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Sonntag, 30. August 2015

[Rezension] Ben Aaronovitch - Fingerhut-Sommer

Kurzbeschreibung:
"Obwohl Peter Grant sich schon unwohl fühlt, wenn er Londons Skyline auch nur ein paar Kilometer weit hinter sich lässt, wird er jetzt in die tiefste Provinz geschickt. Dort sind zwei Kinder unter möglicherweise magischen Umständen verschwunden. Weshalb unser Londoner Bobby und Zauberlehrling notgedrungen sein angestammtes Biotop für unbestimmte Zeit verlassen muss... Mit der Flusstochter Beverley Brook zur Unterstützung begibt er sich mutig nach Westen, hinein ins ländliche England."

Fazit:
Ja, man sollte es aufgeben, sich über ungenaue Klappentexte zu ärgern...dennoch...der letzte Klappentextsatz impliziert, dass Peter zusammen mit Beverly von London nach Herfordshire fährt - in der Realität (oder inwieweit man bei Peter von Realität sprechen kann) kommt Beverly erst knapp 100 Seiten später in die Provinz...

"Fingerhut-Sommer" ist der fünfte Teil um den Zauberlehrling Peter Grant und diese Reihe polarisiert. Entweder, man mag sowohl Aaronovitchs Schreibstil, als auch die Verquickung von realer Polizeiarbeit mit "abstrusem Scheiß" (Zitat Peter Grant), mit Mythen und Fabelwesen, Magie und Übernatürlichem oder man kann damit absolut rein gar nichts anfangen.

Denjenigen, die sich auf das Wagnis, Peter kennenzulernen, einlassen wollen, sei dringend geraten mit dem ersten Teil "Die Flüsse von London" zu starten, andernfalls kann man den Geschehnissen und Hintergründen definitiv nicht folgen.

Mehr als ein Jahr mussten wir auf eine Fortsetzung von Peters Wirken warten und ich gebe zu, ich war schon etwas enttäuscht, dass wir uns diesmal auf dem Land und nicht in London befinden. Denn bisher hat es mir immer sehr gut gefallen, wie Aaronovitch den Leser mit hinein nach London nimmt und ihn dann etwas vollkommen anderes sehen lässt, als der gemeine Tourist sieht. Aber diese Enttäsuchung habe ich schnell verwunden, den auch in Herfordshire geht es äußerst unterhaltsam zu.

Der Lesefluss ist wie üblich sehr gut, sodass die etwas mehr als 400 Seiten viel zu schnell gelesen sind, da Langeweile ein Fremdwort ist, überall da, wo Peter auftaucht.
Schade finde ich, dass Nightingale gar nicht persönlich auftaucht - mitunter Anweisungen durchs Telefon gibt, aber das war's auch schon - ich liebe Nightingale in Aktion und hoffe, dass er im nächsten Buch wieder selbst mehr Raum einnimmt. Dafür habe ich mich gefreut, dass Beverly wieder präsenter ist und natürlich lässt sich auch Lesley nicht vollkommen heraushalten.

Für alle Freunde und Fans von Peter und der Nachtigall ganz klar eine Pflichtlektüre - für alle anderen bestimmt ein lohnenswertes Wagnis.

Ben Aaronovitch
"Fingerhut-Sommer"
ISBN: 978-3-423-21602-9
erschienen bei dtv

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