Kurzbeschreibung:
"Der Tatort, mit dem Amelia Sachs sich konfrontiert sieht, ist einer der schrecklichsten ihrer Karriere: In einem Juweliergeschäft wurden einem branchenberühmten Diamantenhändler sowie einem jungen Paar die Kehlen durchgeschnitten. Noch im Todeskampf hielten die Verliebten sich an den Händen. Der Killer macht offenbar Jagd auf Paare und lauert ihnen in ihren glücklichsten Momenten auf. Und er scheint fest entschlossen, auch alle Zeugen aus dem Weg zu räumen, die den Ermittlern Lincoln Rhyme und Amelia Sachs - selbst frisch verheiratet - helfen könnten, das Morden zu stoppen."
Fazit:
Bereits seit vielen Jahren begleite ich regelmäßig Lincoln und Amelia, die mir mittlerweile natürlich sehr ans Herz gewachsen sind. Aber neben diesen wunderbar menschlichen, intelligenten und manchmal eigentümlichen Charakteren sind es immer die Plots, die Jeffery Deavers Thriller so besonders machen - so auch in "Der Todbringer", dem bereits 14. Teil der Reihe.
In diesem Fall bewegen sich Amelia und Lincoln in der Diamantenbranche, wodurch man beim Lesen automatisch vieles aus diesem Bereich lernt, das einem früher unbekannt war. Doch wir haben es hier nicht mit lehrreichen Monologen zu tun, sondern ein Verbrechen jagt das andere. Entsprechend gut ist der Lesefluss und der Autor schafft es, die Spannung immer hoch zu halten.
Wenn man bereits dreizehn Bände der Reihe gelesen hat, weiß man von vornherein, dass man sich darauf einstellen muss, dass am Ende nichts so ist, wie man vermutet, gedacht, geahnt hatte. Und nur Jeffery Deaver schafft es spielend, dass dann das, was man anschließend für wahr hält, es auch nicht ist und des Rätsels Lösung noch ganz anders - und dass das alles im Nachhinein vollkommen logisch erscheint.
Ein "Lincoln-Rhyme"-Thriller ist immer lesenswert, so auch "Der Todbringer". Zwar gab es ein, zwei Teile, die mir besser gefallen haben, aber wir bewegen uns noch immer auf einem sehr hohen Niveau.
Jeffery Deaver
"Der Todbringer"
erschienen bei blanvalet
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
▼
Freitag, 27. Dezember 2019
Donnerstag, 19. Dezember 2019
[Rezension] Anja Marschall - Tod in der Speicherstadt
Kurzbeschreibung:
"Hamburg 1896: Der Sohn des wohlhabenden Kaffeehändlers Bellingrodt wird tot in der Elbe gefunden. Als Kommissar Hauke Sötje den Eltern die traurige Nachricht überbringt, gerät er in ein gefährliches Geflecht aus Macht, Gier und falscher Liebe. Zu allem Überfluss bittet ihn seine Verlobte Sophie, eine vermisste junge Frau und ihr Kind in der Stadt zu finden. Man hatte die beiden zuletzt vor der Villa der Bellingrodts gesehen..."
Fazit:
Ich bin ein großer Liebhaber historischer Kriminalromane. Ohne alle technischen Raffinessen der heutigen Zeit, dafür mit viel Instinkt, Gespür und Menschenkenntnis machen sich die jeweiligen Ermittler auf, Verbrechen aufzuklären und die Verantwortlichen zu ermitteln. So ist es auch bei Hauke Sötje, ehemaliger Kapitän und nun Kommissar in Kiel.
"Tod in der Speicherstadt" ist der vierte Teil der Reihe um Hauke Sötje, lässt sich aber auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.
Ein Fall von Schmuggel führt Hauke in die Hansestadt und diese Kulisse, die gerade eröffnete Speicherstadt, ist für mich absolut perfekt gewählt, denn Anja Marschall transportiert die ganz eigene Dynamik dieses wichtigen Handelspunktes Hamburgs mit all den unterschiedlichen Menschen, die sich dort tummeln, ganz hervorragend! Zusammen mit Hauke, dem norddeutschen Thomas Pitt, ergibt sich so eine absolut authentische Atmosphäre.
