeit natürlich noch deutlich jünger und auch wenn Falk einfach Falk ist und bleibt und sich sein Wesen hin zu "Skarabäus und Schmetterling" nicht groß ändert, kann ich im Nachhinein sagen, dass Rahel später eine deutliche Entwicklung hinter sich hat und nicht mehr die verschüchterte kleine Maus ist, auf die man hier trifft.
Auch der gegenwärtige Handlungsstrang spart nicht an verwickelten Rätseln und intriganten Bösewichten. Daraus ergibt sich eine Spannung, die den Leser quasi durch das Buch trägt, immer in Sorge um das Wohl der Protagonisten, aber ebenso neugierig wie sie auf des Rätsels Lösung.
"Das Mädchen aus Herrnhut" ist ein spannender, mitreißender Roman, der mit vielen, gut vermittelten geschichtlichen Hintergründen aufwartet, aber vor allem durch die bildhaften Protagonisten besticht. Für mich wieder einmal der Beweis, dass es immer lohnenswert ist, ein Buch von Elisabeth Büchle zu lesen.
Elisabeth Büchle
"Das Mädchen aus Herrnhut"
ISBN: 978-3-86591-456-9
erschienen bei Gerth Medien
"Der Historiker Daniel Ritter ist fasziniert von einer Holzfigur, die ein junges Mädchen mit Umhang darstellt. Denn diese Figur gibt einige Rätsel auf. Ihre Spur führt zurück bis ins Mittelalter und sie ist gesäumt von mysteriösen Todesfällen und seltsamen Verstrickungen. Vor allem stellt sich die Frage, was Luise, eine Frau, die im 18. Jahrhundert in der Herrnhuter Gemeinschaft lebte, mit der jungen, modernen Lehrerin Emma Fischer verbindet.
Daniel, der schon bald auch von Emma fasziniert ist, macht sich gemeinsam mit ihr an die Nachforschungen. Doch dann geraten beide in große Gefahr..."
Fazit:
"Das Mädchen aus Herrnhut" ist in zwei Teile gegliedert: Zum einen begleitet der Leser Luise im 17. Jahrhundert, die Zuflucht sucht in der Herrnhuter Gesellschaft.
Nicht nur, dass Elisabeth Büchle wieder einmal beweist, wie wunderbar menschlich und bildhaft sie ihre Figuren zum Leben erwecken kann - Luises einnehmendem Wesen kann man sich gar nicht entziehen - auch das Thema der Herrnhuter fand ich sehr interessant, da ich mit dieser Gesellschaft bisher noch gar keinen Kontakt hatte.
Die mysteriöse Geschichte um Luises Vergangenheit, von der sie nichts weiß, die sie aber selbst in der geschützten Herrnhuter Gemeinde einholt, schlägt den Leser so in Bann, dass man am Ende dieses Erzählabschnitts nur wehmütig Abschied nimmt von den liebgewordenen Protagonisten.
Der andere Handlungsstrang wirft einen dann geradezu in die Gegenwart bzw. das Jahr 2007, wo man auf Daniel, Emma, Falk und Rahel trifft. Da ich bereits "Skarabäus und Schmetterling" gelesen habe, kannte ich diese vier schon. "Das Mädchen aus Herrenhut" spielt aber früher und erzählt, wie Daniel die anderen drei kennenlernt. Gerade Rahel und Falk sind zu dieser Zeit natürlich noch deutlich jünger und auch wenn Falk einfach Falk ist und bleibt und sich sein Wesen hin zu "Skarabäus und Schmetterling" nicht groß ändert, kann ich im Nachhinein sagen, dass Rahel später eine deutliche Entwicklung hinter sich hat und nicht mehr die verschüchterte kleine Maus ist, auf die man hier trifft.
Auch der gegenwärtige Handlungsstrang spart nicht an verwickelten Rätseln und intriganten Bösewichten. Daraus ergibt sich eine Spannung, die den Leser quasi durch das Buch trägt, immer in Sorge um das Wohl der Protagonisten, aber ebenso neugierig wie sie auf des Rätsels Lösung.
"Das Mädchen aus Herrnhut" ist ein spannender, mitreißender Roman, der mit vielen, gut vermittelten geschichtlichen Hintergründen aufwartet, aber vor allem durch die bildhaften Protagonisten besticht. Für mich wieder einmal der Beweis, dass es immer lohnenswert ist, ein Buch von Elisabeth Büchle zu lesen.
Elisabeth Büchle
"Das Mädchen aus Herrnhut"
ISBN: 978-3-86591-456-9
erschienen bei Gerth Medien
Samstag, 22. August 2015
[Rezension] Christiane Lind - Die Medica und das Teufelsmoor
Kurzbeschreibung:
"Bremen, 1381: Für Aleke ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Sie hat sich in Salerno zur Medica ausbilden lassen und wagt nun gemeinsam mit ihrem Ehemann Righert in der Hansestadt Bremen einen Neuanfang. Doch plötzlich taucht eine Bedrohung aus der Vergangenheit auf und bringt ihr mühsam erkämpftes Glück in Gefahr. Alekes heilerische Kenntnisse werden auf eine harte Probe gestellt. Wird es ihr gelingen, das Leben ihrer Liebsten zu retten?"
Fazit:
Ich lese gern historische Romane mit starken Frauenfiguren und so hat Aleke bereits im ersten Teil der Reihe "Die Heilerin und der Feuertod" mein Leserherz erobert.
Seit den Geschehnissen in Braunschweig sind sieben Jahre vergangen, die die Familie größtenteils in Salerno verbracht hat, wo Aleke ihren Traum Wirklichkeit werden und sich zur Medica ausbilden lassen konnte.
Da die Autorin es immer wunderbar schafft, mich in die jeweilige Landschaft und Umgebung zu versetzen, habe ich es etwas bedauert, dass die Jahre in Salerno übersprungen wurden - auch dort wäre sicher einiges los gewesen mit Aleke und Righert.
Aber so befinden wir uns in Norddeutschland, erst in Bremen und später auch in anderen Gegenden des kalten, feuchten Nordens. Da ich selbst vor einigen Jahren in den Norden gezogen bin, kann ich nur staunen wie bildhaft und punktgenau Christiane Lind es schafft, die Mentalität der Menschen dort einzufangen und auch, dass sich diese über die Jahrhunderte nicht groß geändert zu haben scheint.
In die Handlung selbst kommt der Leser problemlos hinein und der Lesefluss ist durchweg sehr gut. Dies beruht sicher darauf, dass sich die Ereignisse überschlagen und man kaum erwarten kann, wie es weitergeht und wie Aleke die ihr gestellten Hindernisse meistern wird und davon gibt es hier reichlich! Einmal mehr muss sie zeigen, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und nicht aufgibt, um ihre Lieben zu retten.
Sehr gut charakterisiert finde ich auch unseren Bösewicht, der mir mitunter tatsächlich eine Gänsehaut verschafft hat, da man ihm wirklich alles zutraut.
Ein spannender historischer Roman, getragen von einer starken Frauenfigur, der beim Lesen nur so dahinfliegt. Ich hoffe, wir dürfen bald erneut von Aleke und ihrer Familie lesen.
