Kurzbeschreibung:
"Er hat nur noch diese eine Chance. Seine Finger umklammern den Zünder, der Sprengstoffgürtel klebt am Körper. Seine Forderung: 50 Millionen Dollar! Er ist zu allem entschlossen. Lieber tot als die Rückkehr in sein armseliges Leben. Er wird es allen zeigen, allen voran seinem Miststück von Ehefrau. Die kann in ihrem Drecksloch verfaulen, während er ein neues Leben beginnt. Es gibt keinen Plan B. Entweder das Geld, oder er jagt den Kölner Dom in die Luft."
Fazit:
Rudi Jagusch kennt man unter "Rudolf Jagusch" bisher als Autor seiner Eifler Regionalkrimis. Nichts gegen Regionalkrimis, da gibt es wirklich tolle Bücher - aber vom Regionalkrimi zum Thriller ist schon ein Schritt! Ob Rudi Jagusch der mit "Amen" so glückt? Das waren meine Gedanken, bevor ich anfing zu lesen...
Nach wenigen Seiten war ich allerdings schon gut in der Handlung angekommen: mit Martin Landgräf hat Rudi Jagusch einen zutiefst menschlichen, authentischen Charakter geschaffen: nach einer Bypass-Operation nach dienstuntauglich, gerät er zufällig in dieses Drama hinein, aber: einmal Bulle, immer Bulle und so nimmt er die Herausforderung an.
Charaktere scheinen sowieso eine große Stärke des Autors zu sein, denn jeder einzelne Handlungscharakter wirkt authentisch, ist klar umrissen und dem Leser sofort gegenwärtig. Aber auch die Handlung muss dahinter nicht zurückstehen. "Temporeich" ist das erste Adjektiv, das mir nach dem Lesen in den Sinn kommt, denn Langeweile sucht man in "Amen" vergeblich. Verschiedene Sichtweisen, immer wieder Rückblicke auf vorhergehende Ereignisse - der Leser kommt nicht zur Ruhe, trotzdem gibt es keine Probleme, die unterschiedlichen Sichtweise und Zeitstränge auseinander zu halten. Das Ganze dann noch gewürzt mit den notwendigen Irrungen und Wirrungen, um die Spannung zu erhalten und dann ergibt sich ein wunderbares Leseerlebnis.
Meine ganz eindeutige Meinung: der Sprung vom Regionalkrimi zum Thriller wurde bravourös gemeistert! Aus dieser Feder würde ich gern weitere derart qualitativ hochwertige Thriller lesen und als Serienjunkie hätte ich natürlich auch nichts dagegen, Martin Landgräf wiederzulesen ;-)
Von mir eine klare Leseempfehlung!
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