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Samstag, 12. April 2014

Markus Walther - Buchland

Kurzbeschreibung:
"Dieses Antiquariat ist nicht wie andere Buchläden!
Das muss auch die gescheiterte Buchhändlerin Beatrice feststellen, als sie notgedrungen die Stelle im staubigen Antiquariat des ebenso verstaubt wirkenden Herrn Plana annimmt. Schnell merkt sie allerdings, dass dort so manches nicht mit rechten Dingen zugeht:
Wer verbirgt sich hinter den so antiquiert wirkenden Stammkunden "Eddie" und "Wolfgang"? Und welche Rolle spielt Herr Plana selbst, dessen Beziehung zu seinen Büchern scheinbar jede epische Distanz überwindet? Doch noch ehe Beatrice all diese Geheimnisse lüften kann, gerät ihr Mann Ingo in große Gefahr und Beatrice setzt alles daran, ihn zu retten."

Fazit:
Es gibt gute Bücher, es gibt schlechte Bücher und es gibt besondere Bücher. Von letztgenannten gibt es wenige und diese sind sehr individuell. Ein Buch, das für mich etwas besonderes ist, kann für jemand anderen vollkommen belanglos sein - dennoch begleiten diese besonderen Bücher einen Bücherwurm sein Leben lang.

Dass "Buchland" von Markus Walther das Potential hat, für mich zu etwas Besonderem zu werden, war für mich schon nach dem ersten Satz klar: "Die Bücher um mich herum, die sich unter einem staubigen Mantel zu verbergen suchten, schienen leise zu wispern."
Jeder Buchliebhaber kennt das Gefühl, dass die Bücher mit dem Leser kommunizieren, was wäre, wenn sie tatsächlich wispern könnten? "Was wäre, wenn..." ist generell eine gute Überschrift für die Geschichte rund um Beatrice, Herrn Plana und das Buchland - denn während des Lesens überlegt man automatisch: was wäre, wenn dies tatsächlich so wäre. Wenn man nicht mehr klar unterscheiden könnte, was Realität und was Fiktion ist oder fiktionale Realität?
Das mag sich jetzt etwas wirr anhören, was daran liegt, dass dieses Buch so viel mehr beinhaltet, als man in einer kurzen Rezension ausdrücken kann und ich kein Freund seitenlanger Abhandlungen bin.

Dieses Buch, obschon nicht sonderlich dick, ist dennoch sehr gehaltvoll: Markus Walther beherrscht nicht nur die deutsche Sprache, er ist auch ohne weiteres in der Lage, mit dieser zu spielen, zu necken und das auf einem durchgehend hohen Sprachniveau, was heute auch bei Autoren leider nicht immer der Fall ist. Meinem eigenen Hang zur Ironie kommt entgegen, dass auch das Buchland seine ganz eigene Form von Humor hat.
Die Art der Erzählung hat mich mitunter sehr an Michael Endes "Die unendliche Geschichte" erinnert, auch eines meiner besonderen Bücher.

Darüber hinaus beweist der Autor ein umfassendes Wissen rund um Bücher, ihre Geschichte, die alten Griechen und die Philosophie und fasst all dies zusammen in ein Märchen - ein Märchen für Bücherwürmer!

Markus Walther
"Buchland"
ISBN: 978-3-86282-186-0
erschienen im Acabus Verlag

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