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Donnerstag, 30. Januar 2014

Petra Schier - die Gewürzhändlerin

Kurzbeschreibung:
"Luzia verbringt mit ihrer Herrschaft die Wintermonate in Koblenz. Die Bauerntochter ist überwältigt: Das Leben in der Stadt ist so aufregend! Ihr Glück scheint vollkommen, als der Gewürzhändler Martin Wied sie um ihre Mitarbeit bittet: Ingwerwurzeln, Safranfäden, Paradieskörner, Zitronenöl, Muskatnuss - Luzia entdeckt ihre Passion.

Ihr Verkaufstalent, ebenso wie ihr hübsches Äußeres, bleibt auch anderen nicht verborgen. Ausgerechnet Siegfried Thal, der Sohn von Martins größtem Konkurrenten, will Luzia zur Frau..."

Fazit:
Nach "Die Eifelgräfin" ist "Die Gewürzhändlerin" der zweite Teil der Kreuz-Trilogie von Petra Schier. Haben wir im ersten Teil vor allem Elisabeth begleitet, fokussiert sich "Die Gewürzhändlerin" auf Luzia.
Zwei Jahre sind vergangen seit dem Ende des ersten Buches und schon die Kulisse bietet wunderbares Kontrastprogramm. Spielte der erste Teil vor allem auf Burg Kempenich, befinden wir uns nun mittendrin im mittelalterlichen Koblenz. Und wenn ich sage "mittendrin", meine ich genau dies. Denn Petra Schier gelingt es scheinbar mühelos, den Leser mitten in das pulsierende Leben der geschäftigen Handelsstadt zu setzen, in der wir Luzias Werdegang begleiten dürfen.
Ebenfalls eine große Rolle spielt auch wieder das Kreuz, das der Trilogie seinen Namen gegeben hat - hat mich dieses Kreuz im ersten Teil noch gestört und passte für mich nicht wirklich in die restliche Handlung, finde ich es hier hervorragend integriert.

Was ich bei Petra Schiers historischen Romanen sehr zu schätzen gelernt habe, ist die Authentizität in Bezug auf die Personen und das Leben in der jeweiligen historischen Epoche. Alles wirkt real, echt und man bekommt viel mit von der damaligen Zeit. So erfahren wir in "Die Gewürzhändlerin" nicht nur einiges über Gewürze, sondern auch über das Leben und Wirken von mittelalterlichen Händlern - wer z. B. hätte gedacht, dass es damals schon Versicherungen gab?

Natürlich gehört zu jedem guten historischen Roman eine Liebesgeschichte und selbstverständlich ist das Ende von vornherein klar - aber hier kann man die Irrungen und Wirrungen nicht nur genießen, sondern mitunter herzlich lachen, süffisant schmunzeln oder auch einmal mitleiden.
Dass man in einem Buch bzw. bei dessen Charakteren wirklich angekommen ist, merkt man wohl spätestens dann, wenn man die ein oder andere Person am liebsten durchschütteln oder anschreien möchte, damit sie zur Vernunft kommt, sich aus dem Staub macht oder was man selbst gerade für die Person möchte - so ging es mir definitiv mehr als einmal im Laufe der Geschichte.

Auch wenn im Buch des öfteren Bezug auf den ersten Band genommen wird, kann man es getrost auch lesen, wenn man "Die Eifelgräfin" noch nicht kennt.

Der Lesefluss ist durchgängig wunderbar flüssig zu lesen und mitreißend - aber gegen Ende nimmt das Ganze dann noch einmal so richtig Fahrt auf, sodass man auf der letzten Seite beinahe das Gefühl hat, mit Schwung wieder auf den Boden der Realität geplumpst zu sein.

Ich freue mich schon sehr auf das Erscheinen von "Die Bastardtochter", dem dritten und letzten Teil der Trilogie. Dem Namen nach wird es dort wohl um Johanns uneheliche Tochter Ennelyn gehen. Allerdings müssen wir uns noch bis September 2015 gedulden.

Bis dahin kann ich mir noch die Zeit mit der "Aachen-Trilogie" von Petra Schier vertreiben, die ich noch nicht kenne.
Wie ihr meiner Rezension sicher entnehmen könnt: Besser geht nicht und von mir eine absolute Leseempfehlung!



Petra Schier
"Die Gewürzhändlerin"
erschienen im Rowohlt-Verlag
ISBN: 978-3-499-25628-8
nähere Informationen über die Autorin und ihre Bücher findet ihr auch auf ihrer Homepage: Petra Schier

1 Kommentar:

  1. Schöne Rezi, danke! "Die Eifelgräfin" und "Die Gewürzhändlerin" habe ich auch auf dem SuB und will sie unbedingt bald lesen. Die Aachen-Trilogie habe ich letztes Jahr gelesen und fand sie richtig toll!

    LG Hanna

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