Nachdem nun die historische Atmosphäre real wurde, ist der Kriminalfall an sich für den Leser ja auch nicht unwichtig und in "Tod in der Speicherstadt" kommt man auf seine Kosten. Die Handlung wird sowohl aus Haukes, als auch aus Sophies Sicht erzählt, so weiß der Leser mehr, als jeder der beiden, dennoch ist es ein beständiges Rätseln im Kopf, die Neugier treibt einen automatisch weiter und gegen Ende wird es so spannend, dass klar ist, man hat es keinesfalls mit einem Häkelkrimi zu tun.
In "Tod in der Speicherstadt" verbindet Anja Marschall historische Kulisse und Kriminalfall vortrefflich miteinander und verschafft dem Leser so spannenden Lesegenuss in hanseatischer Atmosphäre.
Anja Marschall
"Tod in der Speicherstadt"
erschienen im Emons Verlag
"Hamburg 1896: Der Sohn des wohlhabenden Kaffeehändlers Bellingrodt wird tot in der Elbe gefunden. Als Kommissar Hauke Sötje den Eltern die traurige Nachricht überbringt, gerät er in ein gefährliches Geflecht aus Macht, Gier und falscher Liebe. Zu allem Überfluss bittet ihn seine Verlobte Sophie, eine vermisste junge Frau und ihr Kind in der Stadt zu finden. Man hatte die beiden zuletzt vor der Villa der Bellingrodts gesehen..."
Fazit:
Ich bin ein großer Liebhaber historischer Kriminalromane. Ohne alle technischen Raffinessen der heutigen Zeit, dafür mit viel Instinkt, Gespür und Menschenkenntnis machen sich die jeweiligen Ermittler auf, Verbrechen aufzuklären und die Verantwortlichen zu ermitteln. So ist es auch bei Hauke Sötje, ehemaliger Kapitän und nun Kommissar in Kiel.
"Tod in der Speicherstadt" ist der vierte Teil der Reihe um Hauke Sötje, lässt sich aber auch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen.
Ein Fall von Schmuggel führt Hauke in die Hansestadt und diese Kulisse, die gerade eröffnete Speicherstadt, ist für mich absolut perfekt gewählt, denn Anja Marschall transportiert die ganz eigene Dynamik dieses wichtigen Handelspunktes Hamburgs mit all den unterschiedlichen Menschen, die sich dort tummeln, ganz hervorragend! Zusammen mit Hauke, dem norddeutschen Thomas Pitt, ergibt sich so eine absolut authentische Atmosphäre.
Nachdem nun die historische Atmosphäre real wurde, ist der Kriminalfall an sich für den Leser ja auch nicht unwichtig und in "Tod in der Speicherstadt" kommt man auf seine Kosten. Die Handlung wird sowohl aus Haukes, als auch aus Sophies Sicht erzählt, so weiß der Leser mehr, als jeder der beiden, dennoch ist es ein beständiges Rätseln im Kopf, die Neugier treibt einen automatisch weiter und gegen Ende wird es so spannend, dass klar ist, man hat es keinesfalls mit einem Häkelkrimi zu tun.
In "Tod in der Speicherstadt" verbindet Anja Marschall historische Kulisse und Kriminalfall vortrefflich miteinander und verschafft dem Leser so spannenden Lesegenuss in hanseatischer Atmosphäre.
Anja Marschall
"Tod in der Speicherstadt"
erschienen im Emons Verlag
Sonntag, 15. Dezember 2019
[Rezension] Marie Lacrosse - Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben
Kurzbeschreibung:
"Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?"
Fazit:
Sehr gern bin ich in das Elsass zu den Protagonisten zurückgekehrt.
"Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben" ist der zweite Teil von Marie Lacrosses Reihe um eine Weinhändlerfamilie im Elsass. Zum besseren Verständnis der Hintergründe ist es sinnvoll, mit dem ersten Band "Das Weingut - In stürmischen Zeiten" zu beginnen.
Im zweiten Teil verfolgt der Leser gespannt, wie es mit Irene und Franz weiter geht. Gerade durch Maries Perspektive bekommt man einen guten Einblick in Wirtschaft und Gesellschaft der damaligen Zeit - die Zustände in den Fabriken, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter, das erste Aufkommen von Arbeiterverbänden, etc.
