Seiten

Montag, 30. Juli 2012

Alexandra Tobor - sitzen vier Polen im Auto

Kurzbeschreibung:
Als die achtjährige Alexandra 1989 mit ihrer Familie im polnischen Fiat nach Deutschland flieht, kennt sie das verheißungsvolle Land im Westen nur aus dem Quelle-Katalog ihrer Oma. Hinter der Grenze warten paradiesische Verhältnisse, aber auch viele ungelöste Rätsel: Wie kommt es, dass alle Städte "Ausfahrt" heißen? Was bringt deutsche Frauen dazu, freiwillig Hosen zu tragen? Und warum haben Wurstscheiben ein Bärengesicht?

Über die Autorin:
Alexandra Tobor, geboren 1981, verbrachte ihre ersten acht Lebensjahre in Polen, bevor sie mit ihrer Familie nach Deutschland aussiedelte. Vor dem Studium der Soziologie und Kunstgeschichte schrieb sie Plattenkritiken, arbeitete als Kunstbetreuerin und in der Redaktion von Viva Polska in Köln.

Aktuell bietet sie auf ihrem Blog ein "betreutes Lesen" für uns ahnungslose deutsche Leser an, bei dem einige polnische Besonderheiten näher erklärt werden.

Fazit:
Das Buch wird aus der Sicht der anfangs sechsjährigen Ola erzählt, die eigentlich Alexandra heißt und mit ihren Eltern und später ihrem kleinen Bruder und natürlich mit Oma Greta zusammen in Polen wohnen. Als Ola ein goldfarbener Quelle-Katalog in die Hände fällt, wähnt sie sich im Paradies und beschließt, mehr über dieses Land, das BRD heißt, in Erfahrung zu bringen, wo Haribos an Bäumen wachsen.
Als die Familie dann später tatsächlich in dieses gelobte Land aufbricht, merkt nicht nur Ola, dass sich die Menschen doch in einigem unterscheiden, was mal heiter und mal eher traurig ist. Auch ist der Start in ein neues Leben nicht immer einfach, so werden hier, obwohl es sich um ein heiteres Buch handelt, auch Problemthemen wie Ausgrenzung in der Schule, Sprachprobleme, Mentalitätsunterschiede und lange Wohnungs- und Arbeitssuche nicht unterschlagen.

Da die Geschichte aber aus Sicht eines Kindes geschrieben ist, das andere Prioritäten und Gewichtungen hat, und manchmal Dinge einfach auch nicht oder anders versteht, kommt man bei diesem Buch nicht darum herum, vor Lachen loszuprusten, so z. B. wenn Ola erzählt, dass es eine Explosion in der Ukraine gab und jetzt "Wolken mit aktiven Radios" unterwegs sind - warum die Kinder davor geschützt werden sollen, in dem man ihnen eklige Jodflüssigkeit zu trinken gibt, ist ihr aber nicht klar.

Herausragend auch ganz klar die Figur der Oma Greta, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und auch kein Blatt vor den Mund nimmt und so mehr als einmal zu Heiterkeitsausbrüchen meinerseits beigetragen hat.

Der Schreibstil ist gut verständlich und mit einer gehörigen Prise hintergründigem Sarkasmus gewürzt, wodurch dem Leser zwar immer wieder vor Augen geführt wird, dass nicht alles "heile Welt" ist, aber man dennoch nicht deprimiert wird, sondern eher Respekt vor dieser polnischen Familie bekommt, die sich durch nichts unterkriegen lässt.

Eine wunderbar unterhaltende Lektüre, die einem aber auch Mentalitätsunterschiede vor Augen führt - ich freue mich auf die angekündigte Fortsetzung!

Sonntag, 29. Juli 2012

Jana Krivanek - kleine Fische küssen besser

Kurzbeschreibung:
Was gibt es Schlimmeres, als verlassen zu werden?

Genau dann verlassen zu werden, wenn Frau es am allerwenigsten erwartet - in Strapsen, High Heels und einem Hauch von Nichts in der Küche stehend zum Beispiel. Statt scharfem Liebesschmaus setzt es für Lola ein bitteres Liebesaus und sie steht im verflixten siebten Jahr plötzlich auf der Straße. Schlimmer kann es also kaum kommen!

Bis ein metrosexueller Millionär, ein schnuckeliger Schwuler und ein manierloser Macho in Lolas Leben treten. Da hilft nur eine von Lolas perfekt ausgeklügelten Strategien, doch die macht das Chaos erst recht perfekt...

Fazit:
Das Cover in pink mit den zweit putzigen Fischen finde ich durchaus ansprechend und es weist schon auf das hin, was der Klappentext verspricht - locker leichte Unterhaltung für den Urlaub oder ein sommerliches Wochenende.

