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Freitag, 27. September 2019

[Rezension] Nora Elias - Königsberg - Bewegte Jahre

Kurzbeschreibung:
"Ostpreußen Anfang des 20. Jahrhunderts: Victoria, Tochter des Gutsbesitzers Carl von Reichenbach, genießt ein mondänes Leben, bis sie an den falschen Mann gerät und ihr Leben eine tragische Wendung erfährt. Leonhard von Schletters Tochter Helene hingegen versucht sich als Pferdezüchterin und möchte, dass ihr gelingt, was ihrem Großvater versagt geblieben ist - das Gut in moderne Zeiten führen. Was die Lage der beiden Frauen nicht einfacher macht, ist die Feindschaft, die seit langem ihre Väter entzweit und auch vor ihren Brüdern nicht Halt macht.
Während die Welt am Abgrund steht, bestimmen Intrigen und Verrat das Schicksal der beiden Familien."

Fazit:
"Königsberg - Bewegte Jahre" ist der zweite Teil von Nora Elias' "Königsberg-Saga". Um sämtliche Hintergründe verstehen zu können, sollte man den ersten Band gelesen haben, da aber in "Bewegte Jahre" eher die Kinder der Protagonisten des ersten Bandes im Fokus stehen, kann man die Handlung auch verstehen, ohne das erste Buch zu kennen.

Hatte ich beim ersten Teil Probleme in die Handlung zu finden, gilt dies nicht für den zweiten Band. Zwar musste ich anfangs die Namen im Kopf den beiden Familien zuordnen, aber ich habe sehr schnell ins Geschehen gefunden. Und es geschieht so einiges, Langeweile sucht man im geruhsamen Landleben vergebens. Und natürlich wird durch den Kriegsbeginn alles auf den Kopf gestellt...

Der Lesefluss ist sehr gut, die Handlung unterhaltsam, abwechslungsreich und mitunter ziemlich tragisch, aber immer lebensecht. Durch den Wechsel der Perspektiven bekommt man neben den beiden Gutshöfen auch das weitere Geschehen in Masuren um Magdalena mit und ist so mit ihr mehr verbunden als es ihre Familie sein kann.

Positiv aufgefallen ist mir auch, wieviel man vom damaligen Leben mitbekommt einfach dadurch, dass die Charaktere sehr unterschiedlich sind und so auch - manchmal bedingt durch die Lebensumstände, manchmal als Folge ihrer Handlungen - ein anderes Weltbild vermitteln.

Das einzige, was meinen Lesefluss mitunter beeinträchtigt hat, waren die Zeitsprünge: innerhalb der Teile immer mal wieder kleinere, zwischen den Teilen auch mehrere Jahre - so musste man immer erst wieder schauen, wo welche Person jetzt eigentlich steht, das fand ich mitunter etwas anstrengend.

Insgesamt aber hat mir "Königsberg - Bewegte Jahre" wirklich gut gefallen und durch den Cliffhanger am Schluss wird man nun Mutmaßungen wälzen, bis wir wieder zurück nach Königsberg können.

Nora Elias
"Königsberg - Bewegte Jahre"
erschienen im Goldmann Verlag

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