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Samstag, 9. Mai 2015

[Rezension] Ursula Poznanski - Stimmen

Kurzbeschreibung:
"Menschen, die wirr vor sich hin murmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören: Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen..."

Fazit:
"Stimmen" ist bereits der dritte Teil des Ermittlerduos Beatrice Kaspary und Florin Wenninger. Auch wenn Bea die eigentliche Hauptperson ist, galt meine persönliche Sympathie doch vom ersten Teil an auch Florin und ich habe mir immer gewünscht, dass ihm mehr Raum in der Handlung gegeben wird - schon das hat mir bei "Stimmen" gut gefallen, denn Florin tritt deutlich mehr aus dem Hintergrund heraus als bisher.

"Blinde Vögel", der zweite Teil der Reihe hat mich nicht ganz begeistern können, so hatte ich in Bezug auf "Stimmen" doch die Hoffnung, dass das Buch von der Umsetzung her mehr an "Fünf" anschließt - und in dieser Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht.

Eine Psychiatriestation gibt für einen Thriller natürlich automatisch einen Schauplatz mit viel Potential her, aber man muss es auch nutzen und das hat Ursula Poznanski getan. Sowohl Ärzte, als auch Pflegepersonal und Patienten sind sehr plastisch gezeichnet, sodass man sie sich nicht nur vorstellen kann, sondern den Eindruck bekommt, sie zu kennen. Auch die Vermittlung der unterschiedlichen Krankheitsbilder, die Ursprünge und Folgen, gelingt der Autorin scheinbar mühelos.

Der Plot ist durchgehend interessant gestaltet, wenn auch manche Beschreibung nichts für zarte Gemüter ist, aber Thrillerfans kommen auf ihre Kosten. Gegen Ende steigt die Spannung dann auf den Höhepunkt, sodass man das Ende kaum erwarten kann.
Mit der Auflösung der ganzen Geschichte hat Ursula Poznanski mich dann überrascht und genau das mag ich besonders bei Thrillern - ich möchte nicht vorher glaskar wissen, was wozu geführt hat und schon gar nicht, wer der Täter ist - natürlich hat man als Leser so seinen Verdacht, aber auf diesen Hergang wäre ich allein nicht gekommen.

"Stimmen" ist ein Thriller, der neben Spannung und Rätseln auch einen sehr bewegenden Einblick in psychiatrische Krankheitsbilder und die Folgen, die die Betroffenen zu tragen haben, gibt.

Ursula Poznanski
"Stimmen"
ISBN: 978-3-8052-5062-7
erschienen im Wunderlich Verlag

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