Auch die Geschichte, die die Autorin erzählen will, könnte richtig lustig und unterhaltsam sein, wenn sie nicht durch einen sehr bemüht wirkenden Schreibstil und eine unsympathische Hauptprotagonistin geprägt wäre.
Leider dreht sich Lolas (eigentlich heißt sie Caro) Welt nur um sich selbst, sodass sie schon innerhalb weniger Seiten die Sympathien der Leser verspielt hat, ab da gönnt man ihr eigentlich alles negative, was sie erlebt, und wofür man sie wahrscheinlich bemitleiden sollte, erst richtig. Klar, ihr Dann-Ex, mit dessen Beziehungsaus das Buch beginnt ist auch kein Hauptgewinn, aber alles, was danach kommt, dreht sie in ihrem Köpfchen so, wie es ihr paßt.
Zuerst verlässt sie sich auf ihre kompetente und im übrigen sehr sympathische beste Freundin Marie - die ihr auch brav nicht nur eine Wohnung organisiert, sondern auch noch eine für sie fast kostenlosen 5-Sterne-Singleurlaub in Ägypten serviert. Den "manierlosen Macho" empfindet wohl auch nur sie so, mir war Marco von Anfang an sehr sympathisch und ich fand Lola deutlich manierloser als ihn. Der so groß angekündigte "metrosexuelle Millionär" taucht auf ca. zweieinhalb Seiten auf der "schnuckelige Schwule" hält auch nicht das, was er verspricht.

Alles in allem war ich recht froh, als ich das Buch beendet hatte, da ich mir doch mehr versprochen hatte - ein bißchen weniger Narzissmus von Lola und ein bißchen mehr easy going im Schreibstil hätten dem Buch meines Erachtens nach gut getan.

Samstag, 28. Juli 2012

Melisse J. Rose - das Haus der verlorenen Düfte

Kurzbeschreibung:
Ein Abenteuer um ein altes Familiengeheimnis und den Duft der Düfte: Beim Versuch, die Parfümerie ihrer Familie zu retten, kommen Jac L'Étoile und ihr Bruder Robert einer Legende zweier Liebender auf die Spur, die sie durch die Pariser Unterwelt bis ins alte Ägypten führt - sie entdecken die Rezeptur eines Duftes von ungeahnter Wirkung, der für manche von unschätzbarem Wert ist.

Fazit:
Das Buch selbst (und den mitgeschickten "Duft zum Buch", Kokosnuss Lipbalm in diesem Fall), verdanke ich der Lovelybooks-Leserunde zu Melisse J. Rose neuem Roman.

Gefiel mir das Cover schon auf einem Bild, so war es, als ich das Buch in der Hand hielt, noch viel schöner: die warmen Brauntöne vermitteln eine heimelige Atmosphäre, die große Treppe in der Mitte des Bildes - der Weg, die Suche...passend zum Thema des Romans und das altehrwürdige Gebäude, das an vergangene Zeiten erinnert.

In der Beschreibung zum Buch las ich, dass es eine Mischung aus Süskinds "Das Parfüm" und den Dan Brown - Büchern sei. Solche Vergleiche sind wohl immer Ansichtssache und so würde ich mich dieser Einschätzung auch nicht voll anschließen wollen. Ein ganz zentrales Thema sind ganz klar Düfte, Aromen, Parfüms - ihre Geschichte, ihre Wirkung, ihre Herstellung, eine ganze Welt der Düfte. Daher mag der Vergleich mit Süskinds Bestseller rühren, aber der Roman kommt ohne dessen psychopathischer Ausuferung aus.
Bei Dan Brown denke ich immer an eine Art Schatzsuche, den Roman würde ich eher als eine vielschichtige Zeitreise sehen - auch wenn natürlich eine Suche dabei und wichtig ist.

Das erste, was mir durch den Kopf ging, als ich die ersten ca. 100 Seiten gelesen hatte war: komplex. Das Buch ist ganz klar komplex. Es gibt nicht nur einen Handlungsstrang, sondern diverse und die unterschiedlichen Handlungsstränge sind auch noch sehr verschieden: Düfte und Reinkarnation in New York und Paris, durchwoben von den Machenschaften der chinesischen Mafia, Politik und Buddhismus in China und Tibet, alles unterbrochen von mentalen Zeitreisen ins alte Ägypten zu Zeiten Kleopatras und des späten 18. Jahrhunderts, ebenso ins Frankreich des 18. Jahrhunderts.

Jac und Robbie, ein Geschwisterpaar, das sich sehr nahe steht, aber doch sehr unterschiedlich ist. Robbie, der Bedächtige, der in sich ruhende Buddhist, den Traditionen verhaftet, der Parfümeur und Jac, die Zynische, die mit sich hadernde, nach New York geflüchtete, von sich selbst verfolgte, die den Tod der Mutter nie verwinden konnte. Dennoch sind sie sich nahe und versuchen, das pariser Familienunternehmen, das vor dem Ruin steht, zu retten. Dazu kommt Robbies Entdeckung eines altägyptischen Tiegels, bzw. dessen Scherben, die angeblich einen Duft enthalten haben sollen, der einen in Verbindung zu seinen früheren Leben bringt. Und dann ist da noch Griffin, langjähriger Freund der beiden, der Robbie hilft, die Hierogyphen zu entziffern - der allerdings auch vor Jahren Jacs Herz gebrochen hat. Gemeinsam werden sie in eine Handlung voller politischer Interessen, religiöser Verwicklungen und persönlicher Unwägbarkeiten gezogen.