Auch die Einblicke, die man durch Franz' Mutter bzw. ihren Aufenthalt in der Irrenanstalt erhält, lassen in Abgründe blicken.
So ist auch der zweite Band mitreißend und einnehmend. Der Lesefluss ist sehr gut, Langeweile gibt es nicht und man fiebert mit jedem einzelnen Protagonisten mit.
Natürlich möchte ich das Ende nicht vorwegnehmen, aber anmerken, dass ich jetzt ein wenig Angst habe, den dritten Band zu lesen...
Marie Lacrosse
"Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben"
erschienen im Goldmann Verlag
"Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?"
Fazit:
Sehr gern bin ich in das Elsass zu den Protagonisten zurückgekehrt.
"Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben" ist der zweite Teil von Marie Lacrosses Reihe um eine Weinhändlerfamilie im Elsass. Zum besseren Verständnis der Hintergründe ist es sinnvoll, mit dem ersten Band "Das Weingut - In stürmischen Zeiten" zu beginnen.
Im zweiten Teil verfolgt der Leser gespannt, wie es mit Irene und Franz weiter geht. Gerade durch Maries Perspektive bekommt man einen guten Einblick in Wirtschaft und Gesellschaft der damaligen Zeit - die Zustände in den Fabriken, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter, das erste Aufkommen von Arbeiterverbänden, etc.
Auch die Einblicke, die man durch Franz' Mutter bzw. ihren Aufenthalt in der Irrenanstalt erhält, lassen in Abgründe blicken.
So ist auch der zweite Band mitreißend und einnehmend. Der Lesefluss ist sehr gut, Langeweile gibt es nicht und man fiebert mit jedem einzelnen Protagonisten mit.
Natürlich möchte ich das Ende nicht vorwegnehmen, aber anmerken, dass ich jetzt ein wenig Angst habe, den dritten Band zu lesen...
Marie Lacrosse
"Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben"
erschienen im Goldmann Verlag
Samstag, 14. Dezember 2019
[Rezension] Jeffrey Archer - Triumph und Fall
Kurzbeschreibung:
"Im Londoner East End verkauft der junge Charlie Trumper Obst und Gemüse auf der Straße. In sehr ärmlichen Verhältnissen lebend, träumt er davon, einmal das größte Kaufhaus der Welt zu besitzen. Aber die Zeiten sind hart, und der Erste Weltkrieg reißt Charlie zunächst aus seinen Träumen. Doch auch die schlimmsten Feinde und Widerstände, selbst eine große tragische Liebe, können ihn nicht aufhalten..."
Fazit:
Wer bereits Bücher von Jeffrey Archer gelesen hat, weiß, dass er zu den Schriftstellern gehört, die den Leser komplett in das Leben, die Zeit, die Handlung hineinziehen können.
So begleitet "Triumph und Fall" das Leben von Charlie Trumper von Beginn an - die Verwirklichung des amerikanischen Traums, wenn auch in London. Man kann Charlie nicht nicht mögen, so geht es einem meist mit den Protagonisten von Jeffrey Archer.
Anfangs auf Charlie beschränkt, erweitert sich der Kreis der Perspektiven im Verlauf der Handlung und der Leser erhält ein umfassendes Bild - nicht nur von Charlie und seiner Familie, auch von den politischen und gesellschaftlichen Bewegungen und Veränderungen der Zeit, vom Unterschied der normalen Bürger zum alten Adel, von Stadt und Land. Gerade, wenn man es sich mental gemütlich gemacht hat und sich trotz diverser Zwistigkeiten und Fallstricke - schließlich muss auch die Gegenwart von Antagonisten gerechtfertigt werden - sehr wohl fühlt, rammt der Autor dem Leser hinterrücks das Messer in den Rücken - so zumindest kam es mir vor, ich wurde absolut kalt erwischt!
Der Lesefluss ist gewohnt gut, Jeffrey Archer erschafft auf fast 900 Seiten ein Epos, das es wert ist, gelesen zu werden und den Leser auch hinterher noch lange beschäftigt.
