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Dienstag, 11. Dezember 2012

Dennis Gastmann - Gang nach Canossa

Kurzbeschreibung:
"Wir schreiben das Jahr 2012: Die Wirtschaft ist am Ende, das Klima kaputt, bald soll auch noch die Welt untergehen, und in einem kleinen Apartment im Herzen Hamburgs schnürt ein blonder Reisereporter seinen Rucksack. Sein Ziel: die eigenen Sünden büßen und Mutter Erde ein wenig besser machen. Sein Problem: Dafür muss er über die Alpen. Zu Fuß. Fast eintausend Jahre nach Heinrich IV. tritt wieder ein Deutscher den legendären Weg nach Canossa an. Natürlich auch, weil es dort so tolle Tortellini geben soll."

Fazit:
Ich bin kein großer Freund von Biographien oder Reiseberichten. Deshalb war eigentlich niemand mehr überrascht als ich selbst, dass mir die Leseprobe des Buches so ausnehmend gut gefallen hat, dass ich es tatsächlich komplett lesen wollte.

Bereut habe ich diese Entscheidung nicht!
Von Hamburg ging es über Buxtehude in die niedersächsische Provinz - für mich sehr unterhaltsam, weil ich dort lebe. Durchs Sauerland, weiter nach Speyer und immer tiefer in den Süden, durch Frankfreich und schließlich über die Alpen. So war es gedacht...aber was läuft im Leben schon so wie geplant?
Eine Menge lustiger Erlebnisse und Begegnungen mit skurrilen Menschen lassen keine Langeweile aufkommen, im Gegenteil - nicht nur einmal musste ich laut lachen und irritierte dadurch die Menschen in meiner näheren Umgebung.

Dennoch ist dies kein lustig alberner Urlaubsbericht, sondern tatsächlich eine Pilgerreise: denn die Tiefgründigkeit begleitet die ganze Reise - die ja nicht aus Lust und Laune entstand. Neben der Unterhaltung spürt man beim Lesen die Ernsthaftigkeit, die hinter den Plänen steckt; die Neugier und Sehnsucht, die in jedem Schritt steckt; die Einsamkeit, die jeden Wanderer mitunter überkommt.....all dies berührt den Leser, lässt aber durch den mitreißend ironischen Schreibstil kein Trübsal aufkommen - meine Empfehlung auch für die Leser, die sonst keine Reiseberichte lesen!

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