Christiane Lind
"Die Medica und das Teufelsmoor"
ISBN: 978-3-7466-3130-1
erschienen im Aufbau Verlag
"Bremen, 1381: Für Aleke ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Sie hat sich in Salerno zur Medica ausbilden lassen und wagt nun gemeinsam mit ihrem Ehemann Righert in der Hansestadt Bremen einen Neuanfang. Doch plötzlich taucht eine Bedrohung aus der Vergangenheit auf und bringt ihr mühsam erkämpftes Glück in Gefahr. Alekes heilerische Kenntnisse werden auf eine harte Probe gestellt. Wird es ihr gelingen, das Leben ihrer Liebsten zu retten?"
Fazit:
Ich lese gern historische Romane mit starken Frauenfiguren und so hat Aleke bereits im ersten Teil der Reihe "Die Heilerin und der Feuertod" mein Leserherz erobert.
Seit den Geschehnissen in Braunschweig sind sieben Jahre vergangen, die die Familie größtenteils in Salerno verbracht hat, wo Aleke ihren Traum Wirklichkeit werden und sich zur Medica ausbilden lassen konnte.
Da die Autorin es immer wunderbar schafft, mich in die jeweilige Landschaft und Umgebung zu versetzen, habe ich es etwas bedauert, dass die Jahre in Salerno übersprungen wurden - auch dort wäre sicher einiges los gewesen mit Aleke und Righert.
Aber so befinden wir uns in Norddeutschland, erst in Bremen und später auch in anderen Gegenden des kalten, feuchten Nordens. Da ich selbst vor einigen Jahren in den Norden gezogen bin, kann ich nur staunen wie bildhaft und punktgenau Christiane Lind es schafft, die Mentalität der Menschen dort einzufangen und auch, dass sich diese über die Jahrhunderte nicht groß geändert zu haben scheint.
In die Handlung selbst kommt der Leser problemlos hinein und der Lesefluss ist durchweg sehr gut. Dies beruht sicher darauf, dass sich die Ereignisse überschlagen und man kaum erwarten kann, wie es weitergeht und wie Aleke die ihr gestellten Hindernisse meistern wird und davon gibt es hier reichlich! Einmal mehr muss sie zeigen, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und nicht aufgibt, um ihre Lieben zu retten.
Sehr gut charakterisiert finde ich auch unseren Bösewicht, der mir mitunter tatsächlich eine Gänsehaut verschafft hat, da man ihm wirklich alles zutraut.
Ein spannender historischer Roman, getragen von einer starken Frauenfigur, der beim Lesen nur so dahinfliegt. Ich hoffe, wir dürfen bald erneut von Aleke und ihrer Familie lesen.
Christiane Lind
"Die Medica und das Teufelsmoor"
ISBN: 978-3-7466-3130-1
erschienen im Aufbau Verlag
Freitag, 21. August 2015
[Rezension] Susanne Aernecke - Tochter des Drachenbaums
Kurzbeschreibung:
"Eine geheimnisvolle Verbindung zwischen zwei Frauen, die in verschiedenen Jahrhunderten leben, wird der Schlüssel zu einem Heilmittel, das die Welt verändern kann.
Iriomé ist die letzte Heilpriesterin der Kanaren und hütet das Geheimnis des ewigen Lebens. Als die Spanier ihre Heimatinsel erobern, wird sie nach Cádiz verschleppt. Von der Liebe ihres Lebens verraten, gerät sie in die Fänge der Inquisition, die ihr das Geheimnis entreißen will.
Romy ist Ärztin und wird von rätselhaften Träumen auf die Kanareninsel La Palma geführt, wo sie das ultimative Heilmittel in einer Grabkammer entdeckt. Sie will es der Menschheit zur Verfügung stellen und gerät in die Fänge der Pharmaindustrie. Erst als Romy sich langsam ihres früheren Lebens bewusst wird, erkennt sie, dass nur die Liebe sie retten und Iriomés Geheimnis bewahren kann."
Fazit:
Die Handlung gliedert sich in zwei Zeitstränge: Zum einen Iriomé in der Vergangenheit, die Eroberung der Insel durch die Spanier. Zum anderen die Gegenwart mit Romy und ihrer Suche nach einem Heilmittel.
Für jemanden, der nur glaubt, was er sehen kann, ist dieser Roman sicher nichts, denn schon auf den ersten Seiten mit Iriomé wird deutlich, dass die Ureinwohner der Kanaren ihre eigene "Geisterwelt" hatten, wie wir sie beispielsweise von den Indianern kennen. Ich fand diesen Handlungsstrang sehr interessant, weil ich mit den Ureinwohnern der Kanaren noch gar nicht in Berührung gekommen bin und Iriomé ein sehr einnehmender Charakter ist. Darüber hinaus ist die Inquisition immer für Angst, Schrecken und Spannung gut.
Leider kann ich nicht dasselbe über die gegenwärtige Handlung sagen. Mit Romy wurde ich bis zum Schluß nicht warm, sie öffnete sich dem Leser nicht und man blieb sich dauerhaft fremd - auch gab es einige logische Irritationen und gerade das erste Drittel des Buches war mitunter recht langatmig - eine gewissen Straffung der mehr als 500 Seiten hätte dem Lesefluss sicher nicht geschadet.
Alles in allem ist der Plot ein sehr interessanter - die Verquickung der Vergangenheit mit der Zukunft, die Heilpflanze, die Hüter über die Jahrhunderte - daraus hätte man sicher einen sehr unterhaltsamen spannenden Roman machen können. Leider haperte es in meinen Augen etwas mit der Umsetzung, sodass man schon Durchhaltevermögen beweisen musste, um das Ende zu erleben - wobei es zwischendurch immer sehr interessante, unterhaltsame und auch spannende Partien gab.
Susanne Aernecke
"Tochter des Drachenbaums"
ISBN: 978-3-95890-000-4
erschienen im Alyna Verlag
"Eine geheimnisvolle Verbindung zwischen zwei Frauen, die in verschiedenen Jahrhunderten leben, wird der Schlüssel zu einem Heilmittel, das die Welt verändern kann.
Iriomé ist die letzte Heilpriesterin der Kanaren und hütet das Geheimnis des ewigen Lebens. Als die Spanier ihre Heimatinsel erobern, wird sie nach Cádiz verschleppt. Von der Liebe ihres Lebens verraten, gerät sie in die Fänge der Inquisition, die ihr das Geheimnis entreißen will.
Romy ist Ärztin und wird von rätselhaften Träumen auf die Kanareninsel La Palma geführt, wo sie das ultimative Heilmittel in einer Grabkammer entdeckt. Sie will es der Menschheit zur Verfügung stellen und gerät in die Fänge der Pharmaindustrie. Erst als Romy sich langsam ihres früheren Lebens bewusst wird, erkennt sie, dass nur die Liebe sie retten und Iriomés Geheimnis bewahren kann."
Fazit:
Die Handlung gliedert sich in zwei Zeitstränge: Zum einen Iriomé in der Vergangenheit, die Eroberung der Insel durch die Spanier. Zum anderen die Gegenwart mit Romy und ihrer Suche nach einem Heilmittel.