Dieses Buch muss man aufmerksam lesen, allzu leicht können sonst Probleme aufkommen, die unterschiedlichen Handlungsstränge zu verstehen, die Interferenzen zu überblicken. Auch die vielfältigen Hintergrundinformationen zur tibetischen Geschichte, zur Reinkarnationslehre und natürlich zur Geschichte des Parfüms und dessen Herstellung sind sehr vielfältig und ich fand sie sehr interessant - am Ende des Buches gibt es sogar ein Glossar zu Fachbegriffen und der Geschichte der Düfte.

Mir hat das Lesen des Romans gut gefallen, ich hatte auch keine Problem, Personen und Handlungsstränge auseinander zu halten, habe mich gut unterhalten gefühlt und viel interessantes erfahren und neue Zusammenhänge kennengelernt.

Für jeden, der Romane gern etwas vielschichtiger mag, auf jeden Fall empfehlenswert!

Dienstag, 24. Juli 2012

Britta Orlowski - Rückkehr nach St. Elwine

Kurzbeschreibung:
Elizabeth Crane kehrt nach Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück. Sie nimmt die Stelle der Oberärztin am St. Elwine Hospital an und widmet sich mit großem Elan ihrer Arbeit. Dank des Einflusses ihrer Freundin Rachel schließt sich Liz der örtlichen Patchworkgruppe an.
Bereits nach wenigen Wochen trifft sie auf ihren alten Gegenspieler aus der Highschool - Joshua Tanner. Glaubt er noch immer der unwiderstehliche Herzensbrecher zu sein?
Elizabeth ahnt: irgendetwas hat sich geändert. Sie kann nicht verhindern, dass ihr Leben erneut kompliziert wird und schon bald steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens...

Fazit:
"Rückkehr nach St. Elwine" ist das erste Buch aus einer Reihe über die Einwohner St. Elwines, einer Kleinstadt an der Küste Marylands. Beeinflusst ist das Buch auch vom Quilter- und Patchworkmilieu, da die Autorin selbst auch leidenschaftlich gern diesem Hobby nachgeht, wie ihr auch an dem herrlichen Lesezeichen auf dem Bild sehen könnt.

Wir begleiten Elizabeth Crane, Joshua Tanner samt ihren Freunden durch eine turbulente Zeit. Liz ist nach über zehn Jahren zurück in ihrer Heimat und stellt fest, dass nicht mehr alles so ist, wie es war. Selbst ihr Lieblingswidersacher Josh hat sich verändert, seine Leichtigkeit verloren - wer oder was mag dafür verantwortlich sein?
Unterbrochen wird die gegenwärtige Handlung immer wieder durch Rückblicke in die Highschoolzeit, wodurch viele Hintergründe, Gefühle und Verletzungen, aber auch Verhaltensweisen in der Gegenwart deutlicher verständlich werden.

Britta Orlowski schafft es, den Leser bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann zu ziehen - zumindest ging es mir so. Ich war selbst mit in St. Elwine, da nicht nur Städtchen, sondern auch die Einwohner, dank treffend geschriebener Charakterisierungen, vor dem inneren Auge lebendig werden. Wie ihr euch schon denken könnt, habe ich das Buch zwischendurch nur ungern aus der Hand gelegt, da immer Fragen waren, die beantwortet werden wollten; Ereignisse, die ihre Schatten voraus warfen; Neugier, die befriedigt werden wollte. Dabei kam es mitunter zu Wendungen in der Geschichte, die man so nicht erwartet hatte, wodurch es spannend blieb.

Alles in allem ein rundum gelungener Roman, den ich sehr gern gelesen habe und gerade jetzt, zur Urlaubs- und Ferienzeit, nur jedem ans Herz legen kann. Es verwundert sicher nicht, dass der zweite Teil, "Pampelmusenduft", direkt auf meiner Wunschliste gelandet ist.

Samstag, 21. Juli 2012

Neuzugänge



So, auch hier in Niedersachsen haben gestern offiziell die Ferien begonnen. Zwar muss ich noch arbeiten, aber die Mädels haben jetzt Ferien.

Da das Wetter diesen Sommer leider, leider zu wünschen übrig lässt, ist viel Raum für Indoor-Aktivitäten und hoffentlich viel Zeit zum Lesen.
Damit mir der Nachschub nicht ausgeht, haben diese Woche einige schöne Bücher bei mir Einzug gehalten, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Rückkehr nach St. Elwinevon Britta Orlowski, ein Roman mit Kriminaleinschlag, in dem auch das Patchworken eine Rolle spielt.

