Kurzbeschreibung:
"Brandenburg 929: Beim blutigen Sturm durch das deutsche Heer unter König Heinrich I. wird der slawische Fürstensohn Tugomir gefangen genommen. Er und seine Schwester werden nach Magdeburg verschleppt, und bald schon macht sich Tugomir einen Namen als Heiler. Er rettet Heinrichs Sohn Otto das Leben und wird dessen Leibarzt und Lehrer seiner Söhne. Doch noch immer ist er Geisel und Gefangener zwischen zwei Welten. Als sich nach Ottos Krönung die Widersacher formieren, um den König zu stürzen, wendet er sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an Tugomir, den Mann, der Freund und Feind zugleich ist..."
Fazit:
Der Anfang der Geschichte um Tugomir und seine Schwester Dragomira ist sehr ansprechend. Die Erzählung der Lebensumstände der Heveller zur damaligen Zeit, der Umgang mit ihren Göttern, etc. zeichnet eine fremdartige, aber faszinierende Lebensweise.
Leider bleibt diese Faszination nach der Verschleppung Tugomirs nach Magdeburg nicht mehr lang erhalten.
Dies mag möglicherweise daran liegen, dass ich keinen Charakter gefunden habe, der mir so richtig sympathisch war - Tugomir, der slawische Prinz, hat durchaus positive Eigenschaften und gerade seine Künste als Heiler machen ihn durchaus sympathisch. Aber das ganze Buch hindurch bleibt er mir einfach zu selbstgerecht - natürlich ist seine Situation als Geisel, auch wenn er meist freundlich behandelt wird, über Jahre hinweg nicht schön, aber sein erbittertes Festhalten an seinem Hass auf die Sachsen, lassen ihn mit der Zeit verbittert erscheinen...
Auch Otto, erst Prinz, dann König, ist anfangs eine sympathische Gestalt - empfindsam, aber nicht schwächlich, sticht er positiv aus den hart gesottenen Kriegern in seinem Umfeld hervor. Aber im Verlauf der Handlung verliert er wohl seine Empathie und verblasst mehr und mehr.
Noch am sympathischsten war mir Dragomira, Tugomirs Schwester - leider spielt sie in großen Teilen des Buches eine sehr kleine Rolle, sodass auch dies nicht reichte, um mir das Buch mehr ans Herz wachsen zu lassen.
Die Geschichte rund um Otto, Tugomir und die anderen Beteiligten war durchaus gut zu lesen und man musste sich auch nicht zwingen, das Buch weiter zu lesen, aber im Großen und Ganzen leider nicht mehr als "ganz nett" - und das reicht bei über 850 Seiten leider nicht aus.
Ich danke dem Lübbe Verlag und Blogg dein Buch für die Überlassung dieses Buches.
Rebecca Gablé
"Das Haupt der Welt"
erschienen im Lübbe Verlag
ISBN: 978-3-431-03883-5
Ja, Deine Kritik kann ich nachvollziehen, wobei ich das Buch letztlich doch ganz gut fand. Aber "Der dunkle Thron" war besser...
AntwortenLöschenLiebe Grüße