Für jemanden, der nur glaubt, was er sehen kann, ist dieser Roman sicher nichts, denn schon auf den ersten Seiten mit Iriomé wird deutlich, dass die Ureinwohner der Kanaren ihre eigene "Geisterwelt" hatten, wie wir sie beispielsweise von den Indianern kennen. Ich fand diesen Handlungsstrang sehr interessant, weil ich mit den Ureinwohnern der Kanaren noch gar nicht in Berührung gekommen bin und Iriomé ein sehr einnehmender Charakter ist. Darüber hinaus ist die Inquisition immer für Angst, Schrecken und Spannung gut.
Leider kann ich nicht dasselbe über die gegenwärtige Handlung sagen. Mit Romy wurde ich bis zum Schluß nicht warm, sie öffnete sich dem Leser nicht und man blieb sich dauerhaft fremd - auch gab es einige logische Irritationen und gerade das erste Drittel des Buches war mitunter recht langatmig - eine gewissen Straffung der mehr als 500 Seiten hätte dem Lesefluss sicher nicht geschadet.
Alles in allem ist der Plot ein sehr interessanter - die Verquickung der Vergangenheit mit der Zukunft, die Heilpflanze, die Hüter über die Jahrhunderte - daraus hätte man sicher einen sehr unterhaltsamen spannenden Roman machen können. Leider haperte es in meinen Augen etwas mit der Umsetzung, sodass man schon Durchhaltevermögen beweisen musste, um das Ende zu erleben - wobei es zwischendurch immer sehr interessante, unterhaltsame und auch spannende Partien gab.
Susanne Aernecke
"Tochter des Drachenbaums"
ISBN: 978-3-95890-000-4
erschienen im Alyna Verlag
Dienstag, 18. August 2015
[Rezension] Hanna Winter - Opfertod [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Gleich bei ihrem ersten Fall gerät Kriminalpsychologin Lena Peters an einen Killer, der eine tödliche Mission verfolgt. Eine Mission, in der Lena eine entscheidende Rolle spielt. Und schon bald sitzt sie in der Falle, denn...
...sie kennt das Böse. Sie hat es studiert. Doch jetzt begegnet sie dem Seelenbrecher"
Fazit:
Ich habe viel Positives über diese Reihe gelesen. "Opfertod" ist der erste Teil um die Ermittlerin Lena Peters, mit "Seelenriss" ist aber bereits vor zwei Jahren der zweite Teil erschienen.
Meist hat man als Leser seine persönlichen Vorlieben: den einen ist der Plot wichtiger als die einzelnen Charaktere, den anderen, und dazu gehöre ich eindeutig, verzeihen auch Schwächen im Plot, so denn die Hauptprotagonisten bildhaft, glaubhaft, menschlich charakterisiert sind.
Im Umkehrschluss hat es ein Buch bei mir immer schwer, wenn ich mit den Hauptprotagonisten nicht warm werde und in diesem Fall macht es mir Lena Peters auch wirklich nicht leicht: ihre traumatische Kindheit und beispielsweise der daraus resultierende Waschzwang -alles kein Problem, glaubhaft, nachvollziehbar - aber Lena wirkt auf mich so dermaßen spröde und unnahbar, dass sie mir bis zum Schluss nicht so richtig sympathisch wurde, mitunter hatte ich sogar den Eindruck, dass sie sich eigentlich auch selbst nicht richtig leiden kann.
Die Handlung selbst ist gut aufgebaut - auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Kriminalpsychologe in der Realität sich ohne Autorisierung derartige Freiheiten herausnehmen kann, bzw. so lange damit durchkommt. Dennoch ist der Lesefluss gut und mit Wulf Belling kam dann später auch eine für mich sympathische Komponente hinzu.
Etwas gestört hat mich dann allerdings die Person des Täters - die Parallelen zu Lena kamen mir dann doch etwas an den Haaren herbei gezogen vor.
Alles in allem bin ich etwas zwiegespalten, ob mir das Buch nun gefiel oder nicht, aber Wulf Belling zuliebe werde ich es wohl beizeiten dennoch mit "Seelenriss" versuchen.
Hanna Winter
"Opfertod"
ISBN: 978-3-548-28366-1
erschienen bei Ullstein
"Gleich bei ihrem ersten Fall gerät Kriminalpsychologin Lena Peters an einen Killer, der eine tödliche Mission verfolgt. Eine Mission, in der Lena eine entscheidende Rolle spielt. Und schon bald sitzt sie in der Falle, denn...
...sie kennt das Böse. Sie hat es studiert. Doch jetzt begegnet sie dem Seelenbrecher"
Fazit:
Ich habe viel Positives über diese Reihe gelesen. "Opfertod" ist der erste Teil um die Ermittlerin Lena Peters, mit "Seelenriss" ist aber bereits vor zwei Jahren der zweite Teil erschienen.
Meist hat man als Leser seine persönlichen Vorlieben: den einen ist der Plot wichtiger als die einzelnen Charaktere, den anderen, und dazu gehöre ich eindeutig, verzeihen auch Schwächen im Plot, so denn die Hauptprotagonisten bildhaft, glaubhaft, menschlich charakterisiert sind.
Im Umkehrschluss hat es ein Buch bei mir immer schwer, wenn ich mit den Hauptprotagonisten nicht warm werde und in diesem Fall macht es mir Lena Peters auch wirklich nicht leicht: ihre traumatische Kindheit und beispielsweise der daraus resultierende Waschzwang -alles kein Problem, glaubhaft, nachvollziehbar - aber Lena wirkt auf mich so dermaßen spröde und unnahbar, dass sie mir bis zum Schluss nicht so richtig sympathisch wurde, mitunter hatte ich sogar den Eindruck, dass sie sich eigentlich auch selbst nicht richtig leiden kann.
Die Handlung selbst ist gut aufgebaut - auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Kriminalpsychologe in der Realität sich ohne Autorisierung derartige Freiheiten herausnehmen kann, bzw. so lange damit durchkommt. Dennoch ist der Lesefluss gut und mit Wulf Belling kam dann später auch eine für mich sympathische Komponente hinzu.
Etwas gestört hat mich dann allerdings die Person des Täters - die Parallelen zu Lena kamen mir dann doch etwas an den Haaren herbei gezogen vor.
Alles in allem bin ich etwas zwiegespalten, ob mir das Buch nun gefiel oder nicht, aber Wulf Belling zuliebe werde ich es wohl beizeiten dennoch mit "Seelenriss" versuchen.
Hanna Winter
"Opfertod"
ISBN: 978-3-548-28366-1
erschienen bei Ullstein
[Rezension] Vincent Kliesch - Der Prophet des Todes [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Eine geheimnisvolle Vorhersage kündigt zwei rätselhafte Todesfälle in Berlin an. Wer steckt hinter der seltsamen Botschaft? Hauptkommissar Julius Kern beginnt zu ermitteln - und erhält kurz darauf selbst eine Todesprophezeiung. Er wird von dem Fall abgezogen, doch inoffiziell ermittelt er weiter. Denn der Prophet des Todes hat keinen Zweifel daran gelassen, dass nur eine Begegnung mit Kerns Erzrivalen Tassilo Michaelis das Rätsel lösen und die Familie des Kommissars retten kann..."
Fazit:
"Der Prophet des Todes" ist der dritte Teil um Hauptkommissar Kern und - um der Wahrheit die Ehre zu geben - den Psychopathen Tassilo Michaelis.