Jeffrey Archer
"Triumph und Fall"
erschienen im Heyne Verlag
"Im Londoner East End verkauft der junge Charlie Trumper Obst und Gemüse auf der Straße. In sehr ärmlichen Verhältnissen lebend, träumt er davon, einmal das größte Kaufhaus der Welt zu besitzen. Aber die Zeiten sind hart, und der Erste Weltkrieg reißt Charlie zunächst aus seinen Träumen. Doch auch die schlimmsten Feinde und Widerstände, selbst eine große tragische Liebe, können ihn nicht aufhalten..."
Fazit:
Wer bereits Bücher von Jeffrey Archer gelesen hat, weiß, dass er zu den Schriftstellern gehört, die den Leser komplett in das Leben, die Zeit, die Handlung hineinziehen können.
So begleitet "Triumph und Fall" das Leben von Charlie Trumper von Beginn an - die Verwirklichung des amerikanischen Traums, wenn auch in London. Man kann Charlie nicht nicht mögen, so geht es einem meist mit den Protagonisten von Jeffrey Archer.
Anfangs auf Charlie beschränkt, erweitert sich der Kreis der Perspektiven im Verlauf der Handlung und der Leser erhält ein umfassendes Bild - nicht nur von Charlie und seiner Familie, auch von den politischen und gesellschaftlichen Bewegungen und Veränderungen der Zeit, vom Unterschied der normalen Bürger zum alten Adel, von Stadt und Land. Gerade, wenn man es sich mental gemütlich gemacht hat und sich trotz diverser Zwistigkeiten und Fallstricke - schließlich muss auch die Gegenwart von Antagonisten gerechtfertigt werden - sehr wohl fühlt, rammt der Autor dem Leser hinterrücks das Messer in den Rücken - so zumindest kam es mir vor, ich wurde absolut kalt erwischt!
Der Lesefluss ist gewohnt gut, Jeffrey Archer erschafft auf fast 900 Seiten ein Epos, das es wert ist, gelesen zu werden und den Leser auch hinterher noch lange beschäftigt.
Jeffrey Archer
"Triumph und Fall"
erschienen im Heyne Verlag
[Rezension] Simon Geraedts - Sei brav und stirb
Kurzbeschreibung:
"Seit Monaten wird Marie von einem Arbeitskollegen belästigt. Da dessen Vater im Vorstand sitzt, lässt sie die widerlichen Annäherungsversuche stillschweigend über sich ergehen.
Eines Morgens betritt ein unheimlicher Kunde ihr Büro und bietet Marie an, das Problem aus der Welt zu schaffen. Toni ist ein verurteilter Mörder, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßt hat. Notgedrungen nimmt Marie seine Hilfe an und setzt damit eine albtraumhafte Spirale aus Hass und Gewalt in Gang. Durch ihren verzweifelten Versuch, aus den Fängen dieses brutalen Mannes zu entkommen, landet sie selbst auf der Todesliste..."
Fazit:
"Sei brav und stirb" ist das erste Buch von Simon Geraedts, das ich gelesen habe. Der Klappentext klang nach spannender Unterhaltung, wie geschaffen für einen gemütlichen Lesenachmittag.
Nach kurzer Zeit allerdings war es aus mit der Gemütlichkeit, denn Simon Geraedts schafft schon sehr früh eine Atmosphäre gespannter Erwartung. Der Leser weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird und er es nicht wird verhindern können, aber ab diesem Moment hat man das Gefühl, ständig über die Schulter schauen zu müssen. Wie recht man mit dieser Vermutung hat, zeigt sich im Verlauf der Handlung, welche Dimensionen das Grauen annimmt, kann man aber nicht vorhersehen oder erahnen.
Ich hätte beinahe geschrieben, der Lesefluss ist sehr gut - das wäre aber zu nichtssagend, denn der Lesefluss ist eher zwingend - man hat keine Chance, zwischendurch zu pausieren, weil man nicht einmal ein einziges Auge vom weiteren Geschehen abwenden mag.
Der Autor hält dieses hohe Level an Atmosphäre und Spannung bis zum Schluss und fast ist man ein wenig erleichtert, wenn man das Ende erreicht hat und wieder durchatmen kann. Ich habe schon lange keinen derartigen Thriller mehr lesen dürfen und bin mehr als begeistert. Allerdings sollte man gewarnt sein: Der Thriller ist nichts für schwache Nerven und mitunter sehr plastisch - also vielleicht während des Lesens auf essen verzichten...