Die Autorin hat das Buch nicht nur mit einer Widmung versehen, sondern darüber hinaus auch ein selbst genähtes Lesezeichen beigelegt - für mich als Lesezeichen-Fan natürlich ein besonderes Extra.



Die fernen Stunden von Kate Morton war eine Überraschung! Auf Facebook gab es anlässlich des 100.000sten Fans ein besonderes Gewinnspiel. Thalia verschenkte 100 signierte Bücher und hat die Gewinner vorher nicht benachrichtigt.

Umso überraschter war ich, als mich ein Päckchen von Thalia aus Österreich erreichte und ich darin dieses Buch fand, von der Autorin signiert.

In Sitzen vier Polen im Auto erzählt die Autorin Alexandra Tobor auf humorvolle Weise davon, wie sie als 6jährige von Polen nach Deutschland kam; wie fremd ihr hier alles vorkam und wie sie es erlebte.

Damit wir Deutschen, die dieses Buch lesen, so manche polnische Besonderheit auch verstehen können, gibt es zu einigen Dingen, alle fünf Tage neu, auf dem Blog der Autorin nähere Erklärungen.
Die Autorin hat mir das Buch netterweise zukommen lassen und ich hoffe auf ein paar vergnügliche Stunden.


Das Haus der verlorenen Düfte von Melissa J. Rose, entführt uns nicht nur nach Frankreich (was kann es bei diesem Wetter schöneres geben), sondern auch in die Welt der Düfte - worauf ich schon sehr gespannt bin.
Das Buch soll eine Mischung aus Patrick Süskinds "Das Parfüm" und den Dan Brown - Büchern sein. Da ich beides gelesen habe und auf seine Art gern mag, hoffe ich, dass das Buch diesem Anspruch gerecht wird.

Mit dem Buch bekam ich auch den "Duft zum Buch" in Form eines Kokosnuss-Lippenbalsams.

All dies verdanke ich der entsprechenden Lovelybooks-Leserunde zu diesem Buch.


Nicht nur mich, sondern vor allem die Mädels freu unsere Teilnahme am großen Lovelybooks Leseabenteuer, bei dem die Mädels einiges über die afrikanische Serengeti und die dort beheimateten Tiere lernen können, über Freundschaft, Abenteuer und Natur lesen und einige Aufgaben erledigen müssen - was die Sache für sie natürlich noch interessanter macht.

Über unsere Fortschritte beim Bewältigen der Aufgaben, werde ich euch natürlich hier auf dem Laufenden halten.

Sonntag, 15. Juli 2012

Martell Beigang - zu Gast im eigenen Leben

Erst einmal bedanke ich mich beim Schardt Verlag Oldenburg und BloggDeinBuch für die Zusendung dieses Buches.

Kurzbeschreibung:
Ein Leben ohne Musik - für Musiker Ben undenkbar. Doch momentan hat er die Nase gestrichen voll. Nicht von der Musik, sondern von dem ganzen Drumherum. Unter Schmerzen versucht er einen Neuanfang. Nur seine Ex-Freundin Tine hätte er gern wieder mit dabei. Aber Ben weiß, um sie zurückzuerobern, muss er sich diesmal etwas ganz Besonderes ausdenken. Plötzlich zeigt sich das Schicksal von seiner freundlichen Seite und gibt ihm eine Chance. Wenn es ihn nur nicht ausgerechnet in seinen alten Heimatort schicken würde, zurück nach Quadrath-Ichendorf...

Über den Autor:
Martell Beigang spielt Schlagzeug bei m.walking on the water, schreibt Songs und singt bei Hallo *Erde, bekam für seine Arbeit mit Dick Brave & the Backbeats Doppel-Platin und gibt mit dem Swinger Club der deutschen Jazzszene neue Impulse. 2007 erschein sei erfolgreiches Debüt unverarschbar, 2009 das Hörbuch gelesen von Sasha. Martell Beigang lebt in Köln.

Fazit:
Zuerst fiel mir das Cover ins Auge: Ich liebe Holzdielen und da Musik neben den Büchern ein wichtiger Bestandteil meines Lebens ist, gefiel mir das natürlich ausnehmend gut. Der altertümliche Herd und die Uhr geben dem Ganzen ein gewisses Retro-Image, was zum Klappentext paßt, immerhin verschlägt es den Hauptprotagonisten Ben in seine spießige Heimatstadt.

Der Klappentext selbst verheißt Unterhaltsames und Amüsantes - dachte ich zumindest.
Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hielt, war ich überrascht, wie dünn es ist - knapp 150 Seiten umfasst die Geschichte. Auch diese können recht lang werden, wie ich nun weiß.

Bei Büchern ist es wie mit allen Dingen im Leben - die Chemie muss stimmen. Meist weiß man beim Lesen des Klappentextes, ob das Buch den eigenen Geschmack trifft, manchmal wird man positiv überrascht, manchmal eines Besseren belehrt.

Wir lernen Ben kennen, bei dem gerade ziemlich viel schief läuft: seine Freundin Tine hat ihn verlassen, seine Band sich aufgelöst und er weiß grad nicht so richtig, was er mit seinem Leben anfangen soll - ein guter Ausgangspunkt für die Geschichte, wie ich finde. Gespannt, was nun passiert, las ich weiter.......leider passierte.....erstmal gar nichts. Ben suhlte sich die folgenden Seiten in Selbstmitleid und das auf eine deprimierende, wenig unterhaltende Art. Tine hier und Tine da, Tine hat ihn verlassen, er weiß gar nicht so richtig warum und überhaupt kann das nicht seine Schuld gewesen sein, so wie gar nichts seine Schuld ist und alles vom bösen Universum und der bösen Gesellschaft verursacht wird. Diese ist nämlich auch schuld daran, dass es mit seiner Musikkarriere nichts wurde, weil die Menschen einfach nicht genug Ahnung von Musik haben, um seine Ergüsse würdigen zu können. Generell ist Ben eine recht einseitige narzisstische Persönlichkeit: so weint er auf der Beerdigung seiner Tante - nicht etwa aus Trauer, sondern weil ihm dies als Bild dafür erscheint, dass ihn soviel Negatives im Leben verfolgt.

Im Grund lässt sich der Tenor des Buches in einem Satz zusammenfassen, den ich komplett zitieren kann, da er ganz genau so im Buch vorkommt: "Wie es auch läuft, er fühlt sich vom Schicksal betrogen."

Nach gut 50 Seiten war ich vom "Dauergetine" echt ziemlich genervt und das kommt bei mir nicht so häufig vor. Ich hab mir nur noch gewünscht, dass Ben entweder drüber hinwegkommt und seinem Leben selbst mal neue Impulse gibt oder meinetwegen auch Tine zurückkommt - nur das Dauergewinsel sollte ein Ende haben!

Als optimistischer Mensch hoffte ich immer noch, dass die Handlung irgendwann an Fahrt gewinnt, immerhin soll es ihn ja in die Heimat zurück verschlagen und da wird dann ja wohl auch irgendwas geschehen.....nach knapp der Hälfte des Buches ist es dann auch so weit und Ben zieht weg aus der Großstadt ab in die Heimat.
Dort kommt dann tatsächlich etwas Tempo in die Geschichte, allerdings nicht genug, um es für mich im Ganzen rauszureißen.

Mitunter hatte ich ein Problem, dem zeitlichen Ablauf zu folgen, da übergangslos direkt Montate vergingen, ohne dass das klar ersichtlich war, die Sprünge waren mir persönlich zu hart.

Was Ben angeht, fehlte es mir irgendwie an Authentizität, das mag aber rein an meinem Bild eines Musikers liegen. Ein Musiker macht nicht Musik, er lebt Musik und die Musik lebt in ihm - zwar erzählt Ben immer, sein Leben ohne Musik sei nichts wert, aber von ihm kommen keine Schwingungen rüber - falls irgendjemand versteht, was ich damit sagen möchte...
Und nicht, dass ich Musiker per definitionem für unterbelichtet halte, aber irgendwie bekomme ich es für mich nicht in Einklang: ein Pop-Musiker, der Sätze von sich gibt wie "Sich mit dem Prekariat zu solidarisieren, und sei es nur für den Moment des Tooooooor-Brüllens, jagt ihnen einen politisch korrekten Schauer über den Rücken."

Möglicherweise fehlt mir auch nur ein Y-Chromosom, um die Genialität hinter all dem zu verstehen...möglicherweise ist dies einfach ein Männerbuch, so wie es ja auch Bücher gibt, die Männern nur ein müdes Schulterzucken wert sind, Frauen aber in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen. Ich persönlich verzichte aber gern auf Sätze wie: "Ben sitzt auf der Toilette. Schon nach kurzer Zeit wird es zur Gewissheit: falscher Alarm." Die Stuhlganggewohnheiten der Personen eines Buches sind mir ehrlich gesagt ziemlich schnuppe...


Nicht dass ihr mich falsch versteht: Ich möchte nicht sagen, dass es ein schlechtes Buch ist, nur sind das Buch und ich bzw. der Schreibstil des Autors und ich, wohl einfach nicht auf einer Wellenlänge.
Zur Ehrenrettung der Protagonisten sei auch noch gesagt, dass die Freunde von Ben, Matze und Greg, echt nette Typen sind, die deutlich mehr in der "richtigen Welt" leben, den Rest der Menschheit auch nicht so blasiert von oben herab betrachten und mit denen man sicher eine Menge Spaß haben könnte - wäre nicht Spaßbremse Ben immer dabei...

Für mich leider eine hölzerne Umsetzung eines Themas, das an sich an Menge unterhaltsames Potential bieten könnte.

Nähere Informationen zum Buch und die Möglichkeit, es direkt zu bestellen, findet ihr hier: zu Gast im eigenen Leben

Freitag, 13. Juli 2012

Ben Aaronovitch - schwarzer Mond über Soho

Kurzbeschreibung:
Constable Peter Grant ist ein ganz normaler Londoner Bobby. Die Abteilung, in der er arbeitet, ist allerdings alles andere als normal: Ihr Spezialgebiet ist - die Magie. Eines Abends wird Peter zu der Leiche eines Jazzmusikers gerufen und findet heraus, dass in den Jazzclubsin Soho, im Herzen Londons, verdächtig viele Musiker eines unerwarteten Todes sterben. Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Oder wie soll man es sonst nennen, wenn eine Leiche unüberhörbar und mit viel Swing "Body and Soul" spielt?

Fazit:
"Schwarzer Mond über Soho" ist die Fortsetzung von "Die Flüsse von London", das mir aufgrund des subtilen englischen Humors schon ausnehmend gut gefallen hat.
In diesem Teil geht die Geschichte um Constable Peter Grant und Nightingale weiter - ein bißchen habe ich die Flussgeister vermisst, die mir doch sehr an Herz gewachsen waren, aber man kann wohl nicht alles haben.

Diesmal tauchen wir ein: in Soho, in Musik, besonders in den Jazz, so ist auch jede Kapitelüberschrift ein Jazzstück und paßt dennoch zum Inhalt des Kapitels - sehr gelungen, wie ich finde.
Peter will unverhofften Toden von Jazzmusikern auf den Grund gehen und natürlich steckt etwas magisches dahinter, wie könnte es anders sein?

Genauso flüssig und mitreißend geschrieben wie "Die Flüsse von London", konnte ich das Buch schon nach der ersten Seite kaum aus der Hand legen. In der zweiten Buchhälfte dann wird es erst richtig spannend und galoppiert so dem ersten Teil auch gleich davon! Wem "Die Flüsse von London" gefallen haben, der wird "Schwarzer Mond über Soho" lieben! Und allen anderen Liebhabern des englischen Humors kann man diese Bücher nur dringend ans Herz legen!

Ich will nicht zuviel erzählen, aber alle, die das Buch gelesen haben, werden mir zustimmen, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem weiteren Teil rechnen dürfen, worauf ich persönlich mich schon jetzt freue!

Montag, 9. Juli 2012

Katrin Lankers - Elfenblick

Kurzbeschreibung:
Erin blickte sie unverwandt an - mit diesem Blick, bei dem Magelis Hirn den Dienst versagte.
"Wir sind uns so ähnlich", sagte er. "Und doch so verschieden. Als lebten wir in zwei getrennten Welten. Ich in der Welt der Elfen und du in der Welt der..."
"Menschen", beendete sie den Satz für ihn.
"Menschen", bestätigte er, als sei das für ihn ebenso verrückt wie für sie die Vorstellung von einem Elfenreich. "Das verlorene Land", murmelte er so leise vor sich hin, dass Mageli nicht sicher war, ob sie es überhaupt hören sollte.

Fazit:
Das erste, was einem bei "Elfenblick" ins Auge sticht, ist das wundervoll gestaltete Cover. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass die heutigen Jugendbücher oft extrem tolle Cover haben - wer denkt an uns Erwachsene?

Mageli ist ein normales, 16jähriges Mädchen...denkt sie. Naja, ein bißchen anders als die anderen Kids fühlt sie sich schon, aber im Grunde ist ihr Leben das eines normalen Teenagers. Sie geht zur Schule, triftt sich mit ihrer besten Freundin Rosann, ist genervt von Eltern und Brüdern....das typische Teenie-Elend ;-)

Doch dann trifft sie auf Erin und Erin ist ebenfalls anders, ganz speziell und doch irgendwie nicht von dieser Welt.

Vor dem Lesen dieses Buches muss generell eindringlich gewarnt werden - denn es entwickelt einen enormen Suchtfaktor. Einmal in der Hand, mag man es nicht mehr aus ebendieser legen und auch die über 400 Seiten können nicht abschrecken.
Wir versinken Magelis Geschichte und entdecken mit ihr eine Welt, von der man bisher nicht wusste, dass es sie gibt. Katrin Lankers' Schreibstil ist wie eine Wolke, die einen einhüllt und mitnimmt, immer in Magelis Nähe, um zu sehen, was sie sieht und zu erleben, was sie erlebt. Sie schafft es, dass nicht nur Mageli, sondern auch die Elfenstadt, das dunkle Reich, die Licht- und Dunkelelfen, alle vor dem eigenen inneren Auge zum Leben erwachen und man sich auch als Leser mittendrin fühlt.

Eine wunderbare Abenteuerreise, nicht nur für Jugendliche.

Sonntag, 8. Juli 2012

Mila Roth - Spionin wider Willen

Kurzbeschreibung:
Janna Berg, 32, Pflegemutter von achtjährigen Zwillingen, will eigentlich nur ihre Schwester vom Flughafen Köln-Bonn abholen. Doch plötzlich steht ein gut aussehender Fremder vor ihr und drängt ihr einen Umschlag mit einer DVD auf.

Widerwillig nimmt sie den Umschlag an, nicht ahnend, dass sie sich damit ins Fadenkreuz einer internationalen Terrorvereinigung begibt.

Der attraktive Geheimagent Markus Neumann setzt alles daran, die DVD zurückzubekommen und das Rätsel um deren Inhalt zu lösen.

Doch dann scheint ausgerechnet Janna den Schlüssel zur Lösung des Geheimnisses zu kennen.
Und das bringt die beiden in Lebensgefahr...

Fazit:
Mila Roth ist das alter Ego von Petra Schier, deren Historienroman die Eifelgräfin mir ja sehr gut gefallen hat. Unter dem Namen Mila Roth schreibt sie die Action-Romance Serie um den Geheimagenten Markus Neumann und die Zivilistin Janna Berg, deren erster Teil "Spionin wider Willen" jetzt auch als Taschenbuch zu haben ist. Nachdem man es bisher nur als eBook bekommen konnte, habe ich mich über die Printausgabe gefreut, bin ich ja nach wie vor dem gedruckten Wort verfallen....Auch Teil zwei "von Flöhen und Mäusen" wird ab Ende Juli gedruckt erhältlich sein.

Die Reihe um Markus und Janna ist, wie die Autorin schreibt, "die erste Vorabendserie in gedruckter Form", die erste Staffel soll 12 Folgen umfassen.

Schon das Cover impliziert, dass es sich hier nicht um eine bierernste Agentenstory handelt, denn dann wäre wohl keine Frau mit einem Mixer statt Waffe darauf. Beim Lesen der Geschichte fühlte ich mich diverse Male an die 80er-Serie "Agentin mit Herz" erinnert - kennt ihr die noch? Wo die brave Hausfrau und Mutter ausversehen in die Geheimdienstarbeit gerät und dann dabei bleibt? Ähnlich ist es hier, durch unglückliche Umstände wird Janna in die Arbeit von Markus Neumann verwickelt. Dieser ist natürlich ein erstklassiger Geheimagent mit manchmal unorthodoxen Methoden, der darüber hinaus auch noch blendend aussieht - wie sich das gehört ;-)
Durch dieses Zusammentreffen gerät Janna allerdings in das Visier der Gegenseite, die sich nicht vorstellen können, dass es sich bei ihr um eine ahnungslose Zivilistin handelt.

Wie die Geschichte weiter geht verrate ich euch hier natürlich nicht, mir jedenfalls hat sie einen sehr unterhaltsamen Abend beschert und so freue ich mich auf Band 2 und darauf, wie die Sache weiter geht!

Dienstag, 3. Juli 2012

John Friedmann - Flaschendrehen furioso

Kurzbeschreibung:
Traumurlaub mal anders
Was passiert, wenn die Ferienvilla in Bella Italia mehrfach vermietet wird? Drei Paare und eine Singlefrau pochen auf ihre Verträge und bilden eine Ferien-WG. Keiner kann den anderen ausstehen. Nur wenn Genießer Carlo kocht, herrscht für kurze Zeit Frieden. Eines Abends spielen die sieben ausgerechnet Flaschendrehen - mit ungeahnten Folgen, denn jeder von ihnen packt aus.

Fazit:
Der Name des Autors, John Friedmann sagte mir erstmal gar nichts, so wie wahrscheinlich auch vielen von euch...außer...ja außer ihr seid eingefleischte "Erkan und Stefan" - Fans, dann wird er euch möglicherweise bekannt vorkommen. Auch auf dem Autorenbild hätte ich Erkan nicht erkannt, geschweige denn vermutet, dass er der deutschen Sprache so mächtig ist, dass er ein ganzes Buch zustande bekommt....doch ich sollte eines Besseren belehrt werden.

Das Cover von "Flaschendrehen furioso" ist so schlicht gehalten, dass ich es mir im Buchladen wohl nicht unbedingt ins Auge gestochen hätte, ein grüner Hintergrund, ein stilisiertes Ferienhaus, von Bäumen umgeben, vorn schwarz/weiß-Bilder von Urlaubern samt Gepäck. Der Titel selbst macht schon eher neugierig, Flaschendrehen kennt jeder, "furioso" verheißt einiges. Besonders ins Auge allerdings sticht, dass das Buch auf der rechten Seite keine Ecken, sondern Rundungen hat, was nicht nur optisch schön ist, sondern dadurch liegt das Buch auch gut in der Hand und man hat keine Befürchtungen, die Kanten könnten abstoßen.

Sieben sehr unterschiedliche Charaktere (3 Pärchen und Elli) landen zusammen in einer italienischen Ferienvilla - mehrfach vermietet, der Vermieter nicht zu erreichen. Da keiner nachgeben will, bleiben alle da. Die Stimmung ist weit weg von Urlaub, da jeder genervt von den ungebetenen Miturlaubern ist. Doch dann kommen Dinge in Gang, menschliche Eigenheiten und Abgründe treten zutage und wenn man denkt, der Rest der Handlung sei vorhersehbar, kommt es zu dramatischen Wendungen.

Besonders beeindruckt hat mich die Fähigkeit des Autors, nicht nur unterhaltend zu schreiben, sondern mit wenigen Worten den Charakter einer Person sehr explizit rüberzubringen und die Erzählweise jeweils der Person, die die Dinge sieht oder erlebt, anzupassen, sodass man direkt weiß, wer gerade im Vordergrund steht, das habe ich noch nicht oft erlebt. Kurzweilig bleibt das Buch auch durch die verschiedenen Perspektivenwechsel, wodurch man auch das Innenleben aller Beteiligten näher kennenlernt, nicht nur eine oder zwei Personen stehen im Vordergrund der Handlung, wie es oft in Romanen der Fall ist, sondern alle sieben.
Auch die Flexibilität von unterhaltsam zu dramatisch beherrscht John Friedmann, womit ich persönlich gar nicht gerechnet hätte und was mir im letzten Teil des Buches doch so manche Gänsehaut beschert hat.

Von mir eine klar Leseempfehlung, gerade zur Urlaubslektüre bestens geeignet, da man auch zu Hause auf dem Balkon problemlos nach Italien entführt wird.

Sonntag, 1. Juli 2012

Jürgen Rath - Nordhörn

Ich bedanke mich beim Sutton Krimi und Blogg dein Buch für diesen Nordsee-Krimi, Nordhörn.


Kurzbeschreibung:
Nicht gerade eine Traumaufgabe für Aushilfsarchivar Steffen Stephan: das verlotterte Archiv der Inselgemeinde Nordhörn auf Vordermann bringen. Im Winter. Auf einer sturmumtosten Nordseeinsel, auf der das Wirtschaftswunder auch 1959 immer noch nicht angekommen ist. Wenn wenigstens die Einheimischen etwas zugänglicher wären. Aber nein, irgendwie scheint sich hier jeder davor zu fürchten, dass Steffen im Archiv etwas Belastendes entdeckt.

Als er erfährt, dass sein Vorgänger unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist, wird ihm langsam mulmig. Doch als pflichtbewusster Beamter macht Steffen unbeirrt weiter. Bis die Verbindung zum Festland vom Eisgang unterbrochen wird und die Feindseligkeit in offene Gewalt umschlägt.

Steffen wird gejagt. Auf einer Insel!

Fazit:
Auf den ersten Blick macht das Buch einen trostlosen Eindruck. Schwarz herrscht auf dem Cover vor, unterstrichen von einigen Grautönen, unterbrochen nur von der roten Schrift "Nordhörn" und dem roten Kreuz auf dem dargestellten Friedhof.
Trostlos wirkt auch das Wetter und die Insel, auf die es Steffen Stephan verschlägt, verstärkt wird dies durch den nüchternen Schreibstil von Jürgen Rath, den gelernten Seemann mit Kapitänspatent, dessen Sachkenntnis in Bezug auf das Meer, die Seefahrt und die Seeleute aus jeder Seite spricht.
Die anfängliche Trostlosigkeit wird zunächst aufgeheitert durch die Charaktere, denen sich Steffen anfangs gegenüber sieht: Den Kollegen auf dem Amt, dem Leuchtturmwärter, den er beim Essen kennenlernt und der dubios wirkenden Obrigkeit von Nordhörn.
Aber dann nimmt die Handlung Fahrt auf, der Leser merkt, hier ist nicht alles so beschaulich auf dieser Nordseeinsel, irgend etwas ist hier gewaltig im Argen und die Inselbewohner sind sich gegenseitig auch nicht immer grün.
Schnell entwickelt die Geschichte eine eigene Dynamik, obwohl Steffen sich dagegen wehrt, muss er feststellen, dass der Tod seines Vorgängers möglicherweise nicht ganz der Unfall war, für den er ausgegeben wurde, er fühlt sich verfolgt und wird angegriffen - auf wen kann er sich verlassen, wem trauen??

Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr fiebert man mit Steffen mit - wer ist am Ende verantwortlich, wer hatte schon in der Vergangenheit Dreck am Stecken und wer hat es auf ihn abgesehen??

Ein gelungener Krimi, der seinen Leser auf eine einsame Nordseeinsel und in die Vergangenheit entführt.