Wer meine Rezensionen zu den ersten beiden Teile gelesen hat, weiß, dass ich mit Kommissar Kern immer ein bißchen auf Kriegsfuß stand und meine Sympathien eindeutig bei Tassilo lagen. Eigentlich habe ich den dritten Teil nur gelesen, weil ich gespannt bin auf Severin Boesherz, den "neuen" Ermittler, dem der Leser im vierten Buch begegnet und ich es nicht über mich gebracht habe, den dritten Teil einfach zu überspringen.
Und ich muss sagen - das war gut so! Denn in "Der Prophet des Todes" mag ich Julius Kern gut leiden! Er ist deutlich ironischer und selbstständiger als in den bisherigen Teilen.
Dazu kommt, dass die Handlung gut aufgebaut ist, der Leser problemlos in die Geschicht hineinkommt und dem Autor auf jeden Holzweg folgt, auf den er ihn schickt - denn wer die Fäden in der Hand hält, enthüllt sich erst ganz am Schluß.
Okay, zwischenzeitlich wäre ein bißchen mehr Spannung nett gewesen, aber alles in allem hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen, mich gut unterhalten und ist meines Erachtens der beste der ersten drei Teile.
Jetzt bin ich ja fast ein bißchen wehmütig, Abschied von Julius nehmen zu müssen, nachdem wir so lange gebraucht haben, um uns aneinander zu gewöhnen, aber genauso neugierig auf den Herrn Boesherz.
Vincent Kliesch
"Der Prophet des Todes"
ISBN: 978-3-442-37797-8
erschienen bei Blanvalet
"Eine geheimnisvolle Vorhersage kündigt zwei rätselhafte Todesfälle in Berlin an. Wer steckt hinter der seltsamen Botschaft? Hauptkommissar Julius Kern beginnt zu ermitteln - und erhält kurz darauf selbst eine Todesprophezeiung. Er wird von dem Fall abgezogen, doch inoffiziell ermittelt er weiter. Denn der Prophet des Todes hat keinen Zweifel daran gelassen, dass nur eine Begegnung mit Kerns Erzrivalen Tassilo Michaelis das Rätsel lösen und die Familie des Kommissars retten kann..."
Fazit:
"Der Prophet des Todes" ist der dritte Teil um Hauptkommissar Kern und - um der Wahrheit die Ehre zu geben - den Psychopathen Tassilo Michaelis.
Wer meine Rezensionen zu den ersten beiden Teile gelesen hat, weiß, dass ich mit Kommissar Kern immer ein bißchen auf Kriegsfuß stand und meine Sympathien eindeutig bei Tassilo lagen. Eigentlich habe ich den dritten Teil nur gelesen, weil ich gespannt bin auf Severin Boesherz, den "neuen" Ermittler, dem der Leser im vierten Buch begegnet und ich es nicht über mich gebracht habe, den dritten Teil einfach zu überspringen.
Und ich muss sagen - das war gut so! Denn in "Der Prophet des Todes" mag ich Julius Kern gut leiden! Er ist deutlich ironischer und selbstständiger als in den bisherigen Teilen.
Dazu kommt, dass die Handlung gut aufgebaut ist, der Leser problemlos in die Geschicht hineinkommt und dem Autor auf jeden Holzweg folgt, auf den er ihn schickt - denn wer die Fäden in der Hand hält, enthüllt sich erst ganz am Schluß.
Okay, zwischenzeitlich wäre ein bißchen mehr Spannung nett gewesen, aber alles in allem hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen, mich gut unterhalten und ist meines Erachtens der beste der ersten drei Teile.
Jetzt bin ich ja fast ein bißchen wehmütig, Abschied von Julius nehmen zu müssen, nachdem wir so lange gebraucht haben, um uns aneinander zu gewöhnen, aber genauso neugierig auf den Herrn Boesherz.
Vincent Kliesch
"Der Prophet des Todes"
ISBN: 978-3-442-37797-8
erschienen bei Blanvalet
[Rezension] Nora Miedler - Aschenpummel [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Kein Fettnäpfchen ist so klein, dass Teddy Kis es nicht mit schlafwandlerischer Sicherheit finden würde. Das ist leider auch schon das Einzige, was derzeit bei ihr klappt. Ansonsten läuft es gerade nicht so gut: die Mutter eine Tyrannin, die Schwester eine Traumfrau mit Doktortitel, der Job eine Zumutung und von Figurproblemen fangen wir lieber gar nicht erst an. Teddy fühlt sich zu dick, zu doof, zu ungeliebt. Aber es gibt einen Lichtblick: den Buchhändler von gegenüber. Auf einmal ist Teddy wild entschlossen, sich ihren Teil vom Glück zu nehmen, komme, was wolle: Selbstmitleid war gestern, Tussis, zieht euch warm an, jetzt kommt Teddy Kis!"
Fazit:
Die Gefahr bei humorigen Büchern ist immer, dass sich das Ganze im Verlauf der Handlung totläuft und irgendwann nicht mehr unterhaltsam und lustig, sondern langweilig wird. Aufgrund dessen gibt es sehr wenige humorige Bücher, die mich tatsächlich überzeugen können - seit ewigen Jahren an der Spitze: "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" - denn sind wir nicht alle ein bißchen Bridget?
Dann begegnete ich Teddy - und nein, Gottseidank sind wir nicht alle Teddy! Aber genau dies macht einen Großteil des Unterhaltsungsfaktors dieses Buches aus: wenn man selbst mal einen schlechten Tag hat - Teddy toppt alles! Denn mit ihr möchte man wirklich nicht tauschen!
Die Autorin versteht es, Teddy so zu gestalten, dass man sie einfach mögen muss, Mitleid mit ihr hat - denn sie hatte wirklich Pech im Genpool! - durch die herrliche Ironie, die den Humor dieses Buches dominiert, wird es aber nie langweilig! Ich habe schon lang nicht mehr so viel gelacht beim Lesen eines Buches - oder wie würde es euch gehen, wenn ihr feststellt, dass euer Traummann euch für lesbisch hält oder dass eure Mutter ein dunkles Geheimnis hütet?
Für alle, deren Tag ein wenig aufgehellt werden muss oder für die, die einfach mal lauthals lachen wollen - "Aschenpummel" ist die perfekte Lektüre dafür!
Nora Miedler
"Aschenpummel"
ISBN: 978-3-548-28342-5
erschienen bei Ullstein
"Kein Fettnäpfchen ist so klein, dass Teddy Kis es nicht mit schlafwandlerischer Sicherheit finden würde. Das ist leider auch schon das Einzige, was derzeit bei ihr klappt. Ansonsten läuft es gerade nicht so gut: die Mutter eine Tyrannin, die Schwester eine Traumfrau mit Doktortitel, der Job eine Zumutung und von Figurproblemen fangen wir lieber gar nicht erst an. Teddy fühlt sich zu dick, zu doof, zu ungeliebt. Aber es gibt einen Lichtblick: den Buchhändler von gegenüber. Auf einmal ist Teddy wild entschlossen, sich ihren Teil vom Glück zu nehmen, komme, was wolle: Selbstmitleid war gestern, Tussis, zieht euch warm an, jetzt kommt Teddy Kis!"