Simon Geraedts
"Sei brav und stirb"
"Seit Monaten wird Marie von einem Arbeitskollegen belästigt. Da dessen Vater im Vorstand sitzt, lässt sie die widerlichen Annäherungsversuche stillschweigend über sich ergehen.
Eines Morgens betritt ein unheimlicher Kunde ihr Büro und bietet Marie an, das Problem aus der Welt zu schaffen. Toni ist ein verurteilter Mörder, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßt hat. Notgedrungen nimmt Marie seine Hilfe an und setzt damit eine albtraumhafte Spirale aus Hass und Gewalt in Gang. Durch ihren verzweifelten Versuch, aus den Fängen dieses brutalen Mannes zu entkommen, landet sie selbst auf der Todesliste..."
Fazit:
"Sei brav und stirb" ist das erste Buch von Simon Geraedts, das ich gelesen habe. Der Klappentext klang nach spannender Unterhaltung, wie geschaffen für einen gemütlichen Lesenachmittag.
Nach kurzer Zeit allerdings war es aus mit der Gemütlichkeit, denn Simon Geraedts schafft schon sehr früh eine Atmosphäre gespannter Erwartung. Der Leser weiß, dass etwas Schreckliches passieren wird und er es nicht wird verhindern können, aber ab diesem Moment hat man das Gefühl, ständig über die Schulter schauen zu müssen. Wie recht man mit dieser Vermutung hat, zeigt sich im Verlauf der Handlung, welche Dimensionen das Grauen annimmt, kann man aber nicht vorhersehen oder erahnen.
Ich hätte beinahe geschrieben, der Lesefluss ist sehr gut - das wäre aber zu nichtssagend, denn der Lesefluss ist eher zwingend - man hat keine Chance, zwischendurch zu pausieren, weil man nicht einmal ein einziges Auge vom weiteren Geschehen abwenden mag.
Der Autor hält dieses hohe Level an Atmosphäre und Spannung bis zum Schluss und fast ist man ein wenig erleichtert, wenn man das Ende erreicht hat und wieder durchatmen kann. Ich habe schon lange keinen derartigen Thriller mehr lesen dürfen und bin mehr als begeistert. Allerdings sollte man gewarnt sein: Der Thriller ist nichts für schwache Nerven und mitunter sehr plastisch - also vielleicht während des Lesens auf essen verzichten...
Simon Geraedts
"Sei brav und stirb"
Mittwoch, 4. Dezember 2019
[Rezension] Britta Orlowski - Dezembertage
Kurzbeschreibung:
""Dieses Weihnachten wird alles anders", sagt seine Mutter, und Matt glaubt zunächst, sich verhört zu haben. Wieso der plötzliche Sinneswandel?
Muss sie ausgerechnet von Arizona in ein Kaff in Maryland fahren wollen? Er hatte anderes vor, als den Chauffeur nach St. Elwine zu spielen. Stattdessen gerät Matt in ein Familienchaos vom Feinsten.
Emma, ebenfalls unfreiwillig in St. Elwine, nimmt einen Job im Maple-Lodge an. Sexy Matt, auf den sie dort trifft, reizt sie allenfalls für einen One-Night-Stand - darüber hinaus ist sie nur daran interessiert, das Doppelleben ihres Vaters aufzudecken.
Gezwungenermaßen muss sie mit Matt sehr viel näher zusammenrücken, als ihr lieb ist, während ein Schneesturm die Stadt komplett lahmlegt."
Fazit:
"Dezembertage" ist der sechste Band von Britta Orlowskis "St. Elwine"-Reihe. Allerdings kann man diesen, wie auch die anderen Bände, unabhängig voneinander lesen. Ist man öfter in St. Elwine unterwegs, ist es aber schön, dass man immer wieder auf alte Bekannte trifft. Überhaupt hat man mittlerweile das Gefühl, St. Elwine und seine Bewohner schon ewig zu kennen und sich dort sehr wohl zu fühlen.
