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Freitag, 11. Januar 2019

[Rezension] Petra Schier - Flammen und Seide

Kurzbeschreibung:
"Rheinbach, 1673. Madlen Thynen weiß, dass Krieg herrscht. Als Tochter eines Tuchhändlers ist es unmöglich, die ausbleibenden Lieferungen zu ignorieren. Doch sie weiß nicht, was Krieg bedeutet. Bis er ihre Heimat erreicht...
Noch bevor die ersten feindlichen Truppen nahen, ist die Stadt Schauplatz des Konflikts zwischen Franzosen und Holländern: Ein Verräter hat sich hier eingenistet. Auf der Suche nach ihm kommt Madlens Jugendliebe zurück nach Rheinbach. Und bittet ausgerechnet ihren Verlobten um Hilfe.
Madlen sollte sich nicht zerrissen fühlen zwischen diesen beiden Männern. Und doch tut sie es. Wird sie nun selbst zur Verräterin? Und wenn ja, wen verrät sie: ihre Pflicht oder ihr Herz?"

Fazit:
Die historischen Romane von Petra Schier haben einen festen Platz in meinem Lesekalender. Sobald ein neues von ihr erscheint, muss ich es auch lesen. Zwar bin ich generell eher Leser von Reihen, aber auch die einzelnen historischen Romane von ihr haben mich noch nie enttäuscht.

"Flammen und Seide" ist tatsächlich der erste Roman der Autorin, der mich - nein, nicht enttäuscht hat - aber der mir nicht ganz so gut gefallen hat wie die bisherigen Bücher. Das kann ich an der Vorhersehbarkeit festmachen: Nach den ersten Seiten weiß man, wie das Buch ausgehen wird - zumindest in Bezug auf die Handlung von Madlen und ihrer Zerrissenheit zwischen zwei Männern. Das ist nicht ungewöhnlich und auch kein Grund zur Kritik. Allerdings war die allgemeine Handlung auch in weiten Teilen vorhersehbar - mir hat gefehlt, dass Petra Schier mich überrascht, dass Dinge zutage treten, mit denen ich nicht gerechnet habe - darauf musste ich lange warten.

Das klingt nun sehr negativ, so ist das gar nicht gemeint, denn das Buch hat mir gefallen! Der Lesefuss ist wie gewohnt sehr gut und die Charaktere ebenso! Madlen ist eine starke Persönlichkeit, wie wir es von den weiblichen Protagonisten der Autorin gewohnt sind. Sie ist sympathisch, intelligent und liebenswert. Auch die männlichen Charaktere sind gelungen. Meine Lieblingsperson ist übrigens keine der drei Hauptprotagonisten, sondern Madlens Vater, der nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern für die damalige Zeit auch eine sehr liberale Einstellung hat!

Auch die Mischung aus historischem Alltag und dem Weltgeschehen der Zeit ist gut gelungen, man fühlt sich mittendrin.
Auf den letzten 100 Seiten dann kam das, was ich mir vorher schon gewünscht hätte: einige Sachen, die aufgelöst wurden, waren anders, als ich es vermutet hatte - das hat für mich den Roman dann wieder wunderbar abgerundet.

Also auch wenn es einige Bücher der Autorin gibt, die mich mehr mitgerissen haben, ist "Flammen und Seide" ein wunderbarer historischer Roman!

Petra Schier
"Flammen und Seide"
erschienen im Rowohlt Verlag

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