Fazit:
Die Gefahr bei humorigen Büchern ist immer, dass sich das Ganze im Verlauf der Handlung totläuft und irgendwann nicht mehr unterhaltsam und lustig, sondern langweilig wird. Aufgrund dessen gibt es sehr wenige humorige Bücher, die mich tatsächlich überzeugen können - seit ewigen Jahren an der Spitze: "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" - denn sind wir nicht alle ein bißchen Bridget?
Dann begegnete ich Teddy - und nein, Gottseidank sind wir nicht alle Teddy! Aber genau dies macht einen Großteil des Unterhaltsungsfaktors dieses Buches aus: wenn man selbst mal einen schlechten Tag hat - Teddy toppt alles! Denn mit ihr möchte man wirklich nicht tauschen!
Die Autorin versteht es, Teddy so zu gestalten, dass man sie einfach mögen muss, Mitleid mit ihr hat - denn sie hatte wirklich Pech im Genpool! - durch die herrliche Ironie, die den Humor dieses Buches dominiert, wird es aber nie langweilig! Ich habe schon lang nicht mehr so viel gelacht beim Lesen eines Buches - oder wie würde es euch gehen, wenn ihr feststellt, dass euer Traummann euch für lesbisch hält oder dass eure Mutter ein dunkles Geheimnis hütet?
Für alle, deren Tag ein wenig aufgehellt werden muss oder für die, die einfach mal lauthals lachen wollen - "Aschenpummel" ist die perfekte Lektüre dafür!
Nora Miedler
"Aschenpummel"
ISBN: 978-3-548-28342-5
erschienen bei Ullstein
Montag, 17. August 2015
[Rezension] Claire Winter - Die verbotene Zeit
Kurzbeschreibung:
"1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf der Suche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Doch kann sie ihm vertrauen? Und was verbergen ihre Eltern vor ihr? Die Wahrheit führt Carla wiet zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch einer schrecklichen Schuld..."
Fazit:
Da mich im vergangenen Jahr "Die Schwestern von Sherwood" von Claire Winter bereits begeistern konnte, war ich entsprechend neugierig auf "Die verbotene Zeit".
Auch dieses Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt - 1975, wo Clara nach ihrem Gedächtnisverlust versucht, die Puzzlestücke zusammenzusetzen und in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wo Claras Mutter Dora und ihre beste Freundin Edith im Vordergrund stehen.
Auch wenn ich es sehr interessant fand, dass der eine Handlungsstrang in den 70er Jahren spielt - ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein Buch gelesen zu haben, das von dieser Zeit erzählt - hat es mir besonders der weiter vergangene Handlungsstrang angetan.
Dies lag wohl hauptsächlich daran, dass es Claire Winter sehr gut gelingt, Emotionen zu transportieren und es gibt wohl kaum eine Zeit, die vielfältigere Emotionen hervorgebracht hat als das Dritte Reich in Deutschland: Liebe, Trauer, Angst, Wut, Verzweiflung, Hoffnung - all dies wird dem Leser direkt unter die Haut geschickt.
Während Clara später den einzelnen Teilen des Puzzles hinterherjagt, wird dies dem Leser parallel nach und nach enthüllt, sodass man auch nicht viel mehr weiß oder versteht als Clara und so natürlich seinen eigenen Theorien nachgeht und selbst spekuliert, was passiert sein könnte - allerdings war ich auf die Auflösung so nicht gefasst.
Mit "Die verbotenen Zeit" knüpft Claire Winter qualitativ scheinbar problemlos an "Die Schwestern von Sherwood" an - ein gelungenes Leseerlebnis für Romanliebhaber auf der Suche nach der Lösung eines Rätsels.
Claire Winter
"Die verbotene Zeit"
ISBN: 978-3-453-29168-3
erschienen im Diana Verlag
"1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf der Suche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Doch kann sie ihm vertrauen? Und was verbergen ihre Eltern vor ihr? Die Wahrheit führt Carla wiet zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch einer schrecklichen Schuld..."
Fazit:
Da mich im vergangenen Jahr "Die Schwestern von Sherwood" von Claire Winter bereits begeistern konnte, war ich entsprechend neugierig auf "Die verbotene Zeit".
Auch dieses Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt - 1975, wo Clara nach ihrem Gedächtnisverlust versucht, die Puzzlestücke zusammenzusetzen und in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wo Claras Mutter Dora und ihre beste Freundin Edith im Vordergrund stehen.
Auch wenn ich es sehr interessant fand, dass der eine Handlungsstrang in den 70er Jahren spielt - ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein Buch gelesen zu haben, das von dieser Zeit erzählt - hat es mir besonders der weiter vergangene Handlungsstrang angetan.
Dies lag wohl hauptsächlich daran, dass es Claire Winter sehr gut gelingt, Emotionen zu transportieren und es gibt wohl kaum eine Zeit, die vielfältigere Emotionen hervorgebracht hat als das Dritte Reich in Deutschland: Liebe, Trauer, Angst, Wut, Verzweiflung, Hoffnung - all dies wird dem Leser direkt unter die Haut geschickt.
Während Clara später den einzelnen Teilen des Puzzles hinterherjagt, wird dies dem Leser parallel nach und nach enthüllt, sodass man auch nicht viel mehr weiß oder versteht als Clara und so natürlich seinen eigenen Theorien nachgeht und selbst spekuliert, was passiert sein könnte - allerdings war ich auf die Auflösung so nicht gefasst.
Mit "Die verbotenen Zeit" knüpft Claire Winter qualitativ scheinbar problemlos an "Die Schwestern von Sherwood" an - ein gelungenes Leseerlebnis für Romanliebhaber auf der Suche nach der Lösung eines Rätsels.
Claire Winter
"Die verbotene Zeit"
ISBN: 978-3-453-29168-3
erschienen im Diana Verlag
Mittwoch, 12. August 2015
[Rezension] Veit Etzold - Der Totenzeichner
Kurzbeschreibung:
"Ein Leichenfund gibt der Berliner Polizei Rätsel auf. Dem Mordopfer werden mysteriöse Zeichen in die Haut geritzt, die Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, bekannt vorkommen. Handelt es sich um kultische Symbole? Als die Obduktion der Leiche weitere grausame Details ans Licht bringt, wird klar, dass es einen ähnlichen Modus Operandi schon einmal gab: Vor zehn Jahren versetzte ein Serienkiller den Westen der USA in Angst und Schrecken. Einen Sommer lang trieb er dort sein Unwesen, bevor er sich mit der blutigen Botschaft verabschiedete: "It's not over, 'til it's over.""
Fazit:
"Der Totenzeichner" ist der vierte Teil der Reihe um Clara Vidalis. Ich habe diese Reihe mit dem dritten Teil "Der Todeswächter" nicht chronologisch begonnen und "Final Cut", den ersten Teil, dann später nachgeholt.
Dies brachte keine großen Verständnisprobleme mit sich, auch wenn mitunter auf frühere Fälle angespielt wurde, allerdings rate ich dennoch dazu, am Anfang der Reihe zu beginnen, denn meines Erachtens steigert sich der Autor mit jedem Buch - so hat mir "Der Todeswächter" besser gefallen als "Final Cut".
Aus diesem Grund hab ich mit großer Spannung auf das Erscheinen von "Der Totenzeichner" gewartet, um herauszufinden, ob es Veit Etzold gelungen ist, auch diesen Teil noch spannender als den Vorgänger zu gestalten.
