Kurzbeschreibung:
"Annabel Hayer arbeitet als Fallanalytikerin bei der Polizei. Als sie die Leiche einer Nachbarin entdeckt, die einsam in ihrer Wohnung verhungerte, forscht sie nach. Im Laufe der letzten zwölf Monate starben über zwanzig Menschen allein in ihrem Zuhause - ohne jegliche Fremdeinwirkung. Schieden all diese Menschen wirklich freiwillig aus dem Leben? Ohne es zu ahnen, gerät Annabel in das Visier des Mannes, dessen stärkste Waffe seine süßen Worte sind...."
Fazit:
Normalerweise ist ein Buch ein Gesamtwerk für mich - Plot, Umsetzung, Charaktere - all dies muss stimmig sein, damit es mir gefällt. Darüber hinaus brauche ich einen Charakter, der mir sympathisch ist. Damit meine ich nicht, dass das der netteste Mensch der Welt sein muss, oft gefallen mir gerade die fiesen Charaktere gut, so sie denn gut "gezeichnet" sind, eine gewisse Faszination ist einfach ein Muß!
Dennoch möchte ich hier den Plot von der Umsetzung und den Protagonisten trennen: den Plot finde ich nämlich nach wie vor super! Da hätte man einen richtig schön spannenden Psychothriller schreiben können! Eine Fallanalytikerin, die auf seltsame Todesfälle stößt und einen soziopathischen Psychopathen mit nekrophilen Anwandlungen - klingt spannend, oder?
Tja, was das schief gelaufen ist, frage ich mich noch immer....
Denn leider ist Spannung etwas, was man vergebens im Buch sucht: Erzählt wird wechselseitig aus der Perspektive der Fallanalytikerin Annabel und des Psychopathen Colin. Jaja, wir kennen den "Bösen" von Anfang an, da gibt es keine offenen Fragen oder Überraschungen, entsprechend auch keine Spannung... Dazu kommt Colin als Charakter: der optimale Psychopath ist hochintelligent (das ist der gute Colin auch) und hat einfach eine faszinierende Persönlichkeit. Colin ist leider so faszinierend wie Fußpilz...
Aber wir haben ja noch unsere weibliche Hauptprotagonistin, Annabel Hayer, die Fallanalytikerin. Annabel ist depressiv, von zweifelhaftem Äußeren, emotional und sozial zurückgezogen, ihr privates Umfeld besteht praktisch aus ihrer Mutter und ihrer Katze. Klingt nicht sehr charismatisch und durchsetzungsstark? Bingo!
Der einzige Charakter, der beim Leser so etwas wie Sympathie und Kompetenz hervorruft, ist der Journalist Sam Everett, der sich ehrlich um die Story und als guter Samariter auch um Annabel bemüht.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich den Plot an sich wirklich klasse finde und es sooooo schade finde, dass ich mit der Umsetzung und den Charakteren so gar nichts anfangen kann....aber leider war dieses Buch für mich kein Genuß!
Elizabeth Haynes
"Wofür du stirbst"
ISBN: 978-3453357709
erschienen im Diana Verlag
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