Das hervorstechende Merkmal von Britta Orlowskis Büchern ist immer, dass die Protagonisten absolut lebensecht sind - kein Gekünzel, keine Show - man hat durchweg das Gefühl, es mit realen Personen zu tun zu haben. Außerdem ist, auch wenn es natürlich viel Trubel, Missverständnis und Ärger gibt, immer viel Herz mit von der Partie und das, ohne dass es kitschig wird. Da macht "Dezembertage" keine Ausnahme.
Entsprechend sehr gut ist der Lesefluss - bei mir hat es gar nicht bis zu den ersten Dezembertagen gereicht, ich mochte mich gar nicht von der Maple-Lodge lösen.
Die Handlung ist unterhaltsam und abwechslungsreich, der Leser begleitet sowohl Matt als auch Emma, beide mitten in Familiendramen verstrickt, auf der Suche nach einer Lösung. Dazu die vorweihnachtliche Atmosphäre, die vom Buch auf den Leser überspringt - man kann gar nicht anders, als es sich gemütlich zu machen und weiterzulesen. Leider ist man dann wieder einmal viel zu schnell am Ende angelangt... das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt!
"Dezembertage" ist für neue und alte St. Elwine - Fans ein absolutes Must-Read in der Weihnachtszeit!
Britta Orlowski
"Dezembertage"
erschienen im Bookshouse Verlag
""Dieses Weihnachten wird alles anders", sagt seine Mutter, und Matt glaubt zunächst, sich verhört zu haben. Wieso der plötzliche Sinneswandel?
Muss sie ausgerechnet von Arizona in ein Kaff in Maryland fahren wollen? Er hatte anderes vor, als den Chauffeur nach St. Elwine zu spielen. Stattdessen gerät Matt in ein Familienchaos vom Feinsten.
Emma, ebenfalls unfreiwillig in St. Elwine, nimmt einen Job im Maple-Lodge an. Sexy Matt, auf den sie dort trifft, reizt sie allenfalls für einen One-Night-Stand - darüber hinaus ist sie nur daran interessiert, das Doppelleben ihres Vaters aufzudecken.
Gezwungenermaßen muss sie mit Matt sehr viel näher zusammenrücken, als ihr lieb ist, während ein Schneesturm die Stadt komplett lahmlegt."
Fazit:
"Dezembertage" ist der sechste Band von Britta Orlowskis "St. Elwine"-Reihe. Allerdings kann man diesen, wie auch die anderen Bände, unabhängig voneinander lesen. Ist man öfter in St. Elwine unterwegs, ist es aber schön, dass man immer wieder auf alte Bekannte trifft. Überhaupt hat man mittlerweile das Gefühl, St. Elwine und seine Bewohner schon ewig zu kennen und sich dort sehr wohl zu fühlen.
Das hervorstechende Merkmal von Britta Orlowskis Büchern ist immer, dass die Protagonisten absolut lebensecht sind - kein Gekünzel, keine Show - man hat durchweg das Gefühl, es mit realen Personen zu tun zu haben. Außerdem ist, auch wenn es natürlich viel Trubel, Missverständnis und Ärger gibt, immer viel Herz mit von der Partie und das, ohne dass es kitschig wird. Da macht "Dezembertage" keine Ausnahme.
Entsprechend sehr gut ist der Lesefluss - bei mir hat es gar nicht bis zu den ersten Dezembertagen gereicht, ich mochte mich gar nicht von der Maple-Lodge lösen.
Die Handlung ist unterhaltsam und abwechslungsreich, der Leser begleitet sowohl Matt als auch Emma, beide mitten in Familiendramen verstrickt, auf der Suche nach einer Lösung. Dazu die vorweihnachtliche Atmosphäre, die vom Buch auf den Leser überspringt - man kann gar nicht anders, als es sich gemütlich zu machen und weiterzulesen. Leider ist man dann wieder einmal viel zu schnell am Ende angelangt... das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt!
"Dezembertage" ist für neue und alte St. Elwine - Fans ein absolutes Must-Read in der Weihnachtszeit!
Britta Orlowski
"Dezembertage"
erschienen im Bookshouse Verlag
Sonntag, 1. Dezember 2019
[Rezension] John Katzenbach - Der Verfolger
Kurzbeschreibung:
"Vor fünf Jahren konnte Psychiater Dr. Frederick Starks dem Killer "Rumpelstilzchen", der ein perfides Spiel mit ihm trieb, entkommen. Jetzt taucht der tot geglaubte Killer wieder auf und stellt Dr. Starks vor die Wahl: einen Unbekannten aufzuspüren und zu töten, der seit einiger Zeit "Rumpelstilzchen" bedroht, oder zu sterben. Einmal mehr wird Dr. Starks in ein albtraumhaftes Katz-und-Maus-Spiel verstrickt, bei dem nichts ist, wie es scheint."
Fazit:
Ich habe festgestellt, dass selbst eingefleischten Crimethrill-Fans John Katzenbach oft kein Begriff ist. Für mich überraschend, denn alles, was ich im Lauf der Jahre von ihm gelesen hat, hat mir sehr gut gefallen.
"Der Verfolger" ist praktisch das Rückspiel zu "Der Patient", wobei man das Buch nicht gelesen haben muss, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, denn alles, was für die Handlung in "Der Verfolger" relevant ist, wird dem Leser auch hier mitgeteilt.
Im Prinzip handelt es sich hier um eine physische und psychische Roadstory, denn als Dr. Starks einmal realisiert hat, dass das neue Leben, das er sich in den letzten Jahren aufgebaut hat, eine Illusion ist, kommt er nicht mehr zur Ruhe und muss ständig unterwegs und auf der Hut sein.
Der Lesefluss ist sehr gut, was an John Katzenbachs einnehmendem Schreibstil liegt, aber natürlich auch maßgeblich an der intelligenten Handlung und dem durchgängig guten Spannungsbogen.
Ich mag intelligente Plots, die den Leser fordern, was leider in der Thrillerbranche oft etwas kurz kommt oder zu Lasten der Spannung geht und dieses Gleichgewicht schafft John Katzenbach wie gewohnt scheinbar spielend.
Von meiner Seite definitiv eine Leseempfehlung für Fans von John Katzenbach und allen Lesern, die intelligente Psychothriller mögen!
John Katzenbach
"Der Verfolger"
erschienen bei Droemer Knaur
"Vor fünf Jahren konnte Psychiater Dr. Frederick Starks dem Killer "Rumpelstilzchen", der ein perfides Spiel mit ihm trieb, entkommen. Jetzt taucht der tot geglaubte Killer wieder auf und stellt Dr. Starks vor die Wahl: einen Unbekannten aufzuspüren und zu töten, der seit einiger Zeit "Rumpelstilzchen" bedroht, oder zu sterben. Einmal mehr wird Dr. Starks in ein albtraumhaftes Katz-und-Maus-Spiel verstrickt, bei dem nichts ist, wie es scheint."
Fazit:
Ich habe festgestellt, dass selbst eingefleischten Crimethrill-Fans John Katzenbach oft kein Begriff ist. Für mich überraschend, denn alles, was ich im Lauf der Jahre von ihm gelesen hat, hat mir sehr gut gefallen.
"Der Verfolger" ist praktisch das Rückspiel zu "Der Patient", wobei man das Buch nicht gelesen haben muss, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, denn alles, was für die Handlung in "Der Verfolger" relevant ist, wird dem Leser auch hier mitgeteilt.
Im Prinzip handelt es sich hier um eine physische und psychische Roadstory, denn als Dr. Starks einmal realisiert hat, dass das neue Leben, das er sich in den letzten Jahren aufgebaut hat, eine Illusion ist, kommt er nicht mehr zur Ruhe und muss ständig unterwegs und auf der Hut sein.
Der Lesefluss ist sehr gut, was an John Katzenbachs einnehmendem Schreibstil liegt, aber natürlich auch maßgeblich an der intelligenten Handlung und dem durchgängig guten Spannungsbogen.
Ich mag intelligente Plots, die den Leser fordern, was leider in der Thrillerbranche oft etwas kurz kommt oder zu Lasten der Spannung geht und dieses Gleichgewicht schafft John Katzenbach wie gewohnt scheinbar spielend.
Von meiner Seite definitiv eine Leseempfehlung für Fans von John Katzenbach und allen Lesern, die intelligente Psychothriller mögen!
John Katzenbach
"Der Verfolger"
erschienen bei Droemer Knaur