Der Totenzeichner bekommt seinen Namen nicht etwa, weil er die Toten malt, sonder weil er sie zeichnet (wie kennzeichnen) - jedes Opfer erhält seltsame Symbole, die noch vor dem Tode tief in den Körper geschnitten werden. Clara Vidalis und ihr Team machen sich auf die Suche nach dem Mörder, der eine Vorliebe für körperlich starke Opfer zu haben scheint und scheuen sich auch nicht, mit den amerikanischen Kollegen zusammen zu arbeiten, denen der Totenzeichner vor Jahren den "Blutsommer" bereitet hat.
Neben Clara Vidalis, mit der ich im letzten Teil erst etwas warm werden musste, gehören auch diesmal MacDeath und von Weinstein klar zu den Sympathieträgern. Sehr positiv aufgefallen ist mir, dass jeder Teil vom Autoren ein eigenes Hintergrundthema erhält, ähnlich wie bei Jeffery Deaver, über das der Leser im Verlauf der Handlung viel Neues und Interessantes erfährt, meist durch die Aussagen von MacDeath und von Weinstein. Im Fall des Todeszeichners geht es um Kannibalismus, die Unterschiede zwischen aktiv und passiv, die Motivation, die Querverweise zu beispielsweise Branding, etc. was ich äußerst interessant fand.
Darüber hinaus schafft es Veit Etzold, die Spannung fast durchgehend zu halten, was bei über 400 Seiten nicht unbedingt die Regel ist, aber der Leser wartet gebannt darauf, ob es dem Team gelingen wird, den Totenzeichner zur Strecke zu bringen oder ob dieser bereits sein nächstes Opfer überwältigt hat.
Ein Thriller, wie man ihn sich wünscht: bildhafte Charaktere, eine interessante Handlung und natürlich viel, viel Spannung!
Vielen Dank an BloggDeinBuch für diese spannende Lektüre!
Veit Etzold
"Der Totenzeichner"
ISBN: 978-3-404-17229-0
erschienen bei Bastei Lübbe
"Ein Leichenfund gibt der Berliner Polizei Rätsel auf. Dem Mordopfer werden mysteriöse Zeichen in die Haut geritzt, die Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, bekannt vorkommen. Handelt es sich um kultische Symbole? Als die Obduktion der Leiche weitere grausame Details ans Licht bringt, wird klar, dass es einen ähnlichen Modus Operandi schon einmal gab: Vor zehn Jahren versetzte ein Serienkiller den Westen der USA in Angst und Schrecken. Einen Sommer lang trieb er dort sein Unwesen, bevor er sich mit der blutigen Botschaft verabschiedete: "It's not over, 'til it's over.""
Fazit:
"Der Totenzeichner" ist der vierte Teil der Reihe um Clara Vidalis. Ich habe diese Reihe mit dem dritten Teil "Der Todeswächter" nicht chronologisch begonnen und "Final Cut", den ersten Teil, dann später nachgeholt.
Dies brachte keine großen Verständnisprobleme mit sich, auch wenn mitunter auf frühere Fälle angespielt wurde, allerdings rate ich dennoch dazu, am Anfang der Reihe zu beginnen, denn meines Erachtens steigert sich der Autor mit jedem Buch - so hat mir "Der Todeswächter" besser gefallen als "Final Cut".
Aus diesem Grund hab ich mit großer Spannung auf das Erscheinen von "Der Totenzeichner" gewartet, um herauszufinden, ob es Veit Etzold gelungen ist, auch diesen Teil noch spannender als den Vorgänger zu gestalten.
Der Totenzeichner bekommt seinen Namen nicht etwa, weil er die Toten malt, sonder weil er sie zeichnet (wie kennzeichnen) - jedes Opfer erhält seltsame Symbole, die noch vor dem Tode tief in den Körper geschnitten werden. Clara Vidalis und ihr Team machen sich auf die Suche nach dem Mörder, der eine Vorliebe für körperlich starke Opfer zu haben scheint und scheuen sich auch nicht, mit den amerikanischen Kollegen zusammen zu arbeiten, denen der Totenzeichner vor Jahren den "Blutsommer" bereitet hat.
Neben Clara Vidalis, mit der ich im letzten Teil erst etwas warm werden musste, gehören auch diesmal MacDeath und von Weinstein klar zu den Sympathieträgern. Sehr positiv aufgefallen ist mir, dass jeder Teil vom Autoren ein eigenes Hintergrundthema erhält, ähnlich wie bei Jeffery Deaver, über das der Leser im Verlauf der Handlung viel Neues und Interessantes erfährt, meist durch die Aussagen von MacDeath und von Weinstein. Im Fall des Todeszeichners geht es um Kannibalismus, die Unterschiede zwischen aktiv und passiv, die Motivation, die Querverweise zu beispielsweise Branding, etc. was ich äußerst interessant fand.
Darüber hinaus schafft es Veit Etzold, die Spannung fast durchgehend zu halten, was bei über 400 Seiten nicht unbedingt die Regel ist, aber der Leser wartet gebannt darauf, ob es dem Team gelingen wird, den Totenzeichner zur Strecke zu bringen oder ob dieser bereits sein nächstes Opfer überwältigt hat.
Ein Thriller, wie man ihn sich wünscht: bildhafte Charaktere, eine interessante Handlung und natürlich viel, viel Spannung!
Vielen Dank an BloggDeinBuch für diese spannende Lektüre!
Veit Etzold
"Der Totenzeichner"
ISBN: 978-3-404-17229-0
erschienen bei Bastei Lübbe
[Rezension] Isabel Morland - An den Rändern der Nacht [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Eine junge Frau leidet an Gedächtnisverlust, spontan und aus der Not geboren nennt sie sich "Audrey Lafayette". Verloren und von Angst getrieben, irrt sie durch Paris, ehe sie dank eines Zufalls eine Stelle als Hausmädchen bei einem Botschafter ergattert. Für Audrey ist dies die Chance auf einen Neuanfang. Zwei Männer treten in ihr Leben. Doch die behütete Atmosphäre in ihrem neuen Zuhause trügt. Audrey ahnt nicht im Geringsten, dass jeder in dieser Botschaft ein falsches Spiel treibt, und nichts so ist, wie es scheint. Denn durch ihre Ankunft gerät eine sorgsam vorbereitete Intrige ins Wanken.
Ihre Verletzlichkeit, ihre Attraktivität bringen sowohl Luc, der für den französischen Geheimdienst arbeitet, ebenso wie Philippe dazu, ihre Aufträge zu vernachlässigen..."
Fazit:
Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten mit der Handlung, da Audreys Verhalten für mich nicht stimmig war - was sich im weiteren Verlauf dann allerdings gegeben hat und ich mehr und mehr Sympathie für Audrey entwickeln konnte. Auch Luc ist ein Mensch, der einem direkt sympathisch wird, auch wenn er gegen seine eigenen Dämonen kämpft. Mit Philippe wurde ich allerdings bis zum Schluß nicht warm - zu unglaubwürdig ist für mich die Wandlung, die er urplötzlich durchmacht und die ich ihm einfach nicht abgenommen habe.
Von diesen charakterlichen Punkten einmal abgesehen, handelt es sich bei "An den Rändern der Nacht" aber um eine spannende, verwickelte Lektüre zwischen Krimi, organisiertem Verbrechen und Agententhriller, die den Leser durchgehend miträtseln lässt - über die Hintergründe von Audreys Gedächtnisverlust ebenso wie über die Geheimnisse, die der Botschafter zu haben scheint.
Wer eine spannende Schnitzeljagd durch Paris erleben möchte, ist mit "An den Rändern der Nacht" von Isabel Morland sicher gut beraten.
Isabel Morland
"An den Rändern der Nacht"
nähere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich hier
"Eine junge Frau leidet an Gedächtnisverlust, spontan und aus der Not geboren nennt sie sich "Audrey Lafayette". Verloren und von Angst getrieben, irrt sie durch Paris, ehe sie dank eines Zufalls eine Stelle als Hausmädchen bei einem Botschafter ergattert. Für Audrey ist dies die Chance auf einen Neuanfang. Zwei Männer treten in ihr Leben. Doch die behütete Atmosphäre in ihrem neuen Zuhause trügt. Audrey ahnt nicht im Geringsten, dass jeder in dieser Botschaft ein falsches Spiel treibt, und nichts so ist, wie es scheint. Denn durch ihre Ankunft gerät eine sorgsam vorbereitete Intrige ins Wanken.
Ihre Verletzlichkeit, ihre Attraktivität bringen sowohl Luc, der für den französischen Geheimdienst arbeitet, ebenso wie Philippe dazu, ihre Aufträge zu vernachlässigen..."
Fazit:
Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten mit der Handlung, da Audreys Verhalten für mich nicht stimmig war - was sich im weiteren Verlauf dann allerdings gegeben hat und ich mehr und mehr Sympathie für Audrey entwickeln konnte. Auch Luc ist ein Mensch, der einem direkt sympathisch wird, auch wenn er gegen seine eigenen Dämonen kämpft. Mit Philippe wurde ich allerdings bis zum Schluß nicht warm - zu unglaubwürdig ist für mich die Wandlung, die er urplötzlich durchmacht und die ich ihm einfach nicht abgenommen habe.
Von diesen charakterlichen Punkten einmal abgesehen, handelt es sich bei "An den Rändern der Nacht" aber um eine spannende, verwickelte Lektüre zwischen Krimi, organisiertem Verbrechen und Agententhriller, die den Leser durchgehend miträtseln lässt - über die Hintergründe von Audreys Gedächtnisverlust ebenso wie über die Geheimnisse, die der Botschafter zu haben scheint.
Wer eine spannende Schnitzeljagd durch Paris erleben möchte, ist mit "An den Rändern der Nacht" von Isabel Morland sicher gut beraten.
Isabel Morland
"An den Rändern der Nacht"
nähere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich hier
Montag, 10. August 2015
[Rezension] Stephanie Madea - Gefährliche Hingabe (Kein Millionär für mich) [ebook]
Kurzbeschreibung:
"Sonne, Strand und Meer. Cocktails in lauen, australischen Nächten. Lea und Ellie haben lange für ihren Traumurlaub gespart. Als Lea jedoch am letzten Morgen nach dem schlimmsten Absturz ihres Lebens in den Armen eines Mannes zu sich kommt, beginnt eine erschreckende Realität, Formen anzunehmen. Ellie liegt schwer verletzt und bewusstlos im Schatten einer dschungelartigen, unbewohnten Insel. Leas einziger Halt ist der undurchsichtige Jay, der sich aufopfernd um sie kümmert, aber ganz sicher etwas Bedrohliches vor ihr verbirgt. Dennoch ist es Lea unmöglich, sich seiner anziehenden Dominanz zu entziehen. Wer ist der attraktive Kerl mit dem Wahnsinnskörper? Als sich Jay als Krimineller auf dem Weg zu seinem Prozess herausstellt, kann und will Lea das nicht glauben. Sie hat keinen Grund, an seiner Unschuld zu zweifeln, bis er sie küsst und verlässt..."
Fazit:
Stephanie Madeas neues Werk "Gefährliche Hingabe - Kein Millionär für mich" erschien als perfekte Sommerlektüre gerade rechtzeitig!
Auch wenn mein innerer Klischee-Radar anfangs auf der Insel doch mehrfach die Hand hob, war mir das einige Seiten später bereits völlig egal - denn der Leser verliert sich schnell in Leas chaotischem Leben.
Die Autorin beschränkt sich aber nicht auf eine oberflächliche Liebesgeschichte zwischen dem unschuldigen Mäuschen und dem gefährlichen Draufgänger - wobei dies bei den prickelnden Momenten, die immer wieder auftauchen, wahrscheinlich schon vollkommen ausgereicht hätte, um den Leser an die Lektüre zu fesseln - im Gegenteil, die Hauptcharaktere sind sehr menschlich und bildhaft beschrieben, sodass man sich der Sympathie für Lea überhaupt nicht entziehen kann und immer hofft, dass alles für sie gut ausgeht - denn im Laufe der Handlung wird es richtig spannend und gefährlich!
Auch Jay möchte man einfach mögen und er gibt jede Menge Anlass dazu... dennoch bleiben Restzweifel, die die Autorin natürlich bewusst gestreut hat und so ist man sich bis zum Showdown nicht sicher, ob man Jay vertrauen darf oder nicht.
Mit den knapp 200 Seiten liest sich "Gefährliche Hingabe" im Laufe eines Nachmittags durch und das ist gut so, denn man würde das Buch wirklich nur ungern vor dem Ende beseite legen.
Mit "Gefährliche Hingabe - Kein Millionär für mich" hat Stephanie Madea spannende, mitunter auch sehr prickelnde, Sommer-Liegestuhl-Leselektüre geschaffen - perfekt für einen heißen Nachmittag.
Stephanie Madea
"Gefährliche Hingabe - Kein Millionär mich mich"
erschienen bei Bookshouse
"Sonne, Strand und Meer. Cocktails in lauen, australischen Nächten. Lea und Ellie haben lange für ihren Traumurlaub gespart. Als Lea jedoch am letzten Morgen nach dem schlimmsten Absturz ihres Lebens in den Armen eines Mannes zu sich kommt, beginnt eine erschreckende Realität, Formen anzunehmen. Ellie liegt schwer verletzt und bewusstlos im Schatten einer dschungelartigen, unbewohnten Insel. Leas einziger Halt ist der undurchsichtige Jay, der sich aufopfernd um sie kümmert, aber ganz sicher etwas Bedrohliches vor ihr verbirgt. Dennoch ist es Lea unmöglich, sich seiner anziehenden Dominanz zu entziehen. Wer ist der attraktive Kerl mit dem Wahnsinnskörper? Als sich Jay als Krimineller auf dem Weg zu seinem Prozess herausstellt, kann und will Lea das nicht glauben. Sie hat keinen Grund, an seiner Unschuld zu zweifeln, bis er sie küsst und verlässt..."
Fazit:
Stephanie Madeas neues Werk "Gefährliche Hingabe - Kein Millionär für mich" erschien als perfekte Sommerlektüre gerade rechtzeitig!
Auch wenn mein innerer Klischee-Radar anfangs auf der Insel doch mehrfach die Hand hob, war mir das einige Seiten später bereits völlig egal - denn der Leser verliert sich schnell in Leas chaotischem Leben.
Die Autorin beschränkt sich aber nicht auf eine oberflächliche Liebesgeschichte zwischen dem unschuldigen Mäuschen und dem gefährlichen Draufgänger - wobei dies bei den prickelnden Momenten, die immer wieder auftauchen, wahrscheinlich schon vollkommen ausgereicht hätte, um den Leser an die Lektüre zu fesseln - im Gegenteil, die Hauptcharaktere sind sehr menschlich und bildhaft beschrieben, sodass man sich der Sympathie für Lea überhaupt nicht entziehen kann und immer hofft, dass alles für sie gut ausgeht - denn im Laufe der Handlung wird es richtig spannend und gefährlich!
Auch Jay möchte man einfach mögen und er gibt jede Menge Anlass dazu... dennoch bleiben Restzweifel, die die Autorin natürlich bewusst gestreut hat und so ist man sich bis zum Showdown nicht sicher, ob man Jay vertrauen darf oder nicht.
Mit den knapp 200 Seiten liest sich "Gefährliche Hingabe" im Laufe eines Nachmittags durch und das ist gut so, denn man würde das Buch wirklich nur ungern vor dem Ende beseite legen.
Mit "Gefährliche Hingabe - Kein Millionär für mich" hat Stephanie Madea spannende, mitunter auch sehr prickelnde, Sommer-Liegestuhl-Leselektüre geschaffen - perfekt für einen heißen Nachmittag.
Stephanie Madea
"Gefährliche Hingabe - Kein Millionär mich mich"
erschienen bei Bookshouse
Donnerstag, 6. August 2015
[Rezension] Karin Slaughter - Harter Schnitt
Kurzbeschreibung:
"Nach der Geburt ihrer Tochter Emma ist Faith Mitchell vom Georgia Bureau of Investigation zurück im Polizeidienst, und ihr Ermittlerinstinkt ist noch immer zuverlässig: Als sie eines Tages ihre Mutter nicht erreichen kann, die sich um Emma kümmern sollte, rast sie von der Arbeit nach Hause und findet ihre Tochter in einen Schuppen gesperrt, eine frische Blutspur an der Haustür, eine Leiche in der Kammer und zwei bewaffnete Männer im Schlafzimmer vor. Von ihrer Mutter - keine Spur..."
Fazit:
"Harter Schnitt" ist der dritte Teil der Georgia-Reihe von Karin Slaughter, in der sowohl die Grant-County-Reihe um Sara Linton als auch die Atlanta-Reihe um Will Grant und Faith Mitchell aufgehen.
Ich persönlich hätte mir nicht vorstellen können, dass es der Qualität eine Reihe förderlich sein könnte, wenn diese aus zwei "alteingesessenen" hervorgeht - aber bei der Georgia-Reihe ist es so: fand ich die letzten Teile der Grant-County-Reihe recht ereignislos und langatmig und die ersten Teile der Atlanta-Reihe verwirrend, löst sich all dies in der Georgia-Reihe in Wohlgefallen auf, wie ich auch schon bei den ersten beiden Teilen feststellen durfte.
Auch wenn es in der Handlung vornehmlich um Faiths Mutter geht, ist Faith selbst doch eher im Hintergrund. Dafür spielen sowohl Sara Linton als auch Will Grant eine vordergründige Rolle, was ich aufgrund persönlicher Präferenzen sehr begrüße. Auch erfährt der Leser wieder einiges über Wills Kindheit und Jugend, was hilft, ihn und sein gehemmtes soziales Verhalten noch besser nachvollziehen zu können - ich bin einfach ein Will Grant - Fan!
Der Fall selbst beginnt spannend und wird mit der Zeit immer verwickelter. Karin Slaughter führt den Leser und auch die Ermittler nicht nur auf einen Holzweg und am Schluss stellt sich heraus, dass doch alles ganz anders war als gedacht - ein wunderbarer Plot!
Zwar rate ich immer allen, bei Reihen mit dem Anfang zu beginnen, aber ich denke, dass "Harter Schnitt" auch gut lesbar ist, ohne die Charaktere zu kennen - schöner ist es natürlich, sie von Anfang an zu begleiten.
"Harter Schnitt" hat mich definitiv überzeugt und ich freue mich, das mit "Bittere Wunden" der Nachfolger ebenfalls schon erhältlich ist.
Karin Slaughter
"Harter Schnitt"
ISBN: 978-3-7645-0415-1
erschienen bei Blanvalet
"Nach der Geburt ihrer Tochter Emma ist Faith Mitchell vom Georgia Bureau of Investigation zurück im Polizeidienst, und ihr Ermittlerinstinkt ist noch immer zuverlässig: Als sie eines Tages ihre Mutter nicht erreichen kann, die sich um Emma kümmern sollte, rast sie von der Arbeit nach Hause und findet ihre Tochter in einen Schuppen gesperrt, eine frische Blutspur an der Haustür, eine Leiche in der Kammer und zwei bewaffnete Männer im Schlafzimmer vor. Von ihrer Mutter - keine Spur..."
Fazit:
"Harter Schnitt" ist der dritte Teil der Georgia-Reihe von Karin Slaughter, in der sowohl die Grant-County-Reihe um Sara Linton als auch die Atlanta-Reihe um Will Grant und Faith Mitchell aufgehen.
Ich persönlich hätte mir nicht vorstellen können, dass es der Qualität eine Reihe förderlich sein könnte, wenn diese aus zwei "alteingesessenen" hervorgeht - aber bei der Georgia-Reihe ist es so: fand ich die letzten Teile der Grant-County-Reihe recht ereignislos und langatmig und die ersten Teile der Atlanta-Reihe verwirrend, löst sich all dies in der Georgia-Reihe in Wohlgefallen auf, wie ich auch schon bei den ersten beiden Teilen feststellen durfte.
Auch wenn es in der Handlung vornehmlich um Faiths Mutter geht, ist Faith selbst doch eher im Hintergrund. Dafür spielen sowohl Sara Linton als auch Will Grant eine vordergründige Rolle, was ich aufgrund persönlicher Präferenzen sehr begrüße. Auch erfährt der Leser wieder einiges über Wills Kindheit und Jugend, was hilft, ihn und sein gehemmtes soziales Verhalten noch besser nachvollziehen zu können - ich bin einfach ein Will Grant - Fan!
Der Fall selbst beginnt spannend und wird mit der Zeit immer verwickelter. Karin Slaughter führt den Leser und auch die Ermittler nicht nur auf einen Holzweg und am Schluss stellt sich heraus, dass doch alles ganz anders war als gedacht - ein wunderbarer Plot!
Zwar rate ich immer allen, bei Reihen mit dem Anfang zu beginnen, aber ich denke, dass "Harter Schnitt" auch gut lesbar ist, ohne die Charaktere zu kennen - schöner ist es natürlich, sie von Anfang an zu begleiten.
"Harter Schnitt" hat mich definitiv überzeugt und ich freue mich, das mit "Bittere Wunden" der Nachfolger ebenfalls schon erhältlich ist.
Karin Slaughter
"Harter Schnitt"
ISBN: 978-3-7645-0415-1
erschienen